Fernser implodiert

Macht sich als Schlagzeile gut, habe ich aber noch nie erlebt. Die Reihenfolge wird vielmehr sein: Wohnung brennt (oder auch Fernseher brennt, weil unsachgemäß gebastelt wurde). Es kommt zu starker Hitzeentwicklung. Wenn dann jemand Wasser zum Löschen benutzt, könnte das Glas Spannungsrisse bekommen und nachgeben.

Hallo,
in meiner Praxis sehe ich immer wieder das Deckchen oder Teppichboden unter den Fernseher gelegt wurde da durch werden die Lüftungsschlitze blockiert und wenn die Kiste dann noch in einem zu kleinem Fernsehfach steht und sich die Hitze staut....
Oft kommt noch ein Wackler dazu die Kiste geht 1000 Mal aus bevor die Hütte brennt!!
Hatte erst letzens einen 63er Calida 50HZ mit E3000 Chassis auf dem Tisch da war die gesammte Bildröhrenanschlußplatte oben an der Ablenkeinheit verbrannt!! Fehlerangabe:"Geht manchmal aus und riecht komisch und faucht merkwürdig".Wie lange wurde das Gerät weiterbenutzt----bis es raucht und stinkt!!
mfg andreas

Ich habe noch nie in den Schlagzeilen "Fernser implodiert" gelesen. Welche Zeitung soll das sein? Eine ausländische für Deutsche?

MfG Jürgen

Nein Jürgen...da steht immer Frenseh

Das Wachs/Kunststoffgemisch einer niederbrennenden Kerze am TV, kann ein schönes Feuer ergeben. Mit Implosion hat das aber auch nichts zu tun.

Die Presse wird wohl meinen Fernsehgeräte brennen nicht und Fernsehgeräte werden nicht heiss. Denn immer wenn so ein Pressefutzi ein Gerät anfasst ist es nur Warm.

DAher muss das Gerät grundsätzlich implodiert sein.

Selbst wenn die Kerze daneben den Schrank angebrannt hat und das TV Gerät mit abgefackelt ist.

bis denn vom Sven

Eine Implosion einer Bildröhre wird heutzutage in aller Regel durch äussere Einflüsse verursacht. Selten passiert es auch, dass der Elektronenstrahl bei einem bestimmten Vertikalfehler den Bildröhrenhals abschneidet. Das Phänomen wurde hier im Forum aber schon mehrfach diskutiert.

Hier noch ein Zitat aus Wikipedia, das diese Aussage bestätigt:

Die Implosion einer Kathodenstrahlröhre ist wie auch diejenige anderer evakuierter Röhren aufgrund umherfliegender Glasscherben sehr gefährlich. Sie muss daher vermieden werden und erfordert bei der Handhabung besondere Schutzausrüstung (Schutzbrille, Schutzkleidung). Bildröhren besitzen heute einen Implosionsschutz in Form eines vorgespannten Metallreifens (Rimband) um den Bildschirm. Er nimmt die ansonsten dort im Glas auftretenden Zugspannungen auf und trägt auch die Haltewinkel der Bildröhre. Der Implosionsschutz umfasst jedoch nicht den Bildröhrenhals. Bricht jener, kann er durch den Bildschirm nach vorn austreten - es sei denn, der Bildschirm besitzt eine ausreichende Festigkeit (eigensichere Bildröhren). Bildröhren dürfen daher nicht am Hals gehandhabt werden.

Landet der Elektronenstrahl aufgrund fehlerhafter Ablenkung innen auf dem Röhrenhals, kann die Bildröhre aufgrund thermischer Spannungen implodieren. Vorher setzt sie aufgrund des dort dünnen Glases verstärkt Röntgenstrahlung frei. Geräte, bei denen die Anodenspannung nicht wie üblich aus den Rückschlagimpulsen der Zeilenablenkung gewonnen wird, besitzen daher oft eine Vorrichtung, die die Anodenspannung bei fehlerhafter Ablenkung abschaltet.

Die unabhängig davon arbeitende Vertikal-Ablenkschaltung ist ebenfalls oft so gestaltet, dass bei ihrem Ausfall der Strahlstrom abgeschaltet wird. Diese Maßnahme verhindert zusätzlich ein Einbrennen einer im Fehlerfalle auftretenden dünnen und sehr hellen, horizontalen Linie.

In der entfernten Verwandtschaft gab es da mal einen Fall, wo ein laufender TV spontan implodiert sein soll, mit sofortiger Folge eines Wohnungsbrands. Ich war nicht selbst dabei und aus technischer Sicht ergeben sich einige offene Fragen. Soweit mir zugetragen wurde, war das ein Farb-TV der ersten Gerneration, also mit den monströsen Röhren in der Zeilenablenkung. Er soll mitten im Betrieb Glasscherben weggeschleudert haben und angeblich standen die Vorhänge sofort in Brand. Fakt ist, daß der Benutzer das zimmer panikartig verlassen hat und daß die Feuerwehr das Haus nur schwer löschen konnte.

Ich konnte die Geschichte mit dem TV kaum glauben und habe im Garten mal folgenden Versuch unternommen: Philips Transistor-TV (Goya Royal oder sowas) mit China-Böller D am Kolbenhals. Ergebnis: Knall, viele Splitter, Gerät geht in Schutzschaltung. Weder das vordere Glas der Röhre ist gebrochen, noch gab es irgendeine Form von Feuer.

Was damals mit dem Vollröhren-TV gewesen ist, kann ich heute nicht nachvollziehen. Eine implodierende Röhre kann an sich keinen brand auslösen, dazu müssten schon glühende Teile (Kathoden?) direkt auf die Vorhänge geschleudert werden. Sehr unwahrscheinlich, da immerhin noch das Gehäuse bzw. vorne das dicke Glas dazwischen ist und zudem das Elektronensystem ja auch elektrisch angeschlossen ist. Die Wucht der Implosion dürfte kaum ausreuichn, das Kathodensystem von der BiRö-Sockelplatine zu trennen. Vielleicht war aber auch eine der Ablenkröhren Ursache. Nur: wie kommt deren Hitze an den Vorhang?

Im englischsprachigen Raum muß es eine brandanfällige TV-Serie von Bush mit Ballasttriode gegeben haben. Hab da noch was in Erinnerung von Versicherungsgutachten, da gehäuft Häuser mit diesen Geräten abgebrannt sein sollen. Ein Ansatz für diese Sache ist hier zu finden: http://www.penders.cwc.net/otltbeht.html

Das war aber eh recht üble Technik. PCB-getränkte MP Kondensatoren und ein Gehäuse mit Formaldehyd-Preßspan. Fehlt nur noch ein Quecksilberdampf-Gleichrichter...

Wohnungsbrände entstehen nicht wegen der eigentlichen Implosion , sonder eher wie schon beschrieben wegen technischen Defekten oder Überhitzung der Geräte . Die Implosion ist nur eine Folgeerscheinung . Die Bildröhre platzt manchmal wenn man den TV mit dem Wasserstrahl trifft - in einer brennenden Bude ist es schon nach wenigen Minuten sowas von schweineheiß - auch wenn es nur ein kleiner Zimmerbrand ( Couch e.t.c. ) ist . Das kalte Wasser tut dann sein übriges. Die Pressefritzen sehen dann natürlich den Scherbenhaufen bzw. die Überreste die aus der Bude geräumt werden .

~Joe~

Hallo allezusammen,
ich kann mich nur an einer einzigen implodierten Bildröhre bei einem S\W-TV Rafaena Turnier erinnern.
Die Frontscheibe hat standgehalten, die Rückwand war leicht eingedellt, der 'solide Platinenrahmen' hat da wohl einiges abgefangen.
Ich habe mit (Ex)- Kollegen gesprochen, die lännger dabei waren, die konnten sich an Implodierte Bildröhren (auch bei Farb-TV) nicht erinnern.

MfG
Gerdio

Hallo,

ich kann mich an einen Fall während meiner Lehrzeit erinnern, wo unser Altgeselle sich zwei Philips Gehäuse, nur mit Bildröhren und Kabel bestückt, übereinander gestapelt hatte, um Chassis reparieren zu können, die vom Außendienst angeliefert wurden. Vermutlich, um besser sehen zu können hatte er die derzeit ( 1965) üblichen Schutzglasscheiben nicht montiert.
Als wir eines Morgens die Werkstatt betraten, gähnte uns aus jener Ecke ein schwarzen Loch an, Glassplitter steckten in Wänden, Schränken etc.
Eine der Bildröhren muß mechanisch stark unter Spannung gestanden haben und war implodiert. Man mag sich nicht vorstellen, wenn das während der Arbeitszeit passiert wäre.
In einem weiteren Fall um 1980 hat ein Kunde beim Gewehrreinigen ein sauberes Loch in seine Bildröhre geschossen! Nichts weiter passiert, nur kein Bild mehr.

Gruß
Willi

... und der Ton?

Bis zum Schuss wars noch ganz leise

Warum , hast du geschossen?

Öhm, ich hoffe nicht

Heutige (gestrige) Röhren kann man nicht mit alten aus den 60er vergleichen. An die würde ich heute nicht mal mit Schutzkleidung rangehen!

Gruß

Marty

Ich sags ja, die Niedersachsen...im Gegensatz zu so mancher Bildröhre kein Blei mehr im Blut