Warum wisst Ihr mehr als ich ?

  • Hallo allerseits,


    ich habe mal eine Frage,


    also ich habe beobachtet, das es hier einige sehr kompetente Leute im Forum gibt. (SEHR GUT :) )


    Aber woher nehmt ihr das Wissen?


    Also, ich habe unter anderem Elektrotechnik studiert (BBBBBBBAAAAAAEEEEHHH ich weiss Spiesser, Theoretiker, weiss nicht wo das heisse Ende des Loetkolben ist....)
    Aber es ist auch (Studiengrund) ein Hobby von mir. Also mit Hobbykeller und Loetkolben,Oszi, meckernde Frau ueber all den Elektronikmuell usw.


    Aber ich habe laengst nicht so viel Ahnung wie einige Leute hier. Im Studium sind wir nicht ueber einfache Schaltungen mit einigen Transistoren, OPs oder ICs hinweg gekommen. Es waren aber halt immer nur typ. Schul und Lehrschaltungen. Von praktischer Applikation keine Spur.


    Auf der anderen Seite, weiss ich von vielen Freunden, die eine Lehre in Richtung RFT o.ae. gemacht haben, das dort, ausser das man oft als Auslieferer und Styropor-Schneider missbraucht wurde, auch nicht wirklich die tiefen Geheimnisse der Elektronik beigebracht wurden.


    Habe selber eine Lehre gemacht und weiss, das die Berufsschule bestimmt nicht das vermittelt, was hier so teilweise an Wissen wiedergegeben wird.


    Andersrum kenne ich einige Funkamateure, die als Baecker oder Friseur ihr Geld verdienen. Aber die tollsten Schaltungen basteln koennen.


    Also, woher nehmt Ihr das Wissen. Einfach nur Erfahrung ? Jahrelanges Basteln? Oder tiefe Meditation?


    Oder gibt es gar einen Berg, auf dessen Spitze der Meister aller Meister zu finden ist und der einem nach jahrelangem harten "Tranning" die Erleuchtung verleiht. Aehnlich wie in den alten Kung-Fu Filmen ;)


    Die Fragen stellten sich mir, nachdem ich ueber meinen defekten Monitor gepostet habe. Nach dem oeffnen des Monitors, kann ich zwar alle Kaefer und Bonbons und Kistschen :) erkennnen. Aber mir ist es unmoeglich, z.B. einen Defekt zu erkennen, wenn ich wie in diesem Fall keinen Schaltplan habe. (geplatzte Kondensatoren schaffe ich noch. Im Grunde also nur Dinge, die den Hitzetod gestorben sind). Auch das austueffteln welche Bauteilgruppen wo plaziert sind faellt mir dann meist sehr schwer. Aber euch reichen einfach nur wage Fehlermeldung-Postings fuer eine fast richtige Fernanalyse :) :)


    Bin mal gespannt auf eure Antworten


    Torsten



    P.S. Wenn der Meister aller Meister auch in diesem Forum verweilen sollte. Sucht er vielleicht noch einen gelehrigen Schueler. Siehe meinen Status "Gruenschnabel" ;)

  • Ich muß ein wenig lästern wegen des Studiums.
    Habe einen Sohn der ist sehr eifrig beim Studieren,
    er arbeitet oft bis tief in die Nacht an Damen und
    in Kneipen. Von daher muß ich immer lächeln, wenn
    einer sagt "er hat studiert". M.f.G. Gabel

  • Gabel:


    Hahahahaha, ich lach auch, wenn ich daran denke, wer dem Sohnemann so ein Leben den mit seinem schwerverdienten Geld ermoeglicht. :D Nichts fuer ungut

    Nur ein wenig unter Kontrolle halten und den Studienverlauf beobachten. Waere sonst nicht der erste der sich verzettelt. Stichwort ewiger Student.
    :))


    Bye


    Totti

  • also das meiste geht über Erfahrung, denke ich;
    wenn man mehrere Jahrzehnte tausende verschiedener Elektroniken gesehen und repariert hat, kennt man schon viele Symptome und Ursachen;
    man lernt auch viele Grundschaltungen kennen, weil man sich oft in die jeweiligen reindenken muss; ich selbst habe RFT gelernt, Nachrichtentechnik studiert und arbeite jetzt als HW-Entwickler; habe über 25J lang Geräte repariert; ich denke, das ist von einem Studenten schwer aufzuholen; es braucht m.E. mindestens 10J Praxis, dann blickt man so durch, wie viele hier; dabei gibt es viele Experten, z.B. fluffy für Grundig, röhre für weisse Ware, frickler für Monitore, KlausR, das Universaltalent, etc...
    also geh nach dem Studium in die Praxis und sammle Erfahrung....
    Gruß
    Chips

  • Hallo,
    habe während meiner Lehrzeit auch bis tief ind die Nacht an einer Dame rumgebastelt, glaube ein bischen zu viel. Nach einiger Zeit blähte sich die Dame auf (ähnlich wie die def. Kondensatoren). Nach neun Monaten konnte ich mir dann mein Elektronik- Studium an den Hut stecken und mußte als RFT arbeiten. Das ist jetzt schon zwanzig Jahre her.
    Also die Moral von der Geschichte, studiere nicht, mache eine Lehre und schwängere eine Frau, dann wirst Du auch das Wissen erlangen. :D :D :D


    Gruß repman

  • Radio Fernsehtechniker gelernt


    Meisterprüfung gemacht


    und nun etwas spezialisiert auf Digitalreceiver


    aber es werden anch wie vor alle anderen geräte der UE Elektronik repariert

  • hi torsten,



    kann mich den vorrednern, äh schreibern nur anschließen.
    mit der anzahl der von mir kaputtreparierten geräte stieg auch mein wissen :D
    heut läßt mich alles kalt, es wird aufgerschraubt und reingeguckt. als notanker gibt es immer die lieben leute hier im forum


    grüßle chessboomer



    lieber eine dumme antwort bekommen, als gar nicht fragen

    so es ist soweit, hp müßte funktionieren :]. fehler könnt ihr gerne bei mir melden, gleiches gilt für verbesserungsvorschläge www.rep-it.net

  • Hallo Torsten,


    ist eigentlich relativ einfach:


    1. Immer schön neugierig sein ( so ab dem 1. Lebensmonat )


    2. Dann erst einmal etwas " Richtiges " lernen ( und auch fertig machen )


    3. Wenn man Lust, Zeit und das nötige Kleingeld hat kann man danach auch studieren ( aber bitte kürzer als die vorgeschriebene Regelstudienzeit )


    4. Sollte während des Studiums Langeweile aufkommen, einfach Geld während der Semesterferien in verschiedenen Jobs verdienen ( füllt den Geldbeutel und erhöht das Wissen )


    5. Zwischenzeitlich immer wieder Reparaturen durchführen


    6. Sich mal so richtig von 25 KV aufwecken lassen ( Anfangs tun es auch 220 Volt ), aber nur 1 mal


    7. Nach dem Studium mal so richtig an die Bench ( erst danach herumtheoretisieren )


    8. Ganz wichtig: !!!!!! Immer schön die Beiträge in diesem sehr guten Forum verfolgen !!!!!!



    Und Last but not Least, bitte in ca. 10 bis 20 Jahren die Frage noch einmal überdenken



    I hope, it helps




    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Hallo,
    kann mich nur allen anderen anschließen:Jahrelange Erfahrung,Neugier,auch mal was selber kaputtreparieren und mit anderen austauschen.
    Ich habe in DDR mal E-Mechaniker gelernt,also Grundlagen als Querschnitt von allen möglichen Elektroberufen:Elektronik,MSR-Technik,EMonteur,EMaschinen...
    Habe dann in einer kleinen Firma für Haushaltgerätereparaturen mit eigener Installationsabteilung angefangen und nebenbei mich mit Elektronik beschäftigt und das schrittweise auf alles mögliche ausgedehnt.Seit dem ich Internet und dieses Forum habe,gibt es eigentlich fast kein Problem,was man nicht irgendwie lösen könnte.
    In diesem Sinne nochmal Dank an alle Mitstreiter hier.
    Aber wie gesagt:Erfahrung braucht viel Zeit und Praxis-und jeder fängt mal irgendwo an.
    Vor allem:nicht gleich bei ersten Schwierigkeiten aufgeben : dranbleiben und immer mehr dazu lernen.
    Gruß

  • Hallo Totti,
    wenn Du das heisse Ende vom Lötkolben eindeutig identifizieren kannst ist das schonmal ein guter Anfang. Einen Trenntrafo solltest Du schon noch anschaffen. Kannst ja vielleicht die meckernde Frau eintauschen, Prioritäten muß man schon setzen. :D :D :D


    Dann solltest Du den Keller entmüllen und Dir erstmal ein Thema vornehmen. Ich gehöre selber zu denen die eigene Projekte nie wirklich fertig kriegen. :O Ausserdem kann man sich so intensiv mit einem zunächst kleinen Spektrum an Schaltungen befassen und so wirklich verstehen. Offene Fragen lassen sich prima hier im Forum abhandeln. So kannst Du Dich nach und nach in verschiedene Bereiche reinarbeiten und wirklich das Gelernte mit nach Hause nehmen. :D Wenn Du Dich über alles hermachst was man Dir anschleppt fängst Du überall immer wieder von vorn an und hast nichtmal die Zeit zu verstehen was Du eigentlich gemacht hast.


    Grüße


    8) frickler

  • Hi,


    habe seit 1966 alles auseinandergeschraubt wo sich ein Elektron quer bewegt hat, angefangen beim Kofferradio mit Röhren und Anodenbatterie. Die ersten Transistoren ( damals Schweineteuer ) falsch eingelötet... Rauch !! Wollte das mal als Beruf machen, hatte aber zu schlechte Karten ( Zeugnis ). So ist es zum Hobby geworden, was manchmal auf Grund der vielen Bekannten und Verwandten richtig in Streß ausartet. Mit jedem Gerät was auf den Tisch kommt lernt man neu, Voraussetzung ist aber das mann sich die Grundlagenkenntnisse aneignet und die Zusammenhänge versteht.
    Gute Fachliteratur, die Experten dieses Forums und jedes reparierte Gerät werden deinen Wissensstand mit jedem Tag ein wenig erweitern.
    Ich lerne mit meinen 51 Jahren immer noch !!!!


    Gruß Freddy

  • Sperrmüll ist der beste Lehrmeister!!!!


    Den Elektronikschrott den andere Leute achtlos wegwerfen wieder zum Laufen zu bringen...


    ...da sprudeln einem die Erkenntnisse nur so entgegen. :D


    Und falls gerade keine Sperrmüllabfuhr in Reichweite sein sollte, einfach ersatzweise hier klicken. :D :D



    -Systemfehler

    Beste Grüße
    -Systemfehler


    Wer die Diode nicht ehrt, ist des Transistors nicht wert.

  • Das mit dem Sperrmüll ist genau mein Ding.
    Mach ich seit der dritten Klasse das erste Erfolgserlebnis war ein Kofferradio aus der Mülltonne.
    Meine Mutter hat gefücht aber sie musste dami leben :D
    So kann man immer auf dem neusten Stand bleiben.
    (ca 5-10 Jahre hinterher)aber mann bekommte teure Geräte sagenhaft günstig und lernt dabei viel und wenns mal in die Hose geht was solls
    Inzwischen bekomme ich fast alles hin fals es nicht schon durch !!!Werkstätten !!! oder andere zu verbastelt ist.
    Ich repariere inschwischen alles Radio TV Handy Computer Drucker Telefon na halt alles nur kann man in Deuschland wegen Handwerkskammer und Innung
    schlecht mit können einen Laden aufmachen.
    es fehlen halt Papiere was man kann interessiert nicht
    X(


    Darum auch mein Spruch am unteren Rand 8)

  • Auf so einen Thread hab ich schon lange gewartet...:D !


    Das ist eine ganz einfache Sache: Von Kindesbeinen an nicht auf die Mahnung hören: "Schraub das nicht auseinander, nachher isses kaputt!"


    Danach RFT lernen, viel Arbeiten, Meister machen. Soweit ,so gut.


    Wenn man sich allerdings wie ich danach selbständig macht, wird feststellen, daß das Ganze auch eine Kehrseite hat, nämlich die, daß man nicht alles wissen kann. Daher ist das Forum hier erste Sahne.
    mittlerweilen hab ich mich noch für E-Installation weiterqualifiziert und häng viel Zeit über Hausgeräten. Die bringen im Gegensatz zu RF noch richtig Geld...


    Mittlererweilen ist es allerdings so, daß ich mit TV nicht mehr auf dem Laufenden bin. Deshalb auch so oft die dummen Fragen nach den Feld- Wald und Wiesenfehlern. Ist halt schon ein Unterschied, ob man den ganzen Tag nur in der Werkstatt sitzt, und TV repariert, oder 2 Stück in der Woche.
    Ich häng mich jetzt mal ein Wenig aus dem Fenster, und behaupte , daß sich etwa 80% der Fehler mithilfe einer guten Nase (oder guter Augen!), einem Multimeter , einem Lötkolben und einem Schraubendreher feststellen lassen. Für den Rest gibt´s gute Messgeräte, das Forum und den Hersteller. Oder die Mülltonne. In dieser Reihenfolge.


    klar, jeder brilliante Theoretiker wird darüber die Nase rümpfen, aber da muss man sagen, daß der Zweck die Mittel heiligt...


    Noch was zum Lachen (oder zum Weinen, je nach Ansicht!): Als wir in der Berufsschule saßen, irgendwann im 2. Lehrjahr im Schalt- und Murksunterricht, schwang sich unser geschätzter Lehrer zu der Behauptung auf, NIEMAND unter uns würde die gesellenprüfung bestehen, der nicht die Farbringcodes der Widerstände auswendig könne. Absolut Niemand.


    Ich setz jetzt nochmal eins drauf: Man kann sogar die Meisterprüfung bestehen, ohne sie auswendig zu können. Und das gut.
    Zur Entschuldigung sei gesagt: Ich bin (attestierterweise) Grün/Blau -blind , ohne dies allerdings in einer der Prüfungen zum Besten gegeben zu haben. So heißt´s beim Widerstand halt schätzen und messen, beim Testbild zählen und Augen verrenken...aber es geht eben doch!


    Spezielle Grüße an alle freunde des Elektronikschrottcontainers / Sperrmülls! Ist immer wieder ein Erlebnis!

    Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der Erheiterung des Gemeinwesens!

  • Hi Dogo,


    Antwort kommt morgen in aller Fruehe.


    Gruß



    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Hi Dogo,


    es steckt schon ein Haufen Wahrheit in Deinem Schreiben. Natürlich kann man nicht alles wissen, man muß nur wissen wo es steht oder wen man fragen kann.Somit belastet man sein Gehirn nicht mit unnötigen Dingen und kann damit die freien Denkkapazitäten für wichtigere Dinge hernehmen.


    Und solange dieses hervorragende Forum existiert gibt es ja viele Spezialisten die man fragen kann.


    In diesem Sinne



    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Zitat

    Original von Dogo
    Das ist eine ganz einfache Sache: Von Kindesbeinen an nicht auf die Mahnung hören: "Schraub das nicht auseinander, nachher isses kaputt!"


    Dieser Satz kommt mir sehr bekannt vor :)


    Also wenn ich so zurückdenke wundert es mich das ich noch lebe.
    Ich habe von Kindesbeinen an fast alles zerlegt und das nicht selten am NETZ .
    Meine Eltern kannten aber auch nicht die Gefahr die gegenwärtig war um mich davor zu warnen. (Es hätte warscheinlich auch nichts genützt :( )


    Jetzt wo ich selbst Vater eines "heranwachsenden" Elektonikers bin greife ich mir oft auf den Kopf was ich da alles gemacht habe. :)


    Gruß MICHI

    Gebrauchsanweisung: Vor dem Gebrauch – schütteln.
    Nach dem Schütteln – nicht mehr zu gebrauchen ;)

  • Hallo,


    kann mich den Vorrednern nur anschließen.
    Als kleiner Bub war ich so neugierig, das ich sogar ein Holzpferd öffnete um sehen was drinnen ist.
    Jedes Spielzeug wurde zerlegt.
    Ein Philips Experimentierkasten im Alter von 10 Jahren bestimmte die berufliche Richtung.
    Lehre und Studium folgte.
    A B E R, am meisten lehrnt man duch Praxis, Praxis und nochmal Praxis.


    Ein wenig Gefühl für "Strom" ist aber absolute Voraussetzung.


    mfg: Josef

  • Theorie und Praxis
    sind keine Gegensätze sondern ergänzen einander.
    Schliesslich ist das Gegenteil von praktisch
    nicht theoretisch sondern unpraktisch!


    Originalabschrift aus dem Buch "Elektronische Bauelemente" ( Michael Reisch)


    LG Rados

    Fuck the Cola, fuck the pizza - all we need is Sljivovica :D