Loewe E3000: bengalisches Feuer an Bildrohrplatte

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    Hersteller: Loewe
    Modell: CT1170 (Chassis E3000)
    Fehler:


    Habe kürzlich bei den ersten Anzeichen eines Isolationsdefekts (Spratzeln) den Zeilentrafo mit Erfolg gewechselt. Danach lief Gerät mehrere Monate lang problemlos. Jetzt beim Betätigen des Ein/Ausschalters nur noch vertikaler Strich (Farbe, Ton o.k.). Verdacht natürlich auf Horizontalablenkung. Bildrohrplatte abgezogen, auf Kalö inspiziert, ohne Befund wieder aufgesteckt (vorher Klammer an Kühlkörper verschoben, um Aufdruck auf Leistungs-IC abzulesen, wieder in Position gebracht).


    Beim nächsten Einschalten mit FB (aus Standby heraus) irres Geflacker auf der Bildrohrplatte im Bereich des Leistungs-ICs (ca. auf 4 qcm Fläche), heftige Wärme- und Geruchsentwicklung. Noch bevor ich den Stecker ziehen konnte, war der Spuk vorbei. Natürlich Verdacht, das IC geschossen zu haben. Wunder über Wunder: Beim nächsten Einschalten lief Gerät problemlos, und das bereits seit Tagen. Wer hat eine Erklärung für das "bengalische Feuer". Kann das Phänomen wieder auftreten?





    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:

  • Hallo,
    ich würde mal nach dem Steckverbinder oben an der Ablenkeinheit schauen.
    Da ist oft der Wackler und dann leuchtet und stinkt es verbrannt!
    Ist die RGB Platte sauber gewesen? Da verbrennt gerne der Staub und der Qualster der sich da ansammelt!Das Zeug leitet gerne.
    Auch das focus Kabel und den Bildröhrensockel würde ich mal kontrollieren ob se da gequalmt hat!Die Funkenstrecke ist ein heißer Kandidat.
    Mfg andreas

  • Der Horror geht weiter:


    Gerät lief ca. 3 Wochen problemlos. Heute plötzlich bei ausgeschaltetem Gerät (Netzstecker eingesteckt, Geräteschalter ausgeschaltet, Gerät ca. 4 Std. nicht in Betrieb gewesen) eine Art Detonation (wirklich laut), danach leichter Schmauchgeruch.


    Die optische Überprüfung ergab keinen Befund: keine angeschmorten oder geplatzten Bauteile, Zeilentrafo äußerlich intakt.


    Das Gerät funktioniert nachwievor. Ich befürchte jetzt allerdings, auf einer Zeitbombe zu sitzen. Sicherheitshalber habe ich den Netzstecker jetzt in die unmittelbare Reichweite verlegt.


    Wer hat eine Idee zur Ursache?

  • Hallo alberto,


    Zitat

    Original von alberto
    Was bedeutet Aquadag?


    Etwas Eigeninitiative solltest Du schon mitbringen:
    Schon der zweite Eintrag in der auf Deutsch eingestellten grössten Suchmaschine bringt schon die Erklärung.


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • Gerdio: Du hast natürlich recht - da hatte ich inzwischen auch nachgesehen. Da ich den Begriff noch nie zuvor gehört hatte, habe ich gerätselt, ob es sich vielleicht um eine Verscheisserung handelt ;=(


    Durch den Link (Danke!) ist jetzt aber mein Horizont deutlich erweitert worden. Ich habe auch meßtechnisch überprüft, ob die Schicht auf Masse liegt: sie liegt! Auch rein optisch sieht die Verbindung völlig intakt aus.

  • Uwe: Danke für dieses Beispiel eines Superpatents. Statt händisch ein paar Federn anzutüdeln erfindet man kurzerhand federnde Nasen am Spannband, und da man offenbar schon vor der Offenlegung erkannt hat, dass das wohl Blödsinn ist, schlägt man anzunietende Federstähle vor. Wo da jetzt wohl die Ersparnis ist...

  • Von Gummiringen würd ich mal absehen....da kannst drauf warten bis sie hart werden, brechen und dann das Masseband im Chassis landet. 8o
    Es gab doch mal Philipsgeräte bei denen das mit der Spannfeder passierte....und dazu noch ganz ohne Gummiringe.

    :!: Der Grat zwischen saubillig und saublöd, ist saumäßig schmal :!:

  • Zitat

    Original von braunelektro
    Von Gummiringen würd ich mal absehen....da kannst drauf warten bis sie hart werden, brechen und dann das Masseband im Chassis landet. 8o
    Es gab doch mal Philipsgeräte bei denen das mit der Spannfeder passierte....und dazu noch ganz ohne Gummiringe.


    Ich hatte so etwas in einem Grundig CUC3400.


    Guido

  • Zitat

    Original von braunelektro
    Von Gummiringen würd ich mal absehen....da kannst drauf warten bis sie hart werden, brechen und dann das Masseband im Chassis landet. 8o


    Es gibt trotzdem einige Gerätetypen, wo die Bänder, zumindest unten, mit Gummirungen straff gehalten werden.
    Ich habe diese auch schon oft durch Federn, Kabelbinder o.ä. ersetzt, weil die Gummis gerissen waren, Harry. ;)


    Bei Loewe wurde das Gummi ja mit ins Metallband gewebt.


    Gruß Uwe

  • Gummi im Metallband habe ich auch bei Philips und Thomson schon gesehen. Das war so ausgeleiert, daß ich Metallfedern nachrüsten musste. Diese Verbindung ist auch sehr wichtig, da sonst der Belag auf 27kV steht und unkontrolliert Funken ins Chassis wirft. Das selbe Problem tritt auf, wenn versehentlich das Anschlußkabel nicht an Masse angeschklossen ist, weil man z.B. beim Chassiseinbau vergessen hat, dieses Kabel an der BiRö-Platine anzustecken. Das ist mir 1x bei einem 95er Monilith passiert und der Funkenschlag war heftigst. Rein aus Glück ohne Folgeschaden.

  • Das ausgeleierte Metall-Gummi-Gewebe hatte ich schon oft nach unsachgemäßen Reparaturen, bei Loewe-Geräten. Das passiert aber nur wenn man beim Chassis herausziehen, die Massekabel nicht von diesem Band trennt, bzw. die Kabeldriller nicht löst.
    Ein "vergessenes" Masseanschlußkabel, war bei Loewe C9...-Geräten für den Digi-IC-Satz zu 90% das Todesurteil.