Batteriepufferung für Tevion MCD7000 machbar?

  • Hallo alle,


    für einen Radiowecker hat die letztes Jahr bei Aldi verkaufte Micro-Stereoanlage TEVION MCD7000 ein recht gutes Preis-Leistungsverhältnis und auch einen ganz brauchbaren Klang :-)


    So gesehen, bin ich mit dem Teil auch ganz zufrieden. Das einzige, was mich stört: Bei einem Stromausfall vergißt das Gerät sämtliche Belegungen der Programmspeicherplätze und auch die eingestellte Weckzeit.
    Da nirgendwo in der Bedieungsanleitung die Rede von einer Gangreserve oder dergleichen ist, gehe ich davon aus, dass man eine Pufferung der Programmspeicherinhalte schlicht eingespart hat.


    Besteht denn prinzipiell die Möglichkeit, eine Art Batteriepufferung oder Ähnliches nachzurüsten, oder hat das gar schon mal jemand gemacht?


    Vielen Dank schon mal für alle Tipps im voraus und beste Grüße


    DAC324

  • Ein spaßiges Objekt... machbar ist alles, immer eine Frage der Aufwandes... aus dem
    Handgelenk würde ich eine 2kVA-UPS empfehlen, das bringt Tage an Gangreserve! :D :D :D


    So, im Ernst, wirst wohl die Schaltung etwas analysieren müssen. Wo werden die
    Programme und die Weckzeit gespeichert, wie ist die RTC (Real Time Clock) realisiert?
    Wenn die RTC netzsynchron läuft, musst Du noch eine halbwegs genaue 50Hz- bzw. 100Hz-
    Timebase bauen... (die meisten Radiowecker laufen netzsynchron, ist die einfachste Methode
    für eine hochgenaue Timebase).


    Ist da vielleicht bereits zum Überbrücken kurzer Netzausfälle ein Pufferelko (Goldcap
    et al.) drin, denn man nur durch eine zusätzliche Batterie stützen müsste?
    Ansonsten wird es schwieriger... den zu puffernden Schaltungsteil identifizieren,
    und durch Akku mit Ladeschaltung stützen. Das Problem ist dabei, dass der nicht-
    versorgte Schaltungsteil über I/O-Pins Strom ziehen wird, und so den Controller und
    die Pufferung unnötig beanspruchen, also muß der im Powerfail-Fall irgendwie isoliert
    werden.


    Wenn das Netzteil klassisch mit Längsreglern aufgebaut ist, und mehrere Spannungen
    zur Verfügung stellt (Digitalteil, Audioendstufe, etc.), wäre es vermutlich am
    Einfachsten, den Zweig für den Digitalteil am Glättungselko mittels Akku zu puffern.
    Das Display wird dabei weiter leuchten, und den Löwenanteil an Strom ziehen. Display
    eventuell über Transistor abschalten. Auch hier gilt das oben bezüglich der Timebase
    gesagte.


    Ob sich dieser ganze Aufwand lohnt?

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • Wenn ein LM86xx drin ist, kannst du dir davon das Datenblatt downloaden und in der Applikation ist das Schaltbeispiel drin, wo man 9V-Pufferbatterien verwendet.

    Sobald man ein neues Gerät öffnet, erlischt die Garantie. Für alle die es nicht wissen sollten, die Garantie ist ein heiliger Pakt, welchen wir notgedrungen mit dem Hersteller eingegangen sind. Der Hersteller bietet uns an das Gerät im Fehlerfall zu warten, im Gegenzug garantieren wir, die intere Hardware oder Service Menü nicht zu verletzen. Dieser kleine Teil hier, ist alles was zwischen dem Kunden und der Anarchie steht.
    [Blockierte Grafik: http://www.danasoft.com/sig/Electronicfox.jpg]

  • Zitat

    Original von tcfkat
    (die meisten Radiowecker laufen netzsynchron, ist die einfachste Methode
    für eine hochgenaue Timebase).


    hnt?


    Hochgenau ist etwas übertrieben. Im Monatsmittel kommt´s mit einiger Abweichung ungefähr hin, aber über 24 - 48 Stunden betrachtet, gibt´s Aweichungen von + - 30 sec und mehr.
    Bei einer Uhr mit Sekundenanzeige ist sehr gut zu beobachten, daß diese zeitweise vor bzw. nachgeht. Die Netzfrequenz schwankt eben, die Ursache kannst Du sicher genauer erklären, ich kann´s leider nicht.


    Nix für ungut!


    Wolfgang

    Geht nicht gibt´s nicht. Zumindest wäre es schön, wenn es so wäre!

    Einmal editiert, zuletzt von Dotterbart5 ()

  • herman: Hast ja recht. Solange sich DAC324 dazu nicht mehr äussert, ist der Thread
    eh Makulatur... :rolleyes:


    @Dotterbart: Im Mittel hochgenau, habe ich vergessen zu erwähnen; dafür ist es dann
    aber wirklich als Zeitnormal sehr gut.
    In Westeuropa laufen die Synchrongeneratoren der Kraftwerke in einem Verbund, und
    alle tatsächlich untereinander synchron. Die Netzbetreiber sind bestrebt, die Netz-
    frequenz möglichst genau einzuhalten, was natürlich bei mehreren hunderten Kraftwerken
    und stark tageszeitlichen Auslastungsschwankungen keine triviale Aufgabe ist, und nur
    in der Mittelung zu erreichen ist. Der Mittelungszeitraum ist meines Wissens aber
    höchstens ein paar Tage, bzw. eine Woche.
    Wenn ich mich recht entsinne, ist nachts die Netzfrequenz geringfügig höher, weil dann
    die Kraftwerke mit geringer Auslastung laufen, und so die "fehlenden" Perioden aufgeholt
    werden können. Wer das Frequenznormal stellt, also eines oder mehrere Länder, oder ein
    physikalisches Institut, entzieht sich meiner Kenntnis.
    In Russland kriegen sie es übrigens nicht so gut hin mit der Netzfrequenz. In der
    DDR, die einst von Russland beliefert wurde, soll es daher den Kalauer "Ruhla Uhren
    gehen nach wie vor" gegeben haben...

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • Hallo,
    Die Netzfrequenz ist nicht wirklich sehr genau, der Grund dafür liegt darin, dass man absichtlich sehr kleine Frequenzabweichungen nicht ausregelt. Die Frequenz ist ein Maß dafür wie gut Angebot und Nachfrage zusammenpassen. Wird z.B. die Nachfrage größer werden die Schwungmassen der Generatoren abgebremst, die Frequenz fällt. Um eine stabile Netzfrequenz zu erhalten laufen einige Karftwerke unter Regelung, da sind insbesondere Wärmekraftwerke, hier wird die Dampfzufuhr über Ventile vorgedrosselt, das ist die sog. Sekundenreserve um schnell auf eine Belastung reagieren zu können. Allerdings kann man sich vorstellen, dass auch hier eine gewisse Zeitverzögerung vorliegt, weil nach Aktivierung der entile diese nicht unendlich schnell öffnen und über die Turbine den Generator beschleunigen können, sinkt in dieser Zeit die Belastung wieder muss wieder zugeregelt werden, das kann zu Regelschwingungen und zu einer unzulässig hohen Belastung der Bauteile führen, daher wird erst ab einer bestimmen Frequenzabweichung geregelt oder dann wenn eine kleine Frequenzabweichung länger ansteht (intergaler Bestandteil der Regelung). Abgesehen davon gibt es noch ein paar Dinge warum nicht immer die genaue Frequenz gehalten werden kann bzw. soll im Verbundnetz. Als hochgenaue Frequenzbasis würde ich das nicht verwenden.


    Übrigens: eine recht genaue Frequenzbasis ist die Zeilenfrequenz im TV. ;)

  • Regelung der Frequenz als Kernaufgabe im Verbundnetz; Abweichung +/-0,1%.Frequenzhaltung wird so sichergestellt: Kraftwerksregelung: Sekundäre Frequenzregelung mit PI regelt Drehzahl des Generators; unterlagerter P Regler regelt Dampfventil für Turbine als Primäre Leistungsregelung. 5-Stufen-Plan: Reaktion der Netzbetreiber bei unzulässigen Frequenzabweichungen: 49,8Hz: Momentanreserve, Pumpspeicher-KW, Gasturbinen-KW; 49; 48,7; 48,8; 47,5Hz: unverzögerter Lastabwurf um 10...15%; 47,5Hz: Abtrennung betroffener Kraftwerke und Eigenbedarfsicherung.


    Über 24h hinweg ist das Netz jedoch genau; daher gehen die netzbezogenen Uhren auch über Jahre hinweg nicht vor oder nach. Nur innerhalb eines Zeitabschnitts sind Toleranzen vorhanden.

  • Im Prinzip ist das wirklich kein Problem.
    Wie man einen Speicher puffert brauche ich ich wohl nicht zu erklären, wenn doch: "Öffnen des Gerätes nur von geschultem Fachpersonal". :D


    Die Gangreserve wird bei einfachen Geräten mit einem RC- Oszillator (FlipFlop o.ä.) realisiert, Genauigkeit muß reichen.
    Wenn das Gerät im Notstromberieb ist, müssen alle unnötigen Verbraucher abgeschaltet werden LED- Anzeige, LCD- Beleuchtung, Radio und Verstärker etc.


    1. Schaltungsunterlagen beschaffen.
    2. Schaltungsanalyse.
    3. Konzept für Modifikation entwerfen.
    4. Passende Bauteile beschaffen.
    5. Versuchsaufbauten und Tests.
    6. Endentwurf und Realisierung.


    Hoffentlich haben die Entwickler ein bisschen Platz im Gehäuse übriggelassen, anderenfalls ist ein passendes Gehäuse zu beschaffen, welches:


    1. genau soviel kostet wie ein neuer Radiowecker.
    2. Weitere Umbauten zum Anpassen der Bedien- und Anzeigeelemente erfordert.


    Gruß Uwe

  • Nee, bei dem Müll ist das Display bei Radiobetrieb Frequenzanzeige, im Standby Uhrzeitanzeige. Macht alles der gleiche Single-Chip, Zeitreferenz= Quarz. Ist im Konzept einfach nicht vorgesehen (Low-Cost). Die früheren Radiowecker hatten dann tatsächlich einen RC-Generator und der 9-Volt-Block ist nach einem Tag "Stromausfall" leer. Habe übrigens noch nie bei jemanden eine Batterie im Batteriefach gesehen!?!

  • Zitat

    Original von hermanthegerman
    Nee, bei dem Müll ist das Display bei Radiobetrieb Frequenzanzeige, im Standby Uhrzeitanzeige. Macht alles der gleiche Single-Chip, Zeitreferenz= Quarz. Ist im Konzept einfach nicht vorgesehen (Low-Cost). Die früheren Radiowecker hatten dann tatsächlich einen RC-Generator und der 9-Volt-Block ist nach einem Tag "Stromausfall" leer. Habe übrigens noch nie bei jemanden eine Batterie im Batteriefach gesehen!?!


    Ich habe die immer für Akku-Betrieb umgebaut. Solange Saft da war wurde der Akku geladen, mit Ladetechnik natürlich und wenn der Strom weg war lief der Akku weiter. ;)
    Danals konnte man noch viel damit basteln, weil die auf Flohmärkten die Radiowecker nur 5 bis 20 Schilling gekostet haben. :D

    Sobald man ein neues Gerät öffnet, erlischt die Garantie. Für alle die es nicht wissen sollten, die Garantie ist ein heiliger Pakt, welchen wir notgedrungen mit dem Hersteller eingegangen sind. Der Hersteller bietet uns an das Gerät im Fehlerfall zu warten, im Gegenzug garantieren wir, die intere Hardware oder Service Menü nicht zu verletzen. Dieser kleine Teil hier, ist alles was zwischen dem Kunden und der Anarchie steht.
    [Blockierte Grafik: http://www.danasoft.com/sig/Electronicfox.jpg]