(Fast)Elektroniker braucht paar Grundlagen der Radio-Fernsehtechnik

wenn du nicht weißt, warum der Zeilentransistor ("BU", HOT"..) immer durchschlägt oder einmal durchgeschlagen hat, klemmst du statt dem transistor eine 60V Lampe an Collector und Emitter, damit du eine Ersatzlast hast. Der Zeilentrafo dient dann nur als einfache DC-Spule. Schaltnetzteile sollte man nämlich nicht ohne Last betreiben.
Leuchtet die Lampe ordentlich, funktioniert das Netzteil. Dabei kannst du Betriebsspannung (an Lampe messen) prüfen und die Ansteuerung des Transistors prüfen.
Stimmt da alles, kann man zu 90%iger Sicherheit davon ausgehen, dass der Zeilentrafo einen Schaden (Windungsschluss) hat. Rückschlagkondensatoren sollte man aber vorher auch prüfen.

Mehr ist das nicht.

Geht heute aber nicht mehr überall.

Hi, der Glühlampentest wird verwendet um die Leistung des Netzteil zu testen und Fehler in der Horizontalablenkung zu finden. Dazu wird meist der HOT ausgelötet und an den Kolektor- und an den Emitteranschluß eine Glühlampe 230 V / 60 Watt angelötet. Wenn dann die Lampe leuchtet ist das NT in Ordnung und der Fehler für die Überlast in der Horizontalendstufe zu suchen. Die Stelle ist am besten geeignet da das NT meist über die +B ( Betriebsspannung HOT) geregelt wird und eine gewisse Grundlast braucht. Bei manchen FS leuchtet die Lampe nur kurz auf da das NT auf Grund fehlender Impulse von der Schutzschaltung abgeschaltet wird.

Gruß Freddy

Die Glühlampe dient als Ersatzlast für das NT bei abgeklemmter Zeile . Somit kann man testen ob das NT überhaupt funktioniert und der Fehler in der Zeile ist oder ob schon das NT nicht läuft .

gleich 3 mal

Aber keine Energiesparlampe nehmen!

hab ja schon "60 Watt Lampe" geschrieben

Ein einfacher Glühlampentest ist bei neueren Schaltnetzteilen meist nicht mehr ohne weiteres möglich da sie über verschiedene Betriebsmodis verfügen und in einer bestimmten zeitlichen Folge gestartet und dann syncronisiert werden.
Auch die Schutzschaltung bringt oft das Netzteil sofort wieder zum Abschalten wenn zB die Zeile (Horizontalstufe) nicht arbeitet etc.

Bei älteren oder meist billigen Geräten kannst Du aber meist wie schon beschrieben eine Glühlampe auf die Systemspannung (oder zwischen Collector und Emitter des HOT) löten.

Kann aber auch passieren das die Lampe zwar leuchtet, die Spannung an der Lampe ihren Endwert jedoch nicht erreicht da das Netzteil noch im Standby oder das Gerät im Schutzschaltungsmodus ist.

Florian

habe damals Informationselektroniker (ähnlich wie devzero) gelernt da war natürlich Fernsehtechnik nicht im Ausbildungsprogramm und dann kann man solche Sachen auch nicht unbedingt wissen - aber das hat er ja auch zum Anfang gleich geschrieben

Schon traurig, wenn man liest, wie es an den Berufsschulen so zugeht. devzeros Beschreibung ist da recht deutlich. Noch mehr über Leerlauf habe ich mich damals während der Meisterschule geärgert. Gut, die müßte man nicht besuchen, aber wo soll man dann das Programmieren in Assembler auf über 20 Jahre alten Systemen üben, wo es doch Prüfungsstoff ist? Oder das CAD-Zeichnen mit einem Programm, das seit Jahren nicht mehr auf dem Markt war, aber eben auch Prüfungsarbeit? Der Unterricht bestand aus dem Durcharbeiten des Berufsschulbuches zur Gesellenprüfung und da hatten manche echt enorme Schwierigkeiten-seit 15 Jahren im Beruf, tolle Praktiker, aber Taschenrechner und Rechenaufgaben teils einfachster Natur: Fehlanzeige. Die Lehrer hatten wohl noch keinen einzigen TV von innen gesehen...

An sich wäre ja dagegen nichts zu sagen, da hier ja echtes Grundlagenwissen vermittelt wird. Nur bei uns waren die Netzteile altersschwach, die Kabel hatten Wackler usw. aber erst in der halbstündigen Prüfung, vorher nicht!

Hallo devzero,

ich habe da noch etwas wichtiges hervorgekramt.
Ist sehr empfehlenswert, habe auch noch eins.

Gruß Uwe

Mal hier geguckt???
http://www.repdata.de/wbb2/thread.php?threadid=34873

Bin jetz im 5. Lehrjahr (Inkl. 1 Ehrenrunde) Informationselektroniker (schweizerisch: Multimedia Elektroniker :O).
In dieser Zeit arbeitete ich in 3 Verschiedenen Betrieben, die ausschliesslich Enpfangsanlagen montierten. Nun muss ich das Amt als TV-Reparateur übernehmen. Davon haben meine Mitarbeiter (genau wie ich) keine Erfahrungen. Ich kann also von Glück reden, habe ich einen so tolleranten Arbeitgeber.
Angenommen ich wäre ausgelernt, würde mir eine Arbeitstelle suchen. Wie stehe ich denn da wenn mein Zukünftiger Arbeitgeber feststellen muss, dass ich (trotz Fachausweis) nicht in der Lage bin ein Fernseher zu reparieren.

Kommt heute ein TV-Gerät zur Reparatur kontrolliere ich erstmal die Lötstellen. Der Rest der Zeit verbringe ich mit Internetrecherchen obs viellecht ein bekannter Fehler ist. Oder ich bestelle dann irgend ein vermutetes Ersatzteil und stelle fest das der TV nach dem Einbau immer noch den Fehler macht.

Habt ihr eigendlich schomal gefragt wo das hinführt. Reparaturservice bei Thomson (etc...) hätten in Zukunft Mühe junge Leute zu finden die sich mit der Fernsehreparatur auskennen, es sei denn, sie lernten in einem Betrieb, in der praktisch erfahrene Lehrmeister arbeiten.

Wo führt das hin!?

Das ist kein Einzelfall.

In meiner BBS Klasse sind ein paar, die reparieren hauptsächlich Espressomaschinen, haben von TVs usw. weitestgehens Null Ahnung.

Dann gibts noch welche, die machen viel Kundendiensttaxi und es gibt noch ein paar wie mich, die Praxis richtig machen.

Das alles soll fachgerecht unterrichttet werden, Das geht nicht.

Am Ende werden viele ernsthafte Probleme bekommen, wenn vieles nur in der Theorie da ist.