Liebe Foren-Mitglieder und Analogliebhaber,
das Museum Kunstpalast (http://www.smkp.de/), das imai - inter media art in-stitute (http://www.imaionline.de/) und das Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften der Fachhochschule Köln (http://db.re.fh-koeln.de/ICSFH/) arbeiten gemeinsam an einem Forschungsprojekt, welches sich mit dem Erhalt von Röhrenfernsehern beschäftigt, die Teil von Medienkunstwerken sind. Es soll u.a. geprüft werden, ob es heute noch möglich ist, Reservegeräte aus Restposten von Herstellern, Groß- und Fachhändlern, Importeuren oder sonstigen Quellen zu beziehen. Als Fallbeispiel dient eine prominente Videoinstallation des "Vaters der Videokunst" Nam June Paik, für die ca. 100-200 15 und 19 Zoll CRT-TVs als Reserve zum langfristigen Erhalt angeschafft werden sollen. Ein Ausschnitt der Videoinstallation ist hier zu sehen: Fish Flies on Sky
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Zu diesem Projekt habe ich folgende Fragen an die hier versammelte Expertenschaft:
1, Ist jemandem eine potentielle Bezugsquelle bekannt?
2,Wie schätzt ihr die Chancen eines solchen Vorhabens ein?
3, Wann und Wo waren nach ~2006 die letzten Bestände verfügbar? Wie ging der Ausverkauf von statten? Wieso ging er so schnell von statten?
4, Was ist aus der Vorhaltefrist für Ersatzteile von 7 Jahren in der Praxis geworden?
5, Stehen die Chancen im europäischen Ausland besser? Was ist mit Produkten aus (Indien/) China? Wie ist es um deren Qualität bestellt? Werden teilweise qualitätsvolle Komponenten aus Restbeständen verarbeitet? (Die Fragen beziehen sich auf Geräte mit einer klassischen Wölbung der Mattscheibe - keine flat/ ultra slim TVs)
Jede Meinung, jeder Tipp und jede Erfahrung eines Zeitzeugen zu einem der obigen Themen ist für mich hochinteressant. Ich hoffe hier einige Menschen zu treffen, die das Aussterben der Bildröhrentechnik ebenso bedauern, wie ich es nicht nur aus professionellen Gründen tue. An den Museen werden die Bildröhren noch geschätzt und gebraucht, aber es fehlt das technische know-how und das Netzwerk um ihrem Erhalt nachzukommen. Über jede Hilfe aus Euren Reihen würde ich mich freuen.
Christian Imhoff
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Restaurator für mediale und zeitgenössische Kunst, M.A.