Beiträge von rosebud

    Das Gerät meldet als Ergebnis eines Selbsttests, den es bei jedem Einschalten durchführt, einen unzulässig hohen Ruhestrom in den Endstufen für die Lautsprecher vorne rechts und links. Die Leistungstransistoren der Komplementärendstufen - es sind insgesamt sieben gleiche Kanäle - sind in Ordnung, ebenso die Meßwiderstände. Die Transistoren werden symmetrisch angesteuert. Hat jemand eine Idee?

    Bj. '73 hat gewiß eine Bildröhre mit Delta-System. Hatte zu der Zeit weniger mit Nordmende am Hut. Wenn meine Erinnerungen zutreffen, war es eine Zeilenendstufe mit BU108 (Blaupunkt und Saba hatten Thyristoren). Das Gerät hat keine Netztrennung.
    Hier hilft nur: Trenntrafo plus Oszilloskop. Ich tippe auf entweder eine der dicken Dioden, die antiparallel zur Emitter-Kollektor-Strecke des BU geschaltet sind oder der Transistor in der OW-Endstufe will nicht mehr.
    Was in der Kiste so gut wie nie kaputtging, war die Bildröhre. Sie war von Valvo. Scannen Sie mal das Schaltbild, zumindest die Zeilenendstufe, und stellen Sie es hier ein.

    Ursache für die kalten Lötstellen sind die Temperaturschwankungen des IC zwischen Betrieb und aus. Das IC dehnt sich beim Erwärmen aus, wenn auch nur Bruchteile von Millimetern, die Platine dagegen nicht. Die mechanischen Spannungen werden wiederholt von den Lötstellen aufgefangen, aber früher oder später reißen sie. Häufig betroffen sind Lötverbindungen an starren Bauteilen, z.B. Transformatoren, Steckverbindungen, Anschlüssen von Leistungstransistoren und -IC.
    Ein vergleichbares Riß-Problem tritt auf bei Tiffany-Verglasung von Außenfenstern, z.B. in Kirchen. Daher installiert man dort Vorsatzscheiben.

    Besteht die Möglichkeit, daß Sie die Spannungen mit einem Fluke-Multimeter messen und seit geraumer Zeit steht die Batterieanzeige im Display? Dann macht das Machinchen aus 12 V schon mal 21 Volt.

    In 99% der Fälle, in denen man mir primär geschaltete Netzteile zur Reparatur anvertraut hat, war ein Elko an einer bestimmten Position hin: Die Steuerschaltung für den Schalttransistorauf der Primärseite (heutzutage generell FET) wird zum Anlaufen stromversorgt über einen hochohmigen Widerstand, der an die gesiebte Gleichspannung angeschlossen ist. Nach dem Anlauf übernimmt dies eine Wicklung des Netztrafos, deren Spannung gleichgerichtet wird und abgesiebt durch einen Elko mit um die 100 uF und 25 V Nennspannung. Genau dieser Elko gibt den Geist auf. Optimal erkennt man es mit Trenntrafo und Oszilloskop.


    Vorsicht: Im Geräteinnern lebensgefährliche Spannungen. Unbedingt Trenntrafo benutzen.

    Gerät über Trenntrafo anschließen und mit Oszilloskop alle Elektrolytkondensatoren überprüfen: Es darf keine Wechselspannung zwischen deren Anschlüssen zu messen sein.

    Der Auszug aus dem Schaltschema zeigt die Bildröhrenheizung!


    Und wenn der Flachmann ins Haus kommt, betreiben Sie den K40 daneben mit demselben Programm. Dann sind alle Illusionen zur Bildqualität der Flachen schnell verflogen.

    In den Chassis zuvor hatte Philips die Bildröhre immer mit Spannung aus einer Wicklung des Zeilentrafos geheizt. Vorschlag: Bei ausgeschaltetem Gerät den Bildröhrensockel sowie die Anschlüsse des Zeilentrafos überprüfen auf kalte Lötstellen. Die zwei Drähte zwischen Bildröhre und Zeilentrafo lassen sich verfolgen. Manchmal war eine Steckverbindung beteiligt.


    Stellen Sie neben Ihre Röhrenkiste einen Flachmann mit demselben Programm. Den einzigen Vorteil des Flachen sieht man beim Fußballspiel: Ach ist der Rasen schön grün. Meine Röhrenkisten (Philips K9/i von 1976, Thomson ICC21 von 2003) werden repariert, solange es möglich ist.

    Das sieht nach einer kalten Lötstelle in der Stromversorgung für die Bildröhrenheizung aus: Falls man die Heizung nicht von außen beobachten kann, die Rückwand entfernen (Vorsicht: Im Geräteinnern lebensgefährliche Spannungen) und schauen, ob die Bildröhre korrekt geheizt wird.


    Für die Therapie des Problems eine Fachkraft zu Rate ziehen.

    Um die Hochspannungsquelle nicht zu überlasten: BR-Heizung unterbrechen (einen Pin an der BR-Fassung auslöten...), dann Spannungen an Wehnelt und Kathoden messen. Obacht: Die Hintergrundstabilisierung mißt keinen Strahlstrom, deshalb wird die Spannung zwischen Kathode (+) und Wehnelt (-) etwas kleiner sein als die standardmäßigen 150 V. Hier auf Unsymmetrien achten. Spannung an g2 ebenfalls prüfen, sie beträgt etwa 500 V.


    Ich tippe auf einen Fehler in der Ansteuerung der BR, da ein Elektrodenschluß immer dieselbe Kanone betrifft, hier aber die Farben wechseln. M.E. ist ein Elektrodenschluß auch dermaßen rabiat, daß ein Bildinhalt nicht mehr zu erkennen ist. Schauen Sie mal, wie die Rücklaufaustastung durchgeführt wird.

    Gerät über Trenntrafo anschließen und die ominöse Vcc am IC 303 oszilloskopieren. Ist dies die Anlaufspannung des Steuer-IC auf der Primärseite des Netzteiles? Vorschlag: Diese Vcc über einen Elko (470uF, 35V) gegen die entsprechende Masse legen. Wenn es dann klappt, ist der originale Siebelko im Eimer. Ich hatte in anderen Geräten Fälle, wo man mit dem Oszi an gleicher Stelle nur winzige Spitzen auf der Vcc erkennen konnte, der Elko aber ersetzt werden mußte. Mit dem Multimeter ist man hier auf verlorenem Posten.

    Wenn es dem BU zu warm wird und die Bildgeometrie ist korrekt (Oszillogramm am Kollektor ansehen), dann wird er nicht richtig angesteuert. D.h. die CE-Spannung ist im durchgeschalteten Zustand zu hoch, und Strom mal Spannung heizt. Vorschlag: Kollektorkreis unterbrechen und die Ansteuerung an der Basis genauestens mit dem Oszi kontrollieren, insbesondere das Verhältnis zwischen Hin- und Rücklauf. Frage: Wie lange lebt der BU im normalen Betrieb? Fällt er unmittelbar nach dem Einschalten aus oder nach einer bestimmten Zeit wegen zu hoher Temperaturen?