Kupfer-Lackdraht-Litzen

  • Hallöchen,



    ich habe hier einen Sony MDR-V700DJ Kophörer der im Klinkenstecker einen Wackler, bzw. Unterbrechung hatte. "Kleinigkeit" dachte ich und schnitt flux den Stecker ab um neuen anlöten. Ist ja im Prinzip ja auch nix weltbewegendes, bis auf den Umstand, dass es sich um Lackdrahtlitze handelt. Ihr wisst was jetzt kommt: Die Enden lassen sich nur schwer verzinnen da halt der Lack drauf ist.



    Frage: Wie bekomme ich am effektivsten und saubersten diesen Lack ab?



    Durchgeführte Versuche: Chemische Keule (Iso, Nitroverd., Spiritus) Das Abflammen des Lacks habe ich nicht probiert. Ist es so eine Sache. Die dünne feine Litze verbrennnt doch im nu, oder?




    Bin für jeden Tipp dankbar.



    Gruß Lutz

  • Hallöchen,


    Frage: Wie bekomme ich am effektivsten und saubersten diesen Lack ab?


    Das Abflammen des Lacks habe ich nicht probiert. Ist es so eine Sache. Die dünne feine Litze verbrennnt doch im nu, oder?


    Nöö, aber der Lack ist dann ab. Im Ernst, das Litzenende mal kurz(!) in eine Kerzenflamme gehalten, dann ist der Lack weg und du kannst das problemlos verlöten.


    Guido

  • Ich glaube nicht, dass das mit dem Abflammen funktioniert. Dafür ist die hochflexible Litze in vielen Kopfhörerkabeln viel zu feindrähtig. Bei manchen mag es gehen...bei sehr vielen definitiv nicht.

    :!: Der Grat zwischen saubillig und saublöd, ist saumäßig schmal :!:

  • Hallo Freunde,



    ich ahnte es vorher schon, warum ich mit der Flamme nicht ran wollte. braunelektros Vermutung war richtig. Von den feinen Äderchen brennen 50 % weg. Auch bei einem kurzen ranhalten der Flamme. Im Netz gibt es ja die tollsten Tipps. Angefangen von Aspirintabletten bis zum starken erhitzen der Litze. Bringt aber auch nix, weil dann die Isolierung "einen Rückzieher" macht. Ich werde mir nächste Woche mal Aceton besorgen. Mal sehen ob das klappt. Muss halt alles mal durchprobieren - soll ja auch ordentlich verlötet werden. Seltsam ist nur, dass es für so etwas kein ultimatives Rezept gibt.



    Viele Grüße

  • Ich vermute, dass du auch mit Aceton wenig Erfolg haben wirst...aber probiers.
    Wenn Nitroverdünnung nix gebracht hat wirds mit Aceton wohl nicht viel besser sein.
    Versuch mit einer Rasierklinge, Skalpel oder ähnlich scharfem Gegenstand den Lack abzuschaben.
    Lass dir Zeit dafür und mach es sehr behutsam...und du wirst Erfolg haben, auch wenn das Endergebnis nicht perfekt sein wird aber funktionierend.

    :!: Der Grat zwischen saubillig und saublöd, ist saumäßig schmal :!:

  • @all
    Also ich hab damit noch nie Probleme gehabt, einfach den Lötkolben etwas heißer (420°) gestellt und mit flüssigem Lot die Drahtenden solange bearbeitet bis der Lack ab war und sich alles normal verzinnen ließ.
    Gruß Christoph

  • Grüße,



    mit dem Erhitzen ist schon klar. Aber die Isolierung ist auch so hauchdünn, dass sie dabei mit schmilzt. Das ist das Problem. Aceton wird wahrscheinlich auch nix bringen. Nitro ist mit das aggressivste was es gibt. Morgen kauf ich einen Glasradierer!! Werde euch über meinen Erfolg oder Misserfolg ausführlich berichten.



    Gruß Lutz

  • Hallo!


    Ich weiß nicht, was einige hier für Probleme haben, aber die Litze kurz in den untersten (!) Teil der Kerzenflamme gehalten bringt das gewünschte Ergebnis. Ebenso das "Braten" mit einem Lötkolben bei über 400°, nur hat man da dann Rückstände auf der Kötkolbenspitze, was auch nicht soo toll ist. Ich habe so schon einige Kabel von in-Ohr-Kopfhöreren verzinnt.


    Guido

  • Hallöchen und danke für die vielen Vorschläge,



    ich vermute , dass die verschiedenen Verfahrensweisen den Lack zu entfernen, abhängig von dem Lack selbst sind. Ergo ist die Zusammensetzung des Lacks bei jeden Hersteller unterschiedlich. Das ist aber nur die Meinung eines Hobbyisten. Also lange Rede kurzer Sinn.


    Mir wurde geholfen mit:



    Ethyl Acetat


    Alcohol Denat


    Aqua


    Ricinus Communis Oil


    Caprylic/Capric Triclyceride


    Isopropyl


    Myristate


    Acetyl Methionine


    Butylacetate


    Parfum


    CI 17200


    CI 47000



    Kurz gesagt, dass ist die Zusammensetzung des Nagellackenferners meiner Frau.


    Ich habe die Litze darin "gebadet" und danach nochmal mit Wattestäbchen abgerieben. Die Litze dann zusammengedrillt und ein Quäntchen Lötfett (ich weiß, macht man eigentlich nicht) aufgetragen. Danach die Isolierung der Litze mit einer Flachzange gehalten (zwecks Wärmeableitung) und dann verzinnt. Hat auf Anhieb und ohne was zu verbrennen geklappt.



    Das alles wäre auch nie so ein Problem gewesen, wenn die Lizte nicht so veflixt dünne gewesen wäre.



    Gruß und Dank an alle!