Stralsund 1021

  • Hallo,


    Prinzipiell ist der Abstimmbereich vom Verhältnis Cmin/Cmax der Kreiskapazität abhängig.
    Ich würde den Trimmer des Oszillators auf min stellen und prüfen, welche Frequenz-Variation dadurch erreicht werden kann.
    Wenn´s zu wenig ist, muss halt der Parallel-C auch noch reduziert werden.
    Am Zwischenkreis danach entsprechend verfahren.


    gruß mike

  • dadurch änderst aber nicht den Abstimmbereich, sondern verschiebst ihn nur (wie Video schon anmerkte). Cmin/Cmax ist ja mechanisch beim AbstimmC festgelegt. (=Eingangs- und Oszillatorkreis).
    Die Exporttypen hatten einen anderen Tuner mit breiterem Abstimmbereich. Theoretisch könnte man (durch Schalter, Varicap oä. schon den FrequBereich erweitern...aber lohnt sich der Aufwand nebst umständlicher Bedienung ?


    edit: Lt. Robotron Produktionsliste gabs den 1021/1022 aber eh nicht als Exportausführung sondern nur den baugleichen 1023 mit OIRT (70MHZ Band) fürn Xport.

    Einmal editiert, zuletzt von Omei Deaschawida ()

  • Ja, die Exporttypen hatten vielleicht einen anderen Tuner mit breiterem Abstimmbereich, aber der UKW-Drehko hatte dann den gleichen wert. Man könnte mit Änderung von Parallel-Trimmer und Spulen (Oszillator und Eingangskreis) den Abstimmbereich schon erweitern.

  • Hallo!


    Na ich weiß nicht, ob sich das bei DER Büchse lohnt ... was soll damit erreicht werden? Soll tatsächlich der gesamte Bereich zwischen 87,5 und 108 MHz benutzt werden? Oder will man da einen Sender bei knapp 108 Mhz hören? Viele dieser Radios waren ähnlich, also findet sich sicherlich auch ein passender Tuner irgendwo.


    Guido

  • Schaltplan gibt es im Raupenhaus.


    Zitat

    Original von Omei Deaschawida
    dadurch änderst aber nicht den Abstimmbereich, sondern verschiebst ihn nur (wie Video schon anmerkte). Cmin/Cmax ist ja mechanisch beim AbstimmC festgelegt. (=Eingangs- und Oszillatorkreis).[...]


    Sorry, Blödsinn. Wie Mike schon schrieb, die Kreiskapazität ist maßgeblich,
    und nicht das Verhältnis Cmin/Cmax des Abstimmdrehko. Parallel zu diesem
    liegt noch eine Festkapazität und ein Trimmer. Er muss den Vorkreis und
    den Oszillatorkreis nach oben trimmen, dabei kann, je nach Spielraum
    der Abgleichmöglichkeit am Trimmer (für das obere Frequenzende) und
    der Induktivität (für das untere Frequenzende), der Empfangsfrequenzbereich
    verschoben und/oder gedehnt werden, d.h. von 91,5-108MHz oder
    87,5-108MHz. Auf jeden Fall stimmt die Skala dann nicht mehr, und er
    muss sowohl Vorkreis und Oszillatorkreis wechselseitig an den Skalenenden
    abgleichen, und den Gleichlauf überprüfen. Dazu sollte ihm ein Messsender
    aka Prüfgenerator zur Verfügung stehen.


    Edit: Vergessen, das Teil heißt Strelasund.

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

    Einmal editiert, zuletzt von tcfkao ()

  • Zitat

    Original von tcfkao
    ....Blödsinn. Wie Mike schon schrieb, die Kreiskapazität ist maßgeblich,
    und nicht das Verhältnis Cmin/Cmax des Abstimmdrehko.


    oh du Oberschlauer !. Nicht die Kreiskapazität ist massgeblich sondern die Resonanzfrequenz des Abstimmkreises und die ist reziprok äquivalent zur Wurzel aus L mal C. Ergo bestimmt bei fester Induktivität (was bei konventionellen Empfängern der Fall ist) die Wurzel aus Lfix und Cmin (ggf parllell dazu halt einer Festkapazität) die obere und die Wurzel aus Lfix und Cmax die untere Frequenz des Abstimmbereiches.
    So und jetzt gib mir eine Schaltung oder von mir aus eine theoretische Berechnung (was dir eh besser liegt) wie du durch Verstellen eines Trimmers den Abstimmbereich von ursprünglich 85,7 bis 104 auf 85,7 bis 108 MHz erweiterst ?
    Dass beim Verschieben des Abstimmbereiches als auch beim Ziehen die Sakala nicht mehr stimmt als auch die Tatsache dass zum Abstimmen der Kreise entsprechendes Equipment notwendig ist, ist eine Platitüde.


    Zitat


    Edit: Vergessen, das Teil heißt Strelasund.


    Nonsense, das Teil heisst Stralsund wie die ganze Modellreihe und der Herstellungsort.



    edit: der Strelasund RR1022 ist eine anderes Gerät:
    siehe Produktionsliste auszugsweise im Anhang:

  • sicher, ja Guido lt. Produktionsliste hiess die Modellreihe Stralsund (bis Modelljahr 1979 und incl. Modell 1021 wie beim Fragesteller.)


    Ab 1982 gabs dann die Modellreihe Strelasund die teilweise fürn Export (nur in den Ostblock mit OIRT Tuner) gebaut wurde. Ich kann dir gerne die Produktinsliste vonm Robotron Werk schicken.

  • Der Strelasund 1021 ab Bj. 1982, auf den ich mich im Folgenden
    beziehe (siehe auch die Fotos im PDF der eingescannten Originalbilder
    der Raupenhaus-Pläne), hat sowohl abgleichbare Trimmer als auch
    abgleichbare Induktivitäten sowohl im Vorkreis und Oszillatorkreis -- wie
    auch anders soll der Abgleich auf die Skala erfolgen? Selbst wenn ein
    kapazitiver Verkürzer vorläge, lassen sich immer mindestens beide
    Endpunkte einstellen (Zweipunktabgleich). Lediglich bei (AM-)Langwelle
    kann ein Einpunktabgleich vorkommen.
    Die Resonanzformel ist mir sattsam bekannt, eben aus diesem Grund
    entspricht der Frequenzverlauf des Drehkondensators über den
    Drehwinkel durch geeignete physische Form der Kondensatorplatten
    einer Wurzelfunktion, um eine (meist frequenz-, manchmal auch meter-)
    lineare Skala zu erhalten -- was bei diesem Gerät nicht sonderlich gut
    gelungen ist, wenn man sich die Dehnung der Skala bei den hohen
    UKW-Frequenzen ansieht. Diese Dehnung ist schon ein Anzeichen, dass
    dem Drehko eine große Parallelkapazität verpasst wurde, die besonders
    bei ausgedrehtem Drehko Einfluss auf die Abhängigkeit der Kapazität
    über den Drehwinkel hat. Verringerung der Kapazität (Cmin) erhöht die
    obere Frequenz, die unvermeidliche Veränderung der unteren Frequenz
    gleicht man durch Nachgleichen der Induktivität aus.
    Wegen der gegenseitigen Beeinflussung ist dieser Abgleich
    wechselseitig rekursiv für Vor- und Oszillatorkreis durchzuführen,
    beginnend mit der Induktivität (der niedrigen Freqenz).


    Edit: Gabrijel sagte ja bereits das Gleiche, nur wesentlich kürzer...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

    Einmal editiert, zuletzt von tcfkao ()

  • Omei, omei :)


    Ich versuch´s mal etwas praxisbezogener.
    Der reziprok quadratische Zusammenhang von fmin/fmax und Cmin/Cmax wurde ja schon erkannt.


    Angenommen, der Drehko macht 3/12 pF also Cmin/Cmax= 0,25, beträgt das Frequenzverhältnis 0,5 und ein Abstimmbereich von 87,5-175 MHz wäre möglich.


    Legt man dem Drehko 18,5 pF parallel, so wird aus Cmin dann Ckmin=21,5 pF. Cmax wird zu Ckmax=30,5 pF.


    Ckmin/Ckmax = 0,7
    Frequenzverhältnis=0,84 und somit 87,5-104 MHz abstimmbar.


    Wird der Parallel-C auf 14 pF erniedrigt, ergibt das einen Bereich von 87,5-108 MHz.


    Im günstigsten Fall hat der Trimmer noch so viel Reserve, dass er die -4,5 pF hergibt.


    Logischerweise verschiebt sich dadurch auch der Frequenzbereich nach oben.
    Weil L aber abgleichbar ist, wird das eben damit wieder korrigiert.


    gruß mike


  • Klasse Mike :]


    Und die Vorselektion ist bei dem Bereich von + 4MHz nicht zwingend in der Durchlasskurve anzupassen.


    Einzig die Skala stimmt nicht mehr, aber da schaut bei dem Ortssender oberhalb von 104 sowieso keiner mehr drauf.

    Ich repariere um zu überleben, manche überleben weil sie nicht selbst reparieren.


    Ich helfe jedem Anfänger, der seine Fähigkeiten nicht überschätzt.
    zur VvT


    Gruß
    Thomas

  • Besten Dank für die Erklärungen. Alles angekommen und verstanden, die Denkblockade ist beseitigt. Ich hatte mich auf die absolute Differenz Cmin/max
    fixiert ohne deren veränderliches Verhältnis zu beachten.
    Beuge reumütig mein Haupt ;)


    .....aber Stralsund heisst er trotzdem..... :P :P

  • repman: würde ich ja gerne, glaube mir. Nur ist es so, dass es immer
    wieder zu Eskalationen kommen kann, bei denen jedes Wort auf die
    Goldwaage gelegt wird, und so musste ich mich einer etwas an die
    Juristensprache angelehnten Kleinkrämerei bedienen...
    @Omei: Nicht das veränderliche Verhältnis Cmin/Cmax ist der Schlüssel,
    sondern dass immer ein Zweipunktabgleich möglich ist (manchmal
    Dreipunkt; Ausnahme LW wie oben erwähnt), in diesem Fall durch
    Verändern der Induktivität. Was das Frequenzverhältnis des Drehko
    angeht, möchte ich hier noch den kurz den auf Picofarad genauen
    "Padding"-Kondensator erwähnen, der notwendig ist, um Gleichlauf bei
    Verwendung eines Drehkos für mehrere Wellenbereiche zu erreichen --
    mehr durch Google.
    Die Erwähnung des zwingend notwendigen Abgleiches ist mitnichten
    eine Plattitüde, da der Threadautor von simplen Wechseln eines Bauteiles
    im Stile von "wechsele Bauteil X gegen Bauteil Y" ausgeht, und damit
    nicht ein Austausch der Baugruppe Tuner gemeint ist, wie oben in
    einem seiner Postings erwähnt.
    Das hier ist trotzdem eine eher akademische Diskussion, da mit an
    Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mit einer Rückmeldung
    durch den Threadautor zu rechnen ist...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)


  • Nee Ralf, lass mal den Eric so sein wie er ist! ;)


    Meine Meisterausbildung liegt ja nun schon << 20 Jahre zurück und als Praktiker vergisst man irgendwann die theotetischen Grundlagen, die man mal gelernt hat, weil es wichtiger ist zu wissen, welche Bauteile die Schwachstellen in einem Gerät sind.


    Grundlagendiskussionen, die mal wieder tiefer in in eine manchmal simpel erscheinende Problematik reichen, halten den Geist wach. :)


    Gruß Uwe

  • Legt das Gerät auf den Deckel, da kommste an den Tuner ran von unten. Der Trimmkondensator der der Front am nähesten ist, damit kann man das Band verschieben bis 108 MHz, dabei fehlt dann an der anderen Seite ca 2 MHz, geht ab ca. 90 MHz los. Oder vermitteln wie man das braucht. Meine Gurke läuft schon ewig so.


    Mein erstes "Strelasund 1021" hatte ich vor über 25 Jahren in Betrieb, Rias und SFB hören, (manchmal auch DT64 und Stimme der DDR usw. :D, ich gebs zu) was auf Grund der der geringen Empfindlichkeit und schlechten Trennschärfe des Tuner alles andere als optimal war.
    Der Klang des Radios kann sich hören lassen, warm und satt. Die Kiste futtert 3 Watt und hat einen echten Netzschalter. Das Gehäuse ist aus Spannplatte, die Front aus Plastik.


    http://www.radiomuseum.org/r/r…al_strelasund_rr1021.html