Ich habe ein Radio Stralsund 1021 bei dem der UKW Bereich nur bis 104 MHz geht. Wer hat schon mal den UKW Bereich bis auf 108 MHz geändert. Welche Bauteile sind zu wechseln bzw zu ändern.
Stralsund 1021
-
-
der tuner selber ist zu wechseln oder umstricken
oder verschieben dann fehlt aber unten was
MFG Video6
-
tuner wechseln geht nicht, habe keinen. Dies radio wurde auch für den export mit geändertem ukw bereich gebaut, daher muß ein umbau möglich sein.
-
mach mal foto vom offnen Gerät hab noch einiges aus DDR Zeiten liegen.
MFG Video6
-
Hallo,
Prinzipiell ist der Abstimmbereich vom Verhältnis Cmin/Cmax der Kreiskapazität abhängig.
Ich würde den Trimmer des Oszillators auf min stellen und prüfen, welche Frequenz-Variation dadurch erreicht werden kann.
Wenn´s zu wenig ist, muss halt der Parallel-C auch noch reduziert werden.
Am Zwischenkreis danach entsprechend verfahren.gruß mike
-
dadurch änderst aber nicht den Abstimmbereich, sondern verschiebst ihn nur (wie Video schon anmerkte). Cmin/Cmax ist ja mechanisch beim AbstimmC festgelegt. (=Eingangs- und Oszillatorkreis).
Die Exporttypen hatten einen anderen Tuner mit breiterem Abstimmbereich. Theoretisch könnte man (durch Schalter, Varicap oä. schon den FrequBereich erweitern...aber lohnt sich der Aufwand nebst umständlicher Bedienung ?edit: Lt. Robotron Produktionsliste gabs den 1021/1022 aber eh nicht als Exportausführung sondern nur den baugleichen 1023 mit OIRT (70MHZ Band) fürn Xport.
-
Ja, die Exporttypen hatten vielleicht einen anderen Tuner mit breiterem Abstimmbereich, aber der UKW-Drehko hatte dann den gleichen wert. Man könnte mit Änderung von Parallel-Trimmer und Spulen (Oszillator und Eingangskreis) den Abstimmbereich schon erweitern.
-
Hallo!
Na ich weiß nicht, ob sich das bei DER Büchse lohnt ... was soll damit erreicht werden? Soll tatsächlich der gesamte Bereich zwischen 87,5 und 108 MHz benutzt werden? Oder will man da einen Sender bei knapp 108 Mhz hören? Viele dieser Radios waren ähnlich, also findet sich sicherlich auch ein passender Tuner irgendwo.
Guido
-
Schaltplan gibt es im Raupenhaus.
ZitatOriginal von Omei Deaschawida
dadurch änderst aber nicht den Abstimmbereich, sondern verschiebst ihn nur (wie Video schon anmerkte). Cmin/Cmax ist ja mechanisch beim AbstimmC festgelegt. (=Eingangs- und Oszillatorkreis).[...]
Sorry, Blödsinn. Wie Mike schon schrieb, die Kreiskapazität ist maßgeblich,
und nicht das Verhältnis Cmin/Cmax des Abstimmdrehko. Parallel zu diesem
liegt noch eine Festkapazität und ein Trimmer. Er muss den Vorkreis und
den Oszillatorkreis nach oben trimmen, dabei kann, je nach Spielraum
der Abgleichmöglichkeit am Trimmer (für das obere Frequenzende) und
der Induktivität (für das untere Frequenzende), der Empfangsfrequenzbereich
verschoben und/oder gedehnt werden, d.h. von 91,5-108MHz oder
87,5-108MHz. Auf jeden Fall stimmt die Skala dann nicht mehr, und er
muss sowohl Vorkreis und Oszillatorkreis wechselseitig an den Skalenenden
abgleichen, und den Gleichlauf überprüfen. Dazu sollte ihm ein Messsender
aka Prüfgenerator zur Verfügung stehen.Edit: Vergessen, das Teil heißt Strelasund.
-
Zitat
Original von tcfkao
....Blödsinn. Wie Mike schon schrieb, die Kreiskapazität ist maßgeblich,
und nicht das Verhältnis Cmin/Cmax des Abstimmdrehko.oh du Oberschlauer !. Nicht die Kreiskapazität ist massgeblich sondern die Resonanzfrequenz des Abstimmkreises und die ist reziprok äquivalent zur Wurzel aus L mal C. Ergo bestimmt bei fester Induktivität (was bei konventionellen Empfängern der Fall ist) die Wurzel aus Lfix und Cmin (ggf parllell dazu halt einer Festkapazität) die obere und die Wurzel aus Lfix und Cmax die untere Frequenz des Abstimmbereiches.
So und jetzt gib mir eine Schaltung oder von mir aus eine theoretische Berechnung (was dir eh besser liegt) wie du durch Verstellen eines Trimmers den Abstimmbereich von ursprünglich 85,7 bis 104 auf 85,7 bis 108 MHz erweiterst ?
Dass beim Verschieben des Abstimmbereiches als auch beim Ziehen die Sakala nicht mehr stimmt als auch die Tatsache dass zum Abstimmen der Kreise entsprechendes Equipment notwendig ist, ist eine Platitüde.Zitat
Edit: Vergessen, das Teil heißt Strelasund.Nonsense, das Teil heisst Stralsund wie die ganze Modellreihe und der Herstellungsort.
edit: der Strelasund RR1022 ist eine anderes Gerät:
siehe Produktionsliste auszugsweise im Anhang: -
Zitat
Original von Omei Deaschawida
Nonsense, das Teil heisst Stralsund wie die ganze Modellreihe und der Herstellungsort.
Sicher?
http://cgi.ebay.de/RFT-Werbebl…algie?hash=item1e5b6a9a65
Es gab auch Stralsund-Radios:
http://cgi.ebay.de/RFT-Werbebl…algie?hash=item1e5b6a9a1f
Guido
-
sicher, ja Guido lt. Produktionsliste hiess die Modellreihe Stralsund (bis Modelljahr 1979 und incl. Modell 1021 wie beim Fragesteller.)
Ab 1982 gabs dann die Modellreihe Strelasund die teilweise fürn Export (nur in den Ostblock mit OIRT Tuner) gebaut wurde. Ich kann dir gerne die Produktinsliste vonm Robotron Werk schicken.
-
Der Strelasund 1021 ab Bj. 1982, auf den ich mich im Folgenden
beziehe (siehe auch die Fotos im PDF der eingescannten Originalbilder
der Raupenhaus-Pläne), hat sowohl abgleichbare Trimmer als auch
abgleichbare Induktivitäten sowohl im Vorkreis und Oszillatorkreis -- wie
auch anders soll der Abgleich auf die Skala erfolgen? Selbst wenn ein
kapazitiver Verkürzer vorläge, lassen sich immer mindestens beide
Endpunkte einstellen (Zweipunktabgleich). Lediglich bei (AM-)Langwelle
kann ein Einpunktabgleich vorkommen.
Die Resonanzformel ist mir sattsam bekannt, eben aus diesem Grund
entspricht der Frequenzverlauf des Drehkondensators über den
Drehwinkel durch geeignete physische Form der Kondensatorplatten
einer Wurzelfunktion, um eine (meist frequenz-, manchmal auch meter-)
lineare Skala zu erhalten -- was bei diesem Gerät nicht sonderlich gut
gelungen ist, wenn man sich die Dehnung der Skala bei den hohen
UKW-Frequenzen ansieht. Diese Dehnung ist schon ein Anzeichen, dass
dem Drehko eine große Parallelkapazität verpasst wurde, die besonders
bei ausgedrehtem Drehko Einfluss auf die Abhängigkeit der Kapazität
über den Drehwinkel hat. Verringerung der Kapazität (Cmin) erhöht die
obere Frequenz, die unvermeidliche Veränderung der unteren Frequenz
gleicht man durch Nachgleichen der Induktivität aus.
Wegen der gegenseitigen Beeinflussung ist dieser Abgleich
wechselseitig rekursiv für Vor- und Oszillatorkreis durchzuführen,
beginnend mit der Induktivität (der niedrigen Freqenz).Edit: Gabrijel sagte ja bereits das Gleiche, nur wesentlich kürzer...
-
Omei, omei
Ich versuch´s mal etwas praxisbezogener.
Der reziprok quadratische Zusammenhang von fmin/fmax und Cmin/Cmax wurde ja schon erkannt.Angenommen, der Drehko macht 3/12 pF also Cmin/Cmax= 0,25, beträgt das Frequenzverhältnis 0,5 und ein Abstimmbereich von 87,5-175 MHz wäre möglich.
Legt man dem Drehko 18,5 pF parallel, so wird aus Cmin dann Ckmin=21,5 pF. Cmax wird zu Ckmax=30,5 pF.
Ckmin/Ckmax = 0,7
Frequenzverhältnis=0,84 und somit 87,5-104 MHz abstimmbar.Wird der Parallel-C auf 14 pF erniedrigt, ergibt das einen Bereich von 87,5-108 MHz.
Im günstigsten Fall hat der Trimmer noch so viel Reserve, dass er die -4,5 pF hergibt.
Logischerweise verschiebt sich dadurch auch der Frequenzbereich nach oben.
Weil L aber abgleichbar ist, wird das eben damit wieder korrigiert.gruß mike
-
Zitat
Original von repmike
Omei, omeiIch versuch´s mal etwas praxisbezogener.
Der reziprok quadratische Zusammenhang von fmin/fmax und Cmin/Cmax wurde ja schon erkannt.Angenommen, der Drehko macht 3/12 pF also Cmin/Cmax= 0,25, beträgt das Frequenzverhältnis 0,5 und ein Abstimmbereich von 87,5-175 MHz wäre möglich.
Legt man dem Drehko 18,5 pF parallel, so wird aus Cmin dann Ckmin=21,5 pF. Cmax wird zu Ckmax=30,5 pF.
Ckmin/Ckmax = 0,7
Frequenzverhältnis=0,84 und somit 87,5-104 MHz abstimmbar.Wird der Parallel-C auf 14 pF erniedrigt, ergibt das einen Bereich von 87,5-108 MHz.
Im günstigsten Fall hat der Trimmer noch so viel Reserve, dass er die -4,5 pF hergibt.
Logischerweise verschiebt sich dadurch auch der Frequenzbereich nach oben.
Weil L aber abgleichbar ist, wird das eben damit wieder korrigiert.gruß mike
Klasse Mike :]
Und die Vorselektion ist bei dem Bereich von + 4MHz nicht zwingend in der Durchlasskurve anzupassen.
Einzig die Skala stimmt nicht mehr, aber da schaut bei dem Ortssender oberhalb von 104 sowieso keiner mehr drauf.
-
.
-
Besten Dank für die Erklärungen. Alles angekommen und verstanden, die Denkblockade ist beseitigt. Ich hatte mich auf die absolute Differenz Cmin/max
fixiert ohne deren veränderliches Verhältnis zu beachten.
Beuge reumütig mein Haupt.....aber Stralsund heisst er trotzdem.....
-
repman: würde ich ja gerne, glaube mir. Nur ist es so, dass es immer
wieder zu Eskalationen kommen kann, bei denen jedes Wort auf die
Goldwaage gelegt wird, und so musste ich mich einer etwas an die
Juristensprache angelehnten Kleinkrämerei bedienen...
@Omei: Nicht das veränderliche Verhältnis Cmin/Cmax ist der Schlüssel,
sondern dass immer ein Zweipunktabgleich möglich ist (manchmal
Dreipunkt; Ausnahme LW wie oben erwähnt), in diesem Fall durch
Verändern der Induktivität. Was das Frequenzverhältnis des Drehko
angeht, möchte ich hier noch den kurz den auf Picofarad genauen
"Padding"-Kondensator erwähnen, der notwendig ist, um Gleichlauf bei
Verwendung eines Drehkos für mehrere Wellenbereiche zu erreichen --
mehr durch Google.
Die Erwähnung des zwingend notwendigen Abgleiches ist mitnichten
eine Plattitüde, da der Threadautor von simplen Wechseln eines Bauteiles
im Stile von "wechsele Bauteil X gegen Bauteil Y" ausgeht, und damit
nicht ein Austausch der Baugruppe Tuner gemeint ist, wie oben in
einem seiner Postings erwähnt.
Das hier ist trotzdem eine eher akademische Diskussion, da mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mit einer Rückmeldung
durch den Threadautor zu rechnen ist... -
Zitat
Original von repman
Eric, möchtest du es in Zukunft nicht auch so halten?
"Alle Theorie ist grau, und nur der Wald und die Erfahrung sind grün."
Nee Ralf, lass mal den Eric so sein wie er ist!Meine Meisterausbildung liegt ja nun schon << 20 Jahre zurück und als Praktiker vergisst man irgendwann die theotetischen Grundlagen, die man mal gelernt hat, weil es wichtiger ist zu wissen, welche Bauteile die Schwachstellen in einem Gerät sind.
Grundlagendiskussionen, die mal wieder tiefer in in eine manchmal simpel erscheinende Problematik reichen, halten den Geist wach.
Gruß Uwe
-
Legt das Gerät auf den Deckel, da kommste an den Tuner ran von unten. Der Trimmkondensator der der Front am nähesten ist, damit kann man das Band verschieben bis 108 MHz, dabei fehlt dann an der anderen Seite ca 2 MHz, geht ab ca. 90 MHz los. Oder vermitteln wie man das braucht. Meine Gurke läuft schon ewig so.
Mein erstes "Strelasund 1021" hatte ich vor über 25 Jahren in Betrieb, Rias und SFB hören, (manchmal auch DT64 und Stimme der DDR usw. :D, ich gebs zu) was auf Grund der der geringen Empfindlichkeit und schlechten Trennschärfe des Tuner alles andere als optimal war.
Der Klang des Radios kann sich hören lassen, warm und satt. Die Kiste futtert 3 Watt und hat einen echten Netzschalter. Das Gehäuse ist aus Spannplatte, die Front aus Plastik.