Stundensatz TV Techniker

110 Euro wäre bei einem qualifizierten Meister natürlich angebracht.

Dummerweise lässt dann aber niemand mehr sein Gerät reparieren.
Und da liegt der Knackpunkt.

Was wir eigentlich (von dem, was wir alles wissen müssen) verdienen müssten und dem ,was sich umsetzen lässt, dazwischen liegen Galaxien.

Kurz mal meine letzten zwei Reparaturerlebnisse. (Live on stage on repdata).
Grundig TV ca. 12 Jahre alt, Fehler: K.B.K.T
Fehler in der Hor.Endstufe......Diode putt. Etwas über 70 Euro......
Folge...Kunde tobt am Telefon, das wäre ja wohl eine Unverschämtheit....viel zu teuer............bla,bla und nochmal bla....

Saba CD Spieler........Fach geht nicht auf.
Laderiemen bestellt und erneuert. Ungefähr 28 Euro.
Anderer Kunde als unter 1. aber gleiche Reaktion.

Irgendwann habe ich dann auch mal die Schnauze voll und wenn dann noch am selben Tag ein Dritter mir so blöde kommt, dann wird folgende Reaktion möglich sein.

Ein großes Schild mit der Aufschrift.......

.JEDER DRITTE KUNDE, DER GRUNDLOS MECKERT WIRD ERSCHOSSEN. ZWEI WAREN SCHON DA!!!

Es geht bald nur noch drastisch.

Gruß Ingo

Da kann ich mich IngoM nur anschliessen !

Durch den Preisverfall hat unsere Arbeit reichlich an Wert verloren!

Ich hatte neulich einen Schaden an meinem Wagen. ( Beule in der hinteren Tür )

Der Vertragshändler wollte 1800 € für die Reparatur.

Eine freie Lackiererei hat ganze 800 € für die Reparatur genommen. Und das ohne über den Preis zu feilschen. Dazu gab es einen kostenlosen Leihwagen und eine Rechnung mit ausgewiesener Mehrwertsteuer. Der Wagen wurde innen komplett gereinigt und aussen poliert.

Einizger Nachteil : Ich mußte eine Woche auf den Termin warten, da die Werkstatt randvoll war !!!!

Einfach Preise vergleichen !!!!

Gruß Stefan

Geht das schon wieder los...

Wenn Ihr hier nicht so viele Tips an Bastler geben würdet, hättet ihr auch mehr Aufträge.

Und dann gibt es ja noch Leute, die Ersatzteile fast zum EK durchreichen...

PC-Techniker:

unterster Stundensatz: 25,00EUR, für Datensicherung kann man höchstens zulangen.

KFZ...das ist die Branche, die sich (noch) lohnt, aber das wird auch alles bald vorbei sein. Ich will mal wissen, wo unser Staat demnächst noch Geld eintreiben will, wenn in diesem Land bald nur noch verwaltet wird...

MfG Jürgen

Darüber denkt der Staat nicht nach. Die entsprechenden Leute werden nach vier Jahren sowieso ausgetauscht und bekommen eine dicke Pension. Dann müssen sich andere Gedanken über solche Dinge machen. Doch auch die wissen ganz genau, dass sie in vier Jahren ausgesorgt haben...

machen wir uns doch nichts vor: klar ist der Preisverfall z.T. Schuld an der Misere, aber sie ist wie Brandt richtig schreibt auch zu einem großen Teil Hausgemacht. Die Sache ist doch ganz einfach: ich sage dem Kunden was es kostet und der sagt ja oder nein. Ich habe doch keinen Bock auf das Herumgeheule mancher Kunden, wenn es dem Kunden nicht passt geht er halt. Und hier fängt das Problem an: wenn da nicht manche Kollegen sich für ein paar Euro prostituieren würden dann könnte der Kunde von Pontius nach Pilatus laufen und würde feststellen: da geht nicht viel.
Der Kunde kann zwar ein Neugerät kaufen, aber auch das hat seinen Preis, o.k. bei Satreceiver und DVD-Player macht das auch keinen Sinn den Müll überhaupt erst aufzumachen aber selbst ein 30" TFT rechtfertigt immer noch einen Reparaturpreis von 150€, das gibt der Kunde auch aus wenn er keinen findet der es günstiger macht.
Bei manchen Dingen wie der kaputten Satanlage kann der Kunde gar nichts machen durch Neukauf-hier muss er den Techniker kommen lassen.
Aber unsere "Kollegen" bieten das Herumgebastele ohne Sinn und Verstand zum Schnäppchenpreis an, wie IngoM: er weiß nicht was kaputt war an der Satnalage, gemessen hat er nichts (scheint mir zumindest so) -das ist auch kein professionelles Auftreten, welches dann eine ordentliche Rechnung rechtfertigt.
Dem Kunden professionelle Leistung anbieten und dies auch konsequent durchziehen, dann trennt sich die Spreu vom Weizen.
Würde dann noch dieser aberwitzige Preiskampf einiger "Techniker" im Ersatzteilbereich aufhören wäre viel gewonnen.

Ob es 100€/Std. sein sollen/müssen sei mal dahingestellt, aber lieber 100€/Stad. zahlen als 30€/Std. für einen Techniker der dann vier mal so lange braucht-wer professionell und zielgerichtet arbeiten kann, kann auch einen deutlich höheren Stundestz verlangen und muss nichtmal im Ergebnis teurer sein.
Bei dem meisten fehlt es aber in Investition in Wissen und Arbeitsgerät: wie oft habe ich das hier schon erlebt: keine vernüftige Lötstation, da wird lieber mit Küchenutensilien am Prozessor herumgebastelt, kein Antennenmeßgerät oder eins aus Opas Zeiten, kein Spectrumanalyzer, kein LCR-Meter usw. In unserer Branche kann man nur gewinnen, wenn man sich ständig anpasst, vielen scheint das nicht zu gelingen-die passen sich nur im Preis an-und das nach unten.

Ist das Sommerloch schon da?
Jedes Jahr die gleiche Jammerdiskussion.Immer haben alle Anderen die Schuld.Und wenn ich von Ingo lese das die Kunden "rumpöbeln"denke ich denke ich da läuft schon etwas bei der Auftragsannahme falsch
Ott

es ist immer eine sache,wie man es dem kunden vermittelt.
sicherlich gibt es auch kunden die meckern,aber das ist bei mir in der firma eher die ausnahme.
im endeffekt hat andy72 aber recht.

Die Stundensätze versteht kaum jemand.
Da herrscht die Meinung vor. Der Betrieb steckt sich alles was der Kunde zahlt in die Tasche und macht sch nen schönen Tag damit.

Denn kaum jemand denkt an die Werkstatt welche mit allen Nebenkosten und auch ihrer Ausstattung unterhalten und auf dem aktuellem standgehalten werden möchte.

Die ist ja da die kost ja nix ist da die weit verbreitete Meinung.

bis denn vom Sven

Zitat

Original von tv17zerstörer
wie siehts bei euch mit dem aktuellen Stundensatz des TV-Techniker-Meister aus?

Bist Du angestellt oder selbstständig?

Wir hoch das Preis/Lohnneveau für Dienstleistungen und Lebenshaltungskosten (Mietspiegel etc.) sind, ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich.
Es macht einen großen Unterschied, ob ich in München, Berlin oder in einer Kleinstadt in Ostfriesland wohne.

Als Selbstständiger muss man ständig das Preis-Leistungsneveau der Mitbewerber im Auge behalten.

Was nützt Dir ein Stundensatz von 120€ wenn Du vorwiegend alte TV- und Audiogeräte reparierst, die den Zeitwert des Stundensatzes kaum übersteigen?

Man kann den Stundensatz je nach Art der Dienstleistung auch verschieden ansetzen (Mischkalkulation).

Manche 50Hz-Kollegen machen heute Pauschalpreise für die komplette Elektroinstallation eine Neubaus, worüber ich nur den Kopf schütteln kann.

Ein entsprechendes Fingerspitzengefühl wofür man welche Preise verlangen kann, muss jeder Betriebsinhaber oder selbstständiger Unternehmer für sich selbst beweisen, wenn er überleben will!

Gruß Uwe

Zitat

der Kunde will betrogen werden und schwarz-auf-weiß sehen, dass er nicht viel Arbeitszeit gezahlt hat, sondern einen hohen Materialpreis.

genau so ist es! Deswegen mache ich seit Jahren fast nur noch Pauschalpreise, der Kunde bekommt gesagt: Reparatur kostet 100€, er sagt dann ja oder nein, da kann er mir nicht hinterher kommen und heulen, er erfährt auch nicht wieviel Euro Material und wieviel Arbeitszeit sind. Das ist sowieso idiotisch, da es fürs Material eh keinen festen Preis gibt. Was ist denn der Materialpreis? Mein EK, der empfohlene VK, mein EK+10% oder +30% oder +100% ???
Wenn es dem Kunden zu teuer ist soll er auch nicht meinen Preis drücken sondern soll sehen ob er es woanders günstiger bekommt.

Pauschalpreise kommen in der Tat wesentlich besser an als aufgeschlüssete Rechnungen . Bei mir gibts fast nur noch Pauschalpreise: vier Festpreise für Reparaturen der Geräteretypen die zu ca. 70 % die Werkstatt auslasten. Die zutreffende Pauschale kann ich dem Kunden in der Regel schon bei der Annahme des Gerätes mitteilen. Drunter geht dann nichts mehr - höchstens teurer , wenn bei der Rep noch weitere Defekte auftreten die mir der Kunde vorher nicht mitgeteilt hat ( z.Bsp. Angabe Kunde "Keine Funktion" ; scheppernder Lautsprecher während Reparatur festgestellt ) .
Zu 95 % liege ich mit den Vorabschätzungen richtig - man muss die Geräte und deren Tücken aber sehr gut kennen.
An den Preisen wird bei mir nur selten gemosert - zum Glück sind die Reparaturpreise in meinem Bereich noch nicht im Keller . Das liegt sicherlich auch daran, dass der Kunden an seinen Geräten so gut wie nichts selber machen kann da ein ordentlicher ( und teurer... ) Messgerätepark von Nöten ist den niemand zuhause rumstehen hat.

~Joe~

Berechnen kann man viel, die Frage ist nur ob der Kunde es auch bezahlt.

Ich habe mit Technikern in ganz Deutschland kontakt, und wunderte mich letztens das in München der Stundenlohn 45 € waren.

Zitat:"Die Konkurenz ist in München so groß, da kann man nicht mehr nehmen."

Dann muss man sich eben auf Geräte mit Wert (Liebhaberstücke, Unikate, oder schlicht Technik, die Geld verdienen soll) verlegen und die Leute in ihrer Kaufhallenplaste ersaufen lassen

(Sagt der, der sonst zu nichts nein sagen kann, im Moment aber ganz froh über ein paar Sonderaufträge ist)

Der Stundenpreis ist im Grunde völlig unwichtig.
Die Endsumme muß stimmen.
Ob ich dem Kunden jetzt 2 Stunden a 40 Euro berechne oder eine Stunde für 80 Euro, ob der Transistor jetzt 2 Euro kostet oder 20. Ist ja auch eine Frage der Erfahrung....der eine braucht 3 Stunden für die Fehlerbeseitigung, der nächste nur 30 Min.
Total Banane.......am Ende sind es eben 100 Euro !
Gruß Ingo