Geheimnisvolles Gerät!!!!!!!!!!!

  • Hallo Heiru,
    Das die Geräte auf keine Kaffefahrt Absatz finden ist klar, dies sollte auch nur ein allgemeines Beispiel sein, weil auch von Kaffeefahrten die Rede war.


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • Zitat

    Original von Frank Schölch
    Skineffekt mit HF geht. Stromunfälle an HF verbrennen nur die äußeren Hautschichten, verursachen aber keine Schäden im Innern des Körpers.


    Dennoch wäre ich nicht bereit, solch Tests zu machen.


    Zum Test könnte eine gute Amateurfunkendstufe dienen. Leuchtstofflampen leuchten auch dann, wenn man sie nicht in der Hand hält.


    Der Skin Effekt alleine kann es ja auch nicht sein...der tritt ja auch bei Gleichspannung auf und ist lediglich ein Abstoßen gleichnamiger Ladungsträger voneinander. Auch bei Gleichstrom ist die Stromdichte außen wesentlich höher als im Zentrum. Da hätten wir ja alle kein Problem mit Herzkammerflimmern, oder?


    MfG


    Heiru

    kein Bild kein Ton.....ein Hornyphon!

    Einmal editiert, zuletzt von Heiru ()

  • Der Skineffekt tritt bei Gleichspannung nicht auf; erst ab grob mehreren 10kHz wird er allmählich wirksam. Bei Gleichstrom ist die Stromdichte konstant über den ganzen Querschnitt.


    Das Kammerflimmern tritt dann auf, wenn die Frequenz hoch genug für die Beeinflussung der Herzerregung ist - aber noch zu gering für den Skineffekt.


    Elektrische Schläge an HF Anlagen (Induktionsöfen) verursachen schreckliche, lebensbedrohliche Verbrennungen bis in die Hautschichten hinein. Die inneren Organe bleiben dabei völlig unbeeinflußt.


    Zum Test genügt es schon, den Antennenausgang eines 100W CB-Funkverstärkers mit dem Finger zu berühren. Der Finger wird außen sehr heiß, bleibt im Innern aber kalt.


    Ich würde solche Experimente dennoch nicht absichtlich ausführen!!!!!!!

  • Zitat

    Original von Frank Schölch
    Der Skineffekt tritt bei Gleichspannung nicht auf; erst ab grob mehreren 10kHz wird er allmählich wirksam. Bei Gleichstrom ist die Stromdichte konstant über den ganzen Querschnitt.


    Mag sein , dass Du von der HF-Technik redest und ich die Energieversorgung mit etwas großeren Strömen beschreibe. Hier sollte man bei Leiterberechnungen nicht davon ausgehen, daß sich die Elektronen gleichmäßig über den gesamten Querschnitt verteilen sondern aus eben diesen Abstoßungskräften von gleichnamigen Ladungsträgern die Stromdichte S außen wesentlich höher ist als innen. Das wiederum wirkt sich auf den Scheinwiderstand der Leitung negativ aus.


    Zitat

    Das Kammerflimmern tritt dann auf, wenn die Frequenz hoch genug für die Beeinflussung der Herzerregung ist - aber noch zu gering für den Skineffekt.


    Kammerflimmern tritt auf, wenn 1. Der Stromweg über das Herz führt, 2. die Stromstärke groß genug ist (in unserem Fall trifft das auf alle Fälle zu) , 3. Die Muskeln im Takt der Frequenz sich zusammenziehen und entspannen. Bei normalem Puls wäre das so ca. 1-1.5 Hz bei 50Hz gibt´s dann eben nur noch das Flimmern, da sich die Muskeln in der kurzen Zeit nicht ganz zusammenziehen können und somit kein "Pumpvorgang" stattfindet.


    Zitat


    Elektrische Schläge an HF Anlagen (Induktionsöfen) verursachen schreckliche, lebensbedrohliche Verbrennungen bis in die Hautschichten hinein. Die inneren Organe bleiben dabei völlig unbeeinflußt.


    Wusste ich nicht, kann aber durchaus so sein. Ich bin nur froh, dass ich nie in die Nähe solcher Bruzzler komme! :D :D



    Zitat

    Zum Test genügt es schon, den Antennenausgang eines 100W CB-Funkverstärkers mit dem Finger zu berühren. Der Finger wird außen sehr heiß, bleibt im Innern aber kalt.


    Ähnliches ist mir bei einem CCF-Umformer für TFT Monitore schon passiert (1,2kV 32kHz). Gibt eine nette Brandblase!


    Zitat

    [Ich würde solche Experimente dennoch nicht absichtlich ausführen!!!!!!!


    Da schließe ich mich uneingeschränkt an! Also liebe Kinder bitte nicht zu Hause ausprobieren!!! :D :D :

    kein Bild kein Ton.....ein Hornyphon!

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  • Na, dann will ich mal. Sowas war bereits in den 1930er Jahren als Jahrmarktsattraktion zu sehen. Nachzulesen in (Eduard Rhein) "Du und die Elektrizität", Herausgegeben 1935, Deutsches Reich. Es ist ein simpler Hochfrequenz-Leistungs-Generator im na sagen wir mal Langwellenbereich. Der Vorführende sitzt hier im Beispiel auf der großflächigen Elektrode (sogar die kapazitive Kopplung Metallfläche-Allerwertester genügt) und schließt den (hochfrequenten) Stromkreis über seinen Körper, die Lampe und dei Rückleitung zum Generator. Früher stand die leicht bekleidete Dame barfuß auf der (Metall-)bühne.
    1. Reiner Wechselstrom sehr hoher Frequenz. Für eine Reizfortleitung sind die näherungsweise als elektrolytisch arbeitenden Nerven viel zu träge. (Kein Muskelzucken, keine Schmerzwirkung)
    2. Für eine elektrolytische, Gewebeflüssigkeiten zersetzende Wirkung ist die Frequenz des verwendeten Wechselstroms viel zu hoch (chemische "Trägheit", Wirkung einer Halbwelle wird sofort von der darauffolgenden, entgegengesetzter Polarität aufgehoben)-kein Gleichstromanteil vorhanden.
    3. Der Clou liegt in der nicht punktförmigen Konzentration des Stromflusses im menschlichen Körper (Sitzfläche, bzw. Finger umschließen E27-Fassungsgewinde grochflächig, bzw. angefeuchtet).


    4. Die Geräte der sogenannten Elektro-Chirurgie stecken dahinter, dort wird der Patient großflächig an eine Elektrode (Metall-OP-Liege) "angeschlossen" (er liegt halt nackt drauf), die andere Elektrode des HF-Stromkreises ist dann als unterschiedlich geformtes Schneidwerkzeug (auch Drahtschlingen etc.) geformt. Hier tritt durch die punktförmige Konzentration des Stromes im Gewebe sehr wohl eine gewollte Hitzewirkung auf, die eben durchschnittene feinste Äderchen sofort "verschweißt", wodurch eine grundlegend neuartige, blutverlustarme Chirurgie überhaupt erst möglich wurde.


    Grüße, Heiner.

  • Hallo Heiner!


    Du hast es erfasst es ist ein HF-Chirurgiegerät! Gratuliere! Gibts von Tyco, Erbe, usw.
    Du hast wohl auch mit MED- Produkten zu tun, oder?


    Hermanthegerman hats schon ausreichend beschrieben. Heutzutage werden Operationen hauptsächlich mit solchen Geräten durchgeführt, da zum Zeitpunkt des Schneidens bereits ein Blutungsstillung durch Hitze erfolgt. Die Vorteile liegen auf der Hand.
    Wie sich aber jeder vorstellen kann gibt´s auch Nachteile:
    Die HF-Chirurgie arbeitet wie gesagt im LW-Bereich mit verschiedenen Kurvenformen (schneider/ veröden) Leistungsbereich ca. 10-130Watt.
    Jetzt kann sich jeder vorstellen was das an "Sendeleistung" ist!
    Jeder mit Metallimplantatan hat da so seine Probleme mit Erwärminug durch Wirbel- u. direkten Strömen. Herzschrittmacher gibts auch HF- geschirmt, was aber viele nicht bedenken sind die Stimulationsleitungen zu den Herzmuskeln. Sie wirken wie Antennen und wenn man Pech hat geschieht an den Enden das Selbe wie an der Elektrodenspitze: Gewebe wird in hohem Maße erhitzt, vernarbt und wird elektrisch nachezu nichtleitend. Das würde dann bedeuten, das man zwar einen Herzschrittmacher hat, er aber den Herzmuskel nicht mehr stimmulieren kann weil er an der entscheidenden Stelle "isoliert" ist.
    Ich hatte die Möglichkeit selbst mit diesem Ding zu schneiden (natürlich nicht am Patieneten :D :D der würde sich schön bedanken) und ich war sehr überrascht wie die Dinger durchs Gewebe flutschen...vollkommen ohne Kraftaufwand.
    Wer sich dafür interessiert kann gerne genauere Infos zu den Dingern haben.


    MfG


    Heiru

  • Danke Heiru und Heiner,


    Für die Auflösung.


    Werde ich nun also in Zukunft mit einer Jahrmarktsattraktion von 1930 im ernstfall behandelt. :D :D :D

    Ich repariere um zu überleben, manche überleben weil sie nicht selbst reparieren.


    Ich helfe jedem Anfänger, der seine Fähigkeiten nicht überschätzt.
    zur VvT


    Gruß
    Thomas

  • Sofern Du in der heutigen Zeit für die Kassen noch "rentabel" bist, dann wird das wohl bei Bedarf so sein.
    Aber keine Angst... die Dinger funktionieren hervorragend! Es kommt immer auf den Benutzer an 8o 8o!


    MfG


    Heiru

    kein Bild kein Ton.....ein Hornyphon!

    Einmal editiert, zuletzt von Heiru ()

  • Und was ist wenn derjenige es gerne spritzen sieht ?

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


    Schaltplananfragen per Mail werden nicht beantwortet !

  • @ Heiru


    Nein, habe selten und dann auch nur rein interessehalber mit Medizinischen Geräten zu tun (Mediziner in der Verwandtschaft), aber besagtes Buch habe ich immer mal wieder gern gelesen.


    Für alle anderen: Die Wellenlänge spielt da schon auch eine Rolle, da kommt dann doch noch der Skineffekt und bei noch höheren Frequenzen natürlich die Zuleitungslängen ins Spiel. Eine "primitive Funkendstufe" täte es prinzipiell auch, Längstwellen- oder Langwellenendstufen sind aber ...selten. Die medizinischen Geräte sind aber eher nach "schweißtechnischen" Gesichtspunkten (Timeout, Effektivwertsteuerung usw.) ausgelegt.


    Aber war doch mal ein interessanter Thread aus einem Spezialgebiet der Elektronik, immer nur verschmuddelte Videorecorder putzen oder "kiloweise" kalte Lötstellen nachlöten ist es doch auch nicht.

  • Kenne diese Geräte, habe sie einige Zeit lang repariert und gewartet. Wartung mit Messung der Leistung. Ist schon ganz nett wie die durch Fleisch gehen. Habe da immer Respekt vor gehabt.


    Daniel

    Sklaventreiber von Stift und Rufin :D


    Kenntnisse in Landwirtschaft und Viehzucht vorhanden. Auf zu Rados und umsteigen auf Viehzucht. :] :P :]

  • @ DD3ET:


    Was Du da hast ist wahrscheinlich ein HF-Diathermiegerät frühester Zeit, Leistung in der Größenordnung "unerheblich", die gab es mal zur Selbstbehandlung von...Haarausfall, etc. (kein Witz)