Musikalischer Nachbar gibt mir seinen neuen Bühnen-Mikrophonvorverstärker,
"kommt nix raus". Ein 19"-Einschub der Firma SM Pro Audio, Typ TB202.
Laut Handbuch eine 12AX7 drin, und "ein hochwertiger Röhren-Vorverstärker
mit kompromisslosen Schaltkreis-Design und Auswahl hochwertigster Bauteile".
Aufgemacht zeigt sich die Misere:
Die Röhre hängt auf Halbmast, und heizt nicht. Dafür ist dann auch gänzlich
unbeschriftet, und hat die Stifte verbogen. Nach Justieren läuft der Amp
wieder. Die Röhre ist in keiner Weise mechanisch fixiert. Unter robuster
Bühnentechnik stelle ich mir doch etwas anderes vor...
Tube Inside, Tears Outside
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Was ist denn daran nun kompromisslos, die nicht bestückten Drosseln oder die Billig-Elkos im Signalweg? Ich hatte neulich gerade ein Röhren-Mikro da, auch so ein China-Schrott, aussen hui, der Rest Müll. Billigste Steckverbinder, mies gelötet...
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Zitat
Original von shaun
Was ist denn daran nun kompromisslos, die nicht bestückten Drosseln oder die Billig-Elkos im Signalweg?Der technologe ( oder wie das bei denen auch immer heißen mag ist kompromisslos .
Derjenige der das Ding entworfen hat hat die wohl eigentlich mal vorgesehen , wären ja sonst auch nicht im Platinenlayout zu finden .
Dann kam aber einer und sagte das es auch ohne geht und die wurden dann durch Drahtbrücken ersetzt .
Über die Billigelkos lasse ich mich mal jetzt nicht weiter aus . Bis auf die Anmerkung das nicht jeder Einkäufer die unterschiede kennt ( oder überhaupt von technischen dingen irgendeine ahnung hat ) und dann nur auf den Preis guckt .
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Hallo,
mal wieder typisch, auch in diesem Marktsegment werden die Kunden durch die eingebaute
"Röhrentechnik" geködert ....Ob der Amp durch eine solche "billig" Schaltung besser klingt als mit einer guten Vorstufe in Transistor-Technik ... ****grins
Gruß
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Tobi: Diese Leute heißen Entwickler... bei wirklich hochwertigen Produkten
schreibt der Entwickler dem Einkauf genau vor, welche Bauteile welchen
Herstellers inklusive komplette Artikelbezeichnung er zu kaufen hat.
Selbst so etwas popeliges wie Elkos ist damit eindeutig identifizierbar.@oscillator: Immerhin ist es noch eine echte Röhre, wenn man sich auch
den Aufdruck "Made in PRC" gespart hat... Ich habe schon Fotos von
Röhrengeräten gesehen, da war die "Röhre" hinter Glas (natürlich aus
"Sicherheitsgründen"), bei genauerem Hinsehen handelte es sich bei der
"Röhre" um ein Kunststoffgebilde, das von unten mit einer orangen LED
angeleuchtet wurde... -
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Habe ich auf irgendeiner Röhrenseite gesehen, weiß aber nicht mehr wo,
und habe das Bild auch leider nicht gespeichert... -
Bei Conrad als Nostalgieradio zu haben.
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HI
Würg, ich glaube, ich bleibe bei meinen echten Nostalgikern. Da muß ich mir so ne Sch.... nicht antun.
Das Photo ist........Grotte..............totaler Designfehler.
Die ECC83 hat da ja wohl nur noch eine Alibifunktion.
Wie kann man so etwas als transportables Gerät unter die Leute bringen?!?
Da wird der Name "Röhre" kommerziell ausgeschlachtet.
Konstruktiv einfach nur ungenügend bis geht gar nicht mehr.
Warum nicht wie ganz früher bei den militärischen Geräten direkt einlöten?
Solche "Entwickler/Ingeneure" sollten lebenslang ihre eigene Sch.... reparieren müssen, dann würde sich vielleicht was ändern.
Gruß
Winfried -
Nee, die Einkäufer und Entscheider sollten mit Handlutsche den Sn99,9 Dreck aus der Platine schlürfen, damit die Entwickler dann erstmal die wegrationalisierten Bauteile des Referenzdesigns einlöten können
Da lobe ich mir doch die solide 1958er Röhrentechnik aus französischer Produktion, die gerade in der Werkstatt im Weg steht. Nur die Kondensatoren waren nicht so der Hit - Papierwickel im Glasrohr, sieht nett aus, ist aber zu 90% im A*. Naja, soll ja nicht ins Museum, also kommt das was Neues rein
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Zitat
Original von shaun
Da lobe ich mir doch die solide 1958er Röhrentechnik aus französischer Produktion, die gerade in der Werkstatt im Weg steht. Nur die Kondensatoren waren nicht so der Hit - Papierwickel im Glasrohr, sieht nett aus, ist aber zu 90% im A*. Naja, soll ja nicht ins Museum, also kommt das was Neues rein
Echte Freaks schmelzen den alten Einsatz heraus, und wachsen einen
neuen Kondensator ins alte Glasrohr, der Authentizität wegen... -
Stimmt !
Wo wir gerade beim Thema sind, hat jemand von Euch zufällig Infos oder einen
Schaltplan vom "Concerton V15" des schwedischen Herstellers "Stern&Stern" ?
Ist von 1933 - Röhrenbestückung : Philips AL4, AF7 und 506Gruß
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Ja Eric, echte Freaks tun sowas. Dieses Instrument soll aber vor allem wieder gespielt werden und nicht auseiandergebaut und angeguckt. Und vom Klang her dürfte es egal sein, ob ich die Vishay-Kondensatoren mit oder ohne Glasrohr einlöte Wichtig ist nur, dass es röhrenbestückt bleibt (bisher sogar einschliesslich der Gleichrichter- und Stabiröhre)
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@oscillator
für son einkreiser audion braucht ma eigentlich keinen schaltplan es sei denn es wurde dran rumgemurkst.
hf audion, nf stufe und spannungsversorgung waren damalige standardschaltungen und fast alle gleich aufgebaut.sind auch leicht stufenweise zu überprüfen.
wahrscheinlich hast diese oder ähnliche schaltungen eh schon öfter gesehen wie den Emud und den Volksempfänger (s.u.)
eine nf stufe mit al4 findst auch im rm (http://www.radiomuseum.org/forum/al4_al42.html)
meist wurde als gleichrichter die AZ1 verwendet , hier halt die Philips 506. Röhrendaten gibts eh dazu im net evtl hab ich was wenn ichs finde. -
Hallo Abdul,
herzlichen Dank für die Schaltungen! Diese sollen als Anhaltspunkt dienen,
das Gerät wurde leider bereits verbastelt, 2 Kondensatoren wurden entfernt, einer
hat 100% einen falschen Wert .....Aber jetzt kann ich mir ein Bild machen, danke !
Gruß
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Für die immer wiederkehrende Frage nach den üblichen Werten der
Bauteile in Röhrenradios: Abschnitt L, "Übersicht über die üblichen
Größen der Bauelemente" hier.
Aus "Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkmechaniker" von
Bernhard Pabst, B.G.Teubner-Verlag 1961. Vorabauszug dieses
exzellenten Buches, welches ich zurzeit in TeX transliteriere. -
Hallo,
danke, sehr informativ !
Das Radio läuft bereits wieder, Kondensatoren ersetzt/erneuert.
Im Augenblick kämpfe ich noch mit Kontaktschwierigkeiten der Röhrensockel ....Gruß
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"Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkmechaniker" von
Bernhard Pabst, B.G.Teubner-Verlag 1961. Vorabauszug dieses
exzellenten Buches, welches ich zurzeit in TeX transliteriere.Ist dieses Buch digitalisiert und Steht irgendwo ein Download zur verfügung?
MfG,
Gabrijel
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Danke