Entmagnetisiergerät

  • Thomas.B


    Die VFR Probleme sind mir bekannt, dort entstehen wirklich mördisch hohe Temperaturen!


    Beim Honda Helix wurde der Regler nur improvissiert an ein seitliches Rahmenrohr drangebastelt und kann die Wärme nicht ausreichend ableiten, die thermischen Verluste von 6 Silizium Dioden darf man bei höheren Stromstärken nicht unterschätzen. Deshalb montierte ich zwischen Regler und Montagewinkel ein 3mm dickes Kühlblech aus Alu, welches beinahe bis zur Kraftstoffpumpe runterrreicht. An unseren beiden Tourenrollern (Bj. 1993) arbeiten nach wie vor die Originalregler und die Temperaturentwicklung hält sich seit diesen Maßnahmen in vertretbaren Grenzen. Auch mit den herkömmlichen CB12B-B12 Akkus von Banner (haben übrigens 12 Ah und rutschen nur mit Hilfe von Siliconspray in den Batteriekasten, kleiner Tippfehler im letzten Beitrag) habe ich seither gute Erfahrungen gemacht.


    Nachdem das Mäusekino immer einige Milliampere Dauerstrom zieht, baue ich die Akkus im Winter aus und lade sie alle paar Monate mit einem auf 14,6 Volt umgebauten 12 Volt Schaltnetzteil mit zusätzlicher Strombegrenzung nach. Damit entsteht kaum Restwelligkeit, was für Bleiakkus nie verkehrt ist.


    Ich hatte vor ca. 15 Jahren meinen damaligen Opel Rekord Caravan 2,3D (Heizöl und Altölschlucker) :D mit wartungsfreien AGM-Akkus von Bosch ausgerüstet und betrieb in den kalten Monaten eine Webasto Standheizung. Diese teuren Akkus gaben aufgrund der höheren Lade/Entladezycklen schon nach 1½ Jahren den Löffel ab. Dann installierte ich zwei billige Helvetia Akkus, welche zwar öfter destiliertes Wasser brauchten, aber die hielten trotz erhöhter Zycklenbelastung ganze 3 Jahre, bis ich die alte Opel Kiste mit ca. 520000 Kilometer in einem nicht mehr verkehrssicheren Zustand und völlig undichten Zylinderkopf entsorgte!

  • @ Ewald:
    Du schreibst ja wirklich interessante Sachen - wir sind zwar zu 99,9% OT, aber was solls....


    So furchtbar heiß wird das bei der VFR in dem Bereich gar nicht mal. Zumindest nicht wenn man fährt. Kritisch ist vor allem stop and go im Stadtverkehr oder Stau. Der Regler hält das aber grundsätzlich aus. Dennoch gehen die Regler nach einigen Jahren kaputt. Meines Erachtens kann das nur an einer ungenügenden Vergußmase liegen, die mit den Jahren versprödet, feine Risse bildet und damit die Nacktchips bzw. deren Bondung tötet. Das ist jedenfalls so eine Theorie von mir, die ich bislang leider nicht beweisen kann...
    Aber was sollte es sonst sein? Solange die Regler neu sind, geht es ja - auch unter extremen Bedingungen (Hochsommer im Süden etc.). Elkos sind nicht drin. Zumindest nicht in dem, den ich mal aufgepopelt habe...


    In meiner VFR habe ich jetzt einen größeren Regler. Der wird u.a. in der DoX verbaut, ist elektrisch höher belastbar und hat einen wesentlich größeren Kühlkörper. Außerdem gibt es einen Sense-Anschluß, was der Regelgenauigkeit zu Gute kommt. Ich hoffe das beste...


    Akkus und Standheizung:
    Mit der Zyklenfestigkeit von Starterakkus sieht es allgemein nicht gut aus. Da hilft primär auch die AGM-Technik nicht weiter. Im Prinzip hast Du nur wenige Optionen:
    - stark überdimensionierter Akku - der max. bis 70% der Nominalkapazität entladen wird - in Verbindung mit einer leistungsstraken Lima oder zumindest Verzicht auf Kurzstreckenbetrieb
    - zusätzlicher (nicht zum starten benutzter) zyklenfester Akku - im Bleibbereich sind das die sogenannten Solarakkus oder ggf. Traktionsakkus - leider teuer
    - Zusatzakku NiCd oder NiMH - in der fraglichen Kapazität so kostspielig, daß man wohl lieber von Zeit zu Zeit einen neuen Starter-Bleiakku kauft


    Oder viel besser:
    - Garage bzw. wenigstens Stromanschluß am (privaten) Standplatz
    - ggf. Latenzwärmespeicher


    > lade sie alle paar Monate mit einem auf 14,6 Volt umgebauten 12 Volt Schaltnetzteil


    14,6V ist etwas viel. PC-SNT zum Ladegerät umbauen ist auch mein Ding...
    Was fehlt, ist eine zyklische starke Belastung - gefolgt von einer Aufladung mit ebenfalls hohem Strom. Ich habe den Moppedakku im Winter in meiner Bastelbude (für FA: aka Labor...). Hin und wieder darf er gegen das 12V-Halogen-Seilsystem oder einen vergleichbaren Verbraucher anstinken (nur ein paar Minuten, nicht wirklich entladen, U >> 12V) und wird gleich danach wieder mit einem strommäßig ungeregelten (außer Überlastschutz) modifiziertem PC-SNT angeblasen. Spannungsbegrenzung normalerweise 13,8V. Ladestrom: volle Kanne eben - da wehen im ersten Moment 20...25A rein. Als Starthilfsgerät eingesetzt liefert das umgebaute SNT übrigens fast 50A bei 9V... Die modifizierte Strombegrenzung erlaubt ca. 35A Dauerstrom und 45A für ca. 10s. Bei ca. 60A erfolgt die Abschaltung quasi sofort.
    Bei dem Umbau habe ich mich ziemlich ausgesponnen - incl. Umwickeln des Leistungsübertragers (@ Andy72, tcfkat: keine frechen Kommentare bitte...). Basis war ein (ehemals defektes) 400W-ATX-SNT. Das ganze geht auch mit viel weniger Streß (also vor allem Beibehaltung des Trafos) und bringt immer noch ganz ordentliche Werte. Kann ich nur empfehlen.


    Im Moment experimentiere ich mit Impuls-Erhaltungsladung bzw. -Desulfatierung. Mal sehen - ist noch nicht fertig.


    Gruß
    Thomas

  • Thomas.B


    Von diversen Vergußmaßen weiß ich nur daß sie mit der Zeit Dehnungsbrüche an elektronischen Bauteilen verursachen, besonders wenn die Betriebstemperatur ziemlich hoch liegt.


    Zum laden meiner kleinen Motorradakkus verwende ich eigentlich nur ein kleines Schaltnetzteil mit 1,5 Ampere Strombegrenzung und wie schon erwähnt 14,6 Volt Ladeschlußspannung. Die Akkus lade ich im Winter bei ca. 10 bis 15° Umgebungstemperatur, da sind 14,6 Volt eher unkritisch. Nach 5 bis 10 Stunden fließen selten über 100 mA Ladestrom. Von desulfatieren haben schon viele geschrieben, bisher sah ich noch nie einen Nachweis daß es tatsächlich funktioniert. Wenn mal die Separatoren bersten, ist ohnehin alles zu spät!


    Gruß
    Ewald

  • @ Ewald:
    Der Verguß von elektronischen Baugruppen ist eine Wissenschaft für sich. Da habe ich bzw. meine Kunden auch schon Lehrgeld bezahlt - und das ohne Nacktchips. Ein Problem ist vor allem die Alterung der Vergußmassen und deren (Alterungs-) Verhalten bei ständigen starken Temperaturwechseln. Wenn der Verguß sicherheitsrelevant ist und nach entsprechenden Vorschriften abgenommen werden muß, verwenden die Prüfstellen darauf große Aufmerksamkeit. Die Testverfahren sind aufwendig, langwierig (wochenlang im Klimaschrank) und teuer. Die Durchfallquote ist hoch. Mit homogenen Vergußmassen sind die Anforderungen i.d.R. nicht zu erfüllen. Es werden je nach Anwendung spezielle "Compounds" zusammengestellt - also eine Mischung aus verschiedenen Materialien, die primär nicht zusammen passen. Das ist technologisch aufwendig, teuer und verlangt viel know how.
    In diesem Bereich hat Shindengen wohl gemurkst - nehme ich an. Honda hat es an einer sinnvollen thermischen Überdimensionierung fehlen lassen und die Kunden haben nun den Schaden, der niederträchtigerweise i.d.R. immer erst nach Ablauf der Garantie auftritt.


    Laden:
    Ja gut, wenn es kalt ist, liegt die Ladeschlußspannung höher und bei dem kleinen SNT gibt es wohl auch keine nennenswerte innere Erwärmung durch Ladeverluste.
    Bei offen Akkus ist es sowieso egal und selbst MF-AGM-Akkus liegen damit noch sicher im Bereich der Gasrekombination.
    Desulfatierung: Ja, ist ein Glücksspiel und ab einem bestimmten Punkt natürlich aussichtslos. Aber schauen wir mal...


    Gruß
    Thomas

  • Zitat

    Original von Thomas.B
    Das ganze geht auch mit viel weniger Streß (also vor allem Beibehaltung des Trafos) und bringt immer noch ganz ordentliche Werte. Kann ich nur empfehlen.


    Im Moment experimentiere ich mit Impuls-Erhaltungsladung bzw. -Desulfatierung. Mal sehen - ist noch nicht fertig.


    Gruß
    Thomas



    Ich hab hier noch einen 12V 800 W Trafo zu liegen der bei mir in einiger Zeit zum einsatz kommt . :D


    und zum Thema desulfatierung :


    http://www.shaka.com/~kalepa/lowpower.htm


    P-Channel FET : ( z.b. IRF9Z34 ; IRF9530 ? )
    http://www.shaka.com/~kalepa/schematic.gif
    http://www.shaka.com/~kalepa/traces.gif
    http://www.shaka.com/~kalepa/grid.gif
    http://www.shaka.com/~kalepa/parts.jpg


    N-Channel FET : ( z.b. IRF34 , IRF44 )
    http://www.shaka.com/~kalepa/trevorandrews.gif


    http://www.kwantlen.bc.ca/elec…ry_Desulfator_Lin_Jao.pdf


    Ich hab den in der P-Fet Version gebaut und hat bei 12V 1 Ah Akku's die bereits 7-11 Jahre auf dem Buckel haben und bei denen mit ner einfachen LED die spannung innerhalb von etwa 10s wieder auf 0 V war recht gut . Jedenfalls funktionierten die auch wieder in einer USV . Obwohl ich fälschlicherweise einen N Channel Fet drin hatte und dieser trotz richtigem Kühlkörper immer fast kochte . ( bitte kein Kommentar dazu , hatte mich beim zusammenbau etwas "vergriffen" )

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


    Schaltplananfragen per Mail werden nicht beantwortet !

  • Thomas.B


    Japanische Hersteller haben ja in den letzten 20 Jahren eher qualitativ hervorragend produziert, wenn man die Produkte mit alten Motoplat Komponenten aus Spanien verglicht. Bei vergossenen Lima Statoren der letzten Baureihe muß man auf Dauer mit 100% Ausfallquote rechnen, ich repariere solche Trümmer regelmäßig, siehe folgende Seite:


    http://www.motelek.net/zundanlagen/motoplat1.html


    Die schlimmste Fehlkonstruktion von Motoplat waren 12 Volt 130 Watt Lichtmaschinen mit Zweiwegwicklung, welche eigentlich für einen guten Wirkungsgrad bürgen sollten. Der 6 polige Sternanker ist mit 5 Genenerator und einem Hochspannungsladeanker bestückt. Anstelle alle Generatorwicklungen in Zweischichtwicklung mit Zwischenisolierung anzufertigen, wurde nur die mittlere Spule so gewickelt. Die äußeren Pole sind jeweils als ganze Spulen gewickelt und bringen mit Zweiweggleichrichtung einen völlig beschi**senen Wirkungsrad. Nachdem die spanischen Techniker das Serienproblem bemerkten, magnetisierten sie die Polräder höher. Folglich erreicht der Generatorteil mit stattlicher Wechselstromleistung von ca. 185 Watt, nach dem Gleichrichter mit Mühe 125 Watt bei Betriebstemperator. Der Rest wird brutal verheitzt und manche Polräder wurden mit zusätzlichen Lüfterschaufeln als Zwangskühlung gefertigt, hat aber in der Praxis auch nicht viel genützt!


    PS: Reparierte Zündimpulsgeber vergieße ich nur mit tropenfesten, lufttrocknenden Isolierlack gegen Ümwelteinflüsse. Der ist vor allem dauerelastisch und die dünne Schicht reicht auch!


    Gruß
    Ewald

  • Tobi05:
    So in der Art stelle ich mir das vor. Allerdings mit N-FET. Vom grundsätzlichen Leistungskreis kursieren etliche Variationen. Am besten gefällt mir die aus Elektor (ein paar Jahre her - Heftnummer kann ich raussuchen). Da wird der Ladestrom in die Impulsdrossel über einen Shunt gemessen und mit Hilfe von Komparator und RESET-Eing. eines Timers abgeschalten. Das ermöglicht eine leichte Umschaltbarheit des Lade- und damit des Impulsstromes für unterschiedliche Akkugrößen und deren Zustände. Die Ladeimpulse werden integriert und mit den übrigen 3 Komparatoren zur Anzeige gebracht - eine nette Idee.
    So ähnlich werde ich es wohl machen - nur noch etwas "aufbrezeln"...
    Ob ein Varistor als Überspannungsschutz (stark sulfatierter Akku, Wako an den Klemmen) schnell genug ist, erscheint mit nicht sicher. Das würde lieber eine oder zwei schnelle Z-Dioden nehmen.


    @ Ewald:
    Tja, ich frage mich auch oft, was sich manche Hersteller dabei denken, wenn sie bereits bei der Grundkonzeption solchen Murks verzapfen. Ich sehe ja ein, daß man sich besonders bei der Dauerbelastbarkeit von thermisch und mechanisch hoch belasteten Kunststoffen mal vertun kann, aber solche Pfuscherei bei der thermischen Auslegung muß doch nicht sein. Man sollte auch meinen, daß sich die fortschreitenden Erfahrungen und besseren Werkstoffe positiv auswirken würden - leider ist das oft nicht der Fall.
    Im großen und ganzen haben die Entwicklungen der Japaner Hand und Fuß. Z.B. das Reglerproblem bei der VFR ist so ziemlich das einzige, was an dem Bike fragwürdig ist. Die Schuld teilen sich Zulieferer und Honda. Der Kunde ist aber auf jeden Fall der Dumme...
    Zum Thema Leistung verheizen sind diese Lima-Konzepte auch ganz weit vorn. Man bedenke das Shuntreglerkonzept. Allerdings entsteht der größte Teil der Verlustleistung in der (i.d.R. ölgekühlten) Statorspule. Wieviel es wirklich ist, kann man ohne aufwendige Meßreihen schlecht abschätzen - wegen kurzgeschlossener Spule und so...
    Über ein Längsreglerkonzept habe nicht nur ich schon ausführlich nach gedacht. Angeblich hält die Lackisolierung der Lima das nicht aus. Kann ich mir zwar nicht so recht vorstellen, aber für eigene Versuche habe ich auch keinen rechten Mut. Könnte kostspielig werden.


    Gruß
    Thomas

  • Zitat

    Original von Thomas.B
    @ Ewald:
    ... Ein Problem ist vor allem die Alterung der Vergußmassen und deren (Alterungs-) Verhalten bei ständigen starken Temperaturwechseln....


    Moin Leutz;



    Passt zwar jetzt nicht direkt hier rein jetzt, aber trotzdem: Ich hatte die Tage mein Oszi reparieren müssen; Netzteil hatte die Hufe hochgerissen... 8o 8o 8o .... und das schon bei gut. 12.000Std. auf der Uhr... 8) 8) 8)
    Hier ist das Bild von der vergossenen Hochspannungskaskadierung; das Schrumpfen der Vergussmasse ist gut an den Gehäusekanten zu erkennen...



    [Blockierte Grafik: http://img258.imageshack.us/img258/1025/bild0027xp.jpg]


    Gruß


    Thomas M

    Diskutiere nie mit einem Idioten! Erst zieht er Dich auf sein Niveau herunter, und dann schlägt er Dich mit Erfahrung...... 8o

  • Das Schwundmaß ist bereits bei der Produktion entstanden.
    Es gibt übrigens auch dauerelastische Vergußmasse.

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • @ Thomas M:
    Aaaah, ein sowjetisches Qualitätsprodukt! Da kommen Erinnerungen auf; danke für das Bild...
    Der Kunststofftrog ist auch nur die "Schalung" für den Verguß. tcfkat hat bestimmt Recht - der Abriss von der Wandung ist bestimmt schon kurz nach der Fertigung passiert. Eine zuverlässige Verklebung aus Polystyrol (nehme ich an) und Epoxidharz ist schwierig und hier auch nicht erforderlich.
    Riss oder nicht Riss - das Ding hält auch noch weitere 30 Jahre - von ein paar Elkos vielleicht mal abgesehen und wird bestimmt einmal ein schönes Sammlerstück.


    @ tcfkat:
    > dauerelastische Vergußmasse
    Alles nicht so einfach, wenn man mit "dauer" wirklich lange meint, ein weiter Temperaturbereich zu bestehen ist und die Kosten im Vordergrund stehen. Und bloß nicht alles glauben, was in den Datenblättern der Harz-Alchimisten geschrieben steht.


    Gruß
    Thomas

  • Das war kein Harz. Von der Konsistenz ähnlich wie Silikon, ist es aber nicht
    (habe die genaue technische Bezeichnung vergessen). Lt. Hersteller schon
    verwendet für Walortungsgeräte, bei uns für konstant auf 60°C geheizte
    Messelektronik im Aussenbereich. Eventuell finde ich den Hersteller noch.
    Das Zeugs ist natürlich nicht in Consumer zu finden.

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • @ tcfkat:
    So ein Schwabbelzeug ist oftmals sogar besser, als ein Hartverguß. Silikon ist je nach Vernetzungsverfahren bzgl. Korrosion problematisch. Polyurethan käme noch in Frage - ist aber nicht wirklich für hohe Temperaturen geeignet. Aber wie gesagt - heute sind Compounds in Mode.
    Wenn man eine hohe mechanische Festigkeit braucht - etwa für Kabeldurchführungen - braucht man ein ganzes Sammelsurium an verschiedenen Vergußmaterialien. Eine perfekte für alles gibt es nicht und oft müssen in einem Geräte mehrere verschiedene verwendete werden - auch in Schichten: innen weich - außen hart...


    Gruß
    Thomas

  • Nochmal Moin... :D :D :D



    @ tcfkat: Ob die Vergussmasse direkt nach der Verarbeitung geschrumpft ist, kann ich nat. nicht sagen. Das Zeug ist in der Tat kein Harz, eher wie ein festes Silikon...
    Ich hab´ nochmal schnell im Handbuch nachgesehen:


    [Blockierte Grafik: http://img248.imageshack.us/img248/746/bild6hf.jpg]


    @ Thomas.B:


    Die Handbücher zu den Dingern sind übrigends auch Klasse. incl. Funktionsbeschreibung der Baugruppen, sogar die Wickeldaten der Transformatoren sind enthalten... :] :] :]


    Ich habe noch ein anderes Modell hier, muss aber noch aufgearbeitet werden... ;)


    N8


    Thomas M

    Diskutiere nie mit einem Idioten! Erst zieht er Dich auf sein Niveau herunter, und dann schlägt er Dich mit Erfahrung...... 8o

  • @ Thomas M:
    > Die Handbücher zu den Dingern sind übrigends auch Klasse...
    Jawohl, damals herrschte bei Russens in diesen Dingen noch Zucht und Ordnung. Die können mehr als Wodka trinken. Das hatte einen ernsthaften und durchaus vernünftigen Hintergrund. Die Geräte mußten zuverlässig, langlebig und möglichst leicht reparabel sein. Man muß dazu die Infrastruktur und die Entfernungen bedenken. Da kann man nicht schnell mal etwas zu Reparatur einschicken. Die Ressourcen, um wichtige Geräte doppelt und dreifach vorzuhalten, standen nicht einmal im militärischen Bereich zur Verfügung.
    Dazu gehörte auch ein möglichst hoher Standardisierungsgrad und daß bewährte Lösungen möglichst lange beibehalten wurden. Das Ergebnis war oft groß, häßlich, klobig und wirkte altbacken - war aber für die "Ewigkeit" gemacht und bemerkenswert servicefreundlich. Dazu gehörte auch eine perfekte Dokumentation - auf hochwertigem Papier, ordentlich gebunden und ausführlich bis zu letzten Detail.


    Gruß
    Thomas
    (kann auf weitgehende Erfahrungen mit Russentechnik zurückblicken...)

  • Thomas.B


    Auf folgendem Bild ist das abschreckende Beispiel eines abgerauchten vergossenen 12 Volt 80 Watt Motoplat Stator aus den späten 70er Jahren zu sehen:


    [Blockierte Grafik: http://www.motelek.net/motoplat/12v80watt.png]


    Mich interessierte aber warum nur die zweite Generatorspule abrauchte, wo doch 5 Anker in Reihe geschaltet sind? Folglich zerlegte ich den Stator und analysierte die Spulen:


    [Blockierte Grafik: http://www.motelek.net/motoplat/12v80w_schema.png]


    Was sich die verantwortlichen Techniker wohl damals dachten? Trotz Zweiweggleichrichtung ist auch der Symmetrieunterschied von 10 Windungen nicht ganz unkritisch, war aber dem Hersteller völlig egal!


    Ich reparierte mitte der 80er Jahre unter anderem häufig TV-Geräte aus russischer Produktion, (wurden in Österreich von "ELIN" vertrieben, weil sie mit "Lowe" zu wenig Profit erwirtschafteten) die Bildröhren waren allgemein sehr schlecht, aber das Schaltungskonzept hatte im großen und ganzen "Hand und Fuß"! Leider waren auch die verwendeten Elkos und Kondensatoren nicht wirklich schaltfest, es starben reihenweise Rücklauf und sogar Hinlaufkondensatoren im Horizontalkreis, die Siebelkos am Sperrwandlernetzteil und für die Videospannung waren meistens nach ein bis 2 Jahren Betriebszeit völlig kapazitätslos. Allerdings sind solche Geräte sehr schnell aus den Haushalten verschwunden, ich bereitete mich mal für die Reparatur eines 3 jährigen Gerätes vor, anfangs dachte ich noch an eine emissionsschwache Bildröhre. Nach geringfügigen erhöhen der Heizspannung zeigte sich kaum Besserung, allerdings konnte man in Bereich der Wehneltzylinder schöne bläuliche Glimmentladungen erkennen. Obwohl die Russen viel Erfahrung mit Röhrenproduktion haben müßten, war die Dichtheit von Farbbildröhren (im Konsumerbereich) nicht ihre große Stärke!


    PS: Ich bin aber überzeugt daß russische Meßgeräte für den militärischen Bereich von hoher Qualität sind, um das Geld vom Volk, war dem Militär doch nicht zu teuer!

  • Ha, genauso ein Teil (rein optisch) ist in meiner KTM verbaut. Hab den Teil auch schon mal tauschen müssen, so vor ca. 20 Jahren. Seitdem hält er wenigstens. Damals war Fahren mit Licht noch nicht Vorschrift und die Lima zu schwach ausgelegt. Die schafft nichtmal die Stromversorgung für die Lampen. Darum hängt jetzt mein Kleinmotorrad immer an einer Konstantspannungsquelle mit Strombegrenzung wenn ich nicht gerade fahre.


    Danke jedenfalls für die technischen Daten und die Links.


    Den Regler hab ich übrigens auch schon repariert. Ein Tyristor war abgeraucht nach Wassereintritt wg. gerissener Vergußmasse.


    P.S. Der KTM 50RLW Schaltplan auf http://www.motelek.net/schema/ktm/ zeigt eine 6V Version, ich kenne nur die 12V Variante.

  • Rafiki


    Der alte 12 Volt 80 Watt Magnetzündergenerator von Motoplat lebt nur von hohen Drehzahlen, drunter kannst Du alles vergessen, siehe folgende Messtabellen:


    [Blockierte Grafik: http://www.motelek.net/motoplat/licht/12v80w_lima.png]


    50ccm Fahrzeuge mit wassergekühlten Sachs Motoren durften nur max. 12 Volt 45/40 Watt Scheinwerferlampen verwenden, sonst war der großzügige 12 Volt 9 Ah Akku ständig tiefentladen. Motoplat Thyristorregler sind auch eine Fehlkonstruktion, arbeiten nur in Reihe als steuerbare Gleichrichterdioden. Bei höheren Drehzahlen erfolgen unkontrollierte Überkopfzündungen, was an stärkeren 12 Volt 130 Watt Limas nicht selten zum abrauchen des Drehzahlmessers, bei sulfatierten Akkus führt!


    PS: KTM 50RLW gab es mit 6 und 12 Volt Bordnetz, 6 Volt 35/21/5 Watt Magnetzündergeneratoren sind auch unter 6000 Upm unbrauchbar!

  • Bei deinem Detailwissen glaube ich schon fast, daß du selbst in Mattighofen gearbeitet hast ;)


    Kannst du mir einen guten Regler samt ungefährem Preis und Bezugsquelle, am besten in Österreich, empfehlen? Dzt. brauche ich ca. 7500U/min um den Strom für Ablendlicht + Rücklicht + Amaturenbeleuchtung zu erzeugen. Ich könnte natürlich auch immer hochtouriger fahren, aber das will ich dem Motor, vor allem wenn er kalt ist, nicht zumuten.

  • Rafiki


    Bei KTM habe ich nicht gearbeitet, aber früher oft in Mattighofen Teile gekauft! Zu diesem Generator wirst Du leider keinen besseren Regler finden, wurde eben einfach aufgebaut und kostengünstig hergestellt!


    [Blockierte Grafik: http://www.motelek.net/schema/spannung/zweiwegregler.png]


    Du kannst aber den Mittelanschluß vom Generator auf Masse legen und die Außenleiter mit einer 200 Volt 10 A Doppelschottkydiode gleichrichten. Dann müßtest Du mit einem PWM Controller einen Step-Down Drosselwandler realisieren (möglicherweise mit mehreren parallelgeschalteten IRF640 oder ähnlich). Das wichtigste wäre dann eine Ausgangsstrombegrenzung, wenn die Eingangsspannung unter 25 Volt absinkt. Bringt zwar auch untertourig keine Verbesserung, aber bei hohen Drehzahlen könnstest Du mehr Strom erreichen!