Entmagnetisiergerät

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    Gerät:
    Hersteller:Wagner
    Modell:
    Fehler:




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:Habe festgestellt das eine der beiden Leistungsdioden defekt ist
    Bei den Dioden handelt es sich um sogenannte Einpressdioden, Siemens E 1240/E 1140,eine hat Kathode am Gehäuse die andere die Anode.Bei der Anlage handelt es sich um ein älteres Entmagnetisiergerät für Metallflachschleifmaschinen.
    Mein Prob:Daten und Bezugsquelle der Dioden
    Ich hoffe das mir mal einer weiterhilft
    MFG Hubi

  • @ Hubi:
    Mit Daten kann ich auch nicht dienen, aber Einpressdioden mit viel Strombelastbarkeit und wenig Spannungsfestigkeit gibt es günstig beim Autoverwerter Deines Vertrauens - in jeder Drehstrom-Lichtmaschine sind 6 Stück enthalten - meistens je 3 pro Polungsversion. Auf den genauen Typ wird es nicht ankommen.
    Wenn Du unbedingt neue kaufen möchtest, könntest Du bei Farnell fündig werden. Da habe ich vor Jahren mal so etwas bestellt.


    Gruß
    Thomas

  • Ups, das sehe ich genau so, die Autodioden können echt nicht viel.
    Ausserdem haben die modernen "Compact-Generatoren" statt simpler
    Leistungsdioden sog. Leistungs-Zenerdioden als Überspannungsschutz.

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • @ Andy72 & tcfkat:
    Die KFZ-Dioden in den Limas haben mindestens 100V - meistens 200V. Das sind Siliziumdioden - keine Schottkydioden.
    Wie das Entmagnetisierungsgerät funktioniert und mit welchen Spannungen die Dioden betrieben werden, wird Hubi schon herausfinden. Wenn die Ströme so hoch sind, daß man diese Gewaltdioden braucht, werden sich wohl wenigstens die Spannungen in Grenzen halten...


    Ich habe welche bei Mercateo gesichtet: 60A, 200V - und sogar recht günstig (< 3 Euro)
    http://www.mercateo.com/p/115-…n_BYP60A2_PRESS_FIT_.html


    Ansonsten gibt es diese Einpressdioden bis ca. 1000V. Ich habe die schon in 400V-Drehstromgleichrichtern gesehen.


    Gruß
    Thomas

  • Die in den Compact-Generatoren verwendeten Leistungs-Zenerdioden
    haben eine Spannung von 25...30V, da müsste das Bosch-Buch lügen... ;)
    Lt. Bosch sind 100% der Compact-Generatoren mit diesen Zenerdioden
    ausgerüstet. Ok, ich habe noch keinen aufgemacht, und nachgemessen.
    (Compact-Generatoren sind die, die aussen keinen Lüfterflügel mehr haben.
    Im Generator innenliegend sind zwei kleinere Lüfter, die für eine zweiflutige
    Belüftung der thermisch höher belasteten Wickelköpfe sorgen. Die Dinger
    müssten so seit ca. 15 Jahren gebaut werden.)

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    Einmal editiert, zuletzt von tcfkat ()

  • @ tcfkat:
    Ich habe so ein Entmagnetisiergerät noch nicht von innen gesehen. Vielleicht kommen dazu von TS noch Infos - am besten auch Bilder und vielleicht teilweise die Schaltung.


    Zu den E1240 und E1140 habe ich im Web auf die Schnelle kein Datenblatt gefunden. Es scheinen aber Siliziumdioden zu sein. Sie unterscheiden sich durch die Polung und sind im Gehäuse DO-21. Die letzten beiden Ziffern variieren mit der Spannungsfestigkeit.


    Nach Z-Dioden sieht es also nicht aus. Sinnvolle Leistungs-Z-Dioden enden auch spätestens bei 10...20W. Selbst diese Typen sind kaum noch auf dem Markt. Die stärksten normal verfügbaren sind die der 1N53xx-Reihe mit nominal 5W - praktisch nutzbar allerdings kaum mehr als 3W. Darüber hinaus verwendet man besser Transistoren als Booster. Bei Suppressordioden sieht es nicht viel anders aus. Abgesehen von der hohen Impulsbelastbarkeit können die auch nicht mehr Dauerlast umsetzen.


    Gruß
    Thomas

  • Etwa sowas in die Richtung hier ? :

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


    Schaltplananfragen per Mail werden nicht beantwortet !

  • @ Tobi05:
    Genau so - aber eben etwas leistungsfähiger und moderner. Vor der guten RFT-Sorte habe ich auch noch welche. Ich habe die immer in dem Netzteilen meiner NF-Gewaltverstärker verbaut. Man kann die sogar hemmungslos in Cu-Bleche einlöten (100W-Lötkolben...), wenn man das mit dem einpressen nicht realisieren kann. Ist zwar nicht erlaubt, klappt aber nach meinen Erfahrungen trotzdem und langfristig zuverlässig.
    In meinem RFT-Datenbuch von 1987 geht die Reihe übrigens nur bis 400V.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo
    Die Tabelle von Tobi05 hat mir sehr geholfen.Habe mir die 171 und die 170er besorgt.In das Innenleben des Gerätes möchte ich mich nicht so sehr vertiefen,ziemlich grobschlächtig und Mechanik.Betr.sp.110 V.Habe die Dioden in 400V Ausführung eingebaut,Gerät geht wieder.
    Dank an euch allen und frohe Weihnacht.
    Hubi

  • Gut, damit ist der Thread ja durch...
    Thomas.B: grins Ich glaube, wir haben etwas aneinander vorbei
    geredet. Ich habe nicht gesagt, dass es sich um Schottky-Dioden handelt.
    Mit den Z-Dioden aus den Auto-Limas wollte ich nur sagen, dass diese für
    die Anwendung sicherlich nicht die Richtigen sind... Hubi hat mir Recht gegeben.
    Offensichtlich gibt es auch noch stärkere Z-Dioden. Wenn mir mal so eine
    Lima in die Finger kommt, werde ich das mal nachmessen...

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  • @ Hubi:
    Wozu die alten DDR-Oldtimer nicht noch alles gut sind...
    110V - das ist mehr, als ich gedacht habe.


    @ tcfkat:
    Was Du mit den Z-Dioden hast, verstehe ich leider nicht. In einer Lima gibt es so etwas nicht. Da sind normale Siliziumdioden verbaut. Schottkydioden wären denkbar - werden aber m.W. nicht verwendet, weil sie zu teuer sind und bzgl. der Spannungsfestigkeit unnötig empfindlich gegen Spannungsspitzen. Letzteres könnte man zwar lösen - erhöht aber die Kosten weiter. Also nimmt man die höheren Verluste in Kauf.
    SY170 und SY171 sind Siliziumdioden, die u.a. in Drehstromlichtmaschinen verbaut wurden. Für heutige Lichtmaschinen wären sie allerdings zu schwach.


    Falls Du auf die Regelung der Lima hinauswillst: Das hat auch nichts mit Z-Dioden zu tun - heute nicht einmal mehr als Spannungsreferenz. Das erfolgt über die (rotierende) Erregerwicklung über Schleifkontakte und einen Regel-IC. Die Ströme darüber betragen nur wenige Ampere.


    Permanenterregte (nichts unanständiges) Limas - z.B. in Motorräder werden auch anders geregelt. Das sind Thyristoren oder Triacs im Spiel.


    Gruß
    Thomas

  • Ok, Zitat "Kraftfahrtechnisches Handbuch" 22. Auflage, Robert Bosch GmbH, 1995,
    ISBN 3-18-419122-2, Seite 815 (Rechtschreibung wurde der neuen angepasst):


    ----------- Zitatanfang --------------------------------------------------------------


    Kapitel Bordnetz/Drehstromgenerator


    Überspannungsschutz
    Generatoren und Regler sind in der Regel so spannungsfest, dass die eingebauten
    Halbleiterbauelemente bei Betrieb mit Batterie störungsfrei und sicher arbeiten.
    Batterieloser Notbetrieb hat hohe Spannungsspitzen zur Folge; vor allen im Fall
    des so genannten Load-Dumps, d.h. beim "Abwurf" größerer Verbraucherlasten
    Störungsfreier Betrieb ist dabei nur mit Zusatzaufwand möglich. Zum Schutz vor
    Überspannungen gibt es drei Alternativen:


    Schutz durch Zenerdioden
    Anstelle der Leistungsdioden des Gleichrichters können Leistungs-Zenerdioden
    eingesetzt werden. Zenerdioden begrenzen auftretende Spannungsspitzen, so dass sie
    für Generator und Regler unschädlich sind. Zenerdioden bieten darüber hinaus
    Fernschutzmöglichkeit für weitere spannungsempfindliche Verbraucher im Bordnetz.
    Die Ansprechspannung eines mit Zenerdioden ausgerüsteten Gleichrichters beträgt
    bei einem 14V-Generator 25...30V. Compact-Generatoren sind zu 100% mit
    Zenerdioden ausgerüstet.


    ----------- Zitatende ----------------------------------------------------------------


    Weitere Nachfragen bitte an die Robert Bosch Gmbh... oder unter das Kapitel "Wieder
    was dazu gelernt" verbuchen... :D :D
    Ich wusste es vor dem Besitz besagten Büchleins auch nicht. :O

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  • @ tcfkat:
    Jetzt begreife ich endlich, worauf Du hinaus wolltest. Wir haben wirklich viel aneinander vorbei geredet.
    Und Du hast Recht. Da war ich nicht auf dem laufenden. Inzwischen habe ich Datenblätter zu aktuellen Dioden für Drehstromlimas. Das ist natürlich eine elegante Lösung, die Limas ohne Akku leerlauffest zu machen und damit sind die neueren Dioden für andere Zwecke nicht zu gebrauchen.


    Also eindeutig Kapitel "Wieder was dazu gelernt" und danke...


    Gruß
    Thomas

  • Wenn ich weiß, dass ich Recht habe (kommt ja nicht so oft vor), bin ich unerbittlich... :D :D :D
    Das mit den Z-Dioden gilt aber gesichert nur für Bosch, es gibt hier einige,
    die durch einen defekten Regler zerstörte Bordelektronik hatten.
    Wenn Du Interesse an der Materie hast, dann kann ich Dir dieses Buch (in einer
    aktuelleren Ausgabe) nur wärmstens empfehlen. Auf gut 900 Seiten findet man da
    tausendmal mehr, als man in "Jetzt helfe ich mir selbst" et al. je finden wird.

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  • @ tcfkat:
    > bin ich unerbittlich
    War ja vollkommen richtig. Ich habe schon etliche Limas repariert und auch sonst einiges in Sachen KFZ-Elektrik gemacht. Deshalb wollte ich da erst nicht so richtig ran. Geglaubt habe ich es erst, als ich die Datenblätter gelesen habe...


    > Das mit den Z-Dioden gilt aber gesichert nur für Bosch
    Diotec bietet so etwas auch an; z.B.: TVS5024PF (50A), TVS6024PF (60A), TVS7524PF (75A)
    Ubr = 24...32V
    PF steht für Press Fit


    > die durch einen defekten Regler zerstörte Bordelektronik hatten
    Wenn der Regler dahingehend Amok läuft, daß voll erregt wird, können die Z-Dioden auch nicht wirklich verhindern, daß einiges kaputt geht. Die Z-Dioden werden rasend schnell heiß. Normalerweise diffundieren sie dann durch und haben ein Kurzschluß - den Rest kann man sich denken. Auf der Verlustliste stehen mindestens Lima (Regler, Dioden) und Akku - wenn man rechtzeitig aufhört.


    Gruß
    Thomas

  • thomas. B


    Auch bei permanterrregten Motorradlichtmaschinen findet man keine kräftigen Zener oder Supressordioden, da gibt es meistens der Nennleistung entsprechende Siliziumdioden mit 200 Volt Sperrspannung und den Rest erledigen 2 Thyristoren direkt auf der Wechselspannung:


    [Blockierte Grafik: http://www.motelek.net/schema/spannung/feedback-bridge.png]


    Schlimm wird es nur wenn der eigentliche Regler ausfällt und die Thyristoren nicht mehr angesteuert werden. Da kann es bei 150 Watt Lichtmaschinen schon mal passieren, daß der kleine Bleiakku explodiert, das verursacht dann eine grobe Sauerei! :D

  • Hallo Ewald,
    ja, so in etwa meinte ich das. Deine Schaltung gilt für kleine Einphasen-Limas (aka "Lichtspule"), wie sie in kleinen Mopeds und einfacheren Motorrädern verbaut sind. Die großen "Moppeds" (2 "p" - da schnell...) haben meistens eine permanent erregte Drehstromlichtmaschine. Der Regler kommt meistens von Shindengen (japanische Fa.) und enthält neben einer Drehstrombrücke (6 Dioden) 3 Triacs oder 6 Thyristoren und eine Ansteuerschaltung. Die Leistungsbauteile sind direkt gebondet und das Ganze vergossen - leider irreparabel und teuer.


    Die in diesen Maschinen verwendeten MF-Bleiakkus in AGM-Technik gehen bei einem Reglerdefekt gesittet zu Grunde - sie dampfen aus und werden hochohmig - explodieren aber nicht. Damit werben auch die Hersteller - Yuasa z.B. Der Ärger und die Reparaturkosten sind aber auch so groß genug.
    Häufiger verabschiedet sich aber eine Diode der Drehstrombrücke, was nur zu einer stark reduzierten Ladeleistung führt. Wenn man Schwein hat, schafft man es damit noch nach Hause, wenn man ohne Licht fährt...


    Gruß
    Thomas

  • Thomas.B


    Du bist ja gut informiert über diese Materie, es handelt sich bei größeren Mopeds mit permanenterregten 18 poligen Drehstromlichtmaschinen und 6 poligen Polrädern häufig um folgende oder ähnliche geregelte Drehstrom Brückengleichrichter:


    [Blockierte Grafik: http://www.motelek.net/schema/spannung/drehstrom/drehstromregler1.png]


    Die hohe fest eingestellte Abregelspannung sagt im Prinzip schon viel über die haltbarkeit von wartungsfreien MF-Bleiakkus Bleiakkus, ich habe unsere beiden Honda Helix CN250 Tourenroller wieder auf herkömmliche 12 Volt 10 Ah Akkus zurückgerüstet. Die halten meistens 5 Jahre, wobei die originalen Yuasa YTX12-BS früher nach spätestens 3 Jahren völlig hinüber waren. Zogen nur wenige Minuten Ladestrom und dann flackerte schon die Bordspannung an der 280 Watt starken Drehstromlima.


    PS: Ein richtiger Reglerausfall würde bei diesen Fahrzeugen mit hoher Wahrscheinlichkeit das LCD Mäusekino zerstören, die CDI wird von einem Hochspannungsladeanker versorgt und man könnte ohne Bordnetz weiterfahren! Bei meiner alten GPZ 750 Turbo wäre das nicht mehr so einfach!

  • @ Ewald:
    > Du bist ja gut informiert über diese Materie
    Na ja, notgedrungen eben...


    > auf herkömmliche 12 Volt 10 Ah Akkus zurückgerüstet
    Das könnte ich nicht. Bei meiner VFR ist der Akku sehr schräg eingebaut und wird zudem von der hinteren Zylinderbank "beheizt". Ein normaler Akku hält da nicht lange. Manche VFR-Treiber haben es schon damit versucht bzw. einen als Notbefelf eingebaut. Mir ist kein Fall bekannt, wo sich das als brauchbare Dauerlösung erwiesen hat.


    Für die AGM-Akkus spricht vieles:
    - weitgehend lageunabhängig
    - geringe Selbstentladung
    - wartungsfrei
    - geringere Neigung zur Sulfatierung
    - geringer Innenwiderstand


    An die Genauigkeit des Ladereglers werden höhere Anforderungen gestellt, was aber heute kein Problem ist. Man muß nur aufpassen, wenn man eine ältere Maschinen mit einem MF-Akku ausrüstet. Es gibt zwar eine Gasrekombination, aber die ist bei weitem nicht so effizient, wie etwa bei NiCd-Akkus. Viele Fehler werden auch bei der ersten Inbetriebnahme der Akkus gemacht. Gerade die Werkstätten und Händler kippen die Säure rein, bauen das Ding ein und drücken auf den Starterknopf. Damit richtet man einigen Schaden an. Besser: Säure rein, einen Tag stehen lassen - wenigsten ein paar Stunden - dann ruhig bis zur Ladeschlußspannung laden und dann erst benutzen.
    Mein erster Akku hat auch ohne diese liebevolle Inbetriebnahme 4 Jahre gehalten und hätte vielleicht auch das 5. geschafft, wenn der Regler ihm nicht den Garaus gemacht hätte. Wenn man die Größe der Akkus relativ zu den Motoren bedenkt, ist das doch recht zufriedenstellend, finde ich.


    Honda Helix-Roller:
    Die hatten ab Werk schlechte bzw. falsch dimensionierte Regler. Es fehlte an der Kühlung. Honda hatte da mal eine Aktion über die Garantiezeit der Roller hinaus. Es wurden Ersatzregler zu einem reduziertem Preis verkauft - also Honda verdiente sich daran nur dumm und nicht wie üblich dumm und dämlich... Hast Du einen neuen Regler, der auch wirklich zuverlässig funktioniert? Es gibt da die tollsten Effekte mit temperaturabhängigen Fehlern usw. Wie überwinterst Du Deine Akkus?


    Gruß
    Thomas