Wasserschäden auf Platinen

  • Hallo wertes Forum,


    ein Bekannter von mir hatte seinen Siemens S65 Mobilfunkgerät
    ein unfreiwilliges Bad verpasst. Das Gerät war zu diesen Zeitpunkt eingeschaltet. Hatte das Gerät geöffnet und die Platine im Ultraschallbad
    gereinigt. Danach 2 Stunden bei 70 Grad Celsius getrocknet.
    Überhaupt keine Funktion. Mittlerweile wurde das Gerät gegen ein neues getauscht.


    Meine eigentliche Frage ist was das Wasser für Schäden an den Bauteilen
    verursacht. Die Frage ist wirklich ernst gemeint. Konnte keine Rückstände
    oder Verschmutzungen nach der Reinigung erkennen. Mechanische Schäden waren auch nicht vorhanden.


    Wie wasserdicht sind aktive bzw. passive Bauteile eigentlich?
    Gibt es da nicht "Tropenfeste" Ausführungen?


    Wie beeinflusst Feuchtigkeit die Funktion der Bauteile?


    Schon mal ein Dankeschön für die bestimmt informativen Antworten!!!


    Alex

  • Zitat

    was das Wasser für Schäden an den Bauteilen verursacht


    Kann man nicht so beantworten .
    Da normales Wasser zum einen Strom leitet gibt es Kurzschlüsse bzw. zumindest Widerstände zwischen den Kontakten der Bauteile wo eigentlcih keine sein sollten . Und im Schlimmsten fall gehen die betreffenden Bauteile halt dadurch kaputt .


    Andererseits wirkt Wasser in Verbindung mit den Metallen der Lötstellen und Leiterbahnen elektrolytisch und greift diese an und baut mit der Zeit zwischen den Lötstellen leitende Verbindungen auf .


    IC'S , Transistoren Widerstände und Kondensatoren sind eigentlcih Wassedicht , das einzigeste was in Handy's drin steckt wo Wasser rein könnte wären die spulen mit Kern und Drehko's .


    Da die Bauteile aber irgendwie verbunden werden müssen gibt es immer noch einen angriffspunkt für das Wasser , und das sind dann eben die Kontakte . Da nützt es dir dann auch nichts das das Bauteil selbst Wasserdicht ist . Leider .

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


    Schaltplananfragen per Mail werden nicht beantwortet !

  • Hallo Tobi,


    erstmal Danke für die prompte Antwort.
    Es waren ja auch Badezusätze im Wasser.
    Glaube auch das der defekt im Moment der Wasserberührung entstanden
    ist, Gerät war an.


    Wurde sofort getrocknet und ne Stunde später hatte ich ja dann oben
    beschriebene Prozedur gemacht.


    Gruß Alex

  • Wer z. Bsp. Fernbedienungen im Ultraschallbad reinigt, wird sich wundern. Die sind danach meistens hin. Der Grund liegt darin, daß eine normale Fernbedienung einen Keramikresonator (ähnlich Schwingquarz) benutzt, der durch Resonanz bricht. In einem Handy sind gleich mehrere Quarze drin.
    70 Grad ist auch nicht grade eine Umgebungstemperatur für Handys, schon gar nicht für Akkus.
    Unter den Bauteilen hält sich Feuchtigkeit gut, Druckluft bringt es an den Tag (seitlich anblasen).

  • Zitat

    Unter den Bauteilen hält sich Feuchtigkeit gut


    Und ganz besonders unter den µBGA's .

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


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  • Ich auch nochmal.......,


    hermanthegerman:


    Interessante Antwort, könntest du genauer erklären wie durch
    das Ultraschallbad ein Quarz gestört wird.


    Falls das aus dem ersten Beitrag nicht ganz hervor ging,
    hatte Kunstoffteile, Display und Akku vor Reinigung und Trocknung abgebaut.


    @andy30:Och,so eine kleine Platine am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.


    Tobi: Die BGA`s hatte ich als "Feuchtigkeitsreservoir" auch in
    Verdacht.


    Ich: Hatte auch die Kontaktfolie die auf die Tastaturplatine geklebt ist
    in Verdacht, das da feuchtigkeit drunter war(wurde nicht mit getrocknet)


    Das Gerät konnte ich danach bei zig Versuchen zweimal normal einschalten.Da aber noch Garantie bestand hat mein Bekannter es erstmal
    umtauschen wollen und mittlerweile ein neues auch bekommen.


    Nochmal Danke für die Antworten.

  • Zitat

    Original von AlexTech
    Interessante Antwort, könntest du genauer erklären wie durch
    das Ultraschallbad ein Quarz gestört wird.



    Google mal nach Resonanzkatastrophe.


    Gruß



    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Hallo,
    Im Gegensatz zu einer FS-Platine besteht die eines Handys nicht nur aus einer Leiterschicht, sondern derer gleich bis zu sieben. In diese ganzen Sandwich-Schichten dringt das Wasser durch die Kapillarwirkung ein und kann sein unheilvolles Werk beginnen. Und es läßt sich durch oberflächliche Trocknung nicht so leicht vertreiben :-( Deshalb werden Wasserschäden von den Mobilfunkherstellern als generell nicht reparabel gehandelt.


    Gruß,
    Stefan

  • Und deswegen verpasst man den Teilen ein Ultraschallbad und trocknet sie, damit sie als Wasserschäden nicht erkannt und somit problemlos getauscht werden. ;)


    Gruß
    repman

  • Bei einigen Geräten ist man aber etwas schlauer als die Schlauesten "Ultraschallbader" .


    Es gibt bei einigen Geräten trotzdem die möglichkeit zu erkennen ob Wasser im Gerät war oder nicht . ( mehr verrate ich aber nicht )


    Und je nachdem wo er das Gerät umgetauscht hat kann es passieren das er noch eine Rechnung bekommt bzw. sein altes Gerät zurück und er das neue wieder abgeben muss .

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


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  • Zitat

    Es gibt bei einigen Geräten trotzdem die möglichkeit zu erkennen ob Wasser im Gerät war oder nicht


    Mensch Tobi, Du Spielverderber.


    Da geht man ins Servicemenü und sucht den Punkt "Buffer overflow oder Stack overflow" was so viel Bedeutet wie


    Schacht überflutet


    danach setzt man das Teil auf die Werkseinstellung zurück (claer stack), danach noch den Display-Kontaktier-Leitgummi auswringen und Du hast alle Spuren verwischt ;-))))))



    Gruß
    Helferlein

  • Helferlein


    Jetzt bist du aber der Spielverderber


    [Ironie]


    und hast das letzte Geheimnis gelüftet


    [/Ironie]

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


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  • Ne Jungs, so macht man auch keine Handys wieder flott......


    Handy auseinandernehmen und ohne Display in 100%iges Isopropyl reinklatschen. 2 Tage liegen lassen und dann auf Monitor oder so trocknen lassen. Eventuell mit alter Zahnbürste und Iso vorsichtig abschrubben.


    Die meisten Handys gehen dann wieder. Nur die Akkus sind annähernd immer fertig.

  • Die mach mal beim 8210 oder wo beide Platinenseiten bestückt sind ;) Da fallen die dann die Bauteile ab wenn du nicht vorsichtig bist . 8o


    Ach ja , und hat man die Infrarotsensoren bzw. die Teile die mit normalem Plastik gemacht sind abgemacht bevor man es in den Ofen steckt dann können anfangen wegzulaufen . 8)

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


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    Einmal editiert, zuletzt von Tobi05 ()