warum keine Schaltnetzteile in Hifi Verstärkern

  • Hallo,


    ich frage mich, warum man keine Schaltnetzteile in Hifi Verstärkern einsetzt. Sie leisten viel mehr und haben weniger Verlustleistung und sind nicht zuletzt auch noch um einiges leichter.
    Störeinflüsse könnte man doch eigentlich mit Abschirmung entfernen, oder?
    Bei VCR und DVD Player, wo ja wirklich nicht viel gezogen wird, ist es doch übglich, Schaltnetzteile einzusetzen. Sind nichtmal richtig vom Signalteil geschirmt.

    Notebook / PC Reparaturen bis auf Bauteilebene. Programmierung von fehlerhaften Bios Chips inkl. Besorgung des Datensatzes.
    Mit Gewerbe!

  • Es gibt einige Geräte, die ein Schaltnetzteil haben wie Technics, Revox und ein paar mehr. Dennoch ist es in der Tat nicht weit verbreitet. Das Problem sind nicht nur Streufelder die in anderen Bereiche einstrahlen können sondern auch die Problematik der sauberen Siebung. Die relativ hohen Schaltfrequenzen können sich überall im Gerät breit machen wenn man sie nicht vernüftige filtert. Zwar braucht man auf Grund der hohen Schaltfrequenz kleinere Kondensatoren für gleichen Restbrumm, allerdings steigt der ESR von Elkos mit der Frequenz, was dem Einsparen an Elkos entgegensteht. Man muss dann schon einige Elkos parallel schalten um den ESR zu drücken.
    Ein anderes Problem ist die kurzzeitige Strombelastbarkeit, diese ist bei SNT begrenzt, es kann nur eine bestimmte Menge an Energie pro Zeit nachgeliefert weden. 50Hz Transformatoren speichern die Engergie im Gegnsatz zu Sperrwandlern nicht zwischen und haben daher eine höhere Stromlieferfähigkeit. Klar kann man bei einem Sperrwandler durch grössere Dimensionierung von Trafo und Siebelkos die Daten verbessern, aber dann wird der Kostenvorteil kleiner. SNT und insbesondere Sperrwandler sind besonders dort gut geeignet wo man eine stabile Spannung braucht, die man in etwa konstant belastet. Bei Verstärkern ist die Spannung für die Endstufe eigentlich immer ungeregelt, daher braucht man den Vorteil von SNT eigentlich hier nicht.

  • Zitat

    Original von Florianpester
    Bei VCR und DVD Player, wo ja wirklich nicht viel gezogen wird, ist es doch übglich, Schaltnetzteile einzusetzen. Sind nichtmal richtig vom Signalteil geschirmt.



    weils billig ist...

  • wahrscheinlich schon zu spät:


    Von Sony gab es vor ca. 20 Jahren eine ganze Reihe Verstärker mit Schaltnetzteilen. Die waren dann deutlich leichter und niedriger in der Bauhöhe als der Rest. Der Preisvorteil für den Hersteller war aber nur gering, da zusätzliche Entstörung nötig, Schirmung gegen Streufelder (wenn z. Bsp. das Cassettendeck genau darüber stand) notwendig, teurere Elkos usw.


    Aber gegeben hat es die und im PA-Bereich setzen sie sich auch so langsam durch, da das Transportgewicht dort ein größere Rolle spielt und die Spannungsschwankungen bei Open-Air-Einsatz (z. Bsp. durch die Lichtanlage verursacht) einfach ausgeregelt werden.

  • abgesehen von den technischen Daten spielt das subjektive empfinden auch eine große Rolle (ich gehöre auch zu den Typen :D).
    In einem gescheiten Verstärker muß ein mind. 7,525 kg schwerer Trafo sein und die Ladeko´s dürfen die Untergrenze von 22000µF keinesfalls unterschreiten. Der Attenuator (ja ja der heißt nicht umsonst Abschwächer..!!) sollte nur von mind. 2 Händen umschlossen werden können und die Ölgebremste Achse sollte auch einen beherzten Dreh- Widerstand leisten. :D. Die Line -In Umschalter müssen bei den Eingangsbuchsen sein und keinens Falls elektronisch betätigt werden. Diese sollten direkt von den Drehknöpfen an der Front bedient werden.
    Von einer gut dimensionierten (diskreten) Endstufe mal ganz abgesehen.......


    Da könnt ihr euch vorstellen, was ich mit einer Schaltnetzteilbefeuerten 2 IC-Endstufe mache.


    gruß

  • ... Wenn auch spät, hier nun auch meine "Five Cents":


    Populäre Vertreter mit Schaltnetzteil waren:


    - Revox B-251
    - Yamaha B-6 (die "Pyramide"!)
    - die bereits erwähnten Sony TA-N86/TA-N88


    Der letztgenannte TA-N88 war ein "echter" Digitalverstärker, der die NF nicht herkömmlich verstärkt hat, sondern mittels eines 500-khz-Modulators gesamplet (gesampelt?), und mit einem Schaltverstärker verstärkt sowie am Ausgang wieder mit einem LC-Glied in eine NF "rückverwandelt" hat. Das Gerät gab es auch als WEGA unter der Bezeichnung "Lab Zero". Ein ähnliches Prinzip verfolgen auch die "modernen" Digitalverstärker deren Ära mit dem Tact Millenium eingeläutet wurde. Auch diese Geräte besitzten/besitzen häufig ein Schaltnetzteil.


    Weniger populäre Vertreter waren:


    - Bob Carver`s "Zauberwürfel" M-400
    - Yamaha A-960 und -II
    - die neueren Linn Endstufen
    - Chord Endstufen


    Die erstgenannten Geräte von Carver und Yamaha haben allerdings kein "echtes" Schaltnetzteil sondern einen mehr oder minder konventionellen Netztrafo, der mittels Triac mehr oder weniger Energie erhält; der Triac wird je nach Leistungsbedarf auf der Sekundärseite mehr oder weniger "aufgemacht" - also kein echtes "getaktetes" Netzteil.
    Grundsätzlich ist es auch bei einer Endstufe erstrebenswert, eine stabile Spannung bereitzustellen - ein "hartes" Netzteil wirkt sich positiv auf den Dämpfungsfaktor aus. Fast alle vorgenannten Geräte sind keine "Billigheimer", sondern haben neu durchaus ein kleines Vermögen gekostet. Wie aber schon gesagt, war das ganze EMV-technisch nicht gerade einfach.
    Die Profis haben das schon längst erkannt, Geräte mit Schaltnetzteil gab es schon in den frühen 80er Jahren, wenn man heute über die Musikmesse geht, sind die Endstufen mit konventionellem Netzteil eher in der Minderzahl, populäre Vertreter sind hier Crest, QSC, LEM, Peavey usw. usf. . Ich denke in erster Linie ist hier die Gewichtsersparnis DAS Thema; zeigt aber auch: Wenn die Profis auf diese Technik vertrauen (gerade im Bezug auf Failsafe Operation) kann das ja sooo schlecht nicht sein...


    gruss, audiomatic

  • Zitat

    gesamplet (gesampelt?)


    Besserwisser ein:
    es heisst gesampelt, sample bedeutet im englischen "Probe" und bedeute soviel, dass man aus einem analogen Signal "Proben" also einzelne Stellen heruasgreifen muss, die dann digitalisiert werden, da man ein kontinuierliches Signal mit unendliche vielen Punkten natürlich nicht digitalisieren kann.
    Besserwisser aus-sorry


    Noch was: diese Digitalverstärker verstärken das Signal durch entsprechende PWM und anschliessende pasive Filterung. Sowas gibts an verschiedenen Geräten auch noch: Sharp hat das mal eingeführt bei einem Verstärker, die Schaltungen des Audioteils, der E/W und Vertikalendstufe in den neueren Sharp-TVs arbeitet so, die DVD-Receiver von Sony arbeiten teilweise so, etc.
    Letztendlich ist das aber hier dann die Diskussion des Verstärkerteils und nicht des Netzteils-das sind zwei paar Schuhe.

  • Vor ca. 6 Jahren las ich in einem Panasonic-Technics-Prospekt dass die auch Schaltnetzteile einbauen mit Elkos, die Bambus beinnhalteten. Angeblich war das das Neueste in deren Entwicklung. Das Heft habe ich sicher noch.

    Sobald man ein neues Gerät öffnet, erlischt die Garantie. Für alle die es nicht wissen sollten, die Garantie ist ein heiliger Pakt, welchen wir notgedrungen mit dem Hersteller eingegangen sind. Der Hersteller bietet uns an das Gerät im Fehlerfall zu warten, im Gegenzug garantieren wir, die intere Hardware oder Service Menü nicht zu verletzen. Dieser kleine Teil hier, ist alles was zwischen dem Kunden und der Anarchie steht.
    [Blockierte Grafik: http://www.danasoft.com/sig/Electronicfox.jpg]

  • Hallo ,


    ja gabs mein Vater hat auch noch einen Technics Verstaerker mit solchen Kondensatoren drin bin aber der Meinung das es kein Schaltnetzteil ist.


    Gruss Joerg

  • Hallo allezusammen,
    Bambus in Elkos?;
    erkennt man die Elkos von aussen (ich meine damit, dass sie evtl. besonders gekennzeichnet sind) und gibt's da Erfahrungen über die Qualität?
    fox: wäre schön, wenn Du das Prospekt noch hättest.


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • ja, das gabs! Das waren aber normale Sieblekos fürs NT , das waren keine SNT. Der Bambus soll lt. deren Aussagen das beste unter einer vielzahl von Materialien gewesen sein, die getestet wurden. Die Elkos habe ich schon gesehen und die haben auch eine besondere Kennzeichnung, weiss aber nicht mehr welche-es stand zumindest nicht direkt Bambus drauf soweit ich mich erinnere.

  • Die Bambus-Scheiße heißt TAKEH (II). Der benutzer kann sich freuen, daß die Angaben im Werrbeprospekt falsch sind. Dort steht nämlich, daß der Bambus, als Feiner Bogen zwischen Anode und Kathode gespannt, für optimalen Ionenfluß sorgt. Wäre diese Aussage korrekt, würde der Elko kurzfristig explodieren.


    Technics ist ein Vertreter großer Werbessprüche. Computer Drive Class A, Class AA und VirtualBatteryOperation, THB und THCB und was weiß ich nicht für Müll.


    In Summe alles unnötige Werbesprüche. Dort, wo es ankommt, wurde gespart. Billige und qualitativ mittelwertige Endstufen-Hybride, unterdimensionierte Netzteile. Technics hatte früher einige wenige gute Geräte. Der Rest ist CONSUMER. Qualitativ im unteren Drittel.