Elektronischer Halogentrafo

  • Hallo,
    ich habe hier so eine Elektronikbaugruppe für einen Halogen-Deckenfluter mit Leselampe.
    Der Deckenfluter-Teil ist ein normaler Triac-Dimmer und funktioniert.
    Der elektronische Trafo für die Leselampe 12V/50W gibt nur zirpende Geräusche von sich.


    Der Aufbau grob beschrieben:
    - Greatzgleichrichtung - ok
    - Drossel - ok
    - 2x BUT11A - ausgelötet gehabt und durchgemessen: ok
    - 2x 100nF/400V - im Leistungszweig, gemessen: ok
    - ein Leistungsübertrager mit großem Ringkern und ein Steuerübertrager mit kleinem Ringkern - sehen gut aus
    - 1 Diac DB3 (32V, von ST) - noch nicht geprüft
    - 1 Poti 2M (mit Schalter): ok
    - 3 weitere Dioden: eingebaut gemessen ok
    - etliche meist niederohmige Widerstände - scheinen alle ok
    - Snubbernetzwerk: 2,7 Ohm und 390pF an der Primärwicklung: ok


    Die BUT11A sind mir durch eine relativ geringe Stromverstärkung aufgefallen. Aber das ist schon noch glaubhaft. Leider habe ich da keinen 1:1-Ersatz griffbereit.
    Der Diac wäre vielleicht noch verdächtig. Ersatz habe ich höchstens im Dimmerteil. Da ist der gleiche drin. Das werde ich noch probieren. Eine Testschaltung für den Diac müßte ich erst bauen.


    Eine Reaktion auf die Einstellung des Potis gibt es aber - die Impulsfolge wird dichter. Das spricht eher gegen den Diac.


    Eine Schaltung würde mir sehr helfen. Oder vielleicht hat jemand Tips dazu.


    BTW: Die Theorie "schmeiß weg und kauf neu" hilft mir eher nicht weiter - die Lampe ist schon ein schönes Teil und war nicht billig. Wäre schon schön, wenn ich es wieder hinbekommen würde. Es geht auch sehr eng zu. Etwas ähnliches einzubauen, dürfte kaum möglich sein. Die Lage der Potis muß zum Gehäuse passen usw.


    Gruß
    Thomas

  • Hatte verschiedene dieser Kombi-Lampen schon da, qualitativ der letzte Mist. Das Elektronikteil ist in einer schwarzen Plastikbox ohne jede Lüftungsöffnung untergebracht. Naja, zum Problem:
    Handelt sich beim Niedervoltteil meistens um einen klassischen Gegentaktwandler (früher auch Zerhacker oder Inverter oder ... genannt), die beiden identischen Transistoren BUT11 steuern sich gegenseitig über den extra-Miniatur-Übertrager. Solche Schaltungen ohne jede Fremdsteuerung (-erregung) (also eigenerregt), schwingen aber nur an, wenn sekundärseitig keine allzugroße Last dranhängt. Ansonsten kann sich die Schaltung nicht bis zur schlagartigen Durchsteuerung der Transistoren aufschaukeln (Verlustleistung der Transistoren bedenken, reiner Schaltbetrieb erwünscht trotz billigster Schaltungsauslegung). Hier aber hängt an der Sekundärseite (potentialfrei) ohne jede Gleichrichtung und Pufferung die (noch)eiskalte Glühwendel der Leselampe (meist 12V/50Watt) - quasi ein direkter Schluß. Daher braucht die Schaltung eine Starthilfe, die steile Flanken liefert, der zusätzliche Diac. Er zündet bei ca. 30Volt und steuert die Transistoren an. Die Impulsschaltung ähnelt der eines normalen Dimmers (zusätzlicher Abwärtstransformator um niederohmig Steuerleistung zur Verfügung zu stellen, also eine Hilfswicklung auf dem Steuerübertrager). Im eingeschwungenen Zustand (Normalbetrieb) wird die Zündschwelle des Diacs einfach nicht mehr erreicht und die Hilfsschaltung ist dadurch abgekoppelt. Soviel zur Theorie. Vergleiche doch mal die beiden BUTs miteinander, verbaut waren die früher in den GRUNDIG-Zeilennetzteil-Fernsehern, sind noch relativ gut erhältlich über die üblichen Großhändler.

  • Nachtrag: Zitat:
    Die BUT11A sind mir durch eine relativ geringe Stromverstärkung aufgefallen.
    Das hängt wohl auch vom verwendeten Meßgerät ab. Leistungstransistoren werden an einem anderen, passenderen Arbeitspunkt geprüft als Kleinsignaltransistoren. Die gängigen LCD-Multimeter sind aber durchweg für "kleine" Transistoren ausgelegt.


    Und wie immer: Aufpassen! Die Schaltung hängt schließlich direkt am Netz...

  • Was passiert denn, wenn du das Netzteil mit weniger Last betreibst ( Mindestlast beachten ) ? Probierst du immer an der Original Lampe ? Ist im Abgang alles ok ? nicht das Kabel zusammengebacken sind o.ä. ???


    Zum Diac : Wenn du ein regelbares Netzgerät mit Strombegrenzung hast, so wäre die Prüfung kein Problem. Kurzschlußstrom klein einstellen und dann mit der Spannung hochregeln. Wenn der Diac durchläßt müßte das Amperemeter ja etwas anzeigen.


    Gruß Bobby

  • Hallo,
    danke für die Tips. Normalerweise dachte ich immer, daß ich ein bißchen Ahnung von diesen Dingen habe. Aber das Ding läuft immer noch nicht.
    Der Diac ist ausgeschlossen. Im Dimmerteil ist genau der gleiche drin - über Kreuz getauscht - keine Änderung.
    Die Transistoren sind erst einmal außer Verdacht. Das sind Hochspannungstransistoren und die haben nun einmal kein so sehr großes hFE - steht auch so im Datenblatt (10...35).
    An der Last liegt es nicht. Im Moment hängt zwar eine H4-Lampe (55/60W) dran, aber mit der normalen 50W-Stiftsockellampe ging es auch nicht.


    Inzwischen ist die Sache etwas persönliches zwischen mir und dem Sch...ding. Ich nehme jetzt die Schaltung auf, damit ich gezielt messen kann. Sowas aber auch...


    Gruß
    Thomas
    (momentan leicht angefressen...)

  • Zitat

    Ich bin jetzt mal gemein: der Trafo hat nen Windungsschluss...


    Ist sehr wahrscheinlich, die gehen oft kaputt (ich hatte früher beruflich mit den Dingern zu tun, ist die häufigste Fehlerursache bei elektronischen Trafos). Wenn Du einen haben möchtest, ich hätte da noch einige niegelnagelneue Übertrager für 12V/50W sek., Maß LxBxH ca, 2,7x2,7x2,0cm, da würde ich einen gegen Portoerstattung abgeben! Bei Bedarf ggf. PN schicken.


    Gruß


    Balli777

  • Hallo,
    es sieht so aus, als ob ihr mit der Trafogeschichte Recht habt...


    Eingedenk der Hinweise von hermanthegerman habe ich probehalber die Transistoren getauscht. BUT11A hatte ich nicht. Statt dessen habe ich 2SC2810 (400V, 7A) aus einem alten PC-Netzteil eingebaut - das gleiche in grün.


    Zum Trafo-Windungsschluß:
    Es ist ein Ringkern. Innen (also kernseitig) ist die Primärwicklung. Die ist einfach aus CuL zweilagig 2x rum verteilt - ohne Lagenisolation schön Kraut und Rüben übereinander. Da liegen immerhin um die 300V drauf - kann ja nicht lange gut gehen...
    Dann eine Kunststoffschalenkonstruktion und darauf die Sekundärwicklung. Die ist mit Sicherheit ok, die Trennung prim./sek. und der Steuertrafo auch.
    Nachdem ich nun praktisch jedes Bauteil geprüft und teilweise gewechselt habe, bleibt eigentlich nur noch der Trafo übrig. Das wäre auch logisch: Der Wandler will ja anschwingen und reagiert auf die Regelung. Er klingt gequält und bringt keine Leistung.
    Ich habe den Trafo zu Teil zerlegt. Eine Stelle der Primärwicklung sieht verdächtig aus. Eindeutig ist es aber nicht. Aber na ja - nun habe ich das Ding auseinandergepflückt...


    Balli777:
    Das klingt ja wunderbar. Bist Du sicher, daß Deine Trafos passen?
    Ich beschreibe mal meinen Trafo, so gut ich es geht:
    - sekundär: 13 Windungen bifilar
    - primär: 130 Wdg. (+/- 1...2)
    - 27mm x 27mm kommt hin - allerdings nur ca. 15mm hoch - gemessen ab Oberkante der Platine
    - auf der Platine steht: JN2350L
    - Pinabstand: 5mm und 30mm
    - der Kern ist mit grünem Harz umspritzt, dürfte ein Ferritkern sein: AD: 22mm, ID: 13mm, H: 8mm
    - Dicke des CuL primär: 0,43mm (mit Lack)
    - Dicke des CuL sekundär: 1,12mm (mit Lack, bifilar)


    Notfalls muß ich mal schauen, ob ich passenden CuL habe. Auf die Schnelle habe ich nur etwas dünneren gefunden. Am liebsten würde ich ja eine Lagenisolation reinzaubern, aber dafür ist kaum Platz


    Gruß
    Thomas

  • Hmm, wie der Innenaufbau bei meinen Übertragern ist - keine Ahnung. Die sind vergossen. Drei Anschlußpins sitzen in den Ecken, einer (damit man's nicht verdreht einlöten kann) etwas mehr mittig. Die Übertrager sind von HÜCO, Aufdruck: 8-H36F. Die sind definitiv aus/für Sek. 12V/50W. Als Transistoren werden auf den Originalplatinen 2x BUL45 verwendet, dürfte also von der Schaltung her ähnlich Deinem sein. Ich denke, daß es elektrisch passen würde.


    Gruß


    Balli777i

  • Ja,genau!Widerstände messen,und wie hast Du die Kondensatoren gemessen?Nicht ,daß da einer einen Feinschluß hat,den Du mit Kapazitätsmessung nicht feststellen kannst?
    Die Dioden würde ich auch mal nacheinander tauschen,auch wenn sie rein meßtechnisch als iO. erkannt werden.Man weiß es manchmal nicht-ich hab auch schon die merkwürdigsten Sachen erlebt und war nahe der Verzweiflung.
    Man kann manchmal gar nicht so dumm denken,wie es sich dann heraus stellt. :rolleyes:
    Gruß

  • Hallo,
    ich habe gar nicht gemerkt, daß noch Antworten gekommen sind. Die e.mail-Benachrichtigung des Forum scheint zuweilen auszusetzen...
    Also erst einmal viel Dank.


    Balli777:
    Die Übertrager sind also auf jeden Fall anders. Ich würde es aber vielleicht trotzdem gern versuchen, wenn sie mechanisch einigermaßen passen könnten - Hauptproblem ist sicher die Höhe. Vielleicht kannst Du dazu noch mal etwas schreiben oder ein Bild posten bzw. mailen. Zuerst werde ich es aber mit einer neuen Wicklung versuchen. Momentan klemmt es da noch am optimalen Draht. Es gibt CuL mit verschiedenen Lackstärken bzw. Isolationsgraden. Da wollte ich gern etwas besseres nehmen und nicht einfach eine Spule aus dem Fundus ausschlachten. Wenn Deine Übertragen passen könnten (rein mechanisch) würde ich vielleicht bloß etwas pfuschen, um der Fehler einzugrenzen.


    @ Udo
    Es gibt eine Anzahl von 0,5 Ohm-Widerständen, die als Schutzwiderstände fungieren. Die habe ich natürlich alle durchgeklingelt, weil ich das Elend mit dem niederohmigen KS-Widerständen kenne. Der Einwand ist also absolut berechtigt...


    @OnkelM
    Die Kondensatoren hatte ich alle draußen und mit der Kapazitätsmessung der Multmeters geprüft. Die Werte waren alle perfekt - gut 100%-ig ist das nicht, aber 99,5% denke ich schon. Wenn es in einem Kondensator schon öfters geknuspert hat, ist nach meinen Erfahrungen auch die Kapazität reduziert, wenn er nicht sowieso einen Schluß hat.


    Dioden:
    - 2 schnelle (FR107) dienen nur zum Schutz der Transistoren
    - die verbleibende 1N4007 außer dem Greatzgleichrichter ist meßtechnisch i.O. und gehört zur Startschaltung - starten will er ja...


    Wenn es der Trafo doch nicht sein sollte, werde ich trotzdem alle Dioden und Kondensatoren wechseln. Alle Widerstände sind geprüft.


    > Man kann manchmal gar nicht so dumm denken,wie es sich dann heraus stellt.
    Da hast Du wirklich Recht. Das kleine Mistding hat es mir schon jetzt dermaßen gezeigt - 4h habe ich bestimmt schon verbraten und noch kein Ende in Sicht. Dafür kann ich's vergolden lassen...


    Gruß
    Thomas

  • Nach dem rauszeichnen kann die Schaltung dann in Platin/Rhodium ausgeführt werden. Nicht wahr, Thomas? :D


    Kleiner Scherz am Rande.


    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Ist schon erstaunlich: da ist geiz geil und nichts kann nicht noch billiger sein und da bastelt einer Stunden an einem Dimmer herum mehrer Leute schreiben ganze Abhandlungen über das Thema. Hier kommt wieder meine kleine Rechnung: Thomas arbeitet privat zum sehr moderaten Stundensatz von 15€, hier schreiben noch Leute und lesen sagen wir eine Stunde auch zu 15€. Wenn er dann 4 Stunden gebraucht hat und noch 5€ für Teile sind wir 80€-da kann man heute 2(!) DVD-Player für kaufen oder ein 37cm Farb-Tv mit Videotext, Scart, usw. :D :D


    P.S. Es gibt solche Lampen für 500(in Worten fünfhundert) Euro, die haben die gleichen Drecks Dimmer drin wie Lampen für 29Doppelmark aus dem Baumarkt-lass dich nicht verarschen...

  • Ja, ja - lästert ihr nur...
    Viel Feind - viel Ehr! - So schnell gibt ein Preuße nicht auf.


    Balli777:
    Dein Trafo paßt leider nicht, was ich schon befürchtet habe. Er ist zu hoch. Somit bekomme ich ihn nicht in das Gehäuse. Schade. Vielen Dank für Deine Mühe - wäre wohl auch zu schön gewesen.
    Somit habe ich die Wahl zwischen Lampe verschrotten oder Trafo runderneuern...


    Gruß
    Thomas
    (geht nachher noch mal nach geeigneten CuL suchen)


    Zur allgemeinen Erbauung:

  • Könntest du mal einen kleinen Schnappschuß von der Platine machen ?

    Gruß
    Tobi
    _ _ _ _ _ _ _ _ _o00o_ _ _//(´°`O´°`)\\_ _ _o00o_ _ _ _ _ _ _ _ _


    Ein Transistor , geschützt durch eine Sicherung , wird diese Sicherung schützen indem er zuerst durchbrennt . ( Murphy )


    Ich bin nicht der schnellste , wenn andere hinfallen liege ich schon . :(


    Quis leget haec ? ?(


    Schaltplananfragen per Mail werden nicht beantwortet !

  • Zitat

    Original von Thomas.B
    Ja, ja - lästert ihr nur...
    Viel Feind - viel Ehr! - So schnell gibt ein Preuße nicht auf.
    :


    Ich habe noch keinen Feind hier gesehen :D


    Und Preußen gibt es reichlich hier. ;)


    Gruß


    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

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