Schaden nach Stromabschaltung, Versicherung will nicht zahlen

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein Problem und vielleicht ist ja jemand hier der sich mit so etwas auskennt.
    Vor drei Wochen wurde bei mir in der Straße eine Mittelspannungsleitung abgebaut, hierzu wurde der Strom vom Netzbetreiber abgeschaltet, dies wurde mir auch angekündigt.
    Bis hierhin kein Problem.
    Beim Wiedereinschalten des Netzes ging meine Fritzbox sowie ein Telefon, welches an der Fritzbox angeschlossen war kaputt.
    Da ich Zuhause war und das sofort mitbekommen hatte bin ich gleich auf die Straße und hab einem Arbeiter das Problem geschildert.
    Dieser meinte so etwas könnte schon mal vorkommen und verwies mich an die Niederlassung des Netzbetreibers und gab mir die Telefonnummer.
    Ich hab dann gleich dort angerufen, hier bekam ich die Auskunft, ich soll mir neue Geräte beschaffen und die Rechnung in die Niederlassung schicken, das wird dann an die Versicherung weitergereicht.
    Ich hab mir dann auch eine neue Fritzbox mit einem Telefon angeschafft und die Rechnung mit einer Schilderung des Hergangs an die Niederlassung geschickt.
    Heute bekam ich ein Schreiben von der Versicherung mit folgendem Text:


    "Wegen Netzarbeiten ist die Stromversorgung planmäßig unterbrochen worden. Hierüber wurden Sie in Kenntnis gesetzt.
    Nach Beendigung der Netzarbeiten wurde die Stromversorgung durch Zuschalten wiederhergestellt. Dabei sind Unregelmäßigkeiten nicht aufgetreten.
    Soweit es zu Schäden an elektrischen Geräten kommt, weil diese während der angekündigten Schaltmaßnahmen nicht von der Stromversorgung getrennt wurden, ist hierfür unsere Versicherungsnehmerin nicht verantwortlich. Spannungsspitzen können physikalisch bedingt auftreten und sind durch den Netzbetreiber weder vorherzusehen noch zu vermeiden.
    Rechtlich begründete Schadenersatzansprüche gegen unsere Versicherungsnehmerin sind nur dann möglich, wenn ihr eine schuldhafte Pflichtverletzung an dem Schaden vorgeworfen werden kann. Dies ist hier nicht der Fall.
    Bitte haben Sie deshalb Verständnis dafür, dass wir Ihre Schadensersatzansprüche als rechtlich unbegründet zurückweisen müssen."


    Was sagt ihr dazu?
    Jetzt bin ich also selbst Schuld weil ich die Fritzbox nicht während des Stromabschaltens ausgesteckt hatte?
    Mir hat keiner gesagt dass ich bei so einer Abschaltung alles ausstecken muss. Wie stellen die sich das vor?
    Wenn ich an dem Tag nicht Zuhause gewesen wäre, hätte ich dann früh auch meinen Kühlschrank und meine Gefriertruhe ausstecken sollen, bis ich abends wieder heimkomme?
    Warum hat der von der Niederlassung dann sofort gesagt ich soll mir neue Geräte besorgen und denen die Rechnung schicken?
    Ich werde das nicht so auf mir sitzen lassen, möchte aber bevor ich denen Antworte erst mal eure Meinung dazu hören.


    Gruß
    Chris

  • Mir hat keiner gesagt dass ich bei so einer Abschaltung alles ausstecken muss.

    Zumindest hat man dir die Abschaltung angekündigt,und du hättest den möglichen Schadenfall erahnen müssen.
    Ob es nun möglich ist,dem Netzbetreiber ein Verschulden an dem Schadensfall nachzuweisen,halte ich für ausgeschlossen.
    Man muß dabei auch stets die Möglichkeit in Betracht ziehen,daß der Schadensfall schon vor der Abschaltung erfolgt sein könnte,und hier dem Netzbetreiber
    nur ein Kukucksei ins Nest gelegt werden soll.Ein Gutachten über den Schadensfall zu erbringen wird sicher an der Verhältnismässigkeit scheitern,und der
    Wiederbeschaffungswert dürfte eher vergleichsweise gering ausfallen,insbesonders wenn die Anlage schon ein gewisses Alter aufweist,und aufgrund dessen
    nur der Zeitwert zugrunde liegt.

  • Hat der Netzbetreiber genaue Anweisungen in seiner Mitteilung gegeben wie sich die Nutzer verhalten sollen (sprich alles Abschalten etc.) ?
    Wenn nicht würde ich die nochmals anschreiben.
    Sieht doch irgendwie nach einem Standardbrief aus den sie jeden erstmal zusenden um sich vor den Kosten zu drücken.
    Die meisten lassen es dann bestimmt auf sich beruhen. Ich würde denen eine Frist zur Zahlung einräumen und ansonsten einen Anwalt einschalten.
    Auch wenn die das Netz ausser Betrieb genommen haben so ist es eigentlich möglich es wieder so einzuschalten ohne Schäden anzurichten.
    Vielleicht haben sie versehentlich den Nullleiter kurzfristig nicht richtig drangehabt o.ä.
    Man müßte sich Dein Gerät aber nochmal angucken ob es wirklich an einer Überspannung gestorben ist oder jetzt einfach altersbedingt ein Kondensator es nicht mehr schaft das Schaltnetzteil anzuschmeißen.

    Gruß vom THOMSONFREAK


    Nicht immer nur rumnölen und anderen die Schuld geben sondern sein Leben selbst in die Hand nehmen !

  • Ein Bekannter von mir hat ähnliches erlebt. Durch Umbau von Oberlandleitung zu Erdleitung wurden alle Strippen abgeschnitten, neu verlegt und neu angeschlossen. Doch der Arbeiter ist mit den alten Aderfarben durcheinander gekommen und statt 230 volle 400V zu den einzelenen Schukos geleitet, was den Defekt vieler Geräte zu Folge hatte und der Arbeiter den Fehler mehrere stunden nicht bemerkt hatte. Sogar der Stromzähler zählte mehr als wirklich verbraucht wurde.
    Auch in diesem Fall stieg die Versicherung aus. Damals gab es keine Terminvereinbarung oder Vorwarnung zu diesem waghalsigen Unternehmen.

    Sobald man ein neues Gerät öffnet, erlischt die Garantie. Für alle die es nicht wissen sollten, die Garantie ist ein heiliger Pakt, welchen wir notgedrungen mit dem Hersteller eingegangen sind. Der Hersteller bietet uns an das Gerät im Fehlerfall zu warten, im Gegenzug garantieren wir, die intere Hardware oder Service Menü nicht zu verletzen. Dieser kleine Teil hier, ist alles was zwischen dem Kunden und der Anarchie steht.
    [Blockierte Grafik: http://www.danasoft.com/sig/Electronicfox.jpg]

  • Auch in diesem Fall stieg die Versicherung aus.

    Möglicherweise ist die ja ausgestiegen,da eine grobe Fahrlässigkeit vorgelegen hat,die somit gegen die Versicherungsbedingungen verstossen hat.
    Dann hätte gegen den Geschädigten zumindest zivilrechtlich vorgegangen werden müssen,um Ansprüche geltend zu machen.

  • Hallo zusammen,


    die Mitteilung dass hier der Strom abgeschaltet wird wurde mir über einen Bekannten ausgerichtet, weil das Versorgungsunternehmen mich persönlich nicht erreicht hatte. Nichtmal ein Zettel war im Briefkasten. Und dass ich alles ausstecken muss, davon war auch nie die Rede.
    Ich werde denen auf jeden Fall noch mal schreiben, vielleicht rufe ich auch nochmal in der Niederlassung an.


    Wünsch euch schon mal einen guten Beschluß!


    Gruß
    Chris

  • Kurz und knapp, Du bekommst keinen Cent!



    Zwar hast Du mit Deinem Versorger einen Liefervertrag, aber die Abschaltungen zwecks Umbau, oder wegen Überlastung u.ä. ,sind im Vertrag so geregelt, dass er nicht zahlen muß !!!
    Der Herrschaften schlafen nicht auf dem Baum!!!



    Gruß Stefan

  • Hallo
    schmittchris
    Eine Fritzbox hat doch immer ein separates Steckerschaltnetzteil.
    Eine Überspannung aus dem Stromnetz sollte dieses zerstören-ist dem so?
    Woher weist du das die beiden Teile beim zuschalten kaputt gegangen sind, und nicht beim abschalten ?


    Gruß Frank

    Fernsehen wurde nicht für Idioten erschaffen – es erzeugt sie