Ringkerntrafo

  • Hallo



    Habe hier ein Trafo, sekundär hat dieser zwei Ausgänge 2X12V 2X 5A Ich möchte 12V bei 10A nutzen.
    Da ich mir nicht ganz sicher bin, frage ich euch muss ich die beiden Wicklungen parallel anschließen?
    oder muss noch was beachtet werden.


    Marcel

  • Phasenrichtig parallelschalten, außerdem sollten die Sekundärspannungen sehr genau übereinstimmen, da sonst die Wicklung mit der höheren Spannung alleine die Sekundärleistung liefert, dann is' da nix mit 10 Amp

  • Geht ganz einfach, wenn man weiss wie:


    Es müssen beide Wicklungsanfänge miteinander und beide Wicklungsenden miteinander verbunden werden. Man kann nicht immer zweifelsfrei von außen feststellen was was ist. Eine Lösung ist es erstmal die angenommenen Anfänge zu verbinden und zwischen den angenommenen Enden die Spannung gegeneinander zu messen. Sollte hier keine Wechselspannung meßbar sein, hast Du den Idealfall von gleicher Windungszahl. Ist hier eine meßbare Differenz (0,5...1V~), muß ein Wicklungsende mit einer Verlängerung weiter (bzw. zurück) gewickelt werden, bis die Differenz exakt Null Volt ist.


    Falls die Annahme von Wicklungsanfang bzw. -Ende falsch war, misst Du nun 24V~.

  • Hallo Allfred


    Nun zunächst könnte ich deine Schilderung nicht ganz folgen, jetzt aber bei der Messung verstehe ich deine Aussage.
    Hatte zunächst 27V (Leerlaufspannung) geändert dann hatte ich 0,18mV zwischen den beiden "Enden"


    hermanthegerman
    Hatte 2x 13,52V


    Marcel

  • Nö, die Wicklung mit der höheren Spannung liefert nicht "alleine" die Sekundärleistung, das ist mal wieder elektrotechnischer Unfug. Es gibt dann nur eine mit der Differenz steigende Asymmetrie der Belastung. Selbst bei gleicher Anzahl vom Magnetfluss durchfluteten Windungen (=Leerlaufspannung) gibt es bei Belastung aufgrund der je nach Wickeltechnik unterschiedlichen Leiterlängen und damit unterschiedlichen ohmschen Widerstände der parallelgeschalteten Wicklungen eine Asymmetrie in der Stromverteilung -- dafür erwärmt sich die Wicklung mit der höheren Strombelastung etwas mehr, wodurch ihr ohmscher Widerstand stärker steigt als der der kühleren.
    Sind aber bereits im Leerlauf die Spannungen unterschiedlich, so gibt es bereits im Leerlauf unschöne Ausgleichströme.

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • Viele Möfgkichkeiten, aber tatsächlich ist es doch eher so:


    -Im Leerlauf gibt die Wicklung mit der höheren Spannung Strom in die Wicklung mit der geringeren Spannung ab.
    -Bei geringer Last gibt die Wicklung mit der höheren Spannung sowohl Strom in die last, als auch in die andere Wicklung ab.
    -Mit steigender Last ergibt sich ein Betriebspunkt, in dem die schwächere Wicklung völlig stromlos ist.
    -Bei hoher Last teilen sich die Ströme gut zwischen beiden Wicklungen auf.


    Bei höherer Abweichung der Windungszahl entstehen schon im Leerlauf so hohe Querströme, dass der Trafo überlastet wird. 100Wdg antiparallel zu 110Wdg geschaltet wirken wie eine kurzgeschlossene Wicklung mit 10 Windungen. Allerdings mit höherem ohmschen Anteil.


    Zur Parallelschaltung:
    -Mit dem Ohmmeter auf Durchgang prüfen, welche Anschlüsse zu einer Wicklung gehören. Beide Drähte der ersten Wicklung mit 1 beschrifeten, beide Drähte der zweiten Wicklung mit 2.


    -Ein Draht 1 mit einem Draht 2 verbinden.


    -Trafo einschalten und Spannung zwischen dem offenen Enbde 1 und 2 messen.


    Ist die Spannung nahe 0V, diese Enden auch noch verbinden und fertig! Ist die Spannung nahe 24V, beide Anschlüsse der Wickklung 1 vertauschen und test wiederholen. Spannung muss jetzt nahe 0V sein.

  • Genau diese sinnfreie Diskussion wollte ich am 9. Dezember vermeiden.


    Marcel-K wollte eine knappe Antwort, kann man schon aus der Fragestellung ersehen, nicht aber eine pseudowissenschaftliche Dissertation.


    Eine passende Antwort hat er bekommen und sich auch rückgemeldet.


    Also eigentlich letztes Jahr schon erledigt, wenn Euch beiden nicht wieder stinklangweilig wäre...


    @ eric: Kein Unfug, lediglich vereinfacht dargestellt, der Fragesteller befindet sich hier in einem Bastlerforum!


    @ Frank: Streuinduktivitäten nicht vergessen, aber Du liegst schon wesentlich richtiger als Eric. Ganz stromlos wird die zweite Sekundärwickung aber nur in genau einem Punkt der Belastung, aber selbst da ist es nur ein Minimum, "stromlos" wird die nie. (Phasenverschiebung durch die Streuinduktivitäten zwischen den beiden Sekundärwicklungen, die eine befindet sich schon nahe der Überlast, ohmscher Anteil bedeutend gegenüber der Streuinduktivität, die andere näher am Leerlauf, daher nie genau in Phase, daher auch kein Nullpunkt, bla bla...)


    Das alles ist aber eher - mal wieder - kontraproduktiv und wahrscheinlich hats Marcel-K längst richtig angeschlossen...