Technics SU-VZ320 Trafo gesucht

  • In der Tat ist es korrekt, dass ein Ingenieur Modifikationen an Geräten nach eigenem Ermessen und unter Beachtung der nach dem Stand der Technik gültigen Vorschriften durchführen kann und darf. Eine Haftung ergibt sich in diesem Fall nicht. Es gibt keine Norm, welche Thermosicherungen an Transformatoren verbindlich vorschreibt.

  • Davon wirst Du dann als Beklagter einen Richter überzeugen müssen, daß Du das nach "...anerkannten Regeln der Technik und auf dem aktuellen Stand der Technik".."sachgerecht" durchgeführt hast. Das Weglassen einer Thermosicherung ist wahrscheinlich sogar für Vollidioten verständlicherweise Pfusch.


    Warum? Weil Du nicht wissen kannst, ob der Kunde auf seinem VZ320 Verstärker ein Gerät mit Plastikgehäuse stehen hat, beispielsweise einen billigen Player, dessen Kunststoff dann schmilzt und wunderbar ins darunterstehende Gerät tropft und dort endgültig durchzündet.


    Der Schutz gegen Überhitzung und folglich Brand findet ja gerade durch die Thermosicherung statt und eben nicht durch eine Schmelzsicherung. Der Trafo kann ja nicht nur durch Windungsschluß überhitzen sondern beispielweise auch durch eine zufällig auf das Gerät gelegte Fernsehzeitschrift, Zeitung, etc. >Wärmestau!


    Wie heiß muß das werden, damit die Schmelzsicherung auslöst? Heißer als die in den üblichen Schaltplänen für Thermosicherungen meist angegebenen 120 bis 130 Grad Celsius? Wahrscheinlich...


    Ich würde mich da auf gaaaaaarrrnixx!!! einlassen und rate daher zum Tausch des Originalteiles namens Trafo mit intergrierter Sicherung.


    Vielleicht eine rein akademische Diskussion, da ich gerade sehe: "no longer available". Schad, eigentlich ein schöner Verstärker.

  • Die Erwärmung des Trafos ist unter Last dominant von den Kupferverlusten abhängig, welche quadratisch mit dem Strom ansteigen. Und der Strom ist durch die Primärsicherung überwacht. Somit ist es bei korrekt ausgelegter Sicherung nicht möglich, den Trafo thermisch in einen gefährlichen Bereich zu fahren.


    Wenn die Gehäuseabdeckung blockiert ist, wird bei Vollast der Trafo überhitzen. Allerdings entsteht hierdurch kein Brand, weil weit unterhalb der Zündtemperatur irgendeines Kunststoffs die Wicklung einen Windungsschluss entwickelt, welcher dann unweigerlich zum Ansprechen der Sicherung führt.


    Der Vorteil der Thermosicherung liegt damit nur im Schutz der Wicklung.

  • So so, "...im Schutz der Wicklung"? Wozu "schützt" denn dann der Hersteller die Wicklung, wenn die Thermosicherung gar nicht austauschbar ist?


    Welcher Isolationslack der Kupferlackdraht hat, sprich welchen Temperaturbereich der verträgt, daß weißt Du auch nicht. Isolationslacke gibt es hinauf bis zu über 180 Grad...


    Die Thermosicherung im Trafo integriert ist übrigens in einigen Ländern dieser Erde gesetzliche Vorschrift, aber darüber darfst Du Dich ja hinwegsetzen, weil Du ja nicht in der Haftung stehst (meinst Du auch nur). Gerade Technics/Panasonic/Matsushita/National gibt und gab dies in den Plänen sogar ausdrücklich an. Den Ländercode nach der Gerätebezeichnung beachten und in den hoffentlich nicht raubkopierten Originalplänen ist es dann auch gerne mal r o t vermerkt. Wahrscheinlich, weils so unwichtig ist.


    Fakten sind also:


    - Örtlich gesetzlich vorgeschrieben,


    - umfassender Übertemperaturschutz,


    - allgemein gesehen: weiteres Sicherungselement.


    Gruß, H.

  • Wozu "schützt" denn dann der Hersteller die Wicklung,

    ganz einfach damit man einen Neuen Trafo kaufen muss, glaub blos nicht das die unser wohl wollen, wenn das so wäre können die ein
    Thermosicherung so ein bauen das man den problemlos austauschen kann technisch alles möglich. Frage warum sind hier in den Betrieben die VGB4 prüfunen neu BGV A3 pflicht und in den
    haushalten nicht?? sind das keine Menschen??

  • Wenn irgendwo in einem Gerät eine Thermosicherung integriert ist, meinetwegen auch in einem Transformator, ist diese im Falle eines Defekts zu ersetzen, oder das dadurch überwachte Bauteil komplett zu tauschen, wenn sich der Thermoschutz nicht wechseln lässt.
    Basta!
    Zumindest sollte sich jeder, der gewerblich Geräte repariert, daran halten.
    Was Privatpersonen im stillen Kämmerlein herummurksen, ist ein völlig anderes Thema.


    @ Marcel-K
    zu BGV A3: Es handelt sich hier um eine Unfallverhütungsvorschrift !!!
    Lass einfach mal was passieren, dann steht die Berufsgenossenschaft da...wohl dem, de nach den Vorschriften handelte....und nicht nur nach bestem Wissen und Gewissen.


    Du kannst einem Privathaushalt auch nicht vorschreiben, dass in der Wohnung zwingend ein Feuerlöscher hängt.
    Warum passieren allgemeingültig in Haushalten und in der Freizeit die meisten Unfälle?
    Beispiele hierfür könnte man hier endlos aufführen.
    Anbei eine Statistik:

  • Sehr schöner Beitrag, braunelektro,


    wir gewerblichen wissen halt, woran wir sind. Bastler, Externe, Hobbyisten - alles auch Menschen - wird da verständlicherweise ein wenig mulmig bei dem Thema.
    Nützt ihnen aber im Ernstfall nichts, die Regeln der Technik und die Rechtssprechung gilt eben für j e d e n. Da nützt auch "um-sich-beissen" nichts.


    Wer gegen Sachverstand handelt, macht es dem Richter einfach: Den interessieren die technischen Wenn und Abers nicht, der geht zum Gutachter und da kennt man sich. Und der Richter hat sein Gutachten und wendet die passenden Paragraphen an und fertig.


    Kann dann lang und teuer werden.


    Ein früherer Bekannter hat vor vielen Jahren auch mal extrem gepfuscht und ist seines Lebens nicht mehr glücklich geworden.
    Der zahlt seit gut 20 Jahren brav jedes Monat seine Schulden (Schadenersatz plus Strafe) und die ist auch noch "insolvenzsicher".


    Also, Bastler alle Länder, pfuscht "ruhig" weiter und sagt dann "Aber der Frank hat doch gesagt, daß..."

  • Das stimmt so nicht! Wenn ein Gerät für den globalen Markt produziert wird und daher sämtliche irgendwo geforderten Schutzmaßnahmen enthält, so bedeutet dies nicht, dass durch Übergehen einer dieser Maßnahmen die Sicherheit gefährdet ist oder der Betrieb an einem Standort unzulässig wäre. Bei Frequenzumrichtern ist dies ähnlich, da sitzen z.B. schnelle Protistoren in Reihe zu langsamen Netzeingangssicherungen. Weil dies bei der UL Zertifizierung so gefordert wurde. Dabei ist die Netzeingangssicherung überflüssig, weil die Protistoren um Zehnerpotenzen schneller auslösen. Daher wäre es 100% vertratber, die Netzeingangssicherungen zu brücken.


    Beim Trafo bleibt es dabei, dass die Verlustleistung-und damit der Temperaturgradient gegenüber der Umgebung- zwangsläufig durch die Schmelzsicherung am Netzeingang begrenzt wird. Darauf ist Verlass und längst nicht alle Trafos besitzen eine Temperatursicherung.


    Der Einsatz einer Themosicherung ist in der BRD nicht vorgeschreiben, wenn das Gerät anderweitig geschützt ist. Dazu schreibt die Norm für bedingt kurzschlussfeste Sicherheitstrafos der Schutzklasse II vor, dass bei Überstrom abgeschaltet werden muss. Dies kann durch eine der folgenden Maßnahmen geschehen:


    -Schmelzsicherung
    -Überstromschutzschalter
    -Temperaturbegrenzer


    Im konkreten Fall wäre die Maßnahme der Schmelzsicherung voll erfüllt!!! Ob es einigen Kollegen hier passt oder nicht - das Gerät ist mit einer auf Nennstrom ausgelegten Schmelzsicherung am netzeingang einwandfrei abgesichert. Kein Schadenersatz, BASTA!



    Die juristische Seite ist so, dass sich die entsprechenden Grundlagen durch Gutachter durchaus nachvollziehen lassen. Soll bedeuten: wenn ein Haus abbrennt, ist zwangsläufig festzustellen, Wo denn die Ursache lag. Nehmen wir an, dass es ein Verstärker war. Dann müsste weiterhin zu belegen sein, dass der Brand vom Netztrafo ausging und ursächlich an der gebrückten Temperatursicherung ausging. Dies klappt schon dann nicht mehr, wenn der Nutzer das Gerät abgedeckt hat und somit die Wärmeabfuhr blockiert hat! Also nehmen wir an, dass definitiv das Gerät njicht abgedeckt war und der Brand ganz alleine entgegen der Gesetze der Physik entstanden ist. Jetzt wäre nachzuvollziehen, wer denn die Thermosicherung gebrückt hat. Dass das Gerät vor 3 Jahren mal in Reparatur war, sagt noch lange nichts aus. Da müsste schon die Ehefrau aussagen, dass das Gerät nau gekauft wurde und dass sie es 10 Jahre lang bis zur Reparatur und dann noch 2 Jahre lang nach der Reparatur 24 Strunden am Tag bewacht hat und dass definitiv nur dieser eine Techniker das Gerät noch im Service hatte. Und dann: Haftstrafe gibt es dafür nicht, allenfalls Schadenersatz. Den deckt die Haftpflicht, weil ja die Modifikation unter korrekter Auslegung der Eingangssicherung ausgeführt wurde.

  • Dann kann das ja ab jetzt, wo Du es so schreibst, jeder so machen.


    Ich machs nicht.


    Denn, fragt mich der Richter: "Haben Sie den Originalzustand des Gerätes wiederhergestellt?", dann antworte ich ihm ruhigen Gewissens "Ja, das habe ich".


    Verständlich, oder?


    Eine Haftpflichtversicherung gibt es betrieblich, für sog. "Bearbeitungsschäden" wird die schon recht kostspieleig, für "Murks" gibt es keine.


    Fragt die Versicherer.


    Schönes Restwochende, Gruß, Heiner.

  • Originalzustand ist natürlich die einfachste Lösung, da kann man nichts falsch machen und benötigt auch keine sonderliche Kompetenz. Das schließt z.B. ein, dass ein Ostwest-Sicherheitswiderstand als Spezial-Ersatzteil von Metz oder Beko eingekauft wird. Schon der Ersatz durch einen handelsüblichen Standard-Sicherheitswiderstand ist dann zu anspruchsvoll und riskant. Und die Frasge, welche Spezial-Ersatzteile nach 5 oder teilweise auch 25 Jahren noch verfügbar sind.


    Modifikationen sind daher nicht generell Murks, relevant ist alleine, dass sich das Gerät bei Abgabe in einem sicheren Zustand befindet. Grundlage hierfür bilden die Normen, die dem Fachmann bekannt sein sollten - und nicht der Werkszustand des Geräts.

  • OH MEIN GOTT 8| waas hab ich da wieder für ne welle losgetreten... also an alle die meinen hier jetzt großartig denunzieren zu müssen oder meinen gegenseitigen rufmord betreiben zu müssen, uwe hat recht! natürlich hab ich keine detaillierte anleitung zur korrekten thermischen neuabsicherung des trafos geschrieben... und natürlich muss man da nen lehrling wie mich mal kurz anschubsen. auch mein zweiter beitrag entspricht lediglich schätzwerten, nämlich das die sicherung in "meinem" gerät jetzt bei 70° auslöst. (der plastkörper ist mit 150°bei mir noch formstabiel geblieben, daraufhin hab ich einfach mal nen vorsichtigen wert geschätzt denn natürlich kenne ich weder den wärmeleitwert des plastiks geschweige denn den emissionswert der oberfläche des trafos) ich wollte damit lediglich einen denkanstoß bieten der einen umweg zu einem 80-120€ neutrafo bedeutet hätte.


    als nächstes möchte ich sagen, spätestens wenn man einen trafo mit "gewalt" behandeln muss um an irgendwelche absicherungen zu kommen ist eh ein neuer fällig! wärs nur die schwarze plastekappe an den anschlussstiften gewesen wo die kontakte dann offen gelegen hätten zum alschluss eines eigenen thermoschutzes,ok, aber beim zerlegen hört der spaß auf!
    Mfg Zeon


    Uwe: willst du dir das gefallen lassen das da wer öffentlich deinen namen im netz in den dreck zieht und unterstellungen verbreitet die rechtliche konsequenzen haben könnten? an deiner stelle wär ich schon längst auf weißglut zum rechtsbieger gegangen...ich meine immerhin scheint der herr dir ja namentlich bekannt zu sein.

  • Zitat

    Denn, fragt mich der Richter: "Haben Sie den Originalzustand des Gerätes wiederhergestellt?", dann antworte ich ihm ruhigen Gewissens "Ja, das habe ich".

    Das halte ich für Angst macherrei und deswegen geht keiner in Gefängniss. Eine viel größere Sauerrei finde ich das mit dem HD +

  • Schade, daß das hier in eine Hobby-Psychologen-Diskussion über Uwe und gesperrte User abdriftet...


    Frank:


    Hallo Frank,


    "in der Tat" ist es aber auch richtig, daß hier auch Laien unterwegs sind und denen kann man "zum Teil" die nötige Fachkenntnis und vor allem ein sicheres Gefühl für die richtige Größenordnung absprechen. Daher mein deutlicher Hinweis, die Thermosicherung eben nicht einfach zu überbrücken.


    Sicherungen gibt es in gestaffelten Werten, also in Stufen. Der Trafo hat eine vom letzten Ausschaltmoment abhängige Remanenz und daher ist auch aufgrund des völlig zufälligen Einschaltmoments die Sicherung so ausgelegt, daß sie den höchstmöglich vorkommenden Einschaltstromstoß verträgt. Also unter ungünstigsten Umständen das Einschalten kurz vor dem Nulldurchgang, umgangssprachlich aus der "entgegengesetzen Halbwelle heraus". Jaja, das gibt jetzt wieder Gezeter von denen, die überhaupt keine Ahnung haben. Die werden mich dann belehren wollen, daß der höchste mögliche Einschaltstrom beim Spitzenwert (Scheitel) der Sinusspannung vorliegt.


    Um nun möglichst in der Serie, also um häufige Reklamationen in der Garantiezeit zu vermeiden, mit gehörigem Sicherheitsabstand, möglichst wenig "Einfach-So"-Ausfälle der Sicherung zu haben, wird der ein gehöriger Sicherheitsabstand und ein träges Auslöseverhalten spendiert.


    Der Thermosicherung ist das - rein theoretisch - egal. Die geht nach der Temperatur und hat im Idealfall keinen ohmschen Anteil, sprich keine stromabhängige Eigenerwärmung. Sie ist also lediglich als Temperatur-"Fühler" im Wickel verbaut (und deswegen auch "tief drinn", Herr Marcel-K, und nicht einfach zu wechseln an der Oberfläche) und wird bei der entsprechenden Übertemperatur auslösen.


    Die Primärsicherung alleine erkennt auch nicht den Windungsschluß in einer schwachen Hilfswicklung, wie sie allgemein bei Technicsgeräten gern vorkommt: Die Heizfadenspeisung des Fluoreszenzdisplay und deren Anodenspannungswicklung). Das ist zwar bei diesem Vollverstärker gerade nicht der Fall, aber allgemein gesprochen kommt es millionenfach vor. Also eine ganzschwache Wicklung, die bei Bauteileschaden (Gleichrichterkurzschluss) gehörige Temperatur entwickelt, währen die Primärstromaufnahme nur ganz unwesentlich ansteigt.


    Gerade da ist es dann recht eindeutig zu beurteilen: Die Thermosicherung beendet den gefährlichen Temperaturanstieg des Trafos definiert, noch bevor es kritisch wird, die Primär"strom"sicherung beendet das eben nicht. Die kleine, schwache Sekundärwicklung kokelt munter vor sich hin, bei unbeaufsichtigtem Betrieb schon an der Grenze zur "heiklen Sache".


    Da Du mir persönlich wohl die nötige Kompetenz absprechen willst (Irre ich mich?), füge ich etwas spitz formuliert an:


    Mein Lehrherr vor mehr als zwei Jahrzehnten ist Ingenieur und der hat mir damals augenzwinkernd erzählt, wie schwierig es für ihn, trotz Bestnoten, war, selbständig einen Betrieb gründen zu dürfen - ein Genehmigungsproblem.


    Der Gesetzgeber verlangte damals von Ingenieuern, die sich in gefahrgeneigten Berufen selbständig machen wollten, den Nachweis einer mindestens dreijährigen verantwortungsvollen, aber abhängigen Beschäftigung, also unselbständig.


    Ganz im Gegensatz zu Meistern, oder eigentlich nicht im Gegensatz, denn da schrieb die Handwerksordnung ja vor: Lehrjahre, Gesellenjahre, Meisterprüfung.


    Mit der Praxis (und damit auch mit einem sicheren Gefühl für Größenordnungen) ist es bei einzelnen Ingenieuren nicht unbedingt weit her: Zwei Praktika während des Studiums. "Praktikanten" hatten wir in dem Betrieb reichlich, gern auch mal zum "Händ-über-dem-Kopfzammschlagen", aber arrogant waren se alle...




    Ich verbleibe daher bei dem Rat: Leute, überbrückt keine T-Sicherungen!

  • Meine Erfahrung zu dem Thema:
    Ein gut berechneter und gewickelter Trafo hat keine Thermosicherung nötig. Wird der Trafo mit Nennlast betrieben,resultiert die Temperatur des Kerns ausschließlich von den Eisen und Kupferverlusten.Da aber die "Geiz ist Geil" Mode in dem Konsumerbereich schon seit langen eingezogen ist,wird natürlich auch an guten Trafos gespart.Die werden ja schon im Leerlauf kochheiß.(Leerlaufverluste) Der Trafokern wurde immer kleiner zur Leistung,das Dynamoblech immer schlechter.(einzelne Bleche dicker) Durch das Verschweißen der Bleche wird die Isolation zwischen den Blechen zum Teil aufgehoben.( Wirbelströme).
    Ich repariere seit Jahren Leistungsverstärker in Industrieanlagen. Sogenannte Durchsage-Verstäker (400 Watt Sinus ) der Firma Dy...ord ,da werden die Trafos bei Nennlast gerade mal Handwarm. Bei diesen Verstärkern hat es oftmals die Lade.-und Siebelkos mit Kurzschluß getroffen. Das Ergebnis war ,das die Sekundärsicherungen heil waren aber die Primärsicherung(einige Amper) abgeschmolzen waren. Der Trafo hatte also überhaupt keine Gelegenheit sich zu überhitzen.Sollte die Primärwicklung einen Spannungsdurchschlag erleiden(aus welchen Grund auch immer)befindet sich zwischen Primär.-und Sekundärwicklungen eine Kupferfolie,die geerdet bzw.an Masse gelegt ist.So kann die Netzspannung niemals auf die Sekundärseite durchschlagen.
    Auch sollte man sich mal die Steuertrafos in Industrieschaltschränken mal ansehen,(500 Watt bei 400 Volt)da gibt es solch Mätzchen (Thermosicherung) überhaupt nicht. Sonst würde manche Anlage mehr stehen als in Betrieb sein. Obwohl dort Temperaturen oft über 60 Grad herrschen. Es ist also alles eine Frage der Auslegung des Trafos und der Qualität. Ich glaube,die Thermosicherung kam mit den unsäglichen Steckernetzteilen in Mode. Ein Qualitätsprodukt hat keine Thermosicherung nötig,sie ist technisch nicht notwendig.Vileicht verwechseln manche Hersteller Ihre Trafos mit induktiven Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen.
    Schönen Tag noch,Gruß Manfred.

  • Der ungünstigste Einschaltmoment ist der Nulldurchgang, aber nicht wegen der Remanenz, sondern weil der Strom näherungsweise 1/L*Integral u(t)dt entspricht.


    ->Schalten im Nulldurchgang zu einer positiven Halbwelle: Der Strom wird über die positive Halbwelle positiv aufgebaut und dann durch die negative Halbwelle wieder zu näherungsweise 0 abgebaut. Es entsteht ein Gleichanteil, der den Kern voll in Sättigung fährt. Durch den ohmschen Widerstand im Primärkreis wird der Gleichanteil aber innerhalb ca. 15 Zyklen abklingen.


    ->Schalten beim Scheitel: es steht nur die halbe Spannungs-zeit Fläche zur Verfügung (halbe Halbwelle). Der Strom baut sich nur halb positiv auf und dann während der ersten Hälfte der negativen Halbwelle wieder zu 0 ab. Die zweite Hälfte der negativen Halbwelle treibt den Strom dann ins Negative. Das ist der stationäre Betrieb.


    Hinzu kommt der Ladestrom der Siebelkos. Der ist im Scheitel maximal und je nach Gerät auch nicht zu verachten. Wenn ein Ringkerntrafo mit geringer Streuinduktivität mal eben 120.000µF auf 85V auflädt, sieht man das an der Raumbeleuchtung. Gute Geräte haben einen Einschaltstrombegrenzer, aber dies ist selten. Schon ein 4,7 Ohm NTC reicht aus.


    Korrekt ist eine Absicherung auf Nennstrom. Träge ausgelegt funktioniert das sehr gut. Meine Parasound Endstufe hat primärseitig 8A eingebaut und die spricht nur an, wenn man das Gerät an 2 Ohm mit einem Dauerton ausfährt. Das macht den Trafos nichts, nur spricht nach 20 Min der Thermoschutz der Endstufe an.


    Wenn andere Geräte eine massiv überdimensionierte Sicherung haben, so muss man diese auf Nennstrom von z.B. T1,6A umdimensionieren. Die meist verbauten EI Trafos hauen diese Sicherung nicht bei jedem Einschalten raus - und wenn doch, kommt eine Einschaltstrombegrenzung rein. Es sollte nicht zu schwierig sein, eine solche Sicherung auszutauschen.


    Mit der Hilfswicklung macht man sich nicht verrückt. Einen Kurzschluß derselben kriegt nämlich auch die Thermosicherung nicht mit. Nehmen wir an, der Trafo macht im Nennbetrieb Verluste von 40W. Dann ist die Thermosicherung auf diese Leistung ausgelegt. Rechnen wir jetzt eine Hilfwicklung mit z.B. 5V mit ein, so merkt der Thermoschutz es überhaupt nicht, wenn eben diese Wicklung mit 6A bei 30W vor sich hinkokelt! Der Thermoschutz kann nicht jede Wicklung einzeln überwachen, sondern nur die Gesamttemperatur des thermisch in sich gut leitenden Trafos. Und gemessen wird eh in der Primärwicklung, damit man Isolationsproblemen der Schutzklasse 2 aus dem Wege geht. Der Thermoschutz wird erst ansprechen, wenn die Wicklung so verbrannt ist, dass ein mehrlagiger Windungsschluss entsteht und dadurch die Stromaufnahme primärseitig so ansteigt, dass die Gesamterwärmung einfach zu hoch ist. Dann würde aber auch eine auf Nennstrom ausgelegte Schmelzsicherung es nicht mehr lange tolerieren.


    Es ist logisch, dass die höherwertigen Abschlüsse abwärtskompatibel sind. Von daher ist es als Ing seit jeher möglich, Betriebe zu gründen und zu führen. Viele der ehemaligen Traditionsunternehmen sind so entstanden. Auch die Ausbildung von Gesellen im Handwerksbetrieb ist möglich, so man Zeit + Lust dafür aufbringen kann. Es wird hierfür ein kurzer Lehrgang mit etwas Pädagogik gefordert. Alternativ kann man als Seiteneinsteiger den Vorbereitungsdienst leisten und dann als Lehrer an beruflichen Schulen Meister und Techniker ausbilden. Hierfür ist ein Industrie- oder Handwerkspraktikum von > 1 Jahr erforderlich, das aber auch im eigenen Betrieb oder als Gastdozent geleistet weden kann. Ein Studium kann man mit einem 1er Schnitt absolvieren ohne je einen Lötkolben angefasst zu haben. Auch die Praktika kann man entsprechend wählen (Programmieraufgaben, Vertriebsunterstützung, Dokumentation...).


    In Bezug auf praktische Erfahrung würde ich es so formulieren:


    -In der Regel haben die Handwerker mehr praktische Erfahrung als die Ings. Es gibt natürlich auch Handwerker mit 2 linken Händen und Ings, die als Grundschüler schon an TV Geräten gebastelt haben.


    -Ein Praktiker wird sicher einen Standardfehler schneller finden als ein Ing, da er eben mehr Erfahrung hat und diesen Fehler schon 10x repariert hat ^^ . Es lässt sich aber auch ein fehler einbauen, den der Ing. in 5 Stunden findet und der Praktiker überhaupt nicht, weil ihm die Grundlagen hierfür unbekannt sind :pinch: .


    -Das Gefährlichste ist damit ein Ing., der noch dazu praktische Erfahrung hat! Diese sind zum Glück recht selten :D .

  • Hallo

    in der Tat" ist es aber auch richtig, daß hier auch Laien unterwegs sind und denen kann man "zum Teil" die nötige Fachkenntnis und vor allem ein sicheres Gefühl für die richtige Größenordnung absprechen. Daher mein deutlicher Hinweis, die Thermosicherung eben nicht einfach zu überbrücken.

    Das ist zwar richtig, kann aber nicht das Problem des Forums sein. Jeder der hier Info abgreift muss es selbst verantworten wie er mit
    Der Info umgeht.



    Marcel

  • Guten Morgen Frank Schölch,
    entschuldige bitte da hab ich mich wohl etwas unverständlich im obigen Beitrag ausgedrückt. Die Verstärker der Firma Dy...ord haben selbstverständlich eine Einschaltstrombegrenzung. Diese wird nach hochlaufen des Verstäkers (ca.2 sec. ) mit einem Relaiskontakt überbrückt.Dadurch kann auch die Primärsicherung exakt bemessen werden.Sie muß nicht den Einschaltstromstoß mit verdauen!


    Die Lade.-und Siebkondensatoren waren defekt.(Innerer Kurzschluß) Ich wollte damit nur ausdrücken,das selbst ein kapitaler Kurzschluß auf der Sekundärseite den Verstärker sicher abschaltet. Also überhaupt keine Gefahr für den Transformator besteht.


    Schönen Tag noch,
    Gruß Manfred.

  • bei all der angstachelten diskussion durch einige tecfo kandidaten muss ich aber mal ein mittlerweile gestehen, ich habe in diesem thread bisher mehr über transfomatoren gelernt als in meiner gesamten bisherigen ausbildung. das zeig mir nur wie minderwärtig heutzutage unsere berufsschulunterrichtsgestaltung ausfällt...(in den beruf kam ich schon mit pfuscher/bastlervorkenntnissen rein...und sowas wie einen meister gibts in unserem betrieb nicht, steht quasi nur auf der gehaltsliste) :pinch:
    also nicht zu sehr über "vortgeschrittene"-laien wie mich fluchen, denn wir lernen hier auch was :)

  • na siehste, Zeon, hat der Thread doch auch was Gutes. ;)


    In der Tat ist es in manch einem Betrieb so, daß der Meister zwar auf der Lohnliste steht, aber keiner kent ihn. Der Gesetzgeber und die Handwerkskammern haben diesem Mißstand aber schon vor Jahren entgegengewirkt und so ist heutzutage der mitarbeitende, beaufsichtigende Meister vorgeschrieben.


    Oder der Ingenieur, gell, Frank :D !?


    Nur so ganz ohne sachlichen und fachkundigen Beistand, sprich in der Bastelstube im Keller, da fehlen oft die Möglichkeiten einen entsprechenden Geräteumbau "sachgerecht" durchzuführen. Weder ist ein Wattmeter vorhanden, daß Effektivleistung anzeigen kann, noch ein Thermometer, noch das Einsehen einer wie auch nur immer gearteiteten Notwendigkeit, sich da überhaupt Gedanken zu machen. "Wird-scho-gehen-so..."


    Im besagten VZ320 aus der "guten, alten Zeit" ist übrigens ein recht hochwertiger Trafo verbaut. Ohne Zusatzwicklung... davon kann man in den Sony STR...Receivern nur träumen: Reihenweise ausgefallen. Ich hätt hier gerade einen Sony-Trafo stehen mit ausmahmsweise intakter Thermosicherung und trotzdem sattem Schluß, die Hausdame hatte die Blumentöpfe oben auf dem Gerät gegossen...es gibt also im täglichen Leben viele, unvorhersehbare Konstellationen, wie ein Fehler auftreten kann und die VDE-Normen fangen dann an es plausibel zu machen:


    Auftreten des ersten Fehlers, prüfen der Gefahr, bei angenommenem 2. Fehler, besteht jetzt unmittelbare Gefahr für den Bedienenen? usw.


    Alles reichlich Stoff zum Nachlesen nur tut das der "typische" Bastler nicht so gerne...

  • Hallo

    Das ist zwar richtig, kann aber nicht das Problem des Forums sein. Jeder der hier Info abgreift muss es selbst verantworten wie er mit
    Der Info umgeht.



    Marcel




    Aber hinweisen darf man vielleicht schon noch darauf, ohne gerade DICH vorher zu fragen, soweit käms noch...