Sicherung T5AH250V

  • Hallo alle zusammen,


    Hier eine Frage an die Techniker an der Front: Habe hier eine Feinsicherung mit der Bezeichnung - T5AH250V - . Was Bedeutet das Kürzel "H" in dieser Bezeichnung? Kann diese Sicherung durch eine T5A250V ersetzt werden?


    Bedanke mich im Voraus für eine Antwort.
    LG Manfred

  • Leider ist die Bezeichnung nicht wirklich eindeutig.


    Es gibt Schmelzsicherungen, die einen kurzzeitig erhöhten Einschaltstromstoß vertragen, das ist hier am wahrscheinlichsten und auch am häufigsten.


    Ein einziges Mal waren es aber auch Sicherungen mit einem besonders hohem Trennvermögen.

  • Ja, nicht unbedingt. Allerdings ist Körper bei Sicherungen mit (H) erhöhtem Ausschaltvermögen meistens aus Keramik (oft noch mit eine Füllung aus Sand), bei (L) kleinem oder (E) erhöhtem (diese dann auch oft mit Sand Füllung) Ausschaltvermögen dagegen meistens aus Glas.


    MfG,


    Gabrijel

  • Hallo Gabrijel,


    wie gesagt es ist nicht ganz eindeutig. Es gibt eben auch Sicherungen mit erhöhtem Einschaltstrom, die keinen Begrenzungswiderstand brauchen: Netzspannung>Brückengleichrichter>großer Elko-serienmäßig findest Du das im 618er Chasis von Telefunken, das es im Ausland auch ohne die extra Netzfilterplatine gab.


    Für den Fragesteller: Nein! Die Originalsicherung erfüllt höhere Belastbarkeitsstandards.

  • Da hast Du mit nicht-eindeutigkeit sicher recht, ich weiß auch nicht, in wie fern sich die verschiedene Hersteller an normierte Kennzeichnungen halten. Aber von Dir erwenten "erhöhtem Einschaltstrom" kennzeichnet Mann bei Geräte Sicherungen mit F, FF, M, T und TT, als Auslösecharakteristik. L, E oder H wird als Kennzeichnung von Ausschaltvermögen verwendet. Im 618er von Telefunken braucht Brückengleichrichter ein Begrenzungswiderstand, Sicherung bracht ihm kaum...


    Gruß,


    Gabrijel

  • Nene, es gibt explizit Sicherungen in F, M und T die für erhöhten Einschaltstrom charakterisiert sind. Das hat mit der Auslösecharakteristik nicht direkt zu tun (klar dass diese sich insbesondere bei Kurzschluss dadurch ändert)

  • Es gibt Sicherungen in superflink (FF), flink (F), mittelträge (M), träge (T) und superträge (TT).
    Kenngrößen für Geräteschutzsicherungen sind Nennstrom, Nennspannung, Auslösecharakteristik und Ausschaltvermögen. Die Charakteristik ist durch Kennlinien festgelegt und unterscheidet flinke, mittelträge und träge Sicherungen. Beim 10-fachen Nennstrom schalten ab:


    flinke Sicherungen in weniger als 20 ms
    mittelträge Sicherungen zwischen 50 und 90 ms
    träge Sicherungen zwischen 100 und 300 ms


    (Quelle - Wikipedia)


    Also wird Trägheit mit diesem prefiks hier charakterisiert als Auslösecharakteristik (erhöhtes Einschaltstromvermögen in abhängihkeit von Zeit, wenn ich mich recht ausdrücke?).


    Ausschaltvermögen, wie schon erwähnt, wird mit sufiks L, E oder H gekennzeichnet. Hier wird verhindert, das ab einer bestimmten Stromstärke, dazu kommen kann, das sich ein Lichtbogen bildet und das trotz durchgebrannter Sicherung weiterhin ein Strom fließt.


    Naja, meine Ausdrucksweisse und Deutsch Kenntnisse sind zu bescheiden und ich kann hier dazu kaum mehr schreiben :(


    MfG,


    Gabrijel

  • Zitat

    Original von Gabrijel
    Naja, meine Ausdrucksweisse und Deutsch Kenntnisse sind zu bescheiden und ich kann hier dazu kaum mehr schreiben :(


    Da muss ich Dir widersprechen! ;)
    Deine Beiträge sind klarer formuliert und fehlerfreier, als die meisten andenen.


    @ hahlm
    Es wäre interessant zu erfahren, wo die Sicherung eingebaut ist.


    Gruß Uwe

  • Ja Gabrijel, wir sind ja einer Meinung. Das H als Nachsatz betrifft das Trennvermögen, also eben die Qualität der Unterdrückung des Gleichstromlichtbogens.


    Aber ich hatte eben schon auch Fälle in denen das nachgestellte H (zusätzlich zum Buchstaben T) einen anderen Zweck erfüllte, wie oben geschrieben, hier war es die Inpulsfestigkeit.

  • Hallo zusammen,


    das Problem hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe noch stundenlang gegoogelt. Hier habe ich die Lösung gefunden:


    Das "H" in der Sicherungsbezeichnung steht für "Hohes Ausschaltvermögen". Die Sicherung besteht aus einem Keramikrohr, welches mit Löschmittel gefüllt ist. Die Sicherung hat dann einen Ausschaltstrom von 1500 Ampere gegenüber einer normalen Glasrohrsicherung mit nur 35 Ampere.


    Die Sicherung ist verbaut in einem LCD.TV von LG mit der Bezeichnung
    RZ32-LZ35. Ich bedanke mich für all die guten Beiträge.
    Ich hoffe ich kann damit zur Weisheit beitragen.


    LG Manfred

  • Nein, das ist eben nur eine der mehreren Möglichkeiten. Es ist so, wie shaun und ich geschrieben haben.


    Die Sicherungen mit dem Nachsatz H gibt es eben auch ohne hohes Trennvermögen (=Hohes Ausschaltvermögen), sondern mit, wenn man so will, höhem Einschaltvermögen.


    D. h. die Sicherung verträgt einen hohen Impulsstrom (surge current) ist aber trotzdem nicht superträge.


    Hää? Dass heißt, Du kannst damit einen dicken Elko primärseitig in einem Schaltnetzteil aufladen. Bei geringer, definierter, konstanter Überlast löst sie aber trotzdem "bald" aus.


    Ich würde es nicht schreiben, wenn ich es nicht hätte aus Erfahrung lernen müssen: Ende der 90er kamen Geräte auf den Markt, die keinen strombegrenzenden Leistungswiderstand mehr im Bereich Nstzstecker>Brückengleichrichter>Ladeelko haben - Sparwut. Brauchts dann solche Sicherungen.


    So, mag nimmer...für mich Thema erledigt.

  • Zitat

    Original von hahlm
    Die Sicherung ist verbaut in einem LCD.TV von LG


    Hallo Manfred,


    5A in einem Plasma- TV sagt mir, die Sicherung ist in einem Niedervolt-Sekundärzweig des SMPS eingebaut!???
    Hohes Trennvermögen macht hier eigentlich wenig Sinn.
    Wer weiß, was sich die Entwickler dabei gedacht haben?
    Mach eine 6,3AT rein, falls sonst kein Fehler an Gerät vorhannden ist.


    Gruß Uwe

  • Zitat

    Original von Uwe S


    Mach eine 6,3AT rein, falls sonst kein Fehler an Gerät vorhannden ist.


    Gruß Uwe


    Das ist ja nicht zu fassen...was für ein unglaublicher Pfusch...und das von einem gelernten Techniker...


    Mach da wieder die Originalsicherung rein, sowas hat jede gute Fachwerkstatt vorrätig.


    MfG Jürgen

  • Zitat

    Original von Brandt


    Das ist ja nicht zu fassen...was für ein unglaublicher Pfusch...und das von einem gelernten Techniker...


    geht das schon wieder los?? :rolleyes:
    Willst Du hier den AS52 ersetzen?? X(

  • Was soll das denn, könnt Ihr beide das bitte bleiben lassen?
    Selbst sekundär kann höheres Ausschaltvermögen durchaus Sinn ergeben,
    denn Gleichstrom ist kritischer durch eine Sicherung zu trennen als
    Wechselstrom. Außerdem sollte man auf der Niederspannungsseite auf
    den Spannungsverlust achten, sprich, den Innenwiderstand der Sicherung.
    Tonnenweise Doku zum Nachlesen gibt es bei Wickmann.

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • Hallo Herr Brandt,
    Mit diesem Uwe S habe ich auch schon Erfahrung sammeln dürfen-schauen Sie sich den Beitrag mit dem Miele-Trockner an. Pfusch scheint bei ihm an der Tagesordnung zu sein. Schade, dass es soviele Leute ohne Berufsehre gibt.

  • Zitat

    Original von Uwe S


    geht das schon wieder los?? :rolleyes:
    Willst Du hier den AS52 ersetzen?? X(


    Hier geht nichts los. Was soll das blöde Argument mit AS52? Im Gegensatz zu dir gebe ich nicht solch grob fahrlässigen Tips, aber wahrscheinlich ist das bei LG wohl ein Designfehler, und da kann man dann machen, was man will. Wie sagst du immer: Komm mal zur Vernunft! Denke mal nach, was jetzt die Laien denken..."wenn der Uwe als Techniker einfach den nächststärkeren Sicherungswert nimmt, kann das ja nicht falsch sein, dann kann ich das ja auch so machen"...egal, bei welchem Gerät. Eine Versicherung würde bei so einem Pfusch nicht mehr zahlen!


    Waetschdog: Der Thread mit dem Miele-Trockner ist mir bestens bekannt. ;)