Grundig FineArts R11 - auf Tauchstation

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    Hersteller: Grundig
    Modell: FineArts R11
    Fehler:
    - Lässt sich Einschalten -> Kein Ton.
    - Reste von angetrockneter Flüssigkeit auf der Tuner- und Hauptplatine. Besonders der Bereich Endstufe.
    - restliche Steuerung des Receivers scheint i.O.
    - kein Schaltplan vorhanden



    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:
    Vermutlich wurde etwas verschüttet, und ist durch die oberen Lüftungsschlitze reingelaufen.
    Bis jetzt habe ich schon einiges defektes gefunden, ob die Tunerplatine geht, weiß ich noch nicht (nebensächlich).


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    Die Leistungstransistoren bekomme ich nicht über meine üblichen Bezugsquellen: Conrad, Reichelt. Bei anderen weiß ich nicht wegen Gewerbeschein? Empfehlung?
    Ist es empfehlenswert, mehrere Transistoren zu kaufen, und diese nach hfe zu selektieren?
    Mit den Trimmer werde ich woll den Ruhestrom neu einstellen müssen.
    Nur wo genau messe ich den, und wie groß sollte der sein?
    Elkos und Kondesatoren habe ich noch nicht´s geprüft. Sichtbar scheinen auch keine defekt zu sein.
    Ich bin dankbar für Tipps, was ich noch prüfen könnte, bevor ich zum ersten Testen komme.
    Zum Testen selber würde ich in die Stromzultg. 10 Ohm Lastwiederstände als Begrenzung hängen, habt ihr noch weitere Tipps?


    Mit was kann ich am besten die Platine reinigen?


    Danke erstmal,
    Gruß Fips

  • Hallo,


    BDT64/65C gibts in den freien ASWO Shops als noch Original Grundig Ersatzteile!


    Der Ruhestrom wird mit einem Multimeter im SPannungsbereich über die beiden grünen Widerstände gemessen. Also pro Kanal ganz links und ganz rechts anklemmen. Nicht gegen Masse messen.


    Allerdings bräuchtest Du einen Soll-Wert!
    Da alle Kanäle defekt sind, gibt es auch keinen Referenzwert mehr.
    Da bleibt nur der Blick ins Servicemanual - das ich aber leider nicht habe.
    Ein grober Anhaltspunkt sind ca. 20mV - 30mV.


    Hast du auch alles gründlich geprüft? Nicht dass doch nicht mehr in der Endstufe kaputt ist. Könnte aber stimmen, was Du alles gefunden hast.


    Gruß
    Bernhard

  • Danke schonmal,


    Hab nochmal intensiv gesucht, aber das waren woll alle defekten Teile.
    Die Transistoren könnte ich hier bekommen:
    http://www.ersatzteil-vertrieb.de/
    wo ich dann als nächstes auch bestellen werde.
    Kann mir noch jemand etwas zu der Hfe-Geschichte sagen (ich bin mir dessen nicht so sicher), und wieviel Ruhestrom ich genau einstellen muss?


    Gruß Fips

  • Zitat

    Ist es empfehlenswert, mehrere Transistoren zu kaufen, und diese nach hfe zu selektieren?


    Das ist bei diesem Gerät eigentlich nicht nötig. In der Stromverstärkungsstufe arbeitet ohnehin nur je ein Exemplar.


    Sollten auch transistoren im Differenzverstärker gewechselt werden, und sollte es gleichzeitig keinen Offsettrimmer geben, kann man die beiden dort verbauten Transistoren selbstverständlich selektieren.
    Alles andere bringt in deinem Fall keine Vorteile.


    Bei derartigen Geräten habe ich bisher noch klein Servicemanual oder einen "Sollwert" für den Bias benötigt. Selbstverständlich ist es (ohne weiteres Equipment) ein ziemlicher Blindflug, wenn man die Sollwerte nicht zur Hand hat. Ansonsten wäre die Einstellung mit einer empfindlichen Klirrfaktormessbrücke (oder besser via FFT)
    bei z.B. 100...500 Milliwatt und einem spektral sehr reinen Sinus sicher die allerbeste Lösung....Besser als jede "Werksempfehlung".


    Genaue Werte habe ich leider nicht zur Hand...Eventuell meldet sich da ja noch einer.


    Wichtig für die Ruhestromeinstellung ist, dass das Potentiometer für den VBE-Multiplizierer beim Eunschalten auf "minimalen bias" eingestellt ist. Wenn du die Regler in der alten Stellung belässt, könne es im extrem ungünstigen Fall (bei Verwendung von Halbleitern anderer Hersteller oder Vergleichstypen) bereits zu einem Defekt kommen, bevor du den Regler überhaupt erreichst.


    Mit einem Multimeter über einem der Emitterwiderstände kann man die richtige Position des Trimmers (nach minimum bias) schnell feststellen und sich dann mit der Einstellung Zeit lassen.


    Eine "sichere Sache" ist an dieser Stelle auch der vorläufige Berieb an einem Regeltrenntrafo oder Spartrafo.Das Gerät langsam hochfahren und bereits bei (beispielsweise) 150 Volt AC das Bias-Poti auf Minimum stellen.....Wenn man ganz unsicher ist. ;)


    Möglicherweise ist aber auch ohne jede Einstellung nach dem Einschalten bereits alles Nahe dem Optimum...Meine Hinweise sollen lediglich vor einem "worst case szenario" schützen....Alles schon dagewesen.


    Es ist ja nicht bekannt, über wellches Equipment und welche "Erfahrung" du verfügst. :)

  • Zitat

    Original von hermanthegerman
    Den temperaturfühlenden Kleintransistor schon geprüft? Der zwischen den Leistungstransistoren am Kühlkörper.


    Jo, Pins abgelötet > Diodentest bestanden.

  • Die Beschaffung der Ersatztransis ist woll das schwierigste...


    Ich finde keinen Shop, der die BDT´s und diesen BC zusammen anbietet.
    Bei hbe-shop.de/ gibt es diesen, aber deren Lager für den BC ist in der USA.
    Deshalb wollen diese lächerliche 20€ Aufschlag für Verzollung etc.


    Habt ihr paar Shop-Empfehlungen, wo ich nochmal schauen kann?


    Danke,
    Gruß Fips

  • Doch, genau denn...
    Denn kann ich bei Reichelt bekommen, aber die haben wieder die BDT´s nicht. Wenn möglich, würde ich das ja in einer Bestellung über die Bühne bringen....

  • Danke euch, Bestellung ist raus. Jetzt weis ich auch wo der Fehler lag...


    Suche ich nach dem Receiver und suche dann nach BC328 kommt -nicht mehr lieferbar-
    Suche ich gleich nach BC328 ist auch der -25 da und lieferbar.


    Man muss ja nicht alles verstehen....

  • Danke bartolus, die Bauteile waren schon einen Tag später da :)


    Der Kasten rennt wieder auf allen beiden Kanälen.
    Es gab keine weiteren defekten Bauteile.
    Nach dem ersten Einschalten hat sich ein Ruhestrom von ~8,5 mA pro Kanal eingestellt.
    Eine halbe Std. Musik lief schon mit etwas mehr als Zimmerlautstärke ohne, dass der Kühlkörper auch nur Lauwarm wurde.
    Jetzt hab ich die Auswahl zw. einem Stereo- und einem 6.1 Receiver;-)


    Gruß und schöne Feiertage
    Fips

  • Hallo!


    vielleicht sind 8.5mA etwas zu wenig. Aber wenn es gut klingt, lass es so!
    Besser zu wenig Ruhestrom als zu viel!


    Also sehr gute Arbeit. Hast alle defekten Kandidaten beim ersten Suchen lokalisiert!


    Gruß
    Bernhard

  • THX,


    wie gesagt, bin ich nicht gänzlich unwissent aber elektronikinteressiert. Der erste Versuch lief auch mit Trenntrafo und Lampen im Leistungsteil als Strombegrenzung :)


    Die Messung fand kurz nach dem Einschalten schalten, ohne Warmlaufphase statt. Im warmen Betrieb wird sich der Strom doch bestimmt noch erhöhen.
    Ich nehme an, zu geringer Ruhestrom würde sich mit einem Sinussignal am Eingang und einem Oszi am Ausgang festellen lassen, bzw. wie Scope schrieb über Klirrmessung. Schade, dass Scope sich nicht mehr gemeldet hat.


    Klirrmessung könnte ich wiegesagt mit ARTA machen, weiss aber nicht, ob meine Hardware dafür die Vorraussetzung erfüllt, da ich mich bis Dato nicht tiefer damit beschäftigt habe.


    Die Balance-, Bass- und Höhenpotis scheinen auch einen Treffer weg bekommen zu haben. Auf Nullstellung höhrt sich alles sehr neutral und gut an.


    Sie lassen sich schwer drehen, der Bassregler hat nur wenig Wirkung, und der Höhenregler wirkt auf der linken Seite wie eine "Laut"-stärkeregler.


    Da muss ich nochmal ran, wenn mich die Muse packt.


    Gruß :)