Energiespar-Umwälzpumpe?

  • Zitat

    Aber im Winter käme es praktisch nie vor, daß Null Förderleistung, also quasi Standby


    Das kann man global so sicher nicht behaupten. Auch im Winter reicht es oft schon wenn mal die Sonne bei den Fenstern reinscheint, und die notwendige Heizleistung fällt in den Keller. Hängt aber von vielen Faktoren ab (Dämmung, Fenster, Wind, Wärmespeichervermögen der Wände, Anzahl der Menschen im Raum, Kochen....).


    Ich habe seit ca. 15 Jahren gute Erfahrungen mit einem Raumthermostat im wichtigsten Raum (Eß-, Wohnzimmer Küche) welches einfach die Heizungspumpe schaltet. Hysterese ca. 0,3K. Temperatur ca. 23°C. In den anderen Räumen ist überall ein Thermostatkopf drauf. In diesem Raum ist auch noch der Durchfluß verringert, was im Normalfall sicherstellt, daß alle anderen Räume mittels Thermostatkopf auf der gewünschten Temperatur gehalten werden.


    Die Pumpe läuft die meiste Zeit nicht. Selbst wenn's draußen sehr kalt ist, läuft die Pumpe weniger als 50%. Das geht bei mir deswegen so gut, weil ich durch dicke Mauern und einer extra Speicherwand hinterm Heizkörper großes Speichervermögen habe, und weil meine Heizkörper mehr als überdimensioniert sind. Sind die Heizkörper am Limit dimensioniert (=gespart am falschen Platz) dann muß die Pumpe natürlich dauernd laufen.


    Erfreulicherweise brauche ich nicht mal eine Steuerung für die Vorlauftempertur nach dem Mischer. Eine fixe Stellung reicht. Wird weniger Wärme benötigt, also die Pumpe läuft lange Zeit nicht, kühlt das Wasser in den Radiatoren komplett ab und es dauert nach anlaufen der Pumpe ziemlich lange, bis die Vorlauftemperatur steigt. Wenn's grad nicht saukalt ist (-20°), sind die 23° schon erreicht wenn die Vorlauftemperatur noch nicht mal auf 55° gestiegen ist. Fahre also praktisch immer mit angenehmer Niedertemperatur. Nur nach dem kräftigen Lüften, oder halt bei -20°, läuft die Pumpe länger und die Vorlauftemperatur geht dann auch auf über 60°. Aber dann steht die Pumpe wieder, oft sogar stundenlang.

  • hi,


    bei einer "20 Jahre alte Heizung" lohnt da nicht der Komplettausch?, und gibt es nicht noch etwas von Staat zu, bzw noch keine Schwierigkeiten mit deinem Schornsteinfeger wg. den Werten der Heizung.


    cu Jürgen


    Ps. Wenn die neue Heizung einen besseren Wirkungsgrad hat, sparst du noch mehr als nur etwas Strom

    https://epetitionen.bundestag.de/


    Die Politiker haben jeglichen Respekt vor uns verloren.
    Sie werden erst wieder Respekt haben, wenn Sie Angst vor uns kriegen.
    Sehr bedauerlich - Respekt wäre uns lieber gewesen.
    Georg Schramm

  • Mit dieser Problematik habe ich mich auch schon beschäftigt und das ganze ist etwas komplexer.


    Ob die Differnzdruckregelung was bringt, hängt von folgenden Eckpunkten ab:


    Hydraulischer Abgleich RICHTIG durchgeführt? ist leider selbst heute noch nicht üblich, da es vielen HB`s schlicht und ergreifend nicht in den Kopf geht was das ist, wie es gemacht wird und wozu es gut ist.
    Eine starke Pumpe kann einen fehlenden oder falschen HA kompensieren, so das dennoch alle Heizkörper gleichmäßig warm werden (in gewissen Grenzen).
    Eine zu schwache Pumpe in einem nicht abgeglichenen Heizungssystem wird zur folge haben, das die Heizkörper mit dem höchsten Strömungswiderstand nicht oder stark verzögert warm werden.


    Einrohr oder Zweirohrheizung, mit oder ohne Thermostatventile?
    Davon hängt ab, ob es überhaupt Sinn macht, eine geregelte Pumpe einzubauen.


    Beim Einrohrsystem bildet das Thermostatventil einen Bypass zum nächsten Heizkörper, entsprechend ändert sich der Differenzdruck nicht wirklich so stark.
    Eine dreistufige Pumpe sollte hier IMHO eine gute Einstellung ermöglichen. Eine geregelte Pumpe wird aber wohl auch hier etwas Strom sparen können.


    Beim modernen Zweirohrsystem ist das geundsätzlich anderst. Alle Heizkörper hängen parallel, wenn alle Thermostatventile dicht machen, läuft die ungeregelte Pumpe amok (es fließt kein Wasser...Leistung der Pumpe ist aber konstant).
    Hier schlägt dann die Stunde der differenzdruckgesteuerten Pumpen, welche immer einen konstanten Differnzdruck zwischen Vor und Rücklauf regeln.


    Das ist auch der Grund, warum in modernen Anlagen die Thermostatventile etwas kritisch zu betrachten sind.


    So lange aber nicht in jedem Raum ein Fernthermostat incl. eigenem Heizkreis (bestehend aus Vorlauftemperatursteuerung & Mischer Pumpe?) sitzt, bleibt das Thermostatventil jedoch die einzige Raum individuelle Temperaturregelung.



    Zur Amortisationsrechnung würde ich nicht den gesamten Preis ansetzten, es sei den die vorhandene Pumpe ist nagelneu.
    Der Preisunterschiede zwischen einer dreistufigen und einer differenzdruckgesteuerten Pumpe liegt bei ca. 80 -100€ (zzgl. Fachbetriebsaufschlag ...), wenn man mal von einer UP25-40 Pumpe ausgeht.


    Die Lebensdauer der Pumpe und auch die der gesamten Anlage kann man durch entsprechenden Wassersystembehandlung deutlich erhöhen, aber da setzt dann auch wieder die professionelle Ignoranz der HB`s ein.

  • Hallo!



    Also auch meiner Einschätzung nach, bringt eine derartige Pumpe sehr wenig in Bezug auf Energieeinsparung


    Übrigens arbeiten viele elektronisch geregelte Pumpen auch in drei Stufen.


    Ein hydraulischer Ablgeich, wie hier schon vorgeschlagen (machen die wenigsten, warum verstehe ich nicht..), zusammen mit einer angepassten möglichst niedrigen Vorlauftemperatur (Anhebung in Abhängigkeit der Außentemp), wo nach Möglichkeit die Thermostate der Heizkörper/FBH sehr wenig regeln müssen, ist am effektivsten. Je geringer die Vorlauftemp, desto weniger Energie geht auch auf dem Heg zum HK oder zur FBH verloren. (Bei mir sind das 25-30°C Vorlauf, allerdings FBH, Pumpe läuft immer auf kleinster Stufe)


    Wenn man mit hoher Temperatur fährt und die Heizkörper/FBH viel regeln also oft abschalten müssen, hat man u.U, hörbare Strömungsgeräusche in den Leitungen, in diesem Fall kann eine derartige Umwälzpumpe durchaus sinnvoll sein. In anderen Foren wurde die Energieeinsparung, mit der die Firmen werben als absoluter Witz bezeichnet. Einfach mal nach Haustechnik googlen. Da kann man sich sicher streiten. Es kann Komfort bringen, aber ne richtige Energieeinsparung, nein. Da ist man hier an der der falschen Stelle. Die Infos von TV-Nunb zum Zweikreis-System wiederhole ich nicht, was er geschrieben hat, ist aber wichtig.


    Wenn elektrische Energie gespart werden soll, kann man - auch wenn TCFKAO meint, das es hier wenig bringt - die Warmwasserbereitung/Zirkulationspumpe umgestellt werden auf Tasterschaltung, so dass die Pumpe nur nach Bedarf 1 Min geschaltet wird. Diese Pumpen benötigen ca 25Watt. Es macht also schon einen Unterschied, ob die Pumpe immer, oder mit Zeitschaltuhr 2 Stunden pro Tag, oder Bedarfs-taster gesteuert 5min pro Tag läuft. Gut, das wollte er jetzt nicht wissen, aber dies ist dennoch eine Überlegung wert.


    Um richtig Energie zu sparen, gebe ich aber Jürgen3333 uneingeschränkt Recht. Eine 20 Jahre alte Heizung wird früher oder später, eher früher zu ersetzen sein. Dann spart man Energie und sollte Förderungen unseres Staates mitnehmen, wo es angeboten wird.
    Auch haben moderne Heizungen nette Steuerungen, mit µC, EIB-Schnittstelle, das müsste doch nen Anreiz sein :-)

  • Zitat

    Je geringer die Vorlauftemp, desto weniger Energie geht auch auf dem Heg zum HK oder zur FBH verloren


    In den allermeisten Fällen geht hier bei Ein-/Zweifamilienhäusern gar keine Energie verloren. Da liegen die Leitungen üblicherweise im Fußboden (und da oft auch noch gut isoliert) und die Leitungsverluste bleiben im Haus. Wirken also als (minimale) Fußbodenheizung. 0 geht verloren. Ausnahme nur wenn die Leitungen z.B. durch den ungenutzten Keller laufen der auch noch 100% isoliert ist zum bewohnten Geschoß. Dieses Thema wird oft überbewertet genauso wie sich auch immer noch der Schmäh hält, daß große Heizkörper Energie verschwenden würden.


    Ich gebe dir aber Recht, daß eine geregelte Pumpe bez. Energiesparen kaum was bringt. Meine 'getaktete' Pumpe bringt mir ca. 50€ im Jahr und die Pumpe läuft nur mehr relativ selten. Das Einsparungpotenzial ist also ziemlich gering. Der Mehrpreis für entsprechende Pumpen, Steuerungen, hydraulischen Abgleich usw. amortisiert sich in den meisten Fällen wahrscheinlich nie. Da gibt's sicher gravierendere Einsparungspotenziale (z.B. 0,1° weniger Raumtemperatur, max. Tempo 130km/h, ... ;-)


    Eine Warmwasserzirkulationspumpe in einem Ein-/Zweifamilienhaus sehe ich aber schon als Energieverschwendung. Nicht nur wegen dem Stromverbrauch, sondern vor allem wegen der Leitungsverluste die man auch dann hat, wenn eigentlich gar keine Heizung notwendig wäre.

  • Hallo Rafiki,


    ich meinte die Leitungen die direkt auf die Betondecke und in der Wand verlegt werden, da ist die Isolierung der Leitungen meist nicht besonders dick. Aber ein Heizungsbauer wird diese Leitungen so kurz als möglich hallten. Zuleitungen im Estrich wirken dann als FBH. Geht also nicht verloren, das stimmt, so wurden bei die Gänge mit FBH ausgestattet. Also kein Verlust :-) Leitungen in *Innen*wänden bedeuten auch keinen wirklichen Verlust. Ja. Stimmt natürlich. Und ist ja meist der Fall.



    Bei der Warmwasserzirkulationspumpe gebe ich dir auch Recht. Die Leitungsverluste kommen dazu. Darum halte ich die Sache mit dem Taster für sehr zweckmässig und doch komfortabel. Bei Bedarf läuft die Pumpe und sonst nie. Beim Duschen praktisch, da man kein Wasser verschwendet. Und die Pumpe ist auch noch billiger als die mit Zeitsdchaltuhr.


    Zitat

    Da gibt's sicher gravierendere Einsparungspotenziale (z.B. 0,1° weniger Raumtemperatur, max. Tempo 130km/h, ... ;-)

    Das Absenken der Temperatur bringt wirklich viel.. 130km/h, äh ich arbeite dran :D Aber ich finde es wirklich angenehm z.B. in Österreich zu fahren. Weniger "Geschuppse"...

  • Beim getakteten Betrieb der Pumpe (also ein paar Minuten an, dann ein paar Minuten Pause) kann es unter Umständen zu dem Effekt kommen, dass die Leitungen knackende Geräusche wegen der ständigen Ausdehnung bei Erwärmung und dem anschließenenden Zusammenziehen bei Abkühlung produzieren. Das habe ich schon mehrfach in Altbauten mit Stahlrohren erlebt, kann recht störend sein.