Netzteil Philips TV Chassis MD 1.2E pumpt

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    Hersteller: Philips
    Modell: 28PT4301/02 (Chassis MD 1.2E)
    Fehler: Netzteil pumpt


    Ich betreibe Fehlersuche als reines Hobby. Andere gehen ins Stadion - ich auf den Dachboden *lach*... mir geht es nicht um Schnelligkeit, sondern ich möchte die Zusammenhänge und die Vorgehensweisen immer besser kennenlernen und verstehen. Wenn jemand von Euch Lust und Zeit hat, mir hier Tips zu geben und mich ein wenig zu führen bin ich dafür dankbar...


    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:


    Habe die Schaltpläne vom Chassis MD 1.1E und MD 1.2E. Obwohl in einigen Unterlagen (Quelle: Internet) steht, das für dieses Modell das Chassis 1.1E verbaut ist, ist das Netzteil eher das vom Schaltplan 1.2E. An diesem habe ich mich auch orientiert...


    * Netzteil pumpt nach dem Einschalten
    * Chassis komplett aus dem Fernseher gebaut / Stecker aufgetrennt
    * Netzteil von weiteren Lasten getrennt durch auftrennen von
    Spule 5400
    Drahtbrücke 9578
    * Am Kondensator 2569 eine 100W Glühlampe angeschlossen
    * Stecker L10 Pin 7 + 8 über 1KOhm verbunden (Standby)
    * Über externes Netzteil ca. 16V über eine zusätzlich Diode (1N4007)
    an VCC des MC44603 zugeführt und mittels Oszi an P4 (PIN 3)
    den Kurvenverlauf gemäß Serviceunterlage geprüft (40 KHz Pulse).
    Dieser bricht wie beschrieben bei ca. 17V zusammen...
    * 16V an VCC (MC44603) über zusätzl. Diode, Regeltrenntrafo langsam
    hochrehen... Glühlampe brennt!
    * Spannung an VCC über Netzteil nach glimmen der Glühlampe entfernt.
    Glühlampe bleibt an... Variac kann ich jetzt weiter hochdrehen, bis Lampen-
    spannung ca. 140V erreicht...


    Warum werden die 140V an der Glühlampe schon bei einer Versorgungs-
    spannung von ca. 30V (dreissig)!?! erreicht?!?


    Warum wird die 16V des externen Netzteil über eine zusätzliche Diode an VCC
    geführt? So steht diesen in der Prüfanleitung zum Chassis 1.2E


    Die Schutzschaltung springt bei Überspannung der an der 'Lampe' an, und
    Die Lampe geht dann aus / Netzteil aus.


    Wie könnte ich mit diesen Erkenntnissen weiter an die Netzteilprüfung herangehen?


    Ein paar passive Bauteile habe cih bereits 'vermessen'. Diese zähle ich gerne auf, wenn dieses gewünscht ist...


    ...

  • Hallo.


    Bei dieses Chassis ist oft die blaue Scheibenkondi neben den HOT defekt. Dann ist auch meistens die Line Switch FET defekt.


    Das Schaltnetzteil kann mit ein grossem Eingangsspannungsbereich arbeiten. Deswegen wird schon bei relativ niedrige Versorgungsspannung die normale Ausgangsspannung erreicht. Allerdings ist die Schaltfrequenz oder Pulsbreite nicht optimal fuer Vollastbetrieb und muss diese Situation nicht all zu lange bestehen.


    Die extra Diode ist notwendig weil das IC auch gespeist wird wenn das Netzteil laeuft. Diese Diode verhindert das die im Netzteil gebildete Spannung ins externe Netzteil abfliesst.


    MfG, Ron.

  • Hallo Ron,


    klar, das mit der Diode an VCC und der Einspeisung des externen Netzteils leuchtet mir ein... die Dinge sind ja manchmal ganz einfach!


    Den Kondensator werde ich mir zusätzlich mal anschauen (Schluss, MSR, Kapazität).
    Mit Line Switch FET meinst Du doch den 7541 Power MOSFET - oder?! Der arbeitet aber doch... bitte hier noch ne kurze Gedankenstütze bitte.


    mittels Drahtbrücke und Spule wie ganz am Anfang beschrieben hatte ich die doch den HOT abgeklemmt... trotzdem geht die 'Lampe' bei über dreissig Volt AC Eingansgsspannung aus... - ich hatte da eher an die FeedBack Schaltung gedacht, die an den Optokoppler 7556 wirkt. Mir ist die Wirkungsweise mit den einzelnen Bauteilen aber nicht so ganz vertraut... würde das gerne noch etwas ergründen wollen... werde hier noch mal ein wenig schauen...


    Uhrmacher (Christoph)
    Die Zeilenendstufe habe ich zur Zeit vom Netzteil getrennt... trotzdem arbeitet dieses meines Erachtens nicht korrekt...

  • Hallo.


    Sorry, habe mich vertan, hatte MD2.xx in gedachten. Da gibt es noch ein zusaetzliche FET die die Versorgungsspannung fuer die H-Endstufe schaltet. Bei dieses Chassis gibt es den FET nicht. Trotzdem mal die Scheibenkondi (pos 2420 glaube ich) kontrollieren.


    MfG, Ron.

  • Dem blauen Scheibenkondensator neben dem HOT sieht man nach Auslöten sofort an, ob er defekt ist.
    Gerissen oder braun geworden.
    Dann stirbt der FET IRF 620 (Hab den Plan gerade nicht zur Hand, meine aber Pos. 7480 im Kopf zu haben), der sitzt weiter links auf dem Kühlkörper und schaltet die Hor. Endstufe ab. Dann ist auch kein Lampentest möglich.
    Gruß Ingo


    Oooohhhh, alles zurück, lese gerade was Ron schreibt.
    Hatte dasselbe Chassis im Kopf.

    Goya sprach:"Öffnet mir nicht den Käfig, niemand weiß, was drin ist"
    Darauf K7N: "PL,PY,GY und PD"

    Einmal editiert, zuletzt von IngoM ()

  • Ron und IngoM


    tth-->
    mittels Drahtbrücke und Spule wie ganz am Anfang beschrieben hatte ich die doch den HOT abgeklemmt... trotzdem geht die 'Lampe' bei über dreissig Volt AC Eingansgsspannung aus... - ich hatte da eher an die FeedBack Schaltung gedacht, die an den Optokoppler 7556 wirkt. Mir ist die Wirkungsweise mit den einzelnen Bauteilen aber nicht so ganz vertraut... würde das gerne noch etwas ergründen wollen... werde hier noch mal ein wenig schauen...
    <--tth


    Hattet Ihr das überlesen? HOT ist doch abgeklemmt?!? Oder verstehe ich Euch hier nicht richtig? :-)


    Wenn das Netzteil erstmal wieder regelt, dann kann ich ja feststellen ob weiteres defekt ist :-)...

  • Gna gna gna... ich kenne die Kiste überhaupt nicht, habe nur gerade die
    Pläne des MD1.2E überflogen...
    Verstehe ich das richtig, Du willst das Netzteil völlig stand alone an einer
    Lampe testen? Imho musst Du an Stecker L10 / Pin 8 durch Anlegen von +5V
    den Betrieb erzwingen, sonst geht das Teil, wie Ron schon sagt, in Standby.
    Wenn ich es richtig verstehe, zündet im Standby der Thyristor 7590, d.h.
    die Hauptwicklung für die +140V (T5550 Pin 17/18 ) erzeugt dann die
    Standbyspannung für den Regler 7560; deswegen bricht die +140V auch ein...
    (steht ja auch in Klammern da, 37V im Standby...)


    Der Defekt im Gerät wird wohl durch einen Kurzschluß/Überlast in der Zeile verursacht...


    Ron möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

    3 Mal editiert, zuletzt von tcfkao ()

  • tcfkao (und Ron),


    Ja, ich wollte das Netzteil Standalone betreiben um urteilen zu können, auch wenn mir gute Sachkenntnis hierzu fehlt... möchte ja halt lernen...


    Um den Standbybetrieb zu erzwingen, habe ich (wie eingangs erwähnt), auf der Steckerleiste 10 Pin 7 + 8 mittels 1 KOhm Widerstand verbunden. Habe aber (noch) nicht gemessen, ob die 5V dadurch an auch an Pin 8 anliegen!! Hole ich aber noch nach.


    Die Vorspannung für den Regler 7560 so würde ich das interpretieren, wird doch durch die Sekundärwicklung Pin 10 + 11 erzeugt. Der Weg geht dann über Diode 6561 (BYD33D) ... ?!


    Und was ich auch nicht so recht weiss... Die Spannung am Pin 14 des 44603 (Feedback) ist immer 2,5 Volt... der Optokoppler 7556 scheint immer offen zu sein... sollte der Transistor im Optokoppler nicht regeln und gemäß ansteigender Spannung an der Diode im Optokoppler auch als Resultat die Spannung am 44603 ändern? Wenn ich die Eingangsspannung langsam aufregle bis die 140V erreicht werden, so steigt auch die Spannung am Pin 6 des Optokopplers an... bis die Schutzschaltung anspricht und die Lampe ausgeht... Die Eingansspannung liegt dann aber unter 60 Volt... geschätzt... messe noch mal nach um hier auch korrekte Anaben machen zu können.


    Meines Erachtens müsste doch das Netzteil STAND-ALONE auch bis 230V hoch geregelt werden können und die Spannung auf 140V gehalten werden mit der Lampe als Last... das wollte ich erreichen bevor ich weitermache mit weiteren Diagnosen...


    Ich möchte halt verstehen, was da in einer Schaltung vor sich geht :-)


    Wie ein Thyristor funktioniert weiss ich theoretiech... praktisch werde ich wohl noch mal das verhalten in der Netzteilschaltung nachmessen um auch hier den Zusammenhang zu verstehen :-)...

  • Aye, aye, sorry, das mit dem Widerstand hatte ich überlesen.
    Müsste so ok sein, damit ist das Netzteil eben nicht im Standby,
    d.h. der Thyristor 7590 bleibt gesperrt.


    Wie schon richtig vermutet, das Netzteil muss auch mit 230VAC an der
    Lampe laufen. Offensichtlich schlägt hier die OVP (Overvoltage Protection)
    zu, die Regelung scheint nicht zu funktionieren.
    Achtung, für 21" und >21" ist die Sekundärseite unterschiedlich aufgebaut.
    In Deinem Fall (>21") geht die Regelung über R3554, IC7556 (LED Optokoppler),
    R???? (100Ohm), IC7555 gegen Masse. IC7555 misst über Spannungsteiler die +140V.
    In diesem Zweig ist sehr wahrscheinlich ein Bauteil defekt, Widerstände
    hochohmig oder IC7555 defekt. Bei Erreichen der +140V muss Strom durch die
    LED des Optokoppler fliessen, messen an dem Spannungsabfall über R3554.


    Primärseitig: Pin 14 ist der Eingang eines invertierenden OPs, da kannst
    Du keine Spannungsänderung messen. Sollte der Optokoppler arbeiten, muss
    sich die Spannung an R3538 (Emitter Optokoppler gegen Primärmasse) ändern.
    Der OVP-Pin 6 des MC44603 ist unbeschaltet, das Netzteil schaltet vermutlich
    ab, weil die Versorgungsspannung an Pin 1 über 18V steigt. Der Regler gibt
    "Vollgas", was auch schon das Erreichen der +140V bei 30VAC zeigt.


    Im Standby gilt dann das oben Gesagte (solange Ron nicht widerspricht ;)),
    der Thyristor zündet, die Hauptwicklung an Pin 17/18 übernimmt dann die
    Versorgung des Standby-Zweiges...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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  • tcfkao


    ... war gerade Rasen mähen zwischen den schauern, nun ist meine Tochter dran Baden und allgemeine Beschäftigung mit dem Papa... obwohl ich ja viel lieber ... Dachboden ... *grummel* :-)


    Ja, das hört sich doch schon alles sehr plausibel an... die Teile passen immer besser zusammmen... danke für Dine Nachhilfe :-) (!!!)


    Ich hatte eine Spannungsänderung an der der Katode LED des Optokopplers gegen Masse gemessen als ich den Variac hochgedreht habe... werde aber über den Widerstand 3554 (100R) nochmal den Spannungsabfall messen... (ich muss ja nicht ständig gegen Masse messen! ja ja)...


    ABER ... Pin 14 des 44603 - warum soll ich denn hier keine Spannungsänderung gegen Masse des Primärkreisen messen können? Über den R3538 (1KR) + R3539 (10KR) ... verstehe hier nicht warum nicht?!


    Für den Optokoppler war meine Vermutung aber dann doch richtig, das je größer der Strom durch die LED des Optokoppler der Transistor weiter öffnet und somit über den invertierenden Eingang des 44306 durch Taktänderung dem entgegenwirken kann?! Den TL431 hatte ich mir schon auf einem Datenblatt angeschaut... einstellbare Zehnerdiode... ist es hier korrekt, das der Spannungswert über den TL431 auch bei Spannungsänderungen konstant bleiben muss?!


    Am Donnerstag habe ich leider keine Zeit mich hiermit zu bechäftigen... vielleicht noch am Do. Abend... werde auf jedem Fall berichten!!


    Gerade noch mal gelesen...


    tcfkao-->
    das Netzteil schaltet vermutlich
    ab, weil die Versorgungsspannung an Pin 1 über 18V steigt. Der Regler gibt
    "Vollgas", was auch schon das Erreichen der +140V bei 30VAC zeigt
    <--tcfkao


    jepp, die Spannung geht an diesen Wert an PIN 1 ran... und der 44603 arbeitet dann wie im Datenblatt beschrieben! Muss dann die Spannungsversorgung von Pin 1 trennen und wieder neu zuführen (wegen unter 9V zum Neustart)


    Danke erstmal!

  • Yo, ok.


    Nur kurz:


    @Kathode LED: Kathode ist nicht aussagekräftig, was ÜBER der LED liegt, ist entscheidend.


    @Pin: Bitte in die Funktionsweise von Operationsverstärkern einlesen.
    Beim nichtinvertierenden OP ändert sich die Spannung am Eingang nicht,
    ist so. Die Spannungsänderung findet am Emitter des Optokoppler statt,
    also über R3538.


    @TL431: Der regelt den Strom über die Kathode so, dass die Spannung
    zwischen Ref und Anode genau 2,5V beträgt. Die Spannung zwischen
    Kathode und Anode ist in der Beschaltung also nicht konstant.

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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  • Muss unter 7,5V sinken (Vdisable2). Bring den Feedback-Zweig wieder in
    Ordnung, dann sollte die Kiste wieder humpeln...

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  • Ja, verdammt... Du hast RECHT! Die 140V gehen ja nicht nur in Richtung HOT weiter, sondern sekundärseitig auch in die Regelung des Netzteiles zum Widerstand 3555 - Dussel ich!!!


    Werde mit Deinen Erkenntnissen mal kurz den Dachboden betreten... (habe ja zum Glück diese Woche noch Urlaub) ... :-)


    Danke!


    Das war ja wohl ein VoPa erster Güte :-( meinerseits

  • Ron und tcfkao


    Ron Du Held! :-) Die Brücke --- natürlich!!! Was habe ich gelernt --- Sich selber immer wieder überprüfen...


    Jaaaa *freu*, das Netzteil regelt wieder, aber der Fernseher ist noch immer kaputt!


    Da tcfkao mir einiges im Bereich des Netzteils erklärt hat, werde ich das jetzt erstmal soweit versuchen nachzumessen und zu verstehen (auch den Punkt mit dem invertierenden OP! im 44603)... denn wie schon erwähnt... Hobby und Neugierde!!


    Ich werde auch gleich prüfen, ob die Spannungen wie im Schaltplan angegeben soweit stimmen (Mist, habe nur noch ne Stunde... dann Familienausflug *lach*)


    Danach werde ich mich dann wohl an der Zeilenablenkung ranmachen ... aber gemach gemach...


    Würde mich freuen, wenn ihr weitehin einen Blick auf diesen Thread werft...


    LG: Matthias

  • Zitat

    Original von Ron
    Ich habe mir den Plan noch mal genauer angesehen aber durch auftrennen des 9578 hast Du die Reglung unterbrochen.


    Uah, uah, wie peinlich, das habe ich glatt übersehen! Ich werfe mich in den Staub!!! :O ;(

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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