Heißluftlöten

  • Bitte die Beitragsschablone sorgfältig ausfüllen.!!


    Hersteller:
    Modell:
    Fehler: Hallo Kollegen.
    Habe hier eine X-Box bekommen, die nicht funktioniert. Der Kunde hat sich selber schon im Internet und in Foren schlau gemacht und möchte die "kalte Lötstelle zwischen CPU und Graphicprozessor" beseitigt haben.
    Sowas ist natürlich nur mit einem Heißluftlötkolben denkbar, der noch nicht zu meiner Werkstattausrüstung gehört. Der alte Weller WECP-20 ist zwar gut aber ungeeignet.
    Scheinbar komme ich nicht umzu, meine Werkstatt aufzurüsten.
    Wer kann mir sagen, welches ein gutes und für gelegentliches Arbeiten geeignetes Teil ist?
    Danke ans Forum. Gruß Ingo




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:

    Goya sprach:"Öffnet mir nicht den Käfig, niemand weiß, was drin ist"
    Darauf K7N: "PL,PY,GY und PD"

  • Bei dem Preis der Geräte ( im Vergleich zu Ersa oder Weller ) kann man nicht garantieren dass Du nach (sagen wir mal) 5 Jahren noch jedes Einzelteil bekommst . Die Ersatzteil - und Zubehörversorgung über Willtec ist bestens , schnelle Lieferung und vorallem im Vergleich zu anderen Herstellern sind die Teile von Aoyue sehr günstig . Ich habe auch die 968 und bin sehr zufrieden damit. Ich habe erst ein Heizelement totgebraten ( war selber schuld dran ) . Die Station läuft bei mir täglich mehrere Stunden und hat sich bewährt - gerade wenn Du nur ab und an damit arbeiten musst ist das Ding genial .


    Ingo , wie groß ist der Chip den Du damit nachlöten willst ? Bei BGAs kommt das Gerät schnell an seine Grenzen ...


    Joe

  • Ich Löte 8 Stunden am Tag nur SMD und bin der Meinung Heißluft ist nur was zum Entlöten. Du weißt nie wo das Zinn dir überall hingeblaßen wird und das gibt schnell viele kleine Brücken, oder Perlen. Nehme am Besten eine Lotpaste, mit der geht es viel genauer und man kann damit jegliche SMD Teile wie Originalbestückt Löten (etwas Übung vorrausgesetzt)


    Link
    oder
    hier


    Am besten erst mal auf einer alten Platte üben, das mache ich bei Lötschulungen mit den Einsteigern auch erst mal!

    Der Primärstrom steigt, die Sicherung fliegt und wieder einmal hat die Physik gesiegt!

    4 Mal editiert, zuletzt von Datendieb ()

  • Hallo Gurgenhals ,


    ich löte meistens auch nur mit Heißluft aus , einlöten dann mit dem "normalen" Lötkolben . Mit Lötpaste habe ich keine guten Erfahrungen - bis das Zeug einigermaßen gleichmäßig aufgetragen ist , habe ich einen 80-Füßler schneller mit der Hand wieder aufgelötet . Einen Lottropfen mit viel Flussmittel über die Beine ziehen - dann ist überall gleich viel Zinn vorhanden, die Lötstellen sehen nach der Reinigung auch aus wie aus der Maschine . Nur an den letzen drei oder vier Pins gibt es Brücken - und die sind mit Entlötlitze schnell wieder entfernt . Lötpaste ist ja auch nicht zum direkten Verabreiten gedacht. Sogar die SystemConnectoren von MDAs e.t.c. löte ich ohne Paste - ich kann mich mit dem Zeug einfach nicht anfreunden .


    Zumal das Glump recht schnell altert und sich dann noch bescheidener verarbeiten lässt X(


    Joe

  • Ja das macht jeder etwas anders. Bei uns auf Arbeit sind auch alle zwei Varianten im Einsatz, wobei der eine das, der andere das mag. Ich mag die Paste (Flussmittelgel) lieber, da sie mir nicht so schnell eintrocknet, wie das Flussmittel und es klebt nicht so bzw. lässt sich besser wieder von der Platine entfernen. Das Auftragen geht eigentlich ganz leicht, aber wie gesagt, dass sollte jeder Testen was er lieber mag.

    Der Primärstrom steigt, die Sicherung fliegt und wieder einmal hat die Physik gesiegt!

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  • Anscheinend besteht doch bei vielen Nachhilfe im SMD Löten. Ich habe mal zwei gute Links rausgesucht, dort kann man sich sehr gut die ersten Schritte mal anschauen und selber mal etwas Üben.
    Viel Spass beim Nachlöten


    Link 1


    Link 2

    Der Primärstrom steigt, die Sicherung fliegt und wieder einmal hat die Physik gesiegt!

  • Hallo,


    in der Industrie darf nur noch nach IPC-Norm gelötet werden.......


    z.B.: http://wiki.fed.de/fed-wiki/index.php/IPC-J-STD-001D


    Bei Prozessen an Multi-Layern oder-/ und Platinen mit keramischen
    Bauteilen muß zwingend getempert werden : Board in den "Ofen"
    und über festgelegte Zeitspannen bei definierten Temperaturen
    vor der Bearbeitung aufwärmen.
    Alles natürlich bei vollem ESD-Schutz ..... u.s.w.


    tvfite.

  • Jaja die Normen. So ein Produktionsbetrieb, der seine eigenentwickelten Unikate zum täglichen Betrieb benötigt hat natürlich auch nichts anderes zu tun, als sich mit Normen zuzusch*ssen. Spätestens wenn es 15 EUR kostet nachzulesen, an welcher Seite das Lötgerät anzufassen ist, merkt auch der Letzte, dass es langsam albern wird.

  • Hallo Kollegen.
    Vielen Dank für eure guten konstruktiven Beiträge.
    Ich bin jetzt stolzer Besitzer einer AOYUE Heißluftstation.
    Gestern habe ich mich durch die Beiträge, Links und die eher mäßige Bedienungsanleitung gearbeitet und heute Morgen das Teil angeworfen.


    Ein altes Chassis von einem Handy musste herhalten und dann ging`s los.
    Heißluft anstellen, auf 425 Grad aufheizen und einen 30-Beiner kurzerhand ausgelötet.
    Klappt prima.


    Dann habe ich eine dünne Düse draufgesteckt und mit Heißluft gelötet.
    Das ging eher nicht so gut, es bildeten sich recht große Lötperlen.
    Jetzt frage ich mich, auf wieviel Grad ich denn die Heißluft überhaupt erhitzen darf, damit mir die SMD-IC´s nicht den Hitzetod sterben. Und wie lange kann ich den Teilen die Hitze zumuten?


    Am besten wäre es, die Lötstellen mit etwas frischem Lötzinn zu versorgen, das IC draufzusetzen, 2 Punkte mit Lötkolben fixieren und dann den Heißluftkolben mit richtigem Aufsatz kurz drüberzuhalten und das Teil ist fest.
    Aber vermutlich ist das Innenleben des Chips dann auch zusammengeschmolzen.


    Oder besser doch den Lötkolben mit der kleinen Spitze zum Einsatz bringen?
    Hat ja bisher auch immer geklappt.
    Das schwierigste war ja immer das Auslöten und damit das Häufige Beschädigen der Platine.


    Freue mich schon auf eure Antworten und werde weiterprobieren, habe auch Lötpaste und Flußmittel bestellt....(Weiß aber nicht so recht, was damit tun?)


    33 Jahre im Beruf und im SMD Löten keine Ahnung.


    Gruß Ingo

    Goya sprach:"Öffnet mir nicht den Käfig, niemand weiß, was drin ist"
    Darauf K7N: "PL,PY,GY und PD"

  • Moin,
    hier summt auch so ein Ding vor sich hin. Lötpaste bringt ohne Schablone IMHO nicht viel, ich finde es krampfig, damit nachzuarbeiten. Ein ehemaliger Kollege hat auf das Zeug geschworen (DSPs im 288er TQFP usw), allerdings hing er mindestens genau so lange mit der Lupe über der Platine, um Brücken zu suchen, wie ich bei Kolben- und Zinnlötung.
    Eben habe ich einen thermally enhanced TQFP44 von einer 6-lagigen Platine geholt, hat wieder mal wunderbar geklappt. Einlöten tue ich das Ding aber doch wieder mit Zinn, Kolben und viel, viel Flussmittel, Entlötlitze nicht zu vergessen. Dazu taugt das Flussmittel von Aoyue ganz gut.

  • Für mich geht zum Einlöten auch nichts über einen herkömmlichen Lötkolben und Flußmittel (Aswo.-Nr: 5319695 ... damit ist es schon echt ne Kunst noch Schlüsse zu produzieren). Sollte wirklich aufgrund zuviel Lötzinn ein Schluß entstehen ... einfach mit Lötlitze absaugen ... erneut Flußmittel drauf und mit sauberer Lötspitzen nachziehen ... fertig. Wem es dann noch nicht gefällt, kann nun mit Heißluft und kleiner Düse noch die Beinchen von eventuellen "Lötnasen" befreien und zum Schluß die Lötstellen mit Isoalkohol reinigen ... nun sieht es aus wie maschinell :D !


    ... Pumuckel

  • Zitat

    Original von shaun
    Jaja die Normen. So ein Produktionsbetrieb, der seine eigenentwickelten Unikate zum täglichen Betrieb benötigt hat natürlich auch nichts anderes zu tun, als sich mit Normen zuzusch*ssen. Spätestens wenn es 15 EUR kostet nachzulesen, an welcher Seite das Lötgerät anzufassen ist, merkt auch der Letzte, dass es langsam albern wird.


    Leider verlangen es auch die Großkunden so.
    Einige halten sogar regelmäßige Audit´s ab und halten Einblick in jeden (fast)
    Arbeitsprozess..... X(


    Da ist das Handwerk etwas besser gestellt und könnte die Kosten für diese
    "Veranstaltungen" garnicht verkraften.
    Wenn ich allein an die ISO-Zertifizierungen denke, wird mir übel.


    Die Folge dieser Kostenfracht: Produktionskosten senken mittels Leiharbeit und / oder Verlagerung ..............


    Gruß tvfite

  • Brauchst Du mir nicht zu erzählen. Andererseits war ich auch schon bei Audits dabei, wo es kein Schwein interessiert hat, dass ein eigenkonstruierter Ofen (in der Kunststoffverarbeitung, was immer der da machte) eine Vorgeschichte im Lebensmittelsektor hatte, dass Rohstoffleitungen eigentlich aus dem Melkanlagenbau kamen und dass handgefädelte 6502-Rechner Glühöfen steuerten - solange der Output stimmte und die Prozesschritte benannt werden konnten und dokumentiert sind. Aber wehe wenn nicht - allerdings nützt die schönste Zertifizierung einem Zulieferer auch nichts mehr, wenn die Auditoren mit den Eindruck "nach Hause" kommen, dass ein Prozess nicht beherrscht ist.