Allgemeine Info

  • Hallo,
    ich habe keine Frage. Wollte nur mal allgemein ein heutiges Erlebnis berichten.


    Kunde rief an und monierte fehlerhafte Sat1, Pro Sieben und Kabel1. DECT-Einwirkung schien klar zu sein. Im gleichen Medienschrank befindet sich die DECT-Basis der TK-Anlage. Durch Verlagern der DECT-Basis ließ sich der Effekt beheben, jedoch nur dann wenn kein DECT-Telefon aktiv war.
    Laut Messgerät stimmten BER, S/N und Konstellationsdiagramm. Vom Lieferanten des Receivers waren ordentliche Kabel zwischen Anschlußdose und Receiver eingesetzt. Fertige,dicke Leitungen (also kein Billigramsch) mit werksseitig montierten Steckern sah ich. Eine der Leitungen wies auf der Receiverseite einen herkömmlichen Schraubstecker (F-Stecker, der auf das Kabelende gedreht wird) auf. Keine Ahnung warum man den werksseitig montierten Stecker abgeschnitten hat. Der Schraubstecker war augenscheinlich ordnungsgemäß montiert. Alle F-Stecker waren richtig ordentlich festgezogen und nicht nur lusch handfest.
    Dennoch ersetzte ich den Schraubstecker durch einen hochwertigen Kompressionsstecker und konnte somit die DECT-Beeinflussung beseitigen.


    Mal wieder erlebt:
    HF baut seltsame Dinge :-)


    Gruß
    Wolfgang

  • Ein gute Masseverbindung bei den F- Stecker ist sehr sehr wichtig, wichtiger als das 110 dB Kabel statt der 95 dB Strippe. Ich habe die Erfahrung gemacht, das eine schlechte F- Verbindung mehr stören (DECT) kann, als ein Fensterdruchführungskabel, wo der Innnenleiter teilweise ungeschirmt geführt wird.
    Für Aufdreherstecker gibs ein Montagevorschrift (geistert als PDF durchs Netz) diese ist aber praxisfremd.
    Bei einen Aufdrehstecker sollten zwei Bedingungen unbedingt eingehalten werden : auf reichlich Massekontakt achten und F-Stecker sollen fest sitzen.

  • Zitat

    Original von Möhre
    Bei einen Aufdrehstecker sollten zwei Bedingungen unbedingt eingehalten werden : auf reichlich Massekontakt achten und F-Stecker sollen fest sitzen.


    Etwas hast Du vergessen.
    F-Stecker gibt es in verschiedenen Größen 4mm, 6mm, 7mm .....).


    Ich erlebe immer wieder, daß falsche Stecker montiert sind.
    Ist der Stecker zu groß: schlechte Masseverbindung und Kürzschlüsse durch herausgezogenes Kabel.
    Ist der Stecker zu klein: bei der Montage wird die Schirmung regelrecht abgescheert. Nur wenige Kupferfasern bleiben übrig, auch wieder schlechte Masseverbindung.


    Gruß Uwe

  • Leute,
    es mag klugscheißerisch wirken, ist aber nicht so gemeint.


    Diese Aufdrehstecker sind einfach Krampf. Für mich gibt es in meiner Praxis den Kompressionsstecker und sonst nichts. Da kann die Masseverbindung augenscheinlich noch so toll sein und der Stecker zum Kabeldurchmesser passen. Der Aufdrehstecker ist und bleibt einfach Schokolade. Schon oft genug erlebte ich Trouble mit dieser weit verbreiteten Lösung. Allein das war der Beweggrund meinen Beitrag zu texten.


    Gruß
    Wolfgang

  • Vielleicht hätte eine neue Montage des Aufdrehstecker genau den selben Effekt gebracht. Den Anschluss erneuern, hat schon oft die Lösung von DECT- und Empfangsproblemen gebracht. HF geht seltsame Wege und liebt frische Kontakte :D Vorteil der Presssteckerverbindung ist das sie länger halten und stabiler sind, leider sind sie eine teurere und eine Einweglösung.
    Bei Verwendung guter Elektronik und Zubehör sollte bei 60 cm bis 4 Teilnehmer keine DECT- Probleme auftreten, bei 1m Mindestabstandabstand Receiver- DECT, und das bei Aufdrehsteckern.

  • Geht klar König Möhre ;-)


    Ich schrieb bereits dass der Stecker augenscheinlich richtig montiert war. Dies ließ sich natürlich nur prüfen, indem ich ihn löste. Und ich schrieb auch, dass die DECT-Basis im gleichen Schrank untergebracht ist. Heisst: ein sehr geringer Abstand (ca. 60cm) zum Reciever war gegeben.


    Ich arbeite überwiegend in größeren Sat-Anlagen. Da kommt keine 60er Antenne zum Einsatz. Was Stecker angeht, gibt es dort nur Kompressionsstecker, teilweise auch Crimpstecker. Es ist egal ob der Stecker nen Euro kostet. Stell dir den Ärger und vor allem den Verlust vor, wenn du in ner Anlage mit 50 oder 70 Steckern in ner Anlage mit kaskadierbaren Multischaltern den fehlerhaften raussuchen musst. Dann lieber gleich richtig und reklamationsfrei.
    Alles was herstellerseitig mitkommt an Verbindungskabeln in Kopfstationen ist mit kraftschlüssigen Masserverbindungen, sprich gecrimpt o.ä. ausgestattet. Wenn man dort sparen könnte, würde man dies sicher tun.
    Selbst wenn du eine normae Einzelanlage baust, so kommt es sicher auf die 2 Euro für 2 Stecker nicht an. Warum sollte Fachmann nicht einwandfrei und sicher bauen? Du unterscheidest dich vom Bastler durch Fachkompetenz und lässt dir das eben bezahlen.
    Ich sehe immer wieder in der Praxis, dass Aufrehstecker verbaut werden. Rein faktisch ist er eben schlechter wie Kompressions- oder Crimptechnik, auch wenn wenigstens 95 Prozent der Fachkollegen schrauben. Ist ok, ich verdiene daran ;-), wie im gehabten Fall des Neubaubezuges, wo der örtliche TV-Dealer dran war.


    Also nicht krumm nehmen. Es war nicht kritisch gemeint. Sollte nur mal zum Nachdenken anstoßen.



    Netten Abend noch
    Wolfgang

  • Ich habe früher auch oft Crimpstecker verwendet, diese aber z.T. nach wenigen Jahren wieder ausgewechselt weil sie Probleme machten.


    Hier traten Kontaktprobleme zwischen der Hülse und dem Steckergehäuse auf.


    Gruß Uwe

  • happy


    Thema Abstand : Du hast geschrieben das du DECT- Station verlagert hast und ich bin davon ausgegangen das sie DANN weiter als ein Meter von Receiver weg war und trotzdem gestört hat, wenn ein Telefon aktiv war. Also es traten also immernoch Störungen auf auch jenseits eines Meters. Oder hab ich da was missverstanden ?
    Das der alte F- Stecker nur augenscheinlich richtig angeschraubt war, hilft einen nicht weiter, hättest du den F- Stecker nochmal neu und korrekt angeschlossen und trotzdem keine Besserung erreicht, wäre es ein aussagekräftiges Argument.
    Für mich bleibt die Frage offen, ob es nun wirklich der Pressstecker ist oder nur der "Neuanschlusseffekt" die Lösung des Problems war.



    Sich durch Einsatz teuerster Materialen sich als Fachmann zu profilieren , prima, solange das einer zahlt. Ein Fachmann sollte auch mit geringen Kosten eine gute Anlage aufbauen können, das macht für mich auch einen Fachmann aus.

  • Hallo,


    es muß bei beiden Montagearten am besten hochwertige aufeinander abgestimmte Komponenten verwendet werden.


    In der Funkschau gab es einen Bericht über eine Studie zum Thema.
    Bei den Meßreihen schnitten die Aufdrehstecker etwas schlechter ab als Crimpstecker


    Zitat

    Ist der Stecker zu klein: bei der Montage wird die Schirmung regelrecht abgescheert. Nur wenige Kupferfasern bleiben übrig, auch wieder schlechte Masseverbindung.


    Hier liegt das Problem.
    Die Störhäufigkeit bei den Aufdrehsteckern tritt in der Regel nicht durch das Produkt selbst, sondern durch die Montage auf.
    Bei der Studie wurden die Schirmungsadern auf die Außenhüle zurückgeschlagen und darauf der F-Stecker gedreht, wodurch diese durch das scharfe Gewinde verletzt oder abgetrennt werden.


    Das passiert nur mit der unzulässigen Umschlagtechnik.


    Daher sollte gerade bei geschraubten vom Hersteller aufeinander abgestimmte abgestimmte Kabel und Stecker verwendet werden.


    Qualitätsanbieter z.B. Wisi haben dies.


    Die Stecker lassen sich ohne Umschlagen aufschrauben und geben durch
    eine leicht konische glattewandige Form nach dem Gewinde einen großflächigen Kontakt zwischen Kabelaußenleiter und Stecker.
    Das Gewinde kommt mit dem Außenleiter nicht mehr in Berührung.
    Eine Messung im Wisi-EMV Labor bestätigt dies, erst ab f>2000 MHz
    ist die Schirmdämpfung kleiner als 90dB, bei 2500 MHz deutlich größer als 80 dB.



    Bei Kabeln mit Dielektrikum aus weichem PU-Schaum, darf nicht gecrimpt werden.
    Der Schaum ließe sich weiter zusammendrücken, was einen lockeren Crimpstecker verursacht.


    Fazit:Bei sachgerechter Steckerinstallation sind beide Steckerarten elektrisch gleichwertig.



    Also jedem das seine :]


    Frank

  • Geht der Stecker zu schwer auf das Kabel, nutzt man natürlich nicht die Umschlagmethode, sondern nutzt nur die glatte Fläche, aber ordentlich Masse geben.
    Geht der Stecker zu leicht und locker aufs Kabel, kann man die Umschlagmethode nutzen, man würgt dann keine Drähte ab und der F-Stecker sitzt fester.

  • Möhre
    Ich hatte die DECT-Basis nur innerhalb des Schrankes verlagert.
    Ich werde beim nächsten Besuch dort nochmals einen Aufschraubstecker montieren (Muss kommende Woche nochmal dorthin um EIB-mässig etwas an Kundenwünsche anzupassen). Dann berichte ich dir was sich tat. Auf den einen Stecker kommts mir nicht an, auch um eigene Neugier nicht unbefriedigt zu lassen. Umschlagmethode kommt nicht in die Tüte. Es gibt schon den richtigen Stecker zum Kabel.


    Powermaster
    Du schreibst zuerst dass die Funkschau berichtete, dass der Aufdrehstecker schlechter abschnitt und später dass beide gleichwertig seien. Was ist richtig? Nach meiner bescheidenen Kenntnis ist es tatsächlich so, dass der Kompressionsstecker der qualitativ beste ist.


    Weiß jemand Quellen wo man etwas dazu nachlesen kann? Mir bekannte Kabelbetreiber nutzen nur Crimp oder Kompression. Das ist sicher nicht wegen Geldverschleuderei. Ich werde selber auch mal googeln oder bei Cablecon mal nachlesen.


    Kann ein Mod das Thema vielleicht in Diskussionen verschieben? Ich zumindest finde es interressant und dort gut aufgehoben.


    Netten Abend
    Wolfgang

  • Hallo,


    happy
    Die Studie verwendete bei den Schraubsteckern die Umschlagtechnik.
    Damit schnitten die Schraubstecker etwas schlechter ab.
    Die Funkschau fragte bei Wisi nach, worauf man eine Meßung mit
    hochwertigen aufeinander abgestimmtem F-Stecker und Kabel durchführte die ohne Umschlagen montiert wurden.



    Auf keinen Fall darf ein x-beliebiger Stecker verwendet werden,
    Bei geschraubten F-Steckern ist die sorgfältige Abstimmung von Kabel und Stecker eine Vorraussetzung fur eine gute Hochfrequenz und Gleichstromverbindung.
    Dann erreicht man auch entsprechend gute Werte.


    Denke die Steckerauswahl hat sicher auch was mit dem Zeitaufwand wenn es sehr viele sind oder bei vorkonfektionierter Ware mit der maschinellen Montage zu tun.


    Den Funkschau Artikel hab ich im Netz nicht gefunden, hab ich aber hier.


    Frank

  • Vor einigen Zeit haben im Netz gelesen, wie man F- Stecker richtig anschliesst und das die Umschlagmethode nicht richtig ist, weil u.a. die Drähte beschädigt werden. Ich hab dann meine private Anlage umgestellt und alle F- Stecker nach Vorschrift angeschlossen. Die Quittung folgte prompt , ein Kabel war zu locker und rutsche raus machte ein Kurzen und zertsörte eine Weiche, seitdem benutze bei zu lockeren Verbindungen wieder die Umschlagemethode, die Kontaktedrähte bleiben i.O., weil genug Luft ist, der F- Stecker sitzt fester und guter Massekontakt ist auf Dauer garantiert. Passen die F-Stecker exakt kann man die Vorschrift anwenden. Achja ich habe natürlich 7mm Stecker für 7mm Kabel genommen, aber so genau nemmen es die Hersteller nicht. Mal sind F- Stecker zu locker, mal so fest das man bei draufwürgen das Kabel und vor allen dessen elektrische Abschirmung beschädigen kann.
    Wichtig ist das die F- Verbindungen lange und gut funktioniert, wie man das anstellt ist letztendlich egal.


    Ach, ja diese Nummer wo ein Hersteller mit eine Zeitschrift zusammen arbeiten, dabei bin ich immer misstrauisch. Die übertreiben manchmal ganz schön, um ihre eigenen Produkte zu puschen.
    Als Aufdrehstecker verwende ich 15 Cent Ware, die Qualität ist oft gut und diese sind ebenfalls mit einer glatten Fläche für die Abschirmung ausgestattet, ich glaub das ist Standart bei allen F- Steckern.

  • Zitat

    . Achja ich habe natürlich 7mm Stecker für 7mm Kabel genommen, aber so genau nemmen es die Hersteller nicht. Mal sind F- Stecker zu locker, mal so fest das man bei draufwürgen das Kabel und vor allen dessen elektrische Abschirmung beschädigen kann.


    Baumarktkabel und F-Stecker für 15 Cent, das kann ja nicht gutgehen. :D


    Darum ja auch beides am besten von einem Hersteller.
    Es kommt ja nicht nur auf die glatte Fläche an sondern die Abmessungen
    müssen auch auf das Kabel zugeschnitten sein.



    Es gibt eben nicht die Lösung, mal paßt das eine besser mal das andere.
    Wenn es mit Umschlagtechnik problemlos geht ist das sicher auch ok.


    Frank

  • Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
    Die F- Verbindung fallen zu 99 % nur dann aus oder werden mangelhaft, wenn diese schlecht angefertigt sind oder zu locker angeschraubt sind, letzteres vor allen am LNB und in feuchten Räumen oder die F-Verbindung wird ständig bewegt und oder sonstwie mechanisch belastet.



    @ Powermaster..
    Die billige Ware ist oft und letzter Zeit fast immer von guter bis sehr guter Qualität, die Verarbeitung stimmt... nicht immer ist Billig geschlecht und teuer zwangsweise gut, häufiger Denkfehler. Übrigens in Baumarkt kosten F-Stecker ein Vermögen, dann muss es ja eine Superqualität sein.. Nö, das nur ein teuerer Teil einer Mischkalkulation.

  • Gehe zu Google klicke auf Bilder und gebe dann das gewünschte Stichwort ein :
    - F-Aufdrehstecker ( kennt eigentlich jeder)
    - F-Crimp-Stecker
    - F-Kompressions-Stecker


    Bilder ohne Ende


    Für Crimp- und Kompressionstecker werden zusätzlich jeweils eine Spezialzange zur Montage gebraucht. Kosten jeweils ca 25 Euro.

  • Sorry,
    ich hatte angekündigt nochmals den Steckerwechsel beim Kunden zu vollziehen und vergass dass ich Urlaub habe. So wurde nichts draus. Ein Kollege war inzwischen wegen EIB da und ich vergnüge mich beim Umbau des Hauses. Zu gerne hätte ich es getestet. Besonders die unterschiedlichen und interrressanten Meinungen zum Thema haben es mir angetan und gereizt zu prüfen. Vielleicht wirds ja irgendwann noch.


    Gruß
    Wolfgang