Grundlagen Fernseher-Reparatur

  • Hallo!


    Ich versuche mich gerade an einem Grundig-Fernseher, der immer wieder in den Stand-by-Modus geht (siehe mein Beitrag unter TV).


    Damit ich meine anderen Beiträge nicht mit irgendwelchen Grundsatzfragen zumüllen muß, werd ich hier an geeigneter Stelle nachfragen. ;-)


    Dann mal los:


    Ich will das Kabel, das vom ZTR kommt, von der Bildröhre runternehmen. Macht es etwas aus, wenn die Röhre dabei noch geladen ist, bzw. wie lange nach dem Ausschalten muß ich warten, bis sie entladen ist?


    Gruß
    Dietmar

  • >wie lange nach dem Ausschalten muß ich warten, bis sie entladen ist?


    Da die Röhre einen geladenen Kondensator darstellt, kommt's halt darauf an, wie hoch die Belastung der angeschloßenen Elektronik ist.


    Ich würde nie darauf vertrauen, daß eine Röhre entladen ist, auch nicht nacht Tagen/Wochen. _Immer_ zuerst eine isolierte Meßspitze mit Kabel gegen Masse reinstecken, bevor man den Hochspannungsanschluß entfernt.

  • Als erstes ein Kabel auf Masse (ja, das sind die unisolierten Drähte), dann einen Widerstand (50-500kohm) in Serie mit einen Messstecker oder einen Schraubenzieher (bevorzuge ich), und mit diesen dann unter den "Saugnopf" Anodenanschluß reinfahren.
    Jetzt kannst du beruhigt den "Sauger" abmachen ohne das du aufgeweckt wirst. :D


    MICHI

    Gebrauchsanweisung: Vor dem Gebrauch – schütteln.
    Nach dem Schütteln – nicht mehr zu gebrauchen ;)

  • Hallo Big Monitor...


    was meinst Du mit "aufgeweckt"? ist das dann gleich Gesundheits-/Lebensgefährdend?


    Können auch Schäden an der Röhre entstehen, wenn sie nicht entladen ist, und ich mach den Anodenanschluß ab?


    Gruß
    Dietmar

  • Hi Transistor,


    BigMonitor meint mit aufgeweckt, daß der Adrenalinspiegel exorbitant ansteigt. Es ist ein tolles Erlebnis, wenn man mal so richtig eins mit 23000 Volt-30000 Volt gewischt bekommt und rückwärts vom Hocker fällt.


    Ich kann da nur raten: Vorsicht mit solchen Reparaturen wenn man keine entsprechende Ausbildung hat.


    Denn merke: Nicht immer ist ein Notarzt in greifbarer Nähe.



    p.s. RFT's haben nicht nur so zum Spaß eine 3,5 jährige Ausbildung.


    p.p.s. Der Zustand der Bildröhre ist nach einem solchen Wischer eigentlich nicht mehr so wichtig



    Gruß



    Erwin

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

    Einmal editiert, zuletzt von eboll ()

  • Hi Transistor,


    BigMonitor meint mit aufgeweckt, daß der Adrenalinspiegel exorbitant ansteigt. Es ist ein tolles Erlebnis, wenn man mal so richtig eins mit 23000 Volt-30000 Volt gewischt bekommt und rückwärts vom Hocker fällt.


    Ich kann da nur raten: Vorsicht mit solchen Reparaturen wenn man keine entsprechende Ausbildung hat.


    Denn merke: Nicht immer ist ein Notarzt in greifbarer Nähe.



    p.s. RFT's haben nicht nur so zum Spaß eine 3,5 jährige Ausbildung.

    Wer es einmal so weit gebracht hat, dass er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört. Max Planck 1858-1947

  • Geringe Ströme,weiß man vorher nicht so genau-je nach dem,welche Ladung noch auf der Röhre ist.Auf jeden Fall Hochspannung,und bei dem geringen Körperwiderstand von 1...2 kOhm,oder manchmal weniger,auf jeden Fall gefährlich.
    Deshalb sollte man an Hochspannung möglichst nur einhändig arbeiten und die zweite Hand in die Tasche oder den Gürtel stecken.Grund:damit die Hand bei Berührung der ersten nicht im Affekt auch noch zugreift,und damit den Stromkreis eventuell von Hand 1 über Hand 2;also über das Herz;schließt.
    Das ist auf jeden Fall Lebensgefährlich und sollte niemals unterschätzt werden.
    Und mit harten,spitzen oder scharfkantigen Gegenständen sollte man möglichst auch nicht am Röhrenkolben hantieren!
    Ich benutze zum anheben der Gummikappe oder zum darunterfahren zwecks Entladung einen stabilen geformten Holzstab oä.,bzw einen massiven abgeflachten Kupferdraht.
    Aber auch auf gute Isolierung und Sauberkeit bei diesem Werkzeug achten,sonst gibts Kriechströme über die Oberfläche,und die sind am Ende nicht minder schmerzhaft!
    Gruß

  • Gut, danke für die Hinweise.
    Ich habe mir meinen Arbeitsplatz inzwischen so hergerichtet, daß ich den Anodenanschluß dranlassen kann... werde ihn also nicht abnehmen, zumal ich ja das richtige Werkzeug dafür nicht habe...
    Wenn ich nur an der Hauptplatine arbeite, sollte ja nichts passieren!?

  • Darauf würde ich mich trotzdem nicht unbedingt verlassen,die Hochspannung sollte vor größeren Arbeiten sicherheitshalber immer entladen werden,weil diese hohe Spannung sich auch den Weg über feuchte,verschmutzte Isolierungen und Oberflächen suchen könnte oder über den DST-Trafo.
    Der Anodenanschluß selbst geht dann ohne Werkzeug abzunehmen,weil nur mit federnden Bügeln oder wie man das nennen könnte,eingeclipst-also geklemmt ist.
    Gruß

  • Hallo Transistor


    Das Ost-West signal wird immer an den zwei Dioden im Hochspannungteil eingekoppelt. Der Baustein dient dazu um den Elektronenstrahl ganz an den linken und rechten Rand zu bekommen. Da die Bildröhre so gut wie eben ist vorne, brauchen die Elektronen oben und unten länger bis sie an die Bildröhre gelangen dadurch wird er dort weiter abgelenkt. In der Mitte hingegen brauchen die Elektronen nicht so lang bis Sie die Bildröhre erreichen. Dadurch werden die Elektronen weniger abgelengt. Um dieses Problem zu lösen ist der Ost-West Baustein da.

  • So, heute habe ich wieder etwas Zeit gefunden, mich mit meinem Fernseher zu befassen...


    Deshalb eine Frage: Woran erkennt man einen defekten Zeilentrafo äußerlich (Wo können "Risse" sein, wie groß sind sie?)?


    Gruß,
    Dietmar

  • in den seltesten Fällen erkennt man einen defekten
    Zeilentrafo an sichtbaren Rissen.
    Wenn Dein Trafo einen sichtbaren Riß hat, dann erkennst Du den schon.
    Trafo schön säubern und schauen.
    Mit einem super isolierten Schraubenzieher (der auch diese Spannungen verträgt) kann man auch einen Spannungsüberschlag provozieren,
    aber Achtung: äußerste Lebensgefahr!!!!!!!
    Entweder Du brauchst einen Trafotester, oder Du misst den Fehler aus der Schaltung heraus.
    Letzeres ist oft relativ schwierig.


    Gruss
    Ralf

  • ich weiss nicht genau um welches Chassis es sich dreht,
    aber wenn der eine Kaskade hat, dann diese erst mal auf Risse untersuchen. Sind oft gut erkennbar.


    Gruss
    Ralf

  • hallo,
    ok das mit der Kaskade gilt hier natürlich nicht, da ja keine drin.
    Beherzige doch mal alle in Reparaturtipps TV gegebenen Tipps.
    Löte das Chassis mal komplett nach
    Ablenkstecker!!! Massestellen
    Unbedingt auch den Zeilentrafo!
    Das Netzteil IC wird kaum für die Aussetzer sorgen.
    Elkos primär hast Du ja getauscht?


    Viel Glück!

  • Hi Ralf,


    Netzteil, BiRö-Platte und Zeilentrafo sind nachgelötet, bin gerade am Elko-Tauschen...
    Über Erfolg oder Mißerfolg werde ich dann bei meinem eigentlichen Thread unter "Reparaturtipps TV" berichten.


    Gruß,
    Dietmar