JVC A-K300 Endstufe beim Einschalten durch

  • Hallo zusammen,
    habe eine JVC Endstufe geschenkt bekommen bei der alle 4 Endstufentransistoren (2SD1148, 2SB863) durch waren. Also kein Problem dachte ich mir und habe neue bestellt, by the way gleich die die restlichen Transistoren die zu dieser Tripel Darlington Stufe gehören.
    Eben habe ich alles eingebaut und oh wunder die Sicherung fliegt nach dem Einschalten sofort durch 8o. Also ich die erste Endstufe gemessen, die war wieder beide Endstufentransistoren hin. Die zweite Endstufe noch i.O.. Also neue Sicherung, wieder eingeschaltet und Sicherung wieder durch 8o. Jetzt zweite Endstufe auch def. ;(. Woran kann es kigen, dass die Endstufentransistoren schon beim Einschalten das Zeitliche segnet?
    Wer weiß Rat?


    Gruß
    Nobody

  • be cool 8) :]


    1.Möglichkeit:
    Transistoren sterben ohne Last:=>Ein zu grosser Querstrom fließt
    => der Spannungshub zwischen den B- Anschlüssen der Endstufentransistoren ist zu groß.
    Durch Einstellen eines richtigen Spannungshubs wird der Ruhestrom der
    Endstufe eingestellt. Bei Dir ist der "Ruhestrom zu groß".
    Du kannst aber vorläufig um ein weiteres Transistorsterbenzu verhindern
    die beiden Basen z.B. über eine Diode verbinden(Diode in Durchlassrichtung). Du wirst zwar dann kein suaberes Signal bekommen
    aber zum Testen reicht es.
    Ich kann leider nicht konkret sagen welches BAuteil Du tauschen mußt
    da ich leider keinen Schaltlan habe.
    Viellei cht kann einer der Kollegen diesbezüglich helfen?


    2.Möglichkeit:
    Der Verstärker schwingt!
    Oft sind für das Instabilwerden(lustiges Wort :)) ders Verstärkers
    R-C Kreise am Ausgang der Endstufe verantwortlich (Die sind oft im RAhmen des Ausgangsfilters integriert)
    Für das Testen kannst Du den Ausgang mit einem 5-10 Ohm Widerstand (Leistung!) belasten.Dann wird in vielen fällen die Schwngung abreißen.Also: Endstufe nicht im Leerlauf betreiben!


    Viel Erfolg
    Rados

    Fuck the Cola, fuck the pizza - all we need is Sljivovica :D

  • Hi Nobody,


    da wird wohl die Treiberstufe defekt sein, so das die Endstufentransistoren gleichzeitig aufgesteuert werden. Eine weitere Möglichkeit währe ein defekter Elko am Ausgang zu den Lautsprechern. Das kommt aber auf die Stromversorgung an, Symetrisch also mit + xx Volt und -xx Volt ist kein Kondensator vorhanden. Zum Test mal ohne Endstufe betreiben , Spannungen und Signale mit Oszi prüfen.
    Endstufe kannst du schützen indem du jeweils einen 1 Kilo/ 5 Watt in die Stromversorgung der Endstufe einbaust.
    Um genaueres zu sagen müßte ich einen Plan der Endstufe haben.


    Gruß Freddy

  • Evtl. hast du auch gefakte Transitoren eingebaut; insbesondere von Reichelt ist kein brauchbarer Leistungstransistor zu bekommen sondern nur minderwertige chinesische Fälschungen. Niederohmige Widerstände und Biasschaltung (macht Arbeitspunkt/Ruhestrom) ebenfalls prüfen und unbedingt mit Strombegrenzung!! einschalten.

  • Hallo Ampy


    Zitat

    insbesondere von Reichelt ist kein brauchbarer Leistungstransistor zu bekommen sondern nur minderwertige chinesische Fälschungen.


    Im Grunde genommen hast du damit Recht, aber für mein letztes Endstufen Bauprojekt habe ich von Reichelt erstmal 2 Muster von "Motorola ? MJ15024 /25 geordert.


    Es kamen Chinesische?? Typen von einem unbekannten Hersteller, die mich aber nach öffnen des Deckels positiv überraschten.
    Der silicon wafer (die) war genauso gross wie der des Originals, und die Zuführungsdrähte waren ordentlich dimensioniert....2 am Emitter wie das Foto zeigt. Auf einem "Teststand" erreichte der Chip vor seinem Tod anstandslos die geforderten Werte!


    Allerdings bekommt man tatsächlich kaum Originale...Wie gut dann die Nachbauten sind, ist immer ein Glücksspiel.


    In meinem Fall hatte ich danach 50 Stck für mein Projekt bestellt und bin zufrieden.


    Kennt einer diesen Hersteller ?? (Bild)


    Gruss
    Scope

  • Tja, schön wenn die Chinesen es mittlerweile auch auf die Reihe bekommen-aber es ist wie gesagt ein Glücksspiel-ein wirklicher Test auf Einhaltung der Spezifikation ist nur mit teurem Messpark möglich, insbesondere wenn auch noch dynamische Eigenschaften bei höheren Frequenzen zu prüfen sind.Sowas würde ich nicht einbauen-wenn die Dinger versagen habe ich das Gerät wieder auf dem Tisch mit viel Ärger zzg. evtl. Folgefehler.

  • Hallo,


    Eine relativ hohe Streuung des HFE konnte ich bei den verschiedenen Messungen schon feststellen. Zur selektion habe ich 30% mehr gekauft als ich benötigte.
    Ohne Selektion geht´s aber bei Audiotransistoren in der Ausgangsstufe ohnehin nicht. Besonders nicht wenn die im A-Betrieb laufen.
    In diesem speziellen Fall hab ich die No-Name´s eingesetzt...Wohl erst nach etlichen Tests.
    Aber die damit erbauten Endverstärker halten das was ich mir davon versprochen habe. Es gab noch keine Defekte zu beklagen. Selbst beim "Burn in" Test, in dem Die Geräte mit 220 W RMS/4 Ohm /1KHz (Vollast) am gekühlten Messwiderstand 30 Minuten aushalten mussten....
    Für eine Endstufe ohne Zwangskühlung ist das schon eine Tortur
    Hier ein " Prototypfoto" (...ok...ist offtopic aber nur 13K gross) :P

  • nabend...


    Zitat

    alles Eigenbau?


    Ja, Platine mit PCB-CAD entworfen und hergestellt. Ist sogar galvanisch verzinnt. Nur die Gehäuse der 3 Monoendstufen sind noch im Bau...


    ...Es ist wirklich ein wahnsinns Aufwand. Von "lohnenswert" will ich garnicht sprechen, aber es ist halt "etwas eigenes" :)


    Gruss
    Scope

  • Zitat

    Original von Andy72
    alles Eigenbau? Wollte auch immer mal gern was selber im High-End Bereich bauen-aber ich komme wohl nie dazu.. ;(


    Ich habe die Geburt der Endstufen von Scope fast live miterlebt.


    Allererste Sahne die Teile :D

  • @ scope: Das Logo auf den Transen ist von Inchange semiconductor; ein chinese. Hatten auf der Electronica 2002 auch einen Stand. Hast ja echt Glück gehabt mit den Transen ; ich hab von Reichelt bisher nur Rotz bekommen; Mj15003/04, Sanken Briketts, 2SA1302/2SC3281 alles nur minderwertige Fälschungen, die allein schon vom B weit unter der spec vom Datenblatt waren bzw bei starker Belastung aber innerhalb der SOA gleich "verdampft" sind.
    Die Endstufe sieht echt lecker aus; mich hat bisher die Mechanik von solchen Projekten immer abgeschreckt.

  • Zitat

    mich hat bisher die Mechanik von solchen Projekten immer abgeschreckt.


    ...und genau DA stecke ich momentan fest. Bin gerade mitten in den Blecharbeiten. Das Gehäise (Deckel usw) sind aus 5 mm Aluminium. Sandgestrahlt und lackiert....Das dauert noch :-(


    Wenn jemand Interesse am Layout (mit Sprint Layout an vers. 2.0) hat, der darf sich gerne melden.



    Gruss
    Scope

  • Hi Nobody,


    habe mir die Schaltung mal angeschaut, R 635, 636 dienen zur Ruhestromeinstellung, Grund für das sterben der Endstufen kann sein:
    1. + / - Betriebsspannung des IC 601 stimmen nicht.
    2. D 603, 604, 607 zur Versorgung der Treiberstufe defekt.
    3. D 605, 606 defekt.


    Zur Überprüfung und Schutz der Endstufen in die + und - Zuleitung je 1 KOhm 5 Watt einlöten. Spannungen laut Schaltplan messen.


    Gruß Freddy

  • Hallo Freddy,
    vielen Dank für deine Antwort. Ich bin etwas weiter gekommen. Zunächst habe ich die Schutzschaltung deaktviert indem ich R701/702 ausgelötet habe. Über dei Klangregelung kommt ein Rechtecksignal in die Schaltung. Das Signal ist abhänig von der Stellung des Potis R511 für die Höheneinstellung. Habe statt den 0.22 Ohm Widerständen zwei 2,2K 3Watt eingebaut zum Schutz der Endstufentransistoren. Dieses Rechtecksignal tritt in beiden Endstufen auf und ist wohl daran schuld das die Dinger immer hops gehen. Ich gehe die Tage wieder dran und werde mal die Zuleitung von der Klangregelung zur Endstufe erneuern und eventuell die Kondensatoren tauschen wenn ich welche da habe.
    Vielleicht hast du ja noch eine Idee.
    Auf der Verorgungsspannung macht tummelt sich auch ein Sägezahnsignal. Kann das auch einen Einfluß haben? Es ist auf der positiven als auch bei der negativen Spannungsversorgung zu messen.


    Gruß
    Nobody

  • Hi Nobody, die Rechteck aus der Klangregelung sind nicht normal, deutet auf unkontrollierte Schwingungen hin. Siebelkos oder Rückkoppelung überprüfen. Lege den PIN 2 und 6 vom OPV mal auf Masse und schau mal ob die Endstufe immer noch schwingt. Auch die Erzeugung der +12 und -12 Volt in der Stufe mit Q 802, 803 überprüfen.
    Leichter Sägezahn auf der Versorgungsspannung kann bei höherer Stromaufnahme durchaus auftreten ( halbe Sinuswelle nach Gleichrichtung am Siebelko ), kompensiert sich aber da er an den Versorgungsspannungen gegensinnig auftritt.


    Gruß Freddy