Philips Anlage MCi500H ein Kanal defekt.

  • Hallo.


    Bei dieser Philips Midi-Anlage kommt aus einer Endstufe kein Ton heraus.
    Ein Wechsel des Endstufen-IC`s TDA 8932BT brachte keine Änderung.
    Daraufhin habe ich festgestellt, daß an Pin.28 des IC`s die 40 Volt Spannung fehlt, die an der funktionierenden Endstufe vorhanden ist.
    Leider kann ich nicht feststellen, wo die Spannung abhanden kommt, denn die Lötsatellen sind durchkontaktiert und auf der anderen Seite ist so viel brauner Klebstoff verbraucht worden, daß Bauteile und Leiterbahnen nicht mehr erkennbar sind.
    Laut A..O gibt es das Endstufenmodul nicht mehr und auch keinen Schaltplan.
    Die Anlage ist von 2008 und soll um die 600 Euro gekostet haben.
    Hat jemand einen Plan der Endstufe, ein Modul, oder einen Tip?


    Danke schonmal.


    LVMR

  • SM liegt bei elektrotanya.com

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • Bin jetzt endlich nach dem ganzen Weihnachtsstresss dazu gekommen, weiterzusuchen.
    Die 30 Volt Betriebsspannung ist vorhanden, sowohl an Pkt. 8 wie an Punkt 20 vom IC.
    Die NF bekommt das IC auch an den Punkten 3 und 15.
    Am Ausgang 27, 22 nichts.
    Ich konnte noch feststellen, das die Spannung an Pkt. 6, Power up unterschiedlich ist, dann bin ich an der funktionierenden Endstufe abgerutscht und R 3400 10 Ohm und IC defekt.
    Habe das Teil erstmal bestellt und dann mess ich weiter.
    Inzwischen habe ich herausbekommen, das das Gerät bereits anderswo in Reparatur war.
    Dort wurde gesagt, das die Endstufenplatine nicht mehr erhältlich sei und die Endstufe nicht repariert werden könnte.
    Traurig für Leute, die sich Techniker nennen. Wenigstens könnten sie es versuchen, aber es ist nicht sichtbar, das irgendetwas an der Endstufe gemacht wurde.


    Gruß und guten Rutsch ins neue Jahr



    LVMR

  • Hallo, bin neu hier und repariere eigentlich keine Geräte. Durch den Umstand, dass meine Freundin eine Philips MCI 500H/12 besitzt und der Tatsache, dass ein Kanal erst zeitweise und dann total ausgefallen ist, musste ich mit diesem Thema beschäftigen.
    Da der Wechsel des TDA8932 genauso wenig gebracht hat wie das Entfernen des Klebstoffes, musste ich tiefer in die Materie eindringen und habe festgestellt, dass es sich um einen temperaturabhängigen Effekt handelt. Bei kaltem Gerät (kalter Leiterplatte) funktionierte das Gerät einwandfrei. Nach einigen Minuten gab es kurze Aussetzer und danach den Totalausfall des linken Kanals. Der Vergleich der Betriebswerte/Signalformen beider Kanäle habe ich festgestellt, dass der Pin 11 (HVPREF) des intakten Kanals konstant bei UB/2 blieb, während der defekte Kanal temperaturabhängig seinen Wert veränderte. Kalt war er bei UB/2 (ca.14.5V in meinem Fall) und ist langsam bis auf 10,1V abgefallen. Bis dahin lief die ganze Geschichte normal. Mit zunehmender Temperatur aber fiel die Spannung auf etwa 8V ab und setzte die Endstufe außer Funktion. Sofort danach stieg die Spannung sägezahnförmig wieder auf über 10V und das Tonsignal war vorhanden. Ein weiteres Erwärmen mit der Heißluftpistole ließ den Kanal dann endgültig ausfallen. Dieses Spielchen war beliebig oft reproduzierbar.
    Der Austausch der relevanten Teile (470R/3466 - 470R/3469 - 100nF/2462 - BZX384-C18/6402) brachte null Änderung des Effektes. Erschwert hat diesen Austausch die Tatsache, dass die SMD-Teile geklebt wurden und die Kupferschicht auf der Leiterplatte super dünn ist.
    Bei der Ursachensuche bin ich außerdm darauf gestoßen, dass der 470uF/2443 defekt war und ausgetauscht werden musste. Da mich diese Situation ziemlich ratlos machte, wollte ich ein Ersatzboard besorgen. Ewig lange Telefonate - Dank Wartezeiten in der Hotline - haben mich nicht weiter gebracht. Diesen Weg habe ich dann zähneknirschend aufgegeben, als ich hier in diesem Forum lesen durfte, dass es keine Ersatzteile mehr gibt. Zum Glück hatte ich das ausgefüllte Formular zur kostenpflichtigen Abholung der Anlage nicht abgeschickt. Trotzdem wurde ich jeden Tag per E-Mail dazu aufgefordert, dies endlich zu tun. Meine Re-Mails, dass ich keinen Auftrag erteilen werde, wurden ignoriert. Erst ein erneuter Anruf bei der Hotlinie hat dieses nervige Spielchen beendet.
    Nun zurück zum Fehler.
    Die Anlage funktioniert mittlerweile wieder perfekt, aber nicht, weil ich die Ursache behoben habe, sondern die Wirkung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei dem Fehler um einen Feinschluss auf der Leiterplatte handelt, der sich temperaturabhängig bemerkbar macht.Da im Servicemanual nur die eine Seite des Layoutes abgebildet ist, hatte ich keine Chance etwas zu finden oder gar messen zu können.
    Der etwas unelegante, aber effektive Lösungsweg war der, dass ich mir aus der +30V eine externe und stabile UB/2 generiert habe. Mit einem simplen Spannungsregler. Diese UB/2 habe ich über einen Widerstand in Pin 11 eingespeißt und jetzt geht alles wieder dauerhaft perfekt. Tests über die Größenordnung des Widerstande habe ich ebefalls durchgeführt. Oberhalb von 56K tritt der Effekt noch auf. Meine Wahl fiel dann intuitiv auf 10K, aber auch bei 1K gab es keine Probleme.
    Jedenfalls ist jetzt meine Freundin wieder glücklich und muss ihre Anlage nicht zum Schrott werfen !!! :-)