Defektes Schaltnetzteil mit UC3842AN

  • Guten Tag in die Runde,


    ich habe Probleme ein Schaltnetzteil dauerhaft instand zu setzen. Der MosFet TR2 war kurzgeschlossen und das IC 2 sicherheitshalber auch gleich neu gemacht worden.Ersatzbauteile sind von Farnell, Transistor F8NK100Z und IC ist ein UC3842AN. Das Netzteil lässt sich einschalten, und alle Spannungen am Ausgang stehen an.
    ABER: nach etwa 2 Minuten ist die Diode D7 (BYV26E) defekt, deren Aufgabe die Versorgungsspannungsherstellung (17V) für IC2 aus der Hilfswicklung von TX1 ist. Die Anlaufspannung und über D7 gewonnene Betriebsspannung für IC2 ist DC-mäßig korrekt. Das Problem sind massive Oberwellen am Ladekondensator C3 - so als ob er überhaupt nicht vorhanden wäre! Kondensator hatte volle Kapazität, ESR Wert war auch gut. Dennoch ausgetauscht = Resultat ebenfalls negativ. Der kleine C14 (100n) war auch ok, dennoch erneuert - brachte auch nichts. Einspeisung von 17V Spannung aus Labornetzteil an Katode von D7 zeigt geringen Strom von etwa 10mA - massive Diodenüberlastung fällt demnach aus.
    Was kann das sein? Warum so üble Oberwellen?
    Habe leider kein Vergleichsschaltnetzteil zur Hand, und bisher nie mit dieser Art SNT zu tun gehabt.
    Danke für Ratschläge!

  • Danke für's mitdenken!
    Ja, der C3 hat Masse. Habe auch alles schon etliche male kontrolliert, Bauteile gewechselt etc.
    Die Diode D7 wird heiß im Betrieb, der Elko ebenfalls. Nach kurzer Zeit ist die Diode defekt. Das IC wird nicht warm und es wird offensichtlich auch nirgendwo zuviel Strom gezogen. Mir scheinen die vielen Oberwellen die Ursache für die Elkoüberlastung zu sein, und dadurch zuviel Strom durch die Diode. An der Anode der D7 liegt auch kein sauber aussehender Takt an, sondern ebenso ein wirres Gemenge von so etwas ähnlichem wie einer Taktfrequenz.
    Ich denke das ich das IC wohl versuchsweise extern aus einem Labornetzteil versorgen muss. Vielleicht hat der Trafo einen Windungsschluss oä.

  • Das ist ein guter Tipp! Danke dafür.
    Die Dioden sehen beide vom normalen Sperrverhalten betrachtet gut aus. Die P6KE200A kann ich nicht auf ihre 200V Richtung testen, und muss daher eine neue bestellen. Hab nix rumliegen. Das ist ja auch schon etwas spezielleres Teil.
    Ich bleibe am Ball und besorg die Diode!

  • Ich hatte nach Frank2 Tipp natürlich gleich probiert mir aus einer 50V und zwei 75V Z-Dioden eine 200V zu basteln - ging aber gleich mit Kurzschluss aller 3 Z-Dioden und der Sperrdiode in die Hose. Normale Z-Dioden haben nicht die Leistung des eingebauten Typs, daher habe ich vorhin bei Farnell originale Typen bestellt.
    Diese Dioden habe ich zwar im Vorfeld schon mit dem Hameg Komponententester aus dem Oszi mehrfach geprüft, habe aber nie bemerkt/bedacht das die P6K eine Z-Diode ist! Da kann schon ein ernster Zusammenhang bestehen. Das NT ist ja grundsätzlich sowas von primitiv. Ist übrigens in einem britischen Mischpult eingebaut, und macht am Ausgang +-15V und 48V.

  • Hallo,


    nur mal so nee Frage, beim Elko auch die polarität beachtet ? ( Elko wird warm )
    Nicht lachen, ist mir bei einem ähnlichen NT passiert und ich bin bei der Fehlersuche fast verzweifelt !!! ?( ?( ?(


    Damals auch im Forum nach Tipp gefragt usw..............


    Viel Erfolg, bis bald


    Wolfgang

  • Ja, Elko ist korrekt eingebaut. Ich hatte versuchsweise auch schon einen anderen genommen, da ich trotz richtigem Kapazitätswert und gutem ESR meine Zweifel an dem Bauteil hatte. Ausgangsseitig ist alles top! Last (= Audioschaltung) hängt komplett dran.
    Viel kommt bei dieser UC3842 Schaltung ja kaum in Frage. Einzig diese Diode/Z-Diode Kombi zwischen Ub aus den Netzelkos und dem SchaltFet habe ich nicht prüfen können, und bin gespannt wie sich eine neue 200V Z-Diode verhält. Meine Eigenbau Z-Diode ist sofort defekt gewesen!

  • Hallo zusammen,


    evtl. ist die Diode zu langsam?
    Ansonsten bleibt schon noch der Wandlertrafo. Der kann Windungsschluß haben. Kommt schon auch mal vor! Eine genaue Erklärung, warum dann aber die Diode ausfallen sollte,
    hab ich aber auch nicht.


    Gruß
    Bernhard

  • Hallo!
    Bei solchen Netzteilen, haben diese Dioden normalerweise 2 Ferritperlen an deren Anschlüssen. Hatte mal einen DVD-Player, der schon mal bei wem anderen in Rep war und dort wurde die Diode gewechselt, aber auf die Ferritperlen vergessen und ganz genauso verhalten wie dein NT.

    Sobald man ein neues Gerät öffnet, erlischt die Garantie. Für alle die es nicht wissen sollten, die Garantie ist ein heiliger Pakt, welchen wir notgedrungen mit dem Hersteller eingegangen sind. Der Hersteller bietet uns an das Gerät im Fehlerfall zu warten, im Gegenzug garantieren wir, die intere Hardware oder Service Menü nicht zu verletzen. Dieser kleine Teil hier, ist alles was zwischen dem Kunden und der Anarchie steht.
    [Blockierte Grafik: http://www.danasoft.com/sig/Electronicfox.jpg]

  • Männer, Zeit für eine Rückmeldung.
    Vorweg - immer noch das gleiche Elend, Netzteil funktioniert nur eine halbe Minute!

    R15 müsste abbrennen, bevor die Diode heiß wird.

    Zum R15 ist zu sagen, dass dieser Widerstand in der vorliegenden Netzteilplatine nicht vorhanden ist. Den Plan habe ich von einem fast baugleichen Gerät genommen, da ich von dem Patienten keinen speziellen Plan vorliegen habe. Ist aber sonst nahezu identisch.
    Aber ich habe den R15 probeweise ergänzt - brennt ab!


    Die 200V Z-Diode auszuwechseln hatte auch nichts gebracht.
    Wäre es denn möglich das der von mir eingebaute F8NK100Z schlechter ist als der im Schaltplan verwendete STP4NB80FP?
    Beides sind N-Channel, wobei der jetzt eingebaute MosFet noch eine zusätzliche Diode zwischen Gate und Source intern hat. Der eingebaute Typ war auch der, der in der Platine ursprünglich verbaut war. Allerdings war dieser ja vor einigen Monaten schon mal defekt. Damals reichte der Tausch des IC und des MosFets, um dem Kunden das Gerät für mehrere Monate lauffähig zu machen. Als das Gerät erneut in die Werkstatt kam reichte der Tausch von IC und MosFet leider - wie schon beschrieben - nicht mehr aus. Das hat also eine Ursache.
    Inzwischen weiß ich nicht mehr was ich machen soll? Bauteile sind alle neu :evil:

  • Hallo!
    Weil grad einen SAT-Kopfverteiler repariert habe, welcher auch einen UC3842 drin hatte. Machte auch Oberwellen bis die Sicherung sich verdünnisierte. Schuld war hier der Pufferelko mit 39µ 450V und verursachte Brumm und das Oberwellen. Wenn du also auch schon alles getauscht hast, bleibt auch bei nur noch der Pufferelko übrig. :D

    Sobald man ein neues Gerät öffnet, erlischt die Garantie. Für alle die es nicht wissen sollten, die Garantie ist ein heiliger Pakt, welchen wir notgedrungen mit dem Hersteller eingegangen sind. Der Hersteller bietet uns an das Gerät im Fehlerfall zu warten, im Gegenzug garantieren wir, die intere Hardware oder Service Menü nicht zu verletzen. Dieser kleine Teil hier, ist alles was zwischen dem Kunden und der Anarchie steht.
    [Blockierte Grafik: http://www.danasoft.com/sig/Electronicfox.jpg]

  • hallo steko


    leider kann man auf deinem schaltbild nicht den kompletten schaltweg sehen was eine diagnose zur not sehr schwer macht,auch weiss niemand um welches gerät es sich dort handelt.
    schau mal hier rein,ich denke da kommen wir der sache schon nãher


    http://www.allen-heath.com/uk/…ne%20VF1%20Schematics.pdf


    möglich solltest du einmal das nt ohne verbraucher laufen lassen und die spannungen am trafo messen oder noch besser zuerst die wicklungen testen.
    ein windungsschluss verursacht ebenfalls störimpulse.


    ich hoffe das schaltbild als ganzes betrachtet bringt dich weiter


    gutes gelingen


    steffen

  • Also früher hat man in so einem Fall das Oszilloskop genommen und direkt in der Schaltung gemessen (vielleicht bin ich aber auch zu alt und mit der Methode nicht modern).
    Dauert doch 2 Minuten bis die Kiste stirbt.
    Da ist genügend Zeit sich die Signale vernünftig anzugucken.
    Man darf auch das Netzteil nach einigen Sekunden wieder abschalten wenn die Messung erfolgt ist ;)


    Grundsätzlich würde mich mal interessieren woraus das Netzteil ist.


    Am besten wäre es natürlich Originalersatzteile zu verwenden.


    Wer schon einmal Stunden oder Tage an einem Gerät verbracht hat nur weil die Ersatzteile trotz gleicher Bezeichnung nicht richtig funktioniert haben, der weiß was ich meine.


    Also mein Tip geht in Richtung schlechte Ersatzteile, defekter Trafo oder selbsteingebauter Fehler.

    Gruß vom THOMSONFREAK


    Nicht immer nur rumnölen und anderen die Schuld geben sondern sein Leben selbst in die Hand nehmen !

  • hallo thomsonfreak


    in der tat magst du recht haben und ich stimme dir eigentlich voll zu ,doch bei austauschtypen handelt es sich im regelfall um originalkopien des originals,bei dem einen lautet die bezeichnung so und im original so.


    das nt ist eigentlich recht simple ,den trafo hatte ich schon in verdacht gebracht und wenn ich richtig liegen sollte,mit dem gerätetyp, so kann der fehler auch vor oder nach dem eigentlichen nt liegen.
    zum einen könnte ein c durchgeschlagen sein und durch einen spannungsanstieg das problem verursachen oder aber auch in der stromversurgung der nachfolgenden stufen liegen.spannungsregler oder ein defekter c oder evtl. sogar ein hochohmiger r.
    es gibt fehler in elektronischen baugruppen,welche man nicht durch messen sondern durch zufall findet.


    hier hilft nur ein lastfreier test


    der versuch macht kliug


    steffen

  • Hallo Steffen,


    es werden heutezutage häufig Bauteile angeboten mit genau der selben Aufschrift und oft auch im selben Gehäuse.
    Das heißt dann aber leider noch lange nicht das die dann etwas taugen ;)


    Das die Diode D7 stirbt muß m.E. entweder meßbar sein oder die Diode selbst ist das Problem.


    Na dann viel Spaß noch.


    Achso, in was für einem Gerät ist dieses Netzteil denn nun verbaut ?


    Gruß

    Gruß vom THOMSONFREAK


    Nicht immer nur rumnölen und anderen die Schuld geben sondern sein Leben selbst in die Hand nehmen !

  • morgen thomsenfreak


    das problem mit ersatzteilen kennen wir doch alle mehr oder weniger,wenn man grosses glück hat bekommt man einen china crack
    und was da drauf steht,muss noch lang nicht drin sein.


    ich habe leider keine ahnung zu welchem gerät das nt gehört,steko schreibt nur das es in einem englischen mischpult verbaut ist.
    ich habe gestern auf grund der trafobezeichnung im net gesucht und den unter obigen link gefunden,was eigentlich zur grätebezeichnung passen kann.
    ich würde hier vorschlagen,das steko sich mal über das datasheet kundig macht,siehe hier


    http://pdf1.alldatasheet.com/d…DdZHv.wCKZ+/datasheet.pdf


    es ist zwar wie alle auf englisch aber dennoch sehr ausführlich gut beschrieben.


    nun noch mal zu den tauschtypen,klar wenn man einen typ sucht spucken die suchmaschinen einiges aus.
    jedoch sollte man sich dann die daten genauer ansehen,wenn es schon exoten sind.
    jedoch renomierte hersteller halten bei der produktion von direkten tauschtypen die originalen parameter ein,so lang die nicht aus einer hinterhoffabrik aus china kommen.


    habe mal bei einem bekannten deutschen elektronikteile händler für teures geld angeblich originale bc 413 gekauft,am ende stellte sich raus das die teile original china cracks waren und als rauschgeneratoren verwendung finden konnten.
    darin stimme ich dir im grossen und ganzen zu.


    ich denke aber nicht,das die bauteilqualitât bei steko das problem verursacht,ich vermute hier ein anderes defektes teil welches die symptome verursacht.
    habe hier derzeit auch solch einen patienten,eine hk ca 140q ,endstufe für car,günstig und angeblich ok bei ebay gekauft.
    naja,ok ist anders.
    leider lag das teil ein paar tage rum bei mir da ich mit zwei gebrochenen lendenwirbeln eigentlich handlungsunfähig war.
    nun der tag der langsamen genesung kam und ich machte mich über das teil zur probe her.
    keine reaktion,protect abschaltung!
    fehlersuche im nt ,elkos 4*1000/16 ausgelaufen,einer wäre verståndlich aber vier!
    ok,wechsel,keine besserung.dann auf fehlersuche,drei digi transen durch,ersatz durch wald und wiesen mit vorwiderständen.
    schon besser aber noch nicht optimal.die fehlerverstärker des 494 regelten nicht,also das teil mal getauscht,selbe sch....
    nun was bleibt dann noch?
    die elkos raus und getestet und gemessen.
    das ende vom lied,drei elkos total tod und einer feucht mit nur noch einem zehntel der kapatitåt.


    nun lief das nt wieder fast perfekt,nur die transistoren als tauschtyp kommen erst noch.


    ich denke bei steko wird ein ãhnliches problem vorliegen,leider habe ich keine werte zu dessen trafo finden können und wenn dann ließen sich die seiten nicht öffnen.
    jedoch kann er anhand vom datasheet gut die impulse testen,denn die sollten gleich sein und wenn es an den oberwellen liegen sollte,so findet er dann schnell die ursache.


    gruss steffen