Yakumo Notebook Q7M, startet nicht

  • Hallo,
    ich habe ein Yakumo Notebook mit der Bezeichnung Q7M mobilium V YW geschenkt bekommen. Ich bin Radio und Fernsehtechnikermeister und möchte gern etwas über die Vorgehensweise bei der Fehlersuche in solchen Geräten lernen. Daher wäre es schön wenn ich dieses Notebook für mich verwenden könnte. Angeblich soll das Mainboard defekt sein, aber ich denke sowas kann man auch versuchen zu reparieren.
    Der Fehler stellt sich so da: Nach dem Einschalten leuchten 2 Leds, eine
    blaue und eine grüne, das CD Laufwerk macht ein kurzes Geräusch und läßt sich auch bedienen, der CPU Lüfter läuft kurz hoch und läuft dann langsam weiter. Mehr passiert nicht, Display bleibt dunkel. Nach ca. 20 Sekunden ertönt ein Piepen im Sekundentakt. Dieses Piepen läßt sich nur durch trennen der Stromzufuhr abstellen.
    Ich hoffe Ihr könnt mir einen Tipp geben.
    Vielen Dank im Voraus

  • Aus Deiner Branche kennst Du vielleicht noch systematische Fehlersuche - vergiss alles, was damit zu tun hat. Sobald Software sich mit übelst zusammengezimmerter Hardware, die mit 100-seitigen Erratasheets in Serie geht paart, ist alles aus. Dass noch was piept deutet schon mal darauf hin, dass der POST noch anläuft, dann aber einen Fehler findet.
    Wir nehmen in solchen Fällen erstmal alles raus, was rausnehmbar ist - HDD, Optisches LW, RAM, Akku, CMOS-Batterie.
    Dann bekommt das Ding intaktes RAM und Saft von einem bekannt-guten Netzteil. Läuft? Gut, dann die fehlerhafte Komponente unter den Ausgebauten suchen. Bei Geräten mit Parallelport hilft mitunter der POST-Code-Tester. Wenn es dann nicht läuft, heisst es, die vitalen Spannungen checken: Corespannung, 1-2 Spannungen für die RAMs, Systemspannungen 3,3 und 5V und was immer Northbridge und ggf. Grafikchip wollen (1,8V ist häufig). Notfalls anhand der Datenblätter der verwendeten Schaltregler-IC abschätzen.
    Wenn eine fehlt - Ursache finden. Meistens legt der Systemcontroller nur den Enablepin auf "aus", weil irgendwas anderes im Argen ist. Nicht selten hat sich ein BGA von der Platine gelöst, in letzter Zeit haben wir bei einigen Serien aber auch "nur" gebrochene Verbindungen am Controller vom Corespannungswandler.
    Ab und an zersemmelt ein Kunde auch mal sein BIOS teilweise ("ich habe nieeee geflasht"), das ist ohne Anhaltspunkt auch immer sehr lustig.
    Die meisten Fehler sind nach dem Auseinanderbauen dann auch erstmal weg, weil sich wie gesagt irgendwo ein dicker Chip von der Platine löst und das Zerpflücken genug Unruhe in die Sache gebracht hat, dass die Verbindungen erstmal wieder da sind...

  • Danke erstmal für die schnelle Antwort.
    Hab mal alles entfernt und dann nochmal eingeschaltet... gleiche Symtome wie vorher. Darufhin Spannungen gemessen an diversen Elkos,
    1,3 V 5,0V 2,6V. Am Stecker zum Display an 3 Pins 5Volt sonst nichts, ist das OK ???

  • Jo kann sein.
    Die 1,3 und 2,6 würde ich mal in die Nähe der Speicherslots tun, 2,5 und ca. die Hälfte sind Ub und Uterm für DDR1-Speicher. Wie siehts am Proz aus - irgendwas zwischen 1 und 2V vorhanden?
    3,3V solltest Du auch irgendwo haben, hast Du aber wohl auch, da es piept - was sowieso auf recht weite Funktion hindeutet. Piept es denn dauernd, wenn es erstmal angefangen hat, oder ist ein Code erkennbar - 9 mal und dann Pause oder sowas?

  • Moin Moin,
    danke für Deine schnelle und ausführliche Hilfe,
    hab heute mal am Proz. gemessen, aber 1-2 Volt finde ich nicht. Leider kann ich nur von oben messen, denn wenn ich das Board drehen will, muß ich die Kühlung demontieren.
    Bei ebay habe ich ein neues Board für 69,- euro entdeckt, aber wie kann ich sicher das Proz. Bios Chip usw. i.o. sind ??
    Außerdem möchte ich das Board wenn möglich ja auch reparieren.
    Schön wäre es wenn ich ein zweites hätte, um so Teile prüfen zu können. Gibt es eigentlich für Mainboards auch so eine Art Schaltplan ?
    Es handelt sich bei mir wohl um das Gericom G557.
    Achso: seit ich ohne cmos Batterie und RAM betrieben habe, ist jetzt nach ca. 20 Sek. nur noch Dauerton zu hören, vorher hatte ich immer intervall Piepen.

  • ich habe ein AMI Bios, danach wäre es ein Netzteilfehler ( Dauerton ).
    Kann ich mir aber nicht vorstellen, da ich die wichtigsten Spannungen für OK befunden habe. Eventuell ist ja auch der Bios Chip selbst der Übeltäter, aber wie kann ich das überprüfen?

  • Die dicke fette Leiterfläche, die links vom CPU-Sockel zu den Kondensatoren geht dürfte Vcore sein, da mal messen. BIOS testen: Chip mit korrektem BIOS zum Mainboard neu flashen, wenn's dann geht, wars das BIOS ;)
    Schaltpläne gibt es zu jedem Gerät, nur zugänglich sind sie im Falle von Mainboards, Desktop wie Notebook, nur in Ausnahmefällen.

  • du sagst, du hättest erst seit dem Entfernen von RAM und Batterie den Dauerton. Setze die doch bitte nochmal ein und schau dann, welcher Ton da ist. Das Entfernen des RAM verfälscht natürlich den Piepston.

  • Hallo Leute,
    es gibt völlig neue Erkenntnisse. Das Dauerpiepen wurden durch Unterspannung des Akkus ausgelöst. Ich hatte zuerst nicht bemerkt, daß ein Anschluß der Ladebuchse abgerissen war. Der Akku läd jetzt, Piepen ist weg, aber mehr passiert nicht.
    Ich habe nun ein neues Board in England bestellt, es kostet dort nur 33,- Euro, wenn das da ist, sehen wir mal weiter.
    Bis dann...

  • So, nun kann die Geschichte weitergehen:


    Ich habe das neue Board bekommen, paßt alles wunderbar, aber:
    Immer noch der gleiche Fehler !!!!
    Nach meiner Logik kann es jetzt doch nur noch die CPU selbst sein, oder
    was meint Ihr ?

  • Hartmut,


    mobile CPU´s wie diesen mit 400MHz FSB gibt´s meist nur noch gebraucht ab und zu in der großen Bucht, vorwiegend in den USA - wird die CPU auf dem Kern denn überhaupt warm ? Ich hatte neulich einen IBM Thinkpad mit bekanntem Flexingproblem zum reparieren, dort war nach dem Boardtausch der Druck auf die CPU durch den Kühlkörper etwas zu hoch (Justageschrauben am Kühlkörper waren ein Tick zu fest) und der PC sprang nicht an. Die mobilen CPUs sind aber in der Regel nicht so anfällig wie z.B. die Pentiums 3 und Celerons im Sockel 370, versuchs bei ebay, viel Erfolg.


    Gruß


    Rudi

  • Moin Satcouser,
    danke für Deine Tipps. Heute habe ich eine neue CPU (SL8ML), bekommen. Und jetzt werde ich langsam wahnsinnig---- immer noch der gleiche Fehler !!!
    Ich kann mir das einfach nicht mehr erklären: alle Hardware entfernt, Board neu, CPU neu und trotzdem keine Änderung.

  • Hallo Hartmut,
    da sind doch bestimmt noch Baugruppen bei, die nicht getauscht (bzw. woanders geprüft wurden (auch wenn es noch so unwahrscheinlich sein sollte) z.B. die Speicher).


    MfG
    Gerdio

    Ich beantworte keine E-Mails, deren Absender ich nicht einordnen kann, wenn ich zuhause bin

  • nabend Hartmut,


    wie Gerdio schon meinete kanns rein theoretisch auch der Speicher sein (was aber eher seltener ist), läuft denn der Lüfter auf der Kühlkörpereinheit nach ein paar sek. an ? Festplatte auch mal testweise abhängen. Hatte mal ein Mainboard hier wo der Ventilator auf dem Northbridgekühler defekt war, erst als ich den vom Board getrennt hatte lief der PC an. Nochmal die Frage, werden der Chipsatz und die CPU warm nach ein paar Sek - Min. ? Wenn nicht muß der Fehler doch irgendwo in der Stromversorgung liegen da Dein Board ja neu ist, die Vcore variiert übrigens zwischen 1 und 1,3V bei diesem Prozessor, wie shaun auch schon gepostet hat da nochmal genau messen. Oder meine letzte Überlegung: schließ mal alles an außer die Grafik vom Board zum Display und dann versuch mal über den externen VGA-Anschluß am Board mit Monitor zu starten, das Gleiche hatte ich mal bei nem Toshiba Satellite älteren Datums wo das Display hinüber war aber der PC ohne am externen VGA wieder funktionierte. Mehr fällt mir auch nicht ein.
    Habe eben noch das Service Manual gefunden ! Das Notebook ist baugleich mit dem Gericom Phantom, guck mal unter


    http://ftp.acomp.hu/pub/gerico…ervice/Service%20Manuals/


    und vergleiche - sollte passen



    Viel Erfolg


    Gruß


    Rudi

  • Wie ich schon in meinem ersten Posting zur Sache schrobte: alles, was rausnehmbar ist kommt raus. Dann Test mit Netzteil und Display oder ext. VGA, um den Fehler sicher auf das MB zu beschränken. Gestern hatte ich ein Toshiba, da war's die Tastatur. Mit Keyboard schwarzer Schirm, kein Booten, kein Piepen, ohne lief alles. Dann mal Tastatur mit gestartetem OS rangesteck und siehe da: Zeichensalat im Editor, da waren wohl 4-5 Tasten durch verplötscherte Flüssigkeiten etwas leitend geworden. Aber davon weiss natürlich niemand was...

  • Also folgene Symtome sind nach wie vor unverändert: Blaue LED leuchtet, Lüfter läuft an, CPU wird warm (1,28Volt), wenn Akku eingesetzt ist kommt auch die grüne Lade LED, kein Piepen, kein Bild, auch nicht über ext. VGA. Dabei ist alles vom Board entfernt worden, es ist nur noch der Prozessor und der Bios Chip drin. Ich denke so müßte doch wenigstens ein Piepen beim Start kommen.
    Aus diesem Grund ist es für mich völlig unlogisch, das mit neuem Board und neuem Prozessor genau das gleiche Phänomen auftritt.
    Da ich nun ziemlich am Ende bin, kann ich mir nur vorstellen das, das neue Board ebenfalls defekt ist. Schön wäre es wenn ich die entfernten Komponeten auf einem anderen lauffähigem Board testen könnte. Diese Möglichkeit fehlt mir aber.

  • Tja das ist dann schlecht wir haben eigentlich immer genug Notebooks, um 90% der aktuellen Komponenten zu testen, nur leider sind in den Problemgeräten die anderen 10% verbaut ;)
    Ich denke mal, dass das "neue" MB auch defekt ist, der Fehler kommt mir bei dem Ding nicht unbekannt vor, aber Kunden, die so ein Ding kaufen, kommen normalerweise auch mit der Vorstellung, eine Reparatur für <<100 Euro zu bekommen in den Laden. Da läuft dann ausser kurz HDD,ODD und RAM raus nicht viel...