Servicemanual für CUC5301 gesucht

  • Hallo Experten -


    Kann mir jemand einen brauchbaren Schaltplan samt Bestückungsplan für das folgende Gerät zur Verfügung stellen?


    Auf meinen TV steht hinten:
    T55-545text
    CUC 5301
    Grundig


    Ich habe leider nur eine miserable russische Kopie des Schaltplans gefunden.


    email ist ka5220-278@online.de



    Vielen Dank!



    Gruß -
    Henrik

  • Hallo Bube01 -


    Danke für diesen Plan. Scheint eine neue Variante zu sein. Und ja, ist auch besser zu lesen. Danke!


    Deine Tipps werde ich alle abklappern. Eigentlich nur noch aus Interesse. Das TV ist innerlich schon verschrottet. Grundig hat einfach keine wirkliche Produktqualität.


    Interessanterweise kam vor ein paar Tagen im Fernsehen, das es Loewe richtig gut geht. Ich dachte, die gäbe es gar nicht mehr. Haben sich total auf reiche Leute eingestellt und laufen mit diesem Nischenmarkt erfolgreich. Klar, es gibt ja auch zunehmend Reiche und Arme und dazwischen wird es immer dünner...



    Vielen Danke nochmals!


    Gruß -
    Henrik

  • Hm. Wie wäre es, wenn du mir erklärst was ein echtes Grundig-Gerät denn ist? Meinst du Geräte vor 40 Jahren?


    Wenn du dich so toll auskennst, dann wäre ich an einer kurzen Erklärung des Wischerkontaktes interessiert. Mir ist aufgefallen, das kein Degauss stattfindet, wenn ich den TV einschalte. Zumindest höre ich das typische Geräusch nicht mehr. Weiters hat früher die Netz-LED eine Zeitlang gepumpt, bis das Gerät dann doch anging, wenn man über den Netzschalter einschaltete. Im Standby ging er immer sofort an. Jetzt bleibt die LED grundsätzlich aus.
    Laut Plan sollte Degauss doch auch funzen, wenn selbst das SNT defekt ist, oder?
    Da gibt es einen extra Transistor, der über 10M und einen VDR irgendwas im Chassis steuert. Kontrolliert wird er per Netzschalter über einen separaten Kontakt. Verstehe ich nicht ohne Hintergrundwissen.


    Gibt es eigentlich irgendwo eine tolle Abhandlung, wie die Grundig-Geräte prinzpiell funktionieren? Das sind ja modulare Schaltpläne, die aus früheren Entwicklungen endlos wieder kopiert wurden in das jeweils neue Gerät. Jetzt nicht falsch verstehen, ich suche _keine_ Einführung in die TV-Technik. Das Lehrbuch hatte ich schon vor Jahren mal gelesen. Es geht mir um die Schaltungstricks die typisch für Grundig sind.


    Klar, es wäre leichter für mich wenn ich die diversen Lehrgänge bei Grundig hinter mir hätte. Ich bin aber kein TV-Techniker, sondern Elektronikentwickler für Embedded Systems. BTW: Da werden nicht nur die Schaltpläne anders strukturiert, sondern auch FR4 4-lagig anstatt FR2 billich verwendet.



    Gruß -
    Henrik

  • Modulare Pläne?
    Schaltungstricks?


    So solltest Dich lieber mit den Grundlagen eines SMPS vertraut machen!
    Der Wischerkontakt hat mit diesem Defekt überhaupt nichts zu tun! :rolleyes:

  • Du scheinst mich falsch einzuschätzen. Die Grundlagen eines SMPS habe ich bereits vor 25 Jahren anhand eines der ersten PowerMOSFET-EvalKit von Siliconix mit VN0600D erarbeitet. Das dazu passende Patent für eine spezielle Ladungspumpe kam später dazu.


    Also erzähle mir keinen Mist. Wir haben noch nicht April. Scheinst wohl aus dem Rheinland zu kommen.


    Ich fragte nach der Funktion des Wischerkontaktes!


    Ich kann natürlich auch Google bemühen. Dauert halt länger, als wenn man in der richtigen Abteilung fragt.



    Oh Gott. Wo bin ich hier eigentlich -
    Henrik

  • Zitat

    Original von Henrik
    Du scheinst mich falsch einzuschätzen.


    Ganz sicher nicht!


    Jemand der das NT nicht mal bis zur Entmagnetisierung prüfen kann und den Fehler beim Wischerkontakt sucht, obwohl das SMPS nicht arbeitet, sollte selbst keine Reparaturversuche vornehmen!

  • Zitat

    Original von Henrik
    Du scheinst mich falsch einzuschätzen.


    Ganz sicher nicht!


    Jemand der das NT nicht mal bis zur Entmagnetisierung prüfen kann und den Fehler beim Wischerkontakt sucht, obwohl das SMPS nicht arbeitet, sollte selbst keine Reparaturversuche vornehmen!


    PS.
    Wenn Du lesen könntest würdest Du mich auch nicht im Rheinland vermuten. :rolleyes:

  • ich kann Dir sagen wie er auf Wischerkontakt kommt: Guggst du Wikipedia , da hat irgendein Heini eingetragen:

    Zitat

    Es gibt z. B. Fernsehgeräte mit so einem zusätzlichen Wischerkontakt an ihrem Netzschalter, mit dem die Entmagnetisierung der Bildröhre während des Einschaltvorgangs ausgelöst wird.


    Henrik: Ganz ehrlich: Ein wenig überheblich kommst Du schon daher in deiner Art.
    Es gibt keine

    Zitat

    Abhandlung, wie die Grundig-Geräte prinzpiell funktionieren?

    Glotze ist Glotze und die funktionieren prinzipbedingt alle ungefähr gleich. Das ist auch der Grund, warum der Beruf "Radio- und Fernsehtechniker" heisst und es nicht 200 Berufe gibt wie "Schneider-TV-Techniker", "Vestel-TV-Techniker", "Grundig-TV-Techniker" etc etc. Es gibt sicher Schulungen der Hersteller -- aber die wirds nicht zum Download geben.
    Das technische Problem, was Du hast ist nix grosses, denn wenn ich lese

    Zitat

    Weiters hat früher die Netz-LED eine Zeitlang gepumpt, bis das Gerät dann doch anging,

    dann sollte eigentlich jemand, der sich mit SMPSsen auskent alles klar sein. So gesehen kann ich Uwe nur zustimmen:

    Zitat

    So solltest Dich lieber mit den Grundlagen eines SMPS vertraut machen!

    und vor allem an eines Denken:
    Entwickler gehen immer von intakten Bauteilen aus -- zum Fehler beheben muss man wissen, was passiert, wenn welches Bauteil versagt oder seine Werte ändert!

    Sleep is an abstinence syndrome caused by lack of coffeine


    Anfragen per Mail oder PN zwecklos -- was glaubt Ihr warum das hier FORUM heisst?!?!

    Einmal editiert, zuletzt von tedbodensee ()

  • Zitat

    Original von tedbodensee
    ich kann Dir sagen wie er auf Wischerkontakt kommt: Guggst du Wikipedia , da hat irgendein Heini eingetragen:


    Wahrhaftig!! 8o 8o


    Den Beitrag habe ich bei Wikipedia soeben mit entsprechender Erklärung zur Diskussion gestellt!


    Gruß Uwe


  • Ja, das stimmt erstmal. Ich kenne aber beide Seiten, dann erstmal macht man eine Lehre und dann wird man erstmal Neger in der Reparaturstation in der Industrie. Entwickeln darf man typischerweise erst, wenn man dort sehr erfolgreich war. "Entwickeln" gehört auch sicher nicht zum Berufsbild eines TV-Fritzen. Und bin auch dafür bekannt, praktisch jeden beliebigen Fehler zu finden. Nicht ohne Grund in Vermittlungstechnik eine Eins gehabt.


    Aber das nur am Rande. Jetzt wird erstmal die Möhre inspiziert.


    Also ist der Wischerkontakt irgendwas mit Reset oder Ton-Mute. Mehr muß ich ja dazu nicht wissen.



    Gruß -
    Henrik

  • Zitat

    Original von Henrik
    Ich kenne aber beide Seiten, dann erstmal macht man eine Lehre und dann wird man erstmal Neger in der Reparaturstation in der Industrie. Entwickeln darf man typischerweise erst, wenn man dort sehr erfolgreich war. "Entwickeln" gehört auch sicher nicht zum Berufsbild eines TV-Fritzen. Und bin auch dafür bekannt, praktisch jeden beliebigen Fehler zu finden. Nicht ohne Grund in Vermittlungstechnik eine Eins gehabt.


    Ich lach micht tot! [Blockierte Grafik: http://www.pgm-hq.org/Smilies/lol.gif]


    Keine Ahnung von nichts und hier auf Entwickkung-Ingenieur machen.


    Du findest nicht mal einen Fehler in einer kaputten Stehlampe! :D

  • Ich habe wenig Ahnung von Röhrenfernsehern.


    Zurück zum Thema:


    Der PTC scheint zu gehen.


    Alle Lötstellen auf Primärseite nachgelötet, Dioden geprüft. Soweit scheinen auch alle Widerstände in Ordnung. Der MOSFET hat zumindest keinen internen Kurzschluß. Das SNT-IC schwingt mit 9kHz und auf der Sekundärseite liegen an Pin 1 des 7805 ca. 3,5V an.
    Trenntrafo habe ich keinen. Daher werde ich wohl auch mein teures Scope nicht ranhängen können.


    Leider kann man die Sekundärwicklungen nicht abtrennen. Also auch keine Möglichkeit das SNT im Leerlauf zu betreiben, was laut Datenblatt des TDA4605 möglich wäre. Hm.


    Vorschläge?



    Gruß -
    Henrik

  • Nun ja, der direkte Weg Studium->Entwickler ist nicht wirklich unüblich. Das war auch ein wesentlicher Unterschied zwischen z.B. Philips und Grundig. Während bei Grundig großteils praktisch erfahrene Mitarbeiter in gehobene Positionen kommen konnten ist bei Philips seit jeher eine eher elitäre Personalauswahl an der Tagesordnung. Stellenanzeige im Stil von 20 Jahre alt, Promotion summa cum laude,... Und solche Leute entwickeln dann ein Schaltnetzteil bestehend aus drei Transistoren, welches nach 3 Jahren seinen Dienst versagt und nur durch Einbau eines kompletten Reparatursatzes wieder für weitere drei Jahre instandgesetzt werden kann.


    Von den Grundig-Geräten halte ich sehr viel, daher einige Hinweise:


    -Ein vollständiges Ablöten der Sekundärwicklungen ist nicht ratsam, da sonst ein heftiges Überschwingen der Spannung am Trafo stattfindet, was das Schaltglied und andere Teile zerstören kann. Der Entwickler sollte wissen, daß die im Trafo gespeicherte Energie nahezu vollständig auf die Sekundärseite abgegeben wird, wobei der Snubber nur darauf ausgelegt ist, die Energie der Streuinduktivitäten aufzunehmen. Wird nun das netzteil ohne Sekundäre Gleichrichter + Elkos in Betrieb genommen, so muß die Energie anderweitig absorbiert werden. Daher nie alle Sekundärwicklungen gleichzeitig freilöten.


    -Bekannt sein sollte folgende, bei sperrwandlern übliche Implementierung eines Überlastschutzes mit Anlaufschaltung: ein hochohmiger Widerstand R633 lädt einen Elko C633 langsam auf. Das IC wird von diesem Elko versorgt, wobei eine interne Startschaltung im IC dieses erst bei Erreichen einer Schwellwertspannung von z.B. 14V aktiviert. Somit kann der Elko sich ungestört bis zu diesem Schwellwert aufladen. Dann startet das IC und versorgt das Schaltglied mit Steuerimpulsen. Über eine Hilfswicklung am Wandlertrafo und einen Gleichrichter D653 wird nun der IC weiterversorgt und das Netzteil ist betriebsbereit. Bei starker Überlast des Netzteils liefert die Hilfswicklung nur unzureichend Spannung, so daß der IC nur über den Elko und den hochohmigen Anlaufwiderstand versorgt wird. Folge: Elko lädt sich auf->IC startet->Elko entlädt sich durch das IC->Netzteil stoppt->Elko lädt sich auf usw.


    Was kann der Entwickler hieraus folgern?


    -Wird das Gerät vom Stand-By aus eingeschaltet, so wird die Anlaufschaltung nicht benötigt. Beim kaltstart dagegen schon.


    -Das Netzteil ist ausgangsseitig evtl. überlastet, z.B. durch eine defekte Zeilenendstufe. Dagegen spricht aber, daß ein solcher Fehler dauerhaft wirksam wäre - das Netzteil würde also auch nach längeren Versuchen nie starten.


    -Eine defekte Gleichrichterdiode am Netzteilausgang oder ein Windungsschluß im Trafo sind ebenfalls nicht so wahrscheinlich, da dann meist der Schalttransistor stirbt (Hauptinduktivität des Trafos im Sperrwandler ist nicht mehr wirksam).


    -Eine unterbrochene Hilfswicklung wäre möglich, aber selten.


    -Wäre der Anlaufkondensator C633 defekt, könnte das Netzteil evtl. nicht zuverlässig anlaufen. Das IC erhält nicht lange genug Strom, um die sekundären Elkos aufzuladen und über die Hilfswicklung sich selbst zu versorgen.


    Daher würde ich zuerst in Richtung C633 suchen, und dann in richtung sekundärer Überlast. Dazu eine Gleichrichterdiode nach der anderen auslöten - aber nie mehrere gleichzeitig.

  • Hallo Frank -


    Danke für deine ausführliche Erklärung. Wie ein Sperrwandler-SNT funzt, weiß ich. Genau aus dem Grund, das:
    1. Im Fehlerfall die Fehlersuche durch indirekte Wirkungsweise erschwert wird, und
    2. es _immer_ eine Spezialanfertigung des Trafo ergibt


    benutze ich solche eben nie in meinen Designs. Ich bin da nicht der Einzige der so denkt.


    Der Weg vom Studium in die Entwicklungsabteilung mag für ein Unternehmen erstmal den Reiz des günstigen Mitarbeiters haben, ist aber im Hinblick auf Qualität eher eine blöde Idee.


    In der Zwischenzeit hatte ich der Reihe nach die Sekundärdioden 'der Spannungslage nach' von hoher Spannung abwärts abgeknipst. Irgendwelche Testbrücken gibt es ja nicht.
    Ergebnis:
    Der Ausgang des Trafos zum LM317 muß ab sein, dann bekommt der 7805 Versorgung -> Netz-LED geht!


    Beim LM317 ist keiner seiner direkten Anschlüsse nach Masse niederohmig. Das Vertikal-Ablenk-IC hat keinen Kurzschluß am Ablenkspulen-Ausgang. Auch nicht an seiner Versorgungsspannung.
    Der zu hohe Strom fließt also entweder irgendwo ins Chassis auf einer der Versorgungsleitungen. Suche ist wieder mies, da Plan keine direkten Hinweise gibt. Durchsuchbares pdf is auch nisch, durchsuchbare Netzliste ohne eigene Layoutsoftware-File sowieso nicht.


    Oder: Das Vertikal-IC zieht nur während Arbeit zu hohen Strom. Nach dem Einschalten würde dieses ja sofort aktiv werden. Den Standby kann ich momentan nicht mehr ansteuern, da nur der Weg über Aus -> An -> Standby möglich.


    Idee?


    Ich geh jetzt aber erstmal fernsehen "zur Ablenkung" ...


    Gruß -
    Henrik

  • Zitat

    Original von Henrik
    In der Zwischenzeit hatte ich der Reihe nach die Sekundärdioden 'der Spannungslage nach' von hoher Spannung abwärts abgeknipst.


    Ein Schaltnetzteil sollte niemals ohne entsprechende Ersatzlast betrieben werden!


    Zitat

    Der zu hohe Strom fließt also entweder irgendwo ins Chassis auf einer der Versorgungsleitungen.


    Wie hast Du festgestellt, daß die Sekundärlast zu hoch ist und der Fehler nicht im SMPS selbst zu suchen ist???


    Ich wette, bei dem Gerät sind einige Elkos taub.

  • Der kundenspezifische Trafo ist nicht nur beim Sperrwandler gegeben, sondern auch bei den anderen Topologien wie Eintakt/Gegentakt Flußwandler. Einziger Nachteil beim Sperrwandler ist an sich der etwas schlechtere Wirkungsgrad.


    Es gibt natürlich eine naheliegende Lösung, die Schutzschaltung außer betrieb zu setzen: man versorgt das IC direkt über ein galvanisch getrenntes Labornetzteil mit +15V. Dann ist der Pumpeffekt unterdrückt. Nachteil: bei einem ernsten Fehler brennt das Netzteil ab.


    Wurde der erwähnte Anlaufkondensator erneuert?