Warum ändert sich bei Fernsehgeräten die Bildbreite je nach Bildhelligkeit?

  • Bei hellen Bildern - also bei hohem Strahlstrom - wird das Bild fast aller Fernsehgeräte etwas breiter. Meistens nicht das gesamte Bild, sondern die Breite ändert sich nur im Bereich heller Bildstellen, sodass sich dabei die ganze Bildgeometrie verzieht. Auch teure 100Hz Geräte machen da kaum eine Ausnahme. Besonders störend machen sich die Bildbreitenschwankungen bei Breitbild-TV's im 4:3 Modus bemerkbar.


    Bei Computermonitoren - jedenfalls bei den besseren - tritt dieser Effekt hingegen nicht auf. Warum?


    Ist die Schaltung die zur Stabilisation notwendig wäre für "ordinäre" TV-Geräte einfach zu aufwendig, oder liegt das noch an etwas anderem?



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    Beste Grüße
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    Wer die Diode nicht ehrt, ist des Transistors nicht wert.

  • Hallo.


    Bei hohe Strahlstrom sinkt die Hochspannung etwas.
    Die Geschwindigkeit der Elektronen wird dadurch niedriger.
    Da sich an der Ablenkung nichts aendert wird die Elektronenstrahl relativ weiter abgebogen > das Bild wird breiter.


    Bei Monitoren ist es in der tat so dass die Hochspannung stabilisiert ist und die haben meistens getrennte schaltungen fuer Horizontalablenkung und Hochspannungserzeugung.
    Bei Fernseher ist das nicht so, da wird aus die H-Ablenkspannung mittels Hochspannungstrafo die Anodespannung produziert.


    MfG, Ron.

  • Aber seltsamerweise gibt es dieses Problem nicht bei einem CineVision 160 M. 8)


    Für alle Nichteingeweihten: Das ist ein ITT Videoprojektor aus den 80ern.


    Der läuft mit einem fast ganz normalen ITT TV-Chassis (Compact-Chassis 80 CV), nur leicht modifiziert für den Betrieb mit 3 einzelnen Röhren. Die Bildbreite bleibt auch bei extremen Strahlstromschwankungen absolut konstant, und Strahlstrom braucht er sicherlich jede Menge um damit das Bild in brauchbarer Helligkeit an die Wand zu werfen.


    Also irgenwie ist es möglich mit einer ganz normalen Zeilentrafoschaltung ein stabiles Bild zu bekommen. Mir ist dabei nur das *Wie* nicht so recht klar.


    Zufällig habe ich auch noch einen CineVision 160 (ohne das M für Multinorm) hier rumstehen. Die beiden Chassis sind zu 98% schaltungsgleich, aber bei diesem hier schwankt die Bildbreite genauso wie von normalen TV's her gewohnt. ?(


    Seltsam daran ist auch dass es ITT schon in den 80er Jahren anscheinend irgendwie geschafft hat eine Schaltung zu konstruieren bei der die Hochspannung (und somit die Bildbreite) strahlstromunabhängig stabil bleibt, aber bei sogenannten "modernen" TV-Geräten dieses Problem weiterhin besteht. ?( ?(


    -


    Nachtrag: Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Chassis ist eine Schaltungsänderung im Netzteil (elektronische Sicherung?). Der "M" ist darüber hinaus mit einer 2A Sicherung abgesichert, der ohne "M" (mit den Schwankungen) besitzt nur eine 1A Sicherung. Das Schaltnetzteil ist also höher belastbar, aber das allein kann es doch eigentlich auch nicht sein was die Bildbreite konstant hält.



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  • Man kann über einen Fusspunkt Widerstand an der Hochspannungswicklung die Höhe des Strahlstroms erfassen und damit über die O/W-Endstufe die Bildbreite regeln so dass die Grösse des Bildes dann kaum noch schwankt

  • Lieber dumm gefragt als dumm gestorben: Warum tut man es dann nicht???


    Wenn ich mit einem geeigneten Testbild (unten) meinen 1998er Philips-TV nachprüfe (ja der mit der ESF-Bildröhre :rolleyes: ) dann ist die Verbiegung der vertikalen Testlinie in der unteren Bildhälfte nur einigermassen wegzubekommen wenn der Kontrast auf ein absulutes Minimum eingestellt wird. Bei normaler Kontrasteinstellung (ca. 50%) ist die Linie so krumm wie ein Schürhaken. X(



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  • Tja, da haben die wohl irgend etwas Falsches verwendet :rolleyes: , sonst wäre ja das Bild nicht so krumm. ;(


    Mal sehen ob ich noch rausfinde warum der eine ITT Projektor schwankt und der ander nicht. Die O/W Schaltungen sind jedenfalls zu 99,9% identisch bei beiden.



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  • Hallo.


    Das subjective verfarhren von Bildgrosse aenderungen ist viel grosser als z.B. Focus Entreglung usw.


    Als stabilisierung wird auch manchmal ein niederohmige Wiederstand (bis 100Ohm) in die Speiseleitung des Horizontaltransistors hinzugefuegt.
    Wenn die Strahlstrom steigt, steigt auch die Stromaufnahme des Horizontalendstufe. Dieses verursacht ein spannungsabfall ueber die Wiederstand.
    Deswegen sinkt die Speisespannung des Horizontalendstufe und auch die Hochspannung und verursacht ein kleine reduktion der Horizontale Ablenkstrom.
    Man wurde sagen das diese Wiederstand das Effekt veraergert aber die Ablenk empfindlichkeit (=Bildgrosse) ist umgekehrt proportional zu der Hochspannung. Die Bildbreite ist proportional zu der Ablenkstrom (und Hochspannung).
    Deswegen ist es moeglich die Wiederstand so zu waehlen das ein vergrosserung des Bildbreites durch Hochspannungsveranderung kompensiert wird von Horizontalstromsenkung.


    MfG, Ron.

  • Hallo.


    Oben genanntes gilt fuer Bildgrosse kompensation fuer das ganze Bild.
    Wenn eine vertikale weisse Line 'unter' ein horizontale weisse linie dargestellt wird (zB.wenn ein Raster angezeicht wird), ist die vertikale Line verzerrt, weil die Strahlstrom in ein sehr kleines Bereich sehr stark belastet wird.
    Das wird das Manheimm effekt genannt.
    Auch dazu gibt es ein zusatz Schaltung. Sehe auch das bild. Parallel an die Kondensator (2432, 2433, 2434) fuer S-korrektur wird ein Parallelschaltung von ein Elko (2424), (Meistens) 2 Dioden (6425, 6425) und ein Wiederstand (3434, 3435) hinzugefuegt. Diese Elko wird aufgeladen und stellt etwas extra Ladung zu verfuegung.


    MfG, Ron.

  • Ein uralter ITT Röhrenprojektor, und selbst bei maximalem Strahlstrom (Gitterregler auf Vollanschlag, mit Rücklaufstreifen) lässt sich hier die Bildgeometrie nicht aus der Ruhe bringen. Der Rand des Bildes trifft millimetergenau und kerzengerade immer die gleiche Stelle der Leinwand :P (der Bildrand wird ja hier durch nichts verdeckt).


    Ein PHILIPS-TV mit Parallelschaltung von Elko und Dioden. Das Ergebnis sieht man im Bild hier weiter unten :rolleyes: - Kontrasteinstellung 40 von 63, Bildformat 14:9, DVD-Testbild über RGB.


    Auf dem Standbild fällt die Verzerrung noch relativ gering aus. Bei schnell wechselnden Bildern ist der "Gummibildeffekt" hingegen noch wesentlich stärker ausgeprägt, so als ob die Korrekturschaltung zu träge auf den sich schnell ändernden Strahlstrom reagieren würde. :(


    Und irgendwie kaputt kann eigentlich auch nichts sein - a.) weil es schon immer so war und b.) weil es bei anderen Fernsehern mehr oder weniger genau so ist.



    Also die Rätselfrage des Tages: Was hat der alte ITT in seiner Stabilisierungsschaltung was der neu PHILIPS nicht hat? ?( ?( ?(


    -Systemfehler

  • Hallo,



    meine Vermutung liegt darin, das der Innenwiderstand der Hochspannungsstufen (Zeilentrafos) sich in der letzten Zeit sehr stark geändert hat und ausserdem in der Peripherie Teile eingespart werden - da billiger- eben low kotzt

    Gruß vom THOMSONFREAK


    Nicht immer nur rumnölen und anderen die Schuld geben sondern sein Leben selbst in die Hand nehmen !

  • Täuscht das nur oder hat der Philips sogar noch mehr Teile um den ZTR rum als der ITT? Die Zeilenendstufe z.B. besteht aus zwei(!) parallel geschalteten Transistoren - sowas sieht man nicht allzu häufig.


    Und weil wir gerade bei gesparten Teilen sind: Das ITT-Netzteil kommt ganz ohne (superteuernichtmehrlieferbaren) Schalt-IC aus. Gerade mal acht Transistoren (Type 08/15) aus dem Bastelladen und die Kiste läuft. 8)


    Na dann machen wir halt vorsichtshalber die Rätselfrage des Monats daraus, und danach verschieben wir das Ganze in die Rubrik "Sonstiges > Ungelöste Rätsel".



    -Systemfehler



    Schreibt man "ups" eigentlich nicht mit zwei "p"? Das sollte nochmal leicht editiert werden. :D

    Beste Grüße
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  • Hallo.


    Ein Raetsel kann ich loesen.
    Bei der gezeichte Philips sind zwar 2 Transi's im Plan gezeichnet, im Chassis ist aber nur 1 da. Je nach Ausfuehrung wird da 7420 (BU2508AF) oder 7420 (BU1506DX) eingeloetet. Die haben beide ein andere Bauform. Deswegen sind auf die Platine 2 stellen anwesend fuer diese Transi's. Weil die Platine automatisch aus Schaltplaene (CAD programm) hergestellt wird, sind auch im Plan 2 Stellen fuer die Transi's gezeichnet, mit ein unterschiedlich Pos.nr.


    MfG, Ron.

  • Vielleicht ist ja die Hälfte der anderen Teile die im Plan eingezeichnet sind im Gerät auch gar nicht vorhanden :rolleyes: , da sollte man mal dringend nachsehen. Falls der TV nur aus einem Leergeäuse besteht, würde sich damit vielleicht das krumme Bild erklären lassen. :D


    Bis jetzt war der TV nur einmal aufgeschraubt. Das war als ein kleiner, blauer Scheibenkondensator im Netzteil explodiert war. X(



    -



    Nachtrag: Manche TV-Geräte neueren Datums bestehen in der Tat nur aus einem Leergehäuse, welches nach dem Abschrauben der Rückwand prompt in sich zusammenfällt. :O :rolleyes: X(



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  • Deutlich sichtbar wird der Effekt wenn man mit dem Testbildgenerator einen weißen Balken mit etwa 1/3 der Bildhöhe mittig ins Bild stellt. Um das ganze Bild zieht man dann einen Rahmen.


    Das Bild wölbt sich dann beim alten Sharp gut 1cm nach außen.


    Bemerkung: der alte Grundig Eleganz mit Thyristor Ablenkung zeigt sich gänzlich unbeeindruckt von diesem Bild.


    Auch bei schnell wechselnden TV Bildern (t.B . Techno Videos) wackeln beim Mediamarkt die Senderlogos bei allen neuen Geräten erheblich hin und her.


    Die Hochspannungserzeugung aktueller Geräte ist einfach unterdimensioniert und minderwertig. Zu kleine Kerne in den Zeilentrafos, zu dünne Drahtstärken, zu dünne Isolation.


    Die alten Zeilentrafos waren fast doppelt so schwer wie die neuen DST.

  • Hatte mich auch schon häufiger mal gewundert wieso eigentlich in manchen voll ausgewachsenen 70cm Fernsehern ein Zeilentrafo drin steckt den man von der Grösse her eher in einem 37er Portabel vermuten würde.



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    Beste Grüße
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