Mathe: Formel f. Kapaz. von Elkos

  • Hallo,


    gibt es eine Formel, die aus:


    U, I und F die Kapazität des Ladeelkos ausrechnet??


    Ich will mit Excel eine Rechenhilfe bauen.


    Vielen Dank!!!

    Notebook / PC Reparaturen bis auf Bauteilebene. Programmierung von fehlerhaften Bios Chips inkl. Besorgung des Datensatzes.
    Mit Gewerbe!

  • Häh? Entscheidend ist doch erstmal, wie groß die Restwelligkeit werden darf, dann wie sich der Laststrom spannungsabhängig ändert (beim Widerstand fällt er linear, beim Schaltregler steigt er usw), ob Ein- oder Vollwellengleichrichtung erfolgt usw.
    Wenn man das Gleichgewicht zufliessender und abfliessender Ladung betrachtet, kommt da sowas "Handliches" wie C>=ILast*(Pi/2-Phi)/(2*Pi*f*DeltaU) raus,
    ILast ist der mittlere Laststrom, Phi der Phasenwinkel, ab dem Ladung erfolgt,f je nach Gleichrichterschaltung 50 oder 100Hz und DeltaU die Welligkeit (Spitze-Spitze-Wert), die Du zulassen möchtest.
    Das ganze Elend der Gleichrichterei kannst Du zB hier
    http://profgossner.members.winisp.net/pdf/Kapitel06.pdf
    nachlesen, oder im Tietze/Schenk, da steht es IIRC etwas kompakter drin.


    EDIT: ja, tut es. DeltaU=ILast/(2*C*f). Eigentlich noch "mal" eins minus vierte Wurzel aus Innenwiderstand durch 2 mal Lastwiderstand. Wenn da was kleineres als eins herauskäme, wäre das 1. eine Verringerung der Brummspannung und 2. ein mieser Trafo ;)

  • Genau wie shaun schon geschrieben hat, erforderliche Restwelligkeit ist der entscheidende Faktor!


    Da kann man mir der Eulerischen Funktion, Integralrechnung etc. herangehen, aber es wird der Realität nur nahekommen.
    Lastverhalten durch weitere Kapazitäten in der Schaltung, induktive Lasten und auch der ESR des Elkos und RI der Spannungsquelle müssten in einer genauen Berechnung berücksichtigt werden.


    Elkos haben außerdem eine große Toleranz und altern!
    Hier trifft dieses dumme Sprichwort: viel (Kapazität) hilft viel (gegen Restwelligkeit) ausnahmsweise mal zu, wobei zu beachten ist: Was ist nötig, was ist möglich.
    Restwelligkeit bleibt immer, da es keine unendlich großen Kapazitäten und keine unendlich kleinen RI´s gibt.


    Gruß Uwe

  • So ist es. Den Ri der Spannungsquelle habe ich oben ja erwähnt und dann unterschlagen, der ESR der Elkos wirkt dem Ri der Quelle (der mit dem C einen Tiefpass bildet und somit dämpfend wirkt) entgegen, die wirkliche "Brumm"spannung hängt aber wie gesagt auch von der Stromaufnahme der Last ab. Ein Widerstand wäre da gutmütig, aber oft ist die Last getaktet und dann kann man eigentlich sagen, man dimensioniert den Elko einmal für die Restwelligkeit der Quelle, einmal für den Ripplestrom der Last, addiert das Ganze und multipliziert mit k.
    k wird dann im Laboraufbau empirisch ermittelt :)
    In einem Industrieprojekt dann noch mal drei, Faktor 1,5 für den ruhigen Schlaf und Faktor zwei, damit die Entscheider was zum Optimieren haben ;)
    Ich habe mich schon mit 25000uF Siebkapazität in einem 12V/2A-Netzteil erwischt, da ging es dann um Toleranz gegenüber fehlenden Netzperioden.

  • Vielen Dank!!


    Ich werde das beste draus machen.


    Kann ich es nicht einfach nach Faustregel machen und umrechnen? Von wegen


    50Hz --> 1000µF bei 1A
    100Hz --> 500µF bei 1A
    200Hz --> 250µF bei 1A
    usw.....?

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  • Hängt von vielen Faktoren ab, z.b. Art der Gleichrichterschaltung,
    Innenwiderstand der Quelle (e.g. Trafo mit Netz), gewünschter Ripple,
    Lastart,...
    Näherungsweise kann man mit C*U=I*t rechnen.
    Nebenbei, Kondensatoraufladung: Uc=U*(1-e^{-t/(R*C)})

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • Ich stimme ja nach fixer Durchsicht der aufgeführten Formeln meinen Vorschreibern zu, habe jedoch bei einen Blick in meine Berufsschulaufzeichnungen und in das Buch "Die Hohe Schule der Elektronik" Band 1 festgestellt das man es auch übertreiben kann.


    Mit folgender Formel solltest du gut zurechtkommen:


    U restwellig-spitzespitze=(0,75*I last)/(f gleichrichtung*C ladekapazität)


    Bsp.: I l =1,4A, U rest...=5% von Ub, Ub=12V, f gleich...=100Hz
    ergibt C l=17500uF das deckt sich grob mit Gabrijel Aussage.


    Nachtrag: In dem "Fachbuch" und im Friedrich Tabellenbuch wird der Faktor von 0,75 weggelassen. Warum ihn unser Lehrer dazu genommen hat weiß ich nicht mehr.



    Ja und jetzt prügelt auf mich ein wie grob und ungenau diese Formel ist aber das ist Stand Berufsschule 2002.



    Gruß Rico

    Technische Änderungen die dem Fortschritt dienen, sind vor dem Techniker geheim zu halten.

    Einmal editiert, zuletzt von heinbloed ()

  • Zitat

    Original von tcfkao
    Nebenbei, Kondensatoraufladung: Uc=U*(1-e^{-t/(R*C)})


    Die habe ich mir vor meiner Meisterprüfung damals extra im Formelbuch (bereits nach t und C umgestellt) im Formelbuch notiert! :D


    Gilt aber nur für eine reine Gleichspannungsquelle! ;)


    Gruß Uwe

  • Die "Formel" ergibt sich aus der DGL.
    Für Entladung ist es dann Uc=U*e^{-t/(R*C)}
    Außerhalb der Leitdauer des Gleichrichters und für resistive Last stimmt
    es, für Längsregler kann man mit Konstantstrom rechnen, bei SMPS wird
    es etwas aufwändiger...


    Die Restwelligkeit hängt auch von der Leitdauer des Gleichrichters ab,
    die vom Innenwiderstand der Quelle, und der von der Größe des Trafos...
    deswegen Vorsicht mit diesen "Daumenregeln"...

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