RC9140, ZT def., ÜHA108, Lagerfähigkeit

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    Hersteller: RFT
    Modell: RC9140
    Fehler: ZT def.
    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten: Fehler gefunden...


    Hallo,
    ich habe hier einen RFT-Portable-TV RC9140. Der ZT ist mit lautem Knall geplatzt - kurzzeitig kommt noch teilweise HK-Spannung (bis ca. 60V) und auch etwas Hochspannung - dann geht er in die Schutzschaltung. Das übliche also.
    Gebraucht wird ein ÜHA108. Pollin hat den aus alten DDR-Beständen - für günstige 2,95 Euro - wenn er denn laufen würde. Das ist meine Frage. Die ZT sind nun mal die Schwachstelle der alten RFT-Schätzchen. Habe ich eine gute Chance, daß so ein wirklich gut abgehangener ZT noch funktioniert? Irgendwie war da doch etwas mit der Alterung der Vergußmasse. Passiert das nur, wenn die Teile schon in Betrieb waren oder ganz grundsätzlich auch bei langen lagern von Neuware?


    Der Oldi gehört einem Freund und der hängt irgendwie ein bißchen an der Kiste. Einen 37er Küchenverblöder aus meinem Fundus wollte er nicht... Also, wenn es wirtschaftlich halbwegs vernünftig ist, soll der Fernseher repariert werden. Tips zu Alternativen von Diemen etc. sind also auch willkommen.


    Gruß
    Thomas

  • Unter Vorbehalt: Ich habe mal was gehört, dass diese DDR-FBTs hygroskopisches
    Isolationsmaterial verwenden... ich würde das Teil vor Benutzung mal stundenlang
    bei ca. 80°C durchbacken... dann sollte der trocken sein.
    Zwar völlig anderer Zusammenhang: So habe ich mal den "abgesoffenen"
    Tankschwimmer eines Citroen AX regeneriert... :D
    Das Teil bestand aus einem schwarzen, porösen Material ähnlich wie Aktivkohle! 8o
    Hat zumindest solange gehalten, bis die Besitzerin die Karre vor die Wand setzte...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

    Einmal editiert, zuletzt von tcfkao ()

  • @ Thomas
    Richtig, diese Vergussmasse saugt Feuchtigkeit auf. Kannst aber den neuen alten Trafo kaufen und mal für 24 Stunden richtig Gleichstrom durch die Sekundärwindung fließen lassen. Der Trafo sollte dabei mindestens 60° warm werden. So hab ich die Dinger immer trocken geheizt und bisher keine Ausfälle zu verzeichnen.
    Gruß Christoph

  • @ tcfkao und Uhrmacher:
    Vielen Dank für die Tips. Das mit dem vorher gut durchbraten werde ich machen. Außerdem werde ich einfach mal zwei von den ZT's bestellen - bei dem Preis geht das ja. Einer wird es doch hoffentlich wenigstens eine Zeit lang machen.


    Was mich aber wundert: Der TV war ja regelmäßig in Betrieb. Als ich noch einen 4000er benutzte, ist mir auch zweimal stinkenderweise der ZT geplatzt - praktisch innerhalb des normalen regelmäßigen Gebrauchs. Nur Feuchtigkeit kann doch da eigentlich nicht die Ursache sein - oder?


    Gruß
    Thomas

  • Der Prozess des durchbackens ist übrigens eine praktisch angewandte Methode in der Industrie: SMD-Bauteile, die infolge falscher Lagerung feucht geworden sind, wie z. B. Kondensatoren, Tantalelkos, SMD-Leuchtdioden, kriegt man wieder fit, in dem man sie mehrere Stunden zwischen 60 und 80 Grad "trocknet", damit beim Reflowlöten die Gehäuse durch die Dampfblasen im Gehäuse nicht gesprengt werden. Selbst ein geringer Feuchtigkeitsanteil in einem Kunststoffgehäuse eines Optokopplers kann dieses durch einen Wärmeriss zerstören.