Gigaset 4000 Classic, Lautsprecher, SD153B-6

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    Gerät: DECT-Telefon
    Hersteller: Siemens
    Modell: Gigaset 4000 Classic
    Fehler: Lautsprecher defekt


    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten: Gehäuse geöffnet...


    Hallo,
    ich habe hier ein Gigaset 4000 Classic, bei dem der Lautsprecher (= Hörerkapsel) defekt ist. Das ist eine dynamische Kapsel, die eine Impedanz 150 Ohm haben sollte. Sie ist aber hochohmig. Der Typ lautet: SD153B-6
    Über den Grundtyp SD153B findet mal verschiedenes im Netz. Made in China. Das Gehäuse des Siemens-Teils weicht stark ab oder es gibt ein Außengehäuse.
    Gekennzeichnet wird das wohl durch die Extention "-6"
    Ansonsten scheint es dem Telefon noch gut zu gehen. Die Bastschäden durch das aufbrechen der Gehäuseschalen halten sich auch in Grenzen. Es wäre also schön, wenn man ein Ersatzteil auftreiben könnte, auch wenn es nur ein "Classic" (= Sparversion) ist.


    Zuerst würde mich natürlich interessieren, ob man irgendwo zu einem vertretbarem Preis einen Ersatzlautsprecher beziehen kann. Wenn man so googlet, scheint das ein Unterfangen zu sein...


    Andere Idee:
    Weiß jemand, ob in anderen Telefonen (auch Handys) etwas baugleiches verbaut wurde. Einige alte Siemens-Handys könnte ich noch in meinem Fundus haben.


    Allgemeine Unmutsäußerung zum Produkt...:
    Das trennen der Gehäuseschalen war wieder einmal ein Akt. Die Hauptplatine ist aus Pertinax. Alles in allem ein überteuertes Wegwerfteil. Das Bedienkonzept ist auch Murks - selbst wenn man sich daran gewöhnt hat.


    Gruß
    Thomas

  • Zitat

    Original von Thomas.B
    Alles in allem ein überteuertes Wegwerfteil.


    Einfach konsequent sein! :D :D :D

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)

  • @ tcfkao:
    So schnell geben die Preußen nicht auf. Jetzt, wo ich die Festung (ich meine das Sch...-Gehäuse) schon weitgehend unbeschadet eingenommen habe... Außerdem mache ich gern jemanden ein Freunde.
    Als ich das Ding auseinander hatte, dachte ich allerdings schon, mich trifft der Schlag und mußte meinem Unverständnis über solchen Billigpfusch mal eben Luft machen.


    Gruß
    Thomas

  • War ja auch nicht so ernst gemeint.. ich weiß ja, dass Du hartnäckig bist.
    Ich hatte vor ca. einem Jahr denselben Fall bei einem Gigaset 3000 confort
    (Hörerkapsel hochomig), da wurde mir hier aus dem Forum geholfen.
    Bescheidene Anfrage bei Siemens brachte nur unattraktive Reparaturpauschale.
    Das Ding habe ich nicht ohne Spuren zu hinterlassen aufbekommen, war mir
    aber egal, da Eigengerät.
    Stell mal ne Anfrage im Flohmarkt ein, solche Teile liegen sicherlich noch
    massenweise bei den Leuten rum...

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  • @ tcfkao:
    Ich betreibe seit vielen Jahren zwei Gigaset 3000 Comfort. Eins wird weniger benutzt (privat) und ist noch ziemlich gut im Schluß. Das geschäftlich genutzte Gerät hat schon deutlich mehr gelitten - hauptsächlich durch das öffnen des Gehäuses. Das erste Mal mußte ich "einbrechen", weil sich das aufgelötete FFC-Kabel zum Display von seiner Lötstelle auf der Hauptplatine gelöst hatte. Das habe ich ziemlich brutal wieder aufgebraten (siehe Thread "Gigaset 3000 Comfort") und das hält nun schon seit Jahren. Letztens mußte ich das Ding wieder aufknacken, weil einige Tasten immer schlechter funktionierten und sich nur noch mit Gewalt bedienen ließen - nur der übliche Telefonschmoder, aber jedes Mal, wenn ich das Gehäuse aufwürgen muß, bekomme ich Frust auf Siemens. Inzwischen sieht das Telefon aus, als ob der Hund damit gespielt hätte...


    Außerdem habe ich ein Gigaset 4000 Comfort. Das hat bislang noch keinen Ärger gemacht. Aber wenn darin auch eine Pertinax-Leiterplatte ist, wie im 4000 Classic, was ich gerade reparieren will, ist ja schon klar, daß dem Ding keine große Zukunft beschieden ist. Auffällig am 4000er sind die langen Ladezeiten der Akkus.


    Die Hörerkapseln von 3000 Comfort und 4000 Classic unterscheiden sich. Das 3000 Comfort hat einen 2. Lautsprecher an der Rückseite zum Klingeln und Freisprechen. Beim 4000 Comfort scheint das auch so zu sein. Beim 4000 Classic muß das Klingeln die Hörerkapsel übernehmen. Das scheint nicht die wahre Pflege zu sein und laut Datenblatt ist die Kapsel dafür nicht gedacht.


    Der Besitzer des Telefons soll entscheiden, was damit wird. Wenn es meins wäre, würde ich es zur Seite legen und warten, bis sich ein geeigneter Organspender ergibt. Die Idee mit dem Flohmarkt ist gut - oder eben die Bucht.


    Gruß
    Thomas

  • @ Andy72:
    Tja, solche Werkzeuge bzw. Vorrichtungen hat Siemens sicherlich. Als Bastler kann man es aber wahrscheinlich vergessen, so etwas zu kaufen. Entweder bekommt man es gar nicht erst oder es ist für gelegentliche Reparaturen viel zu teuer. Bleibt der Eigenbau - auch aufwendig.


    Ich habe vor vielen Jahren mal mit einem Siemens-Mann wegen meinem damaligen Gigaset 1000S telefoniert. Selbst Siemens repariert die Mobilteile nicht spezifisch, sondern bietet den Austausch zu einem Preis an, bei dem man sich lieber für ein neues Gerät entscheidet. Die Austauschgeräte werden (oder zumindest wurden) mit neuen Gehäuseschalen geliefert. Displayabdecklung und Tastaturmatte auch - glaube ich.


    Völlig blind mit dem Schraubenzieher mache ich es übrigens auch nicht. Ich lege zwei dünne Stahlbleche in den Spalt und über die wird mit einem Schraubenzieher gehebelt. Ganz ohne Spuren bleibt es trotzdem nicht. Außerdem können bei aller Vorsicht die snap in's abreißen. Ich betreibe einigen Aufwand, damit das nicht passiert.


    Nur frage ich mich, warum Siemens keine praktikable Lösung findet, die es den Kunden ermöglicht, einfache Reinigungs- und Wartungsarbeiten selbst durchzuführen. Dem Marktanteil und dem erzielbarem Preis wäre das sicher zuträglich.


    Gruß
    Thomas

  • Zitat

    Original von Andy72
    Tja, Thomas für die Geräte gibts auch ein spezielles Öffnungswerkzeug. Wenn man das mit dem Schruabendreher macht muss man sich nicht wundern..


    Gibt es, aber Gehäuse geht trotzdem kaputt.Ist Siemens auch egal, da jedes Servicegerät ein neues Gehäuse bekommt

  • Ich habe die Dinger immer mit einem Schraubendreher aufgemacht , allerdings ohne Kratzer ;) Kleine Macken im Gehäuse habe ich dann mit der HotAir wieder wegzaubern können . Braucht halt viel Übung :D


    Siemens und Ersatzteile : Man hat keine Chance , irgendwas zu bekommen . Ich habe mir deswegen schon ein Bein ausgerissen , weil ich eine Zeit lang Schnurlostelefone in "größerer Stückzahl" repariert habe. Einzige Möglichkeit : Schlachtgeräte.

  • @ P_Schmidt:
    So hat man mir es damals auch erklärt. Ein Ersatzgehäuse war trotzdem nicht zu kaufen...


    @ Joe aus Hoe:
    Klingt interessant; vor allem das mit der Kraterbeseitigung per Heißluft.


    Ich mache folgendes:
    - Telefon gut durchwärmen (50...60°C) damit die snap ins nicht reißen und alles etwas flexibler wird
    - ringsum wird mit einer Spritze dünnflüssiges Öl sparsam ringsum in die Nut aufgetragen - zumindest beim ersten Mal
    - dann wir das Telefon in der Hand kurz "durchgeknetet" - damit das Öl in die snap in's läuft, ich bilde mir ein, daß ich so weniger Kraft aufbringen muß und so auch die Kanten weniger gefährde
    - zwei dünne Stahlbleche von einer alten Fühllehre und ein geeignet zugeschliffener Schraubenzieher (breit, recht scharf, Ecken rund)
    - ein paar Kunststoffstreifen, die am Anfang eingeschoben werden, damit die Schlitze nicht wieder zuschnappen
    - ich fange im Displaybereich an, dann nach unten bis zur anderen Seite - oberen Teil zum Schluß


    Die Gehäusehälften und die Tastaturmatte wasche ich mit Spülmittel oder Fettlöserspray. Tastaturmatrix: Spiritus, Isopropanol
    Display: kein Spiritus, davon wird u.U. die Oberfläche matt, Lappen mit Wasser und Spülmittel


    Vor dem Zusammenbau bekommen die snap in's etwas Silikonöl. Dadurch geht es bei nächsten Mal leichter und die Ölung kann entfallen.


    Ca. 90% der "Defekte" sind versiffte Tastatur und Kontaktunsicherheiten an den Lade-, Akku- oder Lautsprecherkontakten.


    Viele dieser Geräte könnten deutlich länger halten und für mehr Kundenzufriedenheit sorgen. Aber bei Siemens glaubt man scheinbar "was lange hält, das bringt kein Geld". Die Umstellung der Platinen von FR4 auf Hartpapier spricht ja auch eine deutliche Sprache. Mit dieser Einstellung kann man aber bald nur noch im Billigsegment am Markt teilnehmen - oder eben gar nicht mehr.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo,
    ich habe gerade festgestellt, daß der alte Thread "Gigaset 3000 Comfort", auf den ich mich hier bezogen habe gar nicht mehr verfügbar ist. Der war im Juni 2004. Das ich hier gerade meine Erfahrungen zur Gigaset-Reparatur zum besten gebe, kopiere ich die wesenlichen Textteile zum Thema Displaykabel wieder anlöten hier mal wieder ein.


    >>>
    bei meinem Gigaset 3000 Comfort war auch das Displaykabel abgerissen. Die Ursache ist vermutlich, daß mir das Telefon einige Male heruntergefallen ist. Zuerst funktionierte die Displaybeleuchtung nicht mehr, womit ich einige Monate gelebt habe. Heute ging bzgl. des LCD fast nichts mehr und zuweilen stürzte das Display ab - änderte also seine Anzeige nicht mehr. Das schlimmste ist immer das öffnen der geclipsten Gehäuseschalen. Ganz ohne "Macken" habe ich das noch nie geschafft.


    Korrosion war bei meinem Gerät nicht vorhanden. Es mußte nur gereinigt und das Kabel wieder angelötet werden. Das ist heikel, weil das Flexkabel direkt auf die Hauptplatine gelötet ist und man an die Lötstellen nicht direkt herankommt.


    Meine Methode:
    - beide Lötstellen frisch und relativ dick verzinnt
    - sehr viel Kolophoniumlösung auf die Lötstellen UND die Oberseite des Flexkabels
    - Flexkabel mit einem Klebestreifen exakt ausgerichtet fixiert
    - Lötstation auf 370°C, viel Zinn auf die Spitze und dann die Lötspitze flach auf die Rückseite des Flexkabels gepresst - einige Sekunden lang
    - hinterher alles mit Spiritus reinigen


    Klingt brutal, funktioniert aber. Das Flexkabel übersteht den kurzzeitigen Temperaturschock. Besser wäre wohl eine Heißluftlötstation für SMD-Löten - habe ich leider nicht...
    <<<


    Lesenswert ist dazu auch der aktuelle Thread "Defektes Display am 3035 isdn" im Bereich Funktechnik. Die Methode von "Joe aus Hoe" klingt schonender.


    Noch ein Hinweis: Die gelöteten Displaykabel gibt es gesichert nur bei der 3000er Reihe. Beim Gigaset 1000 war es geklebt und beim 4000er anscheinend auch wieder. 2000er: keine Ahnung.
    Im Hinblick auf die Zuverlässigkeit halte ich beide Methoden höchst fragwürdig. FFC/FPC-Steckverbinder sind wirklich nicht teuer und bzgl. der Zuverlässigkeit bewährt. Die gibt es z.B. von MOLEX oder AMP in allen möglichen Varianten.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo,
    ich gebe hier abschließend noch zu Protokoll, daß die Hörerkapsel aus einem T - Sinus 700S baugleich ist.
    So ein Telefon ist mir letztens zugelaufen - in katastrophalem Zustand (LCD und Platine gebrochen, Gehäuse schwer mitgenommen - sieht nach Wutanfall aus...), aber die Hörerkapsel ist noch ok gewesen.
    Anzumerken ist, daß die Rufmelodien alle sehr ätzend piepsig klingen und trotzdem nicht besonders laut sind. Die classic-Ausführungen sind wohl schon deswegen nicht das Gelbe von Ei. Auf Freisprechen kann man ja vielleicht verzichten - aber dieses Gequietsche...


    Gigaset 4000 Classic und Sinus 700S sind wahrscheinlich technisch sehr weitgehend baugleich und kommen auf jeden Fall aus der gleichen Fabrik. Die Gehäuse unterscheiden sich aber "ausreichend", so daß nichts zueinander paßt - auch nicht die Mobilteile zu den jeweils anderen Basisstationen.


    Die Tastaturmatten sind natürlich ebenso inkompatibel - auch abgesehen vom roten "T-Knopf".


    Wenigstens läßt sich das Gigaset 4000 Classic auf der Basisstation des Gigaset 4000 Comfort laden und meldet sich da automatisch an.


    Ich glaube, die "Produktmanger" bleiben abends länger auf, um sich solchen Scheiß zu überlegen...


    Gruß
    Thomas

  • Ja, mit so einen Schrott hab ich mich auch mal rumgeschlagen. Meine Mutter hatte eins. Da gingen nach einiger Zeit die Tasten kaum mehr weil die Tastaturmatte ölte. Später fiel das Display halb aus. Musste das Ding alle 2 Wochen zerlegen und die Matte und Kontakte reinigen. Hierl natürlich nur noch mit Tesa zusammen, bis es dann schliesslich garnicht mehr ging


    Hab auch mal ein 4000 bekommen mit defekter Hörmuschel und versucht eine zu bekommen. Konnte man vergessen. Made in China. In einem chinesischen Onlinekatalog gab es die sogar! Hab eine meines Erachtens ähnliche bei Conrad gekauft, ging aber nicht. Viel zu leise. Gottseidank hab ich den Schrott aufgehoben weil ich wenig später eins von der telekom bekam, an dem die Platine in der Basisstation defekt war. Die war gleich. Also hatte ich Ersatz dafür. Welch Glück! Ansonsten kann man den Müll echt vergessen. Ich hab ein ganz normales Schnurtelefon. Zwar auch so ein neumodisches Telekom Signo, aber es ist noch zuverlässig. :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Alex R19 ()

  • @ Alex R19:
    > weil die Tastaturmatte ölte...


    Meinst Du, daß der gelbe Siff unter der Matte aus dieser selbst kommt? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. M.E. ist der Schmodder darunter "menschlich" - also Schweiß, Hautfett etc.


    Eine Korrektur zur mechanischen Kompatibilität:
    Das Sinus 700S paßt nicht in die Ladeschale des Gigaset 4000 Classic (Gigaset 4000L) - zumindest nicht ohne Gewalt bis zur Kontaktgabe.
    Umgekehrt geht es aber schon: Das Gigaset 4000 Classic paßt in die Basisstation T Sinus 710, die zum Sinus 700S gehört. Absolut perfekt liegt der Hörer zwar nicht in der Schale, aber zum testen ist es ausreichend. Für die dauerhafte Nutzung wäre vielleicht ein Stückchen Moosgummi etc. in der Ladeschale hilfreich, was dafür sorgt, daß der Hörer etwas steiler aufliegt. Dann dürfte die Kontaktgabe sicherer sein.


    Auch softwaretechnisch ist die Hochzeit bisher reibungslos verlaufen. Zumindest Mobilteil anmelden und telefonieren geht. Was mit dem anderen Schnickschnack ist, habe ich nicht erforscht. Wenn ich das brauchen sollte, muß ich mir erst einmal eine BA im Web suchen.


    Die Netzteile von Gigaset 4000L und T Sinus 710 sind die gleichen:
    Typ: SNG 20a
    Daten: 9,5V AC, 400mA 3,8VA - abgewinkelter Hohlstecker
    Hersteller: Friwo (in meinem Fall)


    Gruß
    Thomas

  • @ Joe aus Hoe:
    > ich habs am Anfang auch nicht glauben können


    Nimm's mir nicht übel, ich glaube es immer noch nicht. Ich kann mir allenfalls vorstellen, daß das Hautfett durch die Matte durchdiffundiert. Es ist schon auffällig, daß sich der Dreck fast nur unter der Tastatur ansammelt.
    Ich habe seit Jahren 2 Gigaset 3000C. Beide wurden gleichzeitig gekauft - sollten also absolut baugleich sein. Eins wird sehr viel benutzt - geschäftlich eben, oft auch für sehr lange Gespräche. Das andere unterliegt normaler privater Nutzung - wobei sich Gattin & Schwiegermutter schon eine Menge zu erzählen haben...
    Ersteres habe ich schon einige Mal schmodderbedingt aufmachen müssen - das andere noch nie. Es gibt also mindestens eine Abhängigkeit von der Nutzung.
    Man kennt das Problem ja auch von Fernbedienungen - besonders wenn Dauerzapper das Ding kaum noch aus der Hand legen.
    Noch ein Argument: Es sind zuweilen beträchtliche Mengen, die sich unter der Tastaturmatte ansammeln. Wenn das Zeug wirklich aus dieser selbst kommen würde, müßte sie sich rasch auflösen - tut sie aber nicht. Nach einem Vollbad ist sie wieder fast wie neu.


    Spannende Sache - gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Tastatursiff...?


    Gruß
    Thomas

  • Hallo, voll motiviert habe ich gerade mein Gigaset 4000 micro auseinandergenommen und es tatsächlich ohne Beschädigungen geschafft. Zur Dokumentation der Clips habe ich mal ein paar Bilder gemacht. Wenn man vorsichtig die 6 Clips im Akkufach runterdrückt hat man es schon fast geschafft. Der Tipp mit dem Gehäuse erwärmen (mit dem guten alten Fön) hat sicher viel gebracht.
    Die meisten Probleme sind sicherlich Schmutz und Kontaktprobleme. Bei mir funktioniert jetzt wieder alles.


    Danke und Gruß

  • Hallo zusammen,


    zum Gesiffe innerhalb der Geräte mal ein Gedankenansatz:


    Vielleicht bildet sich innerhalb des Gehäuses eine Art Mikroklima
    in dem dann durch die Umwelteinflüsse so etwas entstehen kann.
    Luftfeuchtigkeit, Staub usw mischen sich mit den
    ausgasenden Kunststoffbestandteilen in diesem Mikroklima UNTER der
    Tastaturmatte.
    Interessant ist nämlich, dass nicht alle Geräte solche Effekte aufweisen.
    So manch betagtes Tastentelefon oder Uralt-Fernbedienung hat das
    Problem des versifften Innenlebens nicht.


    Ich vermute mal, dass die verwendeten Materialien da auch einen entscheidenden Einfluss haben (Weichmacher u.ä)


    Man müsste den Schmutz mal in einem Labor analysieren lasssen ;-)))


    Gruß,
    Bernd

  • ein kleiner scherz am rande:


    den "siff", der sich bei den alten post-telefonen an der sprechkapsel ansammelte, nannte der fernmelder "sprech-käse" :-)


    sprech-käse ist aggressiv und frisst mit der zeit die membran der sprechkapsel durch...


    wohl lebe die feuchte aussprache :-)


    ich weiß, paßt nicht ganz zum thema tastatur-siff - aber fiel mir grad dazu ein :-)


    Gruß
    Bernhard

  • @ Radiofreaky:
    Viecher also - Bakterien oder Pilze - interessante Theorie. Ich halte das aber für unwahrscheinlich. Dagegen spricht einiges:
    - es müffelt nicht - jedenfalls nicht mehr als normal
    - die Tierchen würden in jedem Telefonhörer ihr Unwesen treiben
    - der Schmodder ist gut wasserlöslich - zumindest mit etwas Fettlöser
    - die geheimnisvolle Substanz ist nicht besonders korrosiv - Stoffwechselentprodukte von Mikroorganismen wären das bestimmt


    > Tastentelefon oder Uralt-Fernbedienung:


    Ein Tastentelefon hat das Problem prinzipbedingt nicht, da man es nicht stundenlang ans Ohr hält und bei dieser Gelegenheit transpiriert...


    Urart-FB: Die nimmt man vielleicht auch stundenlang am Stück in die Hand. Dann hat sie vielleicht ein anderes Elastomer, welches "dicht" ist - mal angenommen, an der Diffusionstheorie ist was dran.


    Zur "Diffusionstheorie" habe ich noch eine Alternative anzubieten: Die Tastaturmatten haben Entlüftungskanäle. Die könnten seitlichen Schmodder bei jedem Tastendruck - besser beim Loslassen ansaugen bzw. von oben über die Kanten nach unten umverteilen. Das würde die relativ gleichmäßige Verteilung erklären und daß mit Vorliebe häufig benutzte Tasten am Rand zuerst Probleme bereiten.


    Aber Leute: Ich mutmaße nur und hoffe, daß sich ein Wissender findet, der Erleuchtung bringt.


    Noch etwas:
    Im Industriebereich mit erhöhter Gehäuseschutzklasse werden auch solche Tastaturmatten eingesetzt. Die haben wahlweise umlaufend glatte Dichtränder - ggf. mit Wulst - die dicht in das Gehäuseteil einpreßt werden können - die Entlüftung erfolgt durch Bohrungen in der Leiterplatte ins Innere des Gehäuses


    > Man müsste den Schmutz mal in einem Labor analysieren lasssen ;-)))


    Joa, die Idee hat was. Das habe ich mir auch schon überlegt. Meine Gattin ist ein Labormäuschen (MTA). Aber die wissen vor allem, wie man in einer bekannten Körperflüssigkeit nach bestimmten Viechern sucht. Das ist irgendwie eine andere Fragestellung.


    @ bartolus:
    Der Begriff "Sprechkäse" ist so schön, daß er mehrfach besetzt ist. Ich kenne als Bezeichnung für das ekelhafte Zeug, welches sich bei manchen Leuten beim reden in den Mundwinkeln ansammelt. Außerdem muß ich unwillkürlich an Politiker denken...


    Die feuchte Aussprache scheint für unsere Fernsprechgeräte nicht das Problem zu sein. Die Mikrofone gehen selten kaputt. Man spricht ja auch schon lange nicht mehr direkt in die trichterförmige Muschel.


    Gruß
    Thomas