Weltempfänger Sony = schlechter Empfang bei Netzbetrieb

  • Bitte die Beitragsschablone sorgfältig ausfüllen.!!


    Hersteller: Sony
    Modell: ICF- M50 RDS
    Fehler: schlechter Empfang bei Netzbetrieb




    Bereits durchgeführte Tests und Vorarbeiten:
    Hab das Gerät bekommen und folgendes Problem: bei einem Sender mit "normaler" Feldstärke (also nicht hier WDR2, der direkt vor der Tür steht) habe ich bei Batteriebetrieb super Empfang, RDS funktioniert, die Uhr stellt sich, alles klar.


    Sobald ich den Netzstecker einstecke ( er hat integriertes Netzteil ) wird der Empfang schwach / verrauscht, RDS geht weg....... Stecker raus, alles bestens.


    Bei Netzbetrieb reagiert er stark auf annäherung, Bewegung, Hand in der Nähe usw. bei Batterie ist das vollkommen egal.


    Hab ihn mal aufgehabt, Netzteil ist teils mit Transistoren und SMD- Bauteilen, auf der Platine steht was von DC- DC Wandler.


    Soweit ich sehe macht er die Umschaltung von NEtz auf BAtterie auch elektronisch, nicht mechanisch.


    Hat jemand vielleicht eine Idee oder einen Schaltplan vom Netzteil ??

  • Miss mal die Versorgungsspannung im Netzbetrieb, vielleicht hat das Netzteil
    eine Macke, und die Spannung bricht ein. Schaltplan habe ich nicht.

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • also:


    1. es ist kein Brummen, er rauscht nur auf wie bei schwachem Empfang.


    2. ich hab mal einige Bilder gemacht, eins vom Gerät selber, den Rest vom Innenleben. Man sieht dass der Trafo 5 Ausgangspinne hat, 3 sind gebrückt, der 4. hat direkte Verbindung zu Batterie -. Am Trafo kommen vom Pin1-3 zu 4 ca. 5 VAC und zu Pin 5 9 VAC raus.


    3. bei Batteriebetrieb habe ich ca. 6 Volt ab Batterie. An der Kabelverbindung mittig am Batteriefach ist ein Pin mit +UB gekennzeichnet. Von dort nach Masse habe ich im BAtteriebetrieb und im Netzbetrieb ca. 6 Volt.

  • Das Netzteil sieht klassich aus, kein Schaltnetzteil. Der Trafo geht auf keinen Fall
    direkt an die Batterie, da scheint eine Umschaltung über einen SMD- oder bedrahteten
    Transistor zu sein (der neben der AC-In-Buchse). Kann es sein, dass die Netzbuchse
    doch nen Umschalter hat? Ich kann das nicht so gut erkennen.
    Die Gleichrichtung ist eine Mittelpunktgleichrichtung, Trafowicklung mit Mittelanzapfung
    und nur zwei Dioden (die beiden bedrahteten Dioden direkt neben dem Trafo).


    Guck Dir die Versorgung mal mit dem Scope an, nicht dass da doch was drauf ist, weil
    ein Elko platt ist.
    Miss mal alle SMD-Halbleiter durch, speziell die unter dem Trimmer. Da steht "DC DC",
    vielleicht ist das doch ein Schaltregler (ich kann allerdings keine zugehörige Induk-
    tivität sehen). Oder das ist ein Längsregler, der Regelprobleme hat, und schwingt;
    wenn da was schwingt, würde das den schlechten Empfang erklären.

    All animals are equal, but some animals are more equal than others. (Leitmotiv of VvT?)

  • Hallo tcfkat,


    also es ist ein klassisches Netzteil. Der 4. Pin vom Trafo geht 100% voll durch auf Batteriemasse.


    Mit der Umschaltung hab ich geschaut. Es ist ein Umschalter dran, der ist auf der Platine mit C = Common, B= Batterie und M= Mains gekennzeichnet. Sieht man auf dem mittleren Bild am gestrichelten Bereich auf Höhe des Lautsprechers.
    Oskar hab ich keinen hier, müsste ich mir leihen.
    Also hab ich meinen Signalverfolger bemüht: unter dem Schalter sitzt ein kleines SMD- Bauteil, wohl ein Transistor. Am unteren Pin habe ich ein komisches Brummen (keine 50 HZ, weniger) bei Netzbetrieb......


    Ansonsten muss ich morgen mal weiter schauen......

  • Der DC-DC Wandler dürfte den Zweck haben die etwa maximal 30 Volt für die Abstimmdioden des Tuners zu liefern. Das Netzteil ist wahrscheinlich gar nicht schuld: Möglicherweise werden durch den Anschluß ans Netz Störungen ins Gerät transportiert, Netzfilter ist da nämlich weit und breit keiner zu sehen, die beiden Pins der Betzbuchse (schraffierter Bereich) gehen direkt auf den Trafo - aus. PC-Netzteil, Halogenlampe mit Schaltnetzteil, etc. etc. Einfach mal wo anders ausprobieren.

  • Hallo,


    also Netzfilter scheint er keinen zu haben, stimmt. Die Netzanschlüsse gehen direkt auf den Trafo. Ein PC- Netzteil war an der Steckdose auch dran. Ich baue das Gerät mal zusammen und gehe mal andere Steckdosen testen.


    Also ich denke auch dass es einen PLL- Synthesizer hat.......


    viele Grüsse
    surfer1010

  • Hallo Leute,



    ich glaubs nicht.......... bin ins EG, hab alles ausgemacht, nur Taschenlampe an, das Gerät in eine andere Steckdose, und der Effekt ist weg !!!!


    Also besorge ich mir am besten einen steckbaren Netzfilter ( so einen Zwischenstecker von Conrad oder so) und betreibe das Gerät damit.......


    Oder Leiterbahnen trennen und was einlöten ??


    viele Grüsse
    surfer1010

  • Sehr schön - Ursache gefunden! Heutige PC-Netzteile (ab ATX)bestehen ja aus mehreren Netzteilen, von denen eines immer laufen muß, sonst ließe sich der PC gar nicht über die Powertaste (kein Netzschalter!!!) starten. Mit der Entstörung sieht es da im hart umkämpften Billigmarkt eher übel aus. Bitte keine Diskussion über "Mein PC war doch so teuer! Die Netzteile kommen alle aus Fernost und kochen auch alle nur mit Wasser. Im Nahbereich kann es durchaus sein, daß das Netzkabel des Radios bereits als Antenne genügt und z. Bsp . die Direktabstrahlung z. Bsp. des Monitors auffängt. Fast in jedem Schlachtgerät befindet sich ein Netzfilter, kaufen würd ich da erst mal keinen. Oder probehalber mal das Netzkabel um einen längeren Ferritstab wickeln. Zu dem Kapazitätsdioden-Thema/PLL:
    Ja und? Wie werden denn bei einem PLL-Empfänger der Oszillatorkreis und der/die Abstimmkreise abgestimmt? Grundwissen! Nachholen!


  • Wie die anderen schon schrieben, fehlen dem Gerät anscheinend eingebaute Netzfilter-Teile. Man kann aber schon viel erreichen, wenn man einen Kondensator 47..100nF/630V parallel zur Primärseite des Netztrafos ("AC" auf der Abbildung im schraffierten Bereich) sowie parallel zu den beiden Gleichrichterdioden jeweils einen Kondensator 10nF/63V schaltet. Außerdem sollte man noch einen Kondensator 47..100nF/63V zwischen Plus und Minus der Betriebsspannung schalten.
    Diese Maßnahmen "schließen HF-Einstreuungen kurz", wie es mal in einem älteren Elektronikbastelbuch formuliert wurde.

  • Guten Abend an Alle hier im Forum,


    dies ist mein erster Beitrag, und da ich diesen Fehler genauso bei einem anderen Weltempfänger (Gerät von meinem Vater - so'n Billigteil vom ALDI) auch schon mal hatte, hat mich dieses Problem einfach aus Neugier mal interessiert.


    @ surfer1010 : hermanthegerman HAT RECHT.
    Ich bin nun "NUR" Ingenieur und arbeite nicht täglich in einer Reparaturwerkstatt, aber auch ich für meinen Teil, kenne KEINE Varicaps, die mit weniger als 30 Volt vernünftig nutzbar sind. Und Varicaps sind, auch meines Erachtens nach, zur Zeit die einzige wirtschaftlich sinnvolle und bewährte Methode den Mischeroszillator in einem Superhet elektronisch abzustimmen. (Die Abstimmung mit DDS (direkte digitale Synthese) hat sich wohl in der Jubelelektronik, vor allem bei Henkelware, noch nicht so verbreitet)


    Dabei ist es EGAL, ob dies nun primitiv mit einer Abstimmspannung über ein Poti oder über die Regelspannung einer PLL läuft. An den Varicaps kommt man nicht vorbei, also braucht man 30V - auch bei 6V Batteriebetrieb.


    Das Ganze läuft dann in JEDEM PLL-Radio für Batteriebetrieb auf einen "Step-Up-Wandler" heraus.


    Dieser Wandler muß natürlich vom Rest der Schaltung anständig entkoppelt sein und zwar über eine eigene Siebkette mit einem kleinen Siebelko von 100µF.


    Und DA liegt VIELLEICHT auch hier der Hase im Pfeffer.


    Auf den Bildern ist auf der Bestückungsseite ein kleiner schwarzer Elko (Werte und Bezifferung sind auf den Fotos nicht richtig zu erkennen) zwischen C65 und C67 verbaut. Dies könnte der besagte Siebelko sein.


    Übrigens: Die kleine "Filterspule" (T2) ist der Wandlertrafo - genau die selbe Bauform, auch mit violettem Abstimmkern, war auch in "meinem" ALDI-Radio verbaut.


    Wenn nun die Betriebsspannung etwas "Weich" ist, dann beeinflußt der Wandler selbige, und es kann zu gewissen Rückkopplungseffekten kommen, was sich in letztendlich in einer zu starken Welligkeit der generierten Abstimmspannung äußert. Bei (vollen) Batterien wird die Betriebsspannung davon nicht so arg beeinflußt.


    Bei "meinem" Gerät schwingt der Wandler mit einer Frequenz von etwa 1MHz. Wenn dieser Oszillator nun instabil läuft, so kommt es ggf. auch zu chaotischem Verhalten und damit zu einer Art "Rauschamplitude" auf der Abstimmspannung.


    Da bei sowas dann ja auch die Oszillatorfrequenz des FM-Mischoszillators damit moduliert wird, kommt eine zusätzliche FM mit auf das Signal an der ZF und wird somit (nach der FM-Demodulation) auch hörbar.


    Den Effekt mit der Annäherung hatte ich auch. Eine kleine Bewegung mit dem kleinen Finger in die Nähe des Wandlers und das Gerät flippte total aus.


    Ach so, der Elko: DAS SOLLTE UNBEDINGT ein SCHALTFESTER Elko für erhöhte Anforderungen sein. In dem Wandler werden nämlich keine 30V, sondern nur 25-26V erzeugt, gleichgerichtet und dann zur Betriebsspannung des Wandlers in Reihe geschaltet.


    Dieser Elko wird also nicht nur mit der Glättung der Wandler-Betriebsspannung belastet, sondern es belasten auch noch möglicherweise Teilströme aus der Sekundärseite des Wandlertrafos diesen Elko mit. Bei 1 MHz Restanteilen aus dem Wandlertrafo muß ein Elko da schon ganz schön "kämpfen".


    So, ich hoffe, daß dies den Anderen nicht zu ausschweifend und langweilig war, aber es ist ja für surfer1010 sicherlich kein Problem, mal 'nen anderen Elko einzulöten, und zu gucken, ob das Radio dann auch an der selben Steckdose, wie der dort angesclossene PC funktioniert.


    PC's mit Schaltnetzteilen gibt es schon seit Jahren, und ich denke, wenn jedes dieser Radios damit grundsätzliche Probleme hätte, dann müßte es eigentlich Käuferbeschwerden zu millionen hageln, weil irgendwo auf der Welt jemand einen SONY-Weltemfänger an der gleichen Phase wie seinen PC betreibt - bei aller Sparsamkeit, aber ich denke DAS wäre ein Konstruktionsfehler.


    Auch hier hat hermanthegerman wieder Recht. Zitat: "Das gerät hat bereits serienmäßig SMD-Kondensatoren parallel zu den Gleichrichterdioden, sogar im Printfoto zu sehen."


    @ surfer1010 :
    Viel Erfolg noch bei der Reparatur Deines Radios.


    Allen Anderen wünsche ich eine gute Nacht.


    -RMA-

    Es scheint perfekt, was seinen Fehler versteckt (Dietrich Drahtlos) ;)


    -RMA-

  • wie kann man diese Dinger nur "Weltempfänger" nennen! Ohne USB/LSB, lächerliche Teleskopantenne, und dazu ein platter Klang. Nichts berauschendes; dafür gibs ja Internet jetzt.......


    MFG
    HH

  • Zitat

    Original von The Dome
    wie kann man diese Dinger nur "Weltempfänger" nennen! Ohne USB/LSB, lächerliche Teleskopantenne, und dazu ein platter Klang. Nichts berauschendes; dafür gibs ja Internet jetzt.......


    MFG
    HH


    Ein "Weltempfänger" ist schon jedes Einchipradio mit etwas erweitertem Kurzwellenbereich. Umschaltbare Filterbandbreiten, SSB-Empfang usw. darf man leider bei solchen Geräten wie dem in diesem Thread behandelten nicht erwarten :(

  • Der Autor des Threads hat doch längst geschrieben, daß das Gerät an einer anderen Steckdose einwandfrei funktioniert. Also auch bei Netzbetrieb. Ich denke wir können den Thread beenden...


    Gruß an alle.