Hallo Kollegen,
Irgendwie kommt mir das hier alles bekannt vor. Der Kunde verlangt Kulanz, stete Bereitschaft (auch dann, wenn andere es sich bei einem Glas Wein bequem machen), Termineinhaltung auf die Minute, schnelle Reparaturen und vorallem, dass man sämtliche Geräte aus Albrechts Gemischtwarenhandlung mit dem gleichen Ethos repariert, wie selbstverkaufte. Und natürlich sollte es nichts kosten.
Am schlimmsten sind jedoch meine Geschäftskunden. Einer meint, dass ich im Rahmen eines Wartungsvertrag für seine bei uns gekaufte Ericsson Telefonanlage mittlerer Baugröße (50,00 Euro / Monat) 40 Stunden pro Monat Leistung bringe. Originalton: Sie waren diesen Monat noch gar nicht bei uns, aber im Sekretariat hat Frau. M. Cola über das Telefon geschüttet. Die Reinigung ist doch kostenlos, oder? Achja, die restlichen 60 Apparate gehören auch entstaubt und gereineigt. Folge: Habe diesem Blödmann den Vertrag zum nächstmöglichen Termin gekündigt, das Errichterpasswort rücke ich jedoch nicht raus.
Hätte ich mich nicht auf eine Nische spezialisiert und die Deutsche Bahn als Kunde würde sich meine Selbstständigkeit auch nicht mehr lohnen.
Generell sind die Privat- und Geschäftskunden nur noch am jammern. Man lernt auch, nicht jeden Auftrag anzunehmen.
Insgesamt hatte ich bisher in den letzten drei Jahren zehn Hörstürze (die Medikamente dafür liegen inzwischen im Erste Hilfe Kasten), weil man sich in diesem Geschäft nur noch aufregen kann.
Aufhören will ich nicht. Soll ich der letzte meiner Familie sein, der nach fast 130 Jahren die nachrichtentechnische Firma schließt? Für was hab ich dann mit ganzem Herzen Nachrichtentechnik studiert?
Sind die Zeiten auch noch so schlecht: PAROLE
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Gruß
Helferlein