Bauteilüberprüfung

    Hallo,


    habe ein defektes Fernsehgerät, vermute den Fehler in einem Bauteil im Schaltnetzteil. Es handelt sich dabei um einen MOS-N-FET (BUZ 77 B). Habe das Ding ausgelötet und durchgemessen (Ohm Meter). Jeder Pol (D, G, S) ist zu jedem anderen niederohmig. Wäre es ein normales MOS-FET, wäre ich mir sicher, daß es kaputt ist. Da es sich hier aber um ein MOS-N-FET handelt, das noch dazu eine integrierte Diode enthält, bin ich mir nicht mehr so sicher. Liege ich richtig mit meiner Vermutung eines Defektes des Bauteils?
    Habe übrigens in der Vergleichstabelle neben den Angaben für Spannung, Strohm und Leistung noch die zusätzliche Info "<3,5 Ohm (1,xx A)" gefunden. Welche Bedeutung haben diese zusätzlichen Angaben in Bezug auf die Suche eines Vergleichstypen?
    Es gibt auf der Platine weitere Dreibeiner, die laut Vergleichstabelle Z-ICs sind. Die Kurzbeschreibung identifiziert sie als Spannungsstabilisatoren. Sind alle Z-ICs Spannungsstabilisatoren? Wo kann ich mehr über "Z-ICs" erfahren? Wie finde ich heraus, ob ein solches Bauteil defekt ist?
    Sind tausend Fragen eines Wissbegierigen unwissenden, der für Eure Hilfe äußerst dankbar ist.


    Viele Grüße


    Holger

    Bei einem FET, egal welcher Fertigungsmethode, ist das Gate von der Drain-Source Strecke isoliert. Allein elektrische Felder regeln den Strom (Feldeffekt): also ist deiner defintiv defekt.


    Bei einem Netzteildefekt kommst du nicht umhin, sorgfältig weitere Bauteile zu überprüfen (konkreter gehts nichts bei deinen spärlichen Infos).


    RTV

    Hallo Holger,


    der BUZ77B ist doch gängig. Warum suchst Du einen Vergleichstyp? Wenn ein Transistor eine Diode integriert hat, verhält er sich so, wie ein Transistor ohne Diode plus die entsprechenden Diode. Da gibt es kein Geheimnis. Die Angabe < xx Ohm zeigt an, wie gut der Transistor als Schalter bei entsprechender Ansteuerung an der Basis bzw. am Gate die C-E- oder S-D-Strecke kurzschließen kann. Je kleiner dieser Wert, umso besser das Schaltvermögen bzw. umso kleiner die Erwärmung bei entsprechendem Strom. Der Begriff Z-IC ist mir nicht geläufig, dies sollte im Glossar Deines Buches erläutert sein.


    Häufig ist es so, dass bei einem Defekt des Schalttransistor im Netzteil noch ein anderes Problem vorliegt. Dies gilt es zu finden bzw. zu verifizieren, dass keins vorliegt. Sonst ist der Schalttransistor gleich wieder defekt.


    Grüße


    Dieter


    Update: Den BUZ77B gibts hier im Shop für 2,65 €

    Was ist denn der Unterschied zwischen einem "normalen MOS FET" und einem deinem N MOS Fet? Wenn du den einen mesen kannst klapt es auch mit den Anderen abgesehen davon das mann mit Multimetern im Ohmbereich keine zuverlässigen Ergebnisse erziehlt.
    Die "Zener IC Spannungsregler und Spannungsstabiliesatoren" würde ich erst mal aussen vor lassen und den hochohmigen Widerstand suchen
    Ott

    Hallo Ott,


    ich kenne jemanden, der bei den verschiedenen FETs (Verarmungs- und Anreicherungs-Typ) mit einem bzw. zwei feuchten Fingern und einem Stückchen Draht die angezeigten Werte seines Ohm-Meters (Digital-MM in verschiedenen Ohm-Bereichen) richtig interpretieren kann, um treffsicher zu sagen, ob der FET heil oder defekt ist 8o :D.


    Grüße


    Dieter

    Hallo Dieter, Ott und RTV,


    vielen Dank für eure Beiträge, ihr habt mir sehr geholfen. In der Tat sind mehrere Widerstände in der Nähe des BUZ kaputt (330 kohm und 820 kohm), einer bewegt sich am Rande der Toleranz, auch den werde ich austauschen. Trotzdem hat mich der Beitrag von Dieter einigermaßen verwirrt. Auch ich war der Meinung, daß zwischen G und S nur ein Feld aufgebaut wird und hier kein Strohm fließen darf. Folglich muß die Strecke auf jeden Fall hochohmig sein, was auch immer das heißen mag. Auf jeden Fall deutet ein Widerstand zwischen G und S von 0,4 Ohm (das entspricht dem Eigenwiderstand meines Multimeters) auf freien Strohmfluss zwischen G und S, was bedeutet, dass hier alles durchgeht und kein Feld mehr aufgebaut wird, mit anderen Worten kaputt! Sehe ich das falsch? Außerdem dürfte meines Erachtens zwischen S und D kein Strohm fliessen, wenn G - S nicht geschaltet ist, S - D müsste also "hochohmig" sein und nicht ebenfalls 0,4 Ohm betragen. Bitte klärt mich auf falls in meinen theoretischen Überlegungen ein Fehler ist.
    Übrigens: Die Widerstände in der Nähe der Spannungsstabilisatoren sind o.k. Mich würde trotzdem interessieren, wie die Teile aufgebaut, zu schalten und zu überprüfen sind, da ich mit dem nackten Begriff "Spannungsstabilisator" nicht auf das elektronische Innenleben der Kammeraden schliessen kann.
    Bezüglich der Erklärung der zusätzlichen Angaben "<xx" Ohm heißt dasmit anderen Worten: als Ersatz für ein defektes Teil müßte ich jeden anderen einsetzen können, dessen Nennspannung, Strohmfluss und Wattzahl grösser oder gleich der Spezifikation des Originalteils ist und dessen Ohm Angabe kleiner oder gleich der des Originalteils ist (vorausgesetzt das Gehäuse passt). Sehe ich das richtig ?


    Nochmals vielen Dank für Eure Mühe


    viele Grüße


    Holger

    Hallo Holger,


    es gibt noch andere Parameter. Bei einem FET ist die Eingangskapazität wichtig. Ein FET ist bei statischer Betrachtung (sprich beim Messen) hochohmig. Wenn allerdings ein FET innerhalb einiger 10 ns öfnen oder schließen soll, muss das Gate umgeladen werden. Der FET verhält sich eingangsseitig wie ein normaler Kondensator gegen D (Masse). Dazu bedarf es eines gewissen Stroms. Wenn die Steuer-Schaltung diesen nicht bringen kann, lädt oder entlädt sich das Gate zu langsam. Als Folge davon ist die Strecke S-D zu lange in einem Bereich mit endlichem Widerstand (also weder hoch- noch niederohmig). Dadurch ist der Gewinn (Verminderung der Verlustleistung durch eine besser kurzschließende S-D-Strecke) dahin und verkehrt sich ins Gegenteil.


    Deshalb: Wenn man einen Vergleichstyp nehmen will (muss), sollte er dem Original in allen Parametern möglichst nah kommen).


    Grüße


    Dieter

    Ich wage es mal zu raten: Im Netzteil sitzt ein 8 poliges IC namens TDA6405 . Die beiden Widerstände haben einen ganz hellen Körper, so leicht ocker-gelb farbig. Und keinerlei Verschmorung dran zu sehen... stimmts?

    Zitat

    Ich wage es mal zu raten: Im Netzteil sitzt ein 8 poliges IC namens TDA6405


    Wenn schon, dann TDA4605.

    Claudia hat 'nen Schäferhund
    Und den hat sie nicht ohne Grund