Telefunken A540SV

  • Hallo,
    Hab so einen alten Telefunken A540SV.
    Der Netzteiltransistor S2000A war defekt, hab ihn erneuert, doch er starte nicht.
    Die Standby-Spannung ist vorhanden, doch die LED macht nichts.
    Gibts da noch eine Schutzschaltung? Hab nur einen ähnlichen Schaltplan
    mfg Mani

  • Halo Mani!


    Bei diesen Thomson-Chassis würde ich Dir grundsätzlich den Einbau eines Netzteil-Repsatzes empfehlen, wenn der Transistor abbrennt!!
    Denn wenn der kaputt geht, dann hat das eigentlich immer einen Grund -wie Du ja siehst.


    Aber auch dann nicht vergessen, alles gründlich nachzulöten.


    Wenn Du aber ersteinmal so weiterkommen willst, dann tausche auf jeden Fall alle primären Elkos (außer dem dicken für die 320V) und die kleinen Widerstände (es gab da so einen mit 1 Ohm, wenn ich mich nicht irre, aber ich weiß die Pos. nicht).


    Gruß
    marsoman

  • Hallo,
    schlage auch erstmal das Rep Set vor und danach gründlich nachlöten. Sollte es dann immer noch im Argen sein, einfach nochmal hier posten.


    Viel Erfolg
    Norbert

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

  • Leider falsch.
    Hab im Netzteil alle C gewechselt,die R und die übrigen Transistoren sind alle ok. Der RP42 ist auch in Ordnung.
    Am Ausgang vom Netzteil kommt überhaupt keine Spannung vor, nicht mal beim Einschalten ein kurzes Pumpen.Das ist ja das komische.


    Gruß Mani

  • Abgeschrieben aus Telefunken-Service-Handbuch 1981-1991:



    Bei dem Netzteil des Chassis 617-618 (ICC5) handelt es sich um ein pulsweitenmoduliertes Netzteil welches ohne Ansteuerung nicht arbeitet! Die Ansteuerung des Netzteils kommt vom IC IL14, TEA2029, PIN7.


    Im Stand-By-Betrieb ist das Netzteil außer Funktion. Nur ein separates Stand-By-Netzteil arbeitet und versorgt den Bedienprozessor IR01 mit Betriebsspannung. Beim Einschalten wird der TP48 vom IR01 durchgeschaltet und versorgt den PIN 8 am IL14 mit ca. 8V.


    Realisiert durch den sogenannten Softstart-Kondensator an CL21 an PIN15 erscheinen an PIN7 Pulse die langsam breiter werden. Die Pulse gelangen über den Impulstrafo LP32 an die Basis von TP11. Jetzt startet das Netzteil.


    Wichtig: Ds netzteil startet nicht ohne diese Pulse! Messen Sie die kollektorspannung an TP24. ACHTUNG: Separate Netzteilmasse und KEINE Netztrennung!: unbedingt Trenntrafo verwenden!


    Macht das Netzteil Startversuche? Wie oft erscheint der Puls an PIN 7/IL14? 1x oder 3x? Bei 3x hat die Schutzschaltung angesprochen, d.h. PIN28 von IL14 wurde positiv angesteuert.


    Wichtig: amcht das Netzteil nur einen Startversuch, so kommt die Fehlerquzelle aus Richtung bedienprozessor... Als servicehilfe kann auch beim TP48 die Kollektor-Emitter-Strecke überbrückt werden.


    Beim Ansprechen der Schutzschaltung d.h. 3x Takten innerhalb 3 Sekunden ist zuerst die Belastung am PIN 8/10 des Zeilentrafos zu entfernen. Ist jetzt Betriebsspannung vorhanden?


    Die Betriebsspannung muß jetzt -falls vorhanden- mit einer 60W Lampe belastbar sein.


    Grundsätzlich ist zu sagen, daß an der Sekundärseite des Netztrafos alle Belastungen entfernt werden dürfen BIS AUF die Anschlüsse 13 und 19. Diese Leitung meldet dem Prozessor IL14 ob die Betriebsspannung in ausreichender Höhe vorhanden ist. Fehlt diese Spannung durch eine Unterbrechung, so ist das Netzteil gefährdet weil die Pulse an PIN 7 zu breit werden!!!


    Die wichtigsten Messungen sind deshalb:


    1.) 8 Volt an PIN 8 / IL14 vorhanden?
    2.) Pulse an PIN7 / IL14 vorhanden?
    3.) Pulse an Kollektor TP24 vorhanden?


    Bei hartnäckigen Fällen:


    1.) Schutzschaltung spricht an:... jetzt noch nicht relevant...


    2.) Netzteil schwingt nicht an:
    Eine weitere Methode, die Ansteuerung des Primärnetzteils zu überprüfen ist folgende: Löten Sie den Kollektor TP24 hoch (WICHTIG) und legen Sie PIN28/IL14 an Masse. Das IL14 liefert nun ständig Pulse an PIN 7, ca. 7Vss. Die Pulse können bis zur Basis von TP24 verfolgt werden. Zwischen Emitter und Basis vom TP24 müssen 2Vss nachg Oszilogramm zu mesen sein...


    Häufige Fehler:


    1.)TP24 fällt zeitweise aus: CP23 erneuern und kalte Lötstelle an PIN 8 / 10 des Zeilentrafos nachlöten


    2.)Schutzschaltung spricht zeitweise an: Folienriß an Leiterbahn zwischen PIN 3/4 Zeilentrafo und oberhalb PIN 1 unter der Brücke JL98 (Chassis 617) bzw. RL18 (Chassis 618). RL10 erneuern. Achtung: Originalteiil verwenden. CL999 bzw. CL70 am PIN28 des IL14 prüfen.


    3.)Netzteil nicht mit 60W belastbar: DP26 und CP26 prüfen. An CP26 müssen 8V stehen sonst DP26 erneuern, UNBEDINGT wechseln auch wenn meßtechnisch in Ordnung ist!!!


    4.)Zeile läuft nicht an: RP42 defekt, hochohmig ohne besonderen Grund.

  • Hallo Mani,
    also nach deiner Beschreibung LED brennt nicht, würde ich als erstes den Prozessor ziehen,auf alufolie legen und wieder einstecken, wahrscheinlich läuft er dann.


    Gruß Holger

  • Hallo.Der Kurzschluss des S2000A lenkt die Fehlersuche möglicherweise in eine falsche Richtung,wenn die Standby LED nicht leuchtet,erst mal die Standby-Spannung(so um die 8V) überprüfen,Ursache ist hier meistens eine unterbrochene Primärwicklung des Standby-Netztrafos.die Primärwicklung wird als Anlaufwiderstand des Schaltnetzteils mitbenutzt.Wenn die Standby- Spannung vorhanden ist,mal Kollektor und Emitter von TP48 brücken,wenn sich dann immer noch nichts tut,könnte auch die TEA 2029 defekt sein,Frank Schölch hat ja schon eine prima Rep.Anleitung gepostet.Viel Erfolg und guten Rutsch!

    Was steht ihr hier rum? Macht die verdammte Kiste Fertig!

  • allo Frank,


    gibt es so ein Service-Handbuch auch für das 619-er Chassis? falls ja, kannst Du mir die Schutzschaltungsrelevanten Passagen (Netzteil schwingt gar nicht an, LED bleibt aus, Spannungen an Pin15 und 16 des TEA2261 pulsen iom Sekundentakt zwischen 8 und 10 V) zukommen lassen? ich weis da so langsam nicht mehr weiter


    felline

  • Hatte häufig den erwähnten Standby-Trafo defekt, der primärseitig als Spannungsteiler (Anzapf) benutzt wird. Original nicht mehr lieferbar, Umbau: 1kOhm 1 Watt Widerstand von Anzapf zu einer der beiden Wicklungsenden, welches Ende kann man ausprobieren, eines geht, anderes geht nicht, passiert aber nix. Als Standby-Trafo kleinen 9Volt Trafo vergossen (Überschlagsicherheit, VDE). Hat immer geklappt. Anlaufphase ist zeitkritisch (TEA2029 und Prozessorsoftware). Bin jetzt nicht ganz sicher, ob das Chassis 619 war oder niegriger...