Selbstständig ohne Meister ???

Zitat

aber nicht in der HWK-Rolle eingetragen

Komisch, mich haben die auch beliefert als ich noch nicht in der Handwerksrolle eingetragen war. Es reichte aus in einer Kooperation zu sein.

Aswo nehme ich auch nur wenn es schnell gehen soll.

Daniel

Zitat

Original von Freddy
Hi,

Meister hin, Meister her, die Arbeit macht in den meisten Betrieben sowieso der Geselle, Meisterstunde wird aber abgerechnet. Außerdem kannst du ja einen RFT-Rentner ( Meisterbrief 1950, von ICs keine Ahnung ) einstellen, und die HWK gibt Ruhe und du kannst alles reparieren.
Man sollte den Meisterbrief wieder zu dem machen, was er mal war, eine Auszeichnung für besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten und nicht als Privileg sich Selbstständig zu machen. Schlechte Arbeit ( auch bei einem Meisterbetrieb ) regelt der Markt ganz alleine.

Gruß Freddy

Hallo Freddy,
genauso ist es!!!!!
Wenn ein Meisterbetrieb öfters Sch... baut kommt da niemand mehr ,ausserdem ist der Meister nicht zwangsläufig der bessere Techniker!
Gruss
Walter

Zitat

da ist was dran - Du hast meine volle Zustimmung! Gruß Cap

das sehe ich auch so Cap.

Aber mal nebenbei: Wie kann es sein das jeder Ostblockingenieur (womit ich jetzt aber keinen beleidigen möchte) hier ohne weiteres eine Repbude aufmachen kann ?
Die bekommen doch schon ihren Ing. wenn sie den Lötkolben halten können und die Ausbildung kann man überhaupt nicht vergleichen (zumindest meine Erfahrungen).

Ich bin auch gegen dieses ganze Meistergebamsel aber was die Kaufmännische Ausbildung angeht da finde ich ist es schon wichtig.
Man muß sich nur einmal die Statistiken angucken wieviele Unternehmen schon nach kurzer Zeit pleite sind weil die Unternehmensgründer überhaupt keine kaufmännische Ahnung haben.

@ thomsonfreak : Ich habe eine Meisterausbildung, die aber von der HWK nicht anerkannt wird weil der kaufmännische Teil fehlt. Mache seit 90 meine Angebote, Rechnungen und Steuererklärung selber, und bin noch nicht Pleite im Gegensatz zu manchem, von der Handwerkskammer ausgebildetem Meister.
Warscheinlich liegt es daran das ich die HWK nicht noch mit Innungsbeiträgen, Berufsgenossenschaftsbeiträgen, Dachverbandsgebühr und sonstigen Gebühren Fettfüttern muß.

Auf dem Gewerbeamt und im Finanzamt wurde mir bezeichnender Weise gesagt: Uns ist egal womit Sie Ihr Geld verdienen, Hauptsache Sie zahlen pünktlich Ihre Steuern.

Gruß Freddy

Zitat

Ich habe eine Meisterausbildung, die aber von der HWK nicht anerkannt wird weil der kaufmännische Teil fehlt

Freddy

wie geht denn das ? hast Du nen Industriemeister gemacht oder einzelne Teile des Handwerksmeisters ?

Den Brief bekommt man ja im Handwerk erst wenn alle Teile absolviert sind.

@ thomsonfreak: Meisterschule Industriemeister, 1/2 Jahr intensiv, damals noch bei der NVA, war alles dabei, von Funk, Navigationssysteme, Zieleinrichtungen bis zur Hydraulik und Kfz-Technik. Bin aber da 80 weg.

Gruß Freddy

Ich habe im August den Meister gemacht, allerdings als 50Hz Klemptner tat mir ja im Innern irgendwie weh (als RFT). Meine beweggründe zur Selbstständigkeit waren auch diese besserwissenden Chefs (ohne Ahnung). Ich hatte zunächst auch ein dies und das Gewerbe aber die Problematik mit den E-Teilen usw waren imens. Als Elektrotechniker kannst du wenigstens ein paar Stunden bolzen bei denen auch etwas herumkommt, die Reperatur von UE- Geräten mache ich nur noch aus lust und laune um den Altkundenstamm zu bedienen.
Kosten Meisterschule in Vollzeit ohne Verdienstausfall ca 6000 - 7000€ das ist gut Geld und meine Klassenkameraden sitzen auf der Straße oder Arbeiten für den Gesellenlohn den sie vorher schon hatten bei ihren Exchefs. Die Firmenpleiten nehmen auch immer mehr zu, Teils Mangels Kundschaft , was aber noch viel übler ist Mangels Zahlungsmoral.

Zitat

Original von CapBlaubaer
ja, so kenne ich das auch; man darf dann aber nur die Geräte reparieren, die man selber verkauft hat - aber wer will das kontrollieren? Gruß Cap
P.S. so war es zumindest vor ca. 30 Jahren

nicht verkauft, sondern Gebaut.
Denn zum Bauen von Elektrogeräten brauchst du keinen Meistertitel

Ohne Meistertitel darfte nicht mal ne Steckdose gegen Rechnung wechseln, der Kunde geht in den Baumarkt, holt sich so ein Ding und klemmt die an, interessiert anschließend kein Schwein.

Ist doch irgendwie irre, oder ?

Gruß Freddy

Habe neulich ein Baumarkt Prospekt in der Hand gehabt, dort wurde empfohlen, wenn man öfter Elektroinstallationen durchführt sollte man sich einen 2-poligen Spannungsprüfer besorgen. Komisch für was zahle ich das sch... VDE Abo um auf dem laufendem zu sein (ach das EVU schreibt so etwas ja vor). Aber mit der wunderwaffe Duspol bekommt man ja alles hin.

So ist das in Deutschland. Als RFT kannst du auch den Elektrotechniker in die Handwerkskarte eintragen lassen. Ich darf jetzt beides, RFT gelernt und von Elektrik nur minimal Ahnung.

Daniel

Zitat

Ohne Meistertitel darfte nicht mal ne Steckdose gegen Rechnung wechseln, der Kunde geht in den Baumarkt, holt sich so ein Ding und klemmt die an, interessiert anschließend kein Schwein.

doch interessiert die Versicherung wenn das Haus abgebrannt ist

Zitat

Aber mit der wunderwaffe Duspol bekommt man ja alles hin

zumindest mehr wie die Baumarktspackels mit ihren Phasenprüfern die mich dann häufig am Wochenende anrufen und blöde Fragen stellen: "wie kann das sein das die Steckdose nicht funktioniert ? - der Phasenprüfer leuchtet doch !"
Und wenn man sich den Scheiß dann anguckt liegen da schon 1-2 Phasenprüfer rum wo die Spitzen abgebrannt sind.
Wundert mich manchmal das die immer wieder mit dem Leben davonkommen

Zitat

@ thomsonfreak: Meisterschule Industriemeister, 1/2 Jahr intensiv, damals noch bei der NVA, war alles dabei, von Funk, Navigationssysteme, Zieleinrichtungen bis zur Hydraulik und Kfz-Technik. Bin aber da 80 weg.

ja was erwartest Du denn ?

da hat die HWK mit Dir ja noch nichts verdient

aber ich denke wenn Du diese Berufs u. Arbeitspädagogik machen würdest und Dich prüfen läßt dann können die auch nicht anders als Dir den Lappen zu geben (Vorausgesetz Dein Meisterprüfungsausschuß läßt Dich auch durchkommen)

Da haben wir wenigstens mal ein Thema gefunden,in dem wir
alle mal unseren Frust von der Seele schreiben können.
Das ist gut so!
Für mehr reicht es aber nicht!
HWK hin,abgebranntes Haus her,sind keine Gründe für einen Meister.
Haftend?Versicherungsrechtlich?Frage:Wen interessiert das?
Antwort:Keinen!!!
Solange ein Kunde sich den Fernseher (z.B.:Tonfehler)reparieren
läßt und kann es bei einer Versicherung abrechnen(Übersp.),brauchen wir
uns nicht auf das hohe Roß setzen und meinen,es darf in unserer
Branche nur rechtens zugehen..
Wir bräuchten Konzessionen!!!!!!! wie die "Anderen".
z.B. Elekriker oder so.
oder Schornsteinfeger,noch besser!!!!!!!!!!
anstatt Kehrbezirke Reparaturbezirke!
Scherz beiseite.Von der Verantwortung stehen wir mindestens
auf der ihern Niveau,nur die Löhnung fehlt.
Solange jeder ein elektronisches Gerät aufschrauben und
reparieren darf,ich aber meinen Schornstein nicht reinigen darf
wird diese Diskusion ins Leere verlaufen,so interessant sie auch
ist.
DETX

Gestern ist im RBB ein Beitrag in der Sendung "WAS!"gelaufen.
Zwei langjährige Kollegen aus der Berliner Grundig Niederlassung wollen sich ohne Meisterbrief nach den neuen Regelungen der Handwerksordnung selbständig machen.
Mächtige Felsbrocken werden da durch die Gegend gerollt!!
Link= http://www.rbb-online.de/_/was/index_jsp.html
Mfg Andreas

Irgendwie verstehe ich manche Kommentare nicht!!!
Wenn sich jemand selbstständig machen will - ich spreche hier aus eigener Erfahrung:
holt Euch den Gewerbeschein mit dem Eintrag: Handel mit elektrischen sowie elektronischen Bauteilen nebst minderwertigen Reparaturen derselben.
Hier kann euch keiner an den Kittel und man ist sogar - leider nur teilweise - abgesichert. Oder kann mir jemand verbieten einen Transistor zu reparieren??
Kennt der Fiskus den Unterschied zwischen einem DST und einer Sicherung????
Man darf nur nicht folgenden Fehler machen: gleich ganz groß einsteigen mit Handwerksrolle, Zulassung, o.ä.
Auch mit Werbungen in öffentlichen Gremien sollte vorerst etwas Abstand genommen werden.
Ich jedenfalls habe die Erfahrung gemacht (war inden 80-ern schon mal in diesem Gebiet selbstständig) daß genau dieses Gewerbe brummt wie zu Anfangszeiten.
Will man gleich richtig einsteigen mit Handwerkskammer..... Kostet richtig Kohle. Hier musst Du nur Beiträge zahlen, als Gegenleistung kommt da nichts rüber. Dasselbe gilt natürlich für den Industriemeister - zahlen, zahlen - mehr nicht.
Könnte noch mehr beichten.....

DIETER

Zitat

Könnte noch mehr beichten

dann mach doch.

Wir lesen gerne mit und vielleicht hilft es ja Jemanden bei der Entscheidung.

Das sehe ich etwas anders. Habe auch ohne Meister angefangen, mit Vermittlung von Reparaturen, dann aber den Meister gemacht und jetzt bin ich Meisterbetieb. Das ganze mit Hilfe der Handwerkskammer.

Daniel

Hallo an alle hier!

Mal ein etwas modifiziertes Szenario zu dem Thema:

Ich bin zwar Neuling hier im Forum, aber nicht Neuling im Beruf (über 25 Jahre dabei) und habe diese Diskussion mit Interesse verfolgt, da dieses Thema für mich in der nächsten Zeit akut wird und ich immer noch nicht weiß, was wie auf mich zukommen soll.

Zur Lage:
Ich hatte nach dem Vordiplom mein E-Technik-Studium an der RWTH Aachen abgebrochen und nach 1.5 Jahren Lehrzeit (noch mehr verkürzen ging leider nicht) meine Gesellenprüfung zum RFT abgelegt. Die alteingesessene Firma, in der ich seit 18 Jahren als Werkstattleiter tätig bin, soll nach 2 Generationen aus Altersgründen in diesem Jahr geschlossen werden.
Da ich nun mittlerweile selber 49 Jahre alt werde, stellt es sich für mich als großes Problem dar, was ich nun weiter machen soll.
Der hier immer wieder zu lesende Tip mit der Industrie ist mir auch schon oft in den Sinn gekommen, um, sagen wir es mal so banal, die letzten Jährchen so bequem wie möglich abzureissen. Aber wo, in welcher Branche? Und wer nimmt noch so einen "alten Knacker"?
Auf der anderen Seite wäre es sicher reizvoll für mich, den Betrieb mit seinem guten Kundenstamm weiter zu führen.....aaaaber.....dem stehen nunmal die oben genannten Probleme entgegen, wenn man diesen dusseligen Meisterbrief nicht in der Tasche hat! Wie in einem anderen Beitrag schon gesagt, ist dieser "Schein" keine Garantie dafür, auch ein fähiger Techniker zu sein.
Sich noch einen Meister dazu zu holen wäre doch schon finanzieller Selbstmord, genau wie die Schiene mit der Ausnahmegenehmigung und dem Kram, noch selber den Meister zu machen.
Aus den vielen Ratschlägen, die man, auch hier im Forum, bekommt, das "Richtige" herauszufiltern grenzt da fast schon an ein Glücksspiel.

Und somit macht sich nach wie vor nur Ratlosigkeit bei mir breit.

Wollte damit nur mal aufzeigen, wie vielschichtig das Problem sein kann.

Arganto

Hi Arganto,

war hier schon einmal erwähnt:

Ausnahmegenehmigung der zuständigen Verwaltungsbehörde (wenn Sie Kenntnisse nachweisen können, aber die Meisterprüfung für Sie eine unzumutbare Belastung wäre, z.B. auf Grund Ihres Alters oder besonderer familiärer Pflichten)

Also, einfach mal bei der Behörde nachfragen.

Gruß

Erwin