Ruhestrom einstellen

  • Hallo,


    ich habe hier eine Endstufe, bei der ich leider nicht weiß auf welchen Ruhestrom diese eingestellt werden muß. Ausgangsstufe hat 2x 2SC5200 und 2x 2SA1943 Emitterwiderstände jeweils 0,22R.

    Betriebsspannung ca +50V -50V (müsste ich bei Bedarf nochmlas messen).


    Wie kann ich das denn berechnen? Momentan hab ich die auf ca 12mV am Emitterwiderstand eingestellt.


    Leider kann ich die mit dem anderen Kanal nicht vergleichen, da hier schon mal jemand zu Werke war.


    MFG


    Mario

  • Ich würde auch den Ruhestrom irgendwo zwischen 20 und 30 mA einstellen, wie bereits von Chips erwähnt.


    Da wir im Voraus selten wissen, wie gut die Temperaturkompensation bei einer Endstufe ist, gehe ich bei unbekannten Endstufen folgendermaßen vor:


    Wenn die Endstufe bereits normal funktioniert und die Grundwerte im normalen Bereich liegen (ohne Verzerrungen, Offset 0V, Ruhestrom nicht über 50mA), schalte ich das Eingangssignal aus. Dann stelle ich den Trimmer-Potentiometer für den Ruhestrom so ein, dass der Gesamtverbrauch des Verstärkers (gemessen an der Netzseite) irgendwo zwischen 100 und 150W liegt (abhängig von der Größe des Kühlkörpers). Wenn sich der Kühlkörper der Ausgangstransistoren auf etwa 50 Grad Celsius erwärmt (eventuelle Lüfter schalte ich aus), stelle ich den Ruhestrom auf etwa 50mA ein. Danach schließe ich die Lüfter an, lasse das Gerät abkühlen, und überprüfe den Ruhestrom erneut (er sollte nicht unter 20-30mA bei Raumtemperatur fallen).


    Wenn ich sicher sein möchte, trage ich das Gerät im Zweifelsfall an einen Ort, an dem es bis zu minus Grade abkühlen kann, und beim erneuten Einschalten darf der Ruhestrom nicht unter 15mA liegen.


    Wenn bei Raumtemperatur, aber auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen, der Ruhestromwert bei diesem Verfahren nicht wesentlich unter 50mA fällt, haben wir es mit einer Endstufe zu tun, die die Ruhestromregelung ordentlich umsetzt. In solchen Fällen senke ich dann den Ruhestrom auf 20-30mA bei Raumtemperatur.


    Die zweite Methode besteht darin, Verzerrungsmessungen bei verschiedenen Formen des Eingangssignals durchzuführen, aber bei solchen Endstufen für den breiten Verbrauch praktiziere ich dies persönlich nicht.