Liebe Experten,
für die meisten von Euch dürfte es vermutlich sehr lange her sein, ein C8001-Chassis auf dem Tisch gehabt zu haben. Dennoch traue ich mich, mit einer diesbezüglichen Frage aufzuwarten.
Ich würde gerne den Art 1 (Klavierlack matt grau), der mich in meiner Kindheit begleitet hat, restaurieren.
Ausschnitt Hochspannung und Horizontalendstufe aus dem C8001-Schaltplan unter folgendem Link:
https://schultheiss.myds.me/pu…usschnitt_zeilentrafo.pdf
Anfang der 2000er habe ich schon einmal das Netzteil überarbeitet, seitdem wurde das Gerät immer mal wieder eingeschaltet, bis es sich vor ein paar Monaten im laufenden Betrieb verabschiedet hatte. Die Haushaltshilfe, die das Gerät eingeschaltet hatte, schilderte mir, dass das Bild nach etwa einer Stunde Betrieb plötzlich verschwand und stattdessen der Bildschirm etwa im Halbsekundentakt hell aufblitzte. Der Ton sei weitergelaufen. Sie schaltete das Gerät aus, und seitdem stand es ein paar Monate lang herum.
Vorgestern machte ich mich über das, was ohnehin sein muss: Elko-Kur Netzteil und Hochspannung / Hor. Endstufe (je nach Sinnhaftigkeit low ESR oder long life; vertikal, zumindest Ausgangsstufe, mache ich noch, wenn ich weiter bin), HOT (T 539) und zusätzlich T 534 (Primärseite Treibertrafo L 537) durchgemessen – intakt, Lötstellen überprüft. C 364 und C 367 sind bei dem Gerät nach meinem Kenntnisstand nicht bekannt für Auffälligkeiten, die habe ich nach einer Sichtkontrolle drin gelassen.
Beim Versuch der Wiederinbetriebnahme begrüßte mich der DST-Zeilentrafo (L 544) mit einem bläulich aus den Gehäuseöffnungen des Focus- und Schwarzwertreglers schimmernden Funkensprühnebel, und es kam zu einem kleinen Funkenüberschlag im Bildrohrsockel. Das Bild war währenddessen insgesamt hell mit zeitweise sichtbaren Rücklaufstreifen.
Eine erste erneute Sichtkontrolle brachte zutage, dass zumindest der Fußpunktkondensator C 542 (27 nF, 100V) sein Leben ausgehaucht hat (aufgebläht). Ich kann nicht ausschließen, dass ich den bei der ersten Sichtprüfung im Rahmen der Elko-Kur übersehen habe, er also schon vorher hin war. Nun möchte ich, bevor ich den neuen DST einbaue, auf Nummer sicher gehen und die neuralgischen Punkte im Bereich der Ansteuerung des DST gerne im Vorfeld sicher machen, bevor ich mit vorsorglich neuem DST (ITT bzw. Nokia D 280 / 37 bzw. Diemen-Ersatztype HR6063 und, ja, ich habe noch einen NEUEN auftreiben können) einen neuen Versuch wage.
Ich beginne jetzt erst einmal damit, sämtliche Widerstände und Dioden einschließlich der 5,1 V Z-Diode im Bereich der DST-Ansteuerung sowie im Bereich der Strahlstrombegrenzung durchzumessen.
Meine Frage an Euch:
Aus Eurer Erfahrung mit dem Chassistyp bzw. Eurer Einschätzung nach einem Blick auf den Schaltplan, auf welche (weiteren) Bauteile sollte ich ein besonderes Augenmerk richten, bevor ich mit neuem DST einen weiteren Versuch wage? Weil sich C 542 verabschiedet hat, vorsorglich alle Cs im Bereich der Strahlstrombegrenzung (C 545 – 1 µF und C 541 – 47 nF)? Sind ggf. auch welche auf der Primärseite des DST-Zeilentrafos, zumindest die zwischen Treibertrafo / HOT und DST (C 539, 540, 546, 547, 549, 583) als kritische Kandidaten bekannt?
Vorab lieben Dank für Eure Tipps.