Motor vom Lavamat 74700 funkt beim Schnelllaufen und haut dann die Sicherungen raus.

  • Hallo Zusammen,


    beim AEG-Öko-Lavamat 74700 update hae ich vor einiger Zeit nach Fehlermeldung C9 die Kohlen gewechselt und lief ca. 2 Jahre anstandslos. Jetzt muckt die Maschine wieder rum, haute die Sicherungen raus und danach kam wieder C9.
    Die Kohlen habe ich überprüft, sind noch lang genug. Bei der Glegeneheit die Kontaktflächen der Kohlen trocken sauber gemacht und die Fläche am Motor wo die Kohlen gegendrücken. Alles wieder zusammen gebaut bis auf den Rückdeckel.
    Der Motor versucht zu starten scheint aber irgendwie zu blockieren nach ca. 5 Grad Drehung. Läßt sich in diesem Moment auch nicht von Hand drehen. So bald der Motor seinen Betrieb wieder eingestellt hat, läßt sich die Trommel und damit über den Keilriemen auch der Motor drehen.
    Ich habe nun mal den Keilriemen abgelassen und Schonschleudern angestellt. Der Motor läuft erst langsam an und fährt dann richtig hoch. Dann gibt es so weit ich sehen kann beim Motor jede Menge Funken und zum Schluss flog der Haus-FI-Schalter raus.
    Mit Keilriemen blockiert das ganze und nach kurzem kommt wieder die Fehlermeldung C9.
    Danke im voraus.

  • Moin,


    ich glaube, Du hast Dir die Antwort ja quasi selbst gegeben, nämlich das mit dem Motor was nicht stimmt.


    Da gibt es aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten: Kohlen verklemmt (keinen sauberen Andruckpunkt auf den Kupfer-Kollektoren), daher eventuell unsauber eingeschliffen, oder aber beschädigte Kupferkollektoren, eventuell ein Kupferstreifen abgerissen oder schiefgestellt.


    Blockiert der Motor ungünstig, so erzeugt er einen Kurzschluß (Sicherung löst aus, zu hoher Strom). Kommt die Kohle oder ein Kollektorplättchen mit dem Motorgehäuse in Kontakt, so lößt der FI wegen Fehlerstrom aus.


    MfG Künki


    Edit: in seltenen Fällen kann auch was von den Kupferwindungen auf der Achse zum Nachbarn durchgeschmort sein, also der Lack ab, vermute mal aber eher nicht, dass das das Blockieren auslöst. Wenn die Windung beschädigt ist, dann ist das eher eine Folgeerscheinung nach dem Blockieren, wenn der Strom durch die Windungen ein paar mal den Sicherungsautomaten in die Knie gezwungen hat...

    Plus auf Masse, das knallt klasse !!!!!!! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Künki ()

  • Danke für die Auskunft,


    was ich nicht ganz verstehe ist, das der Motor ja Anfangs "normal" läuft und erst bei hoher Drehzahl anfängt zu funken etc.
    Übrigens ist mir beim säubern nichts lockeres, fehlendes, abstehendes oder sonst irgendwie außergewöhnliches aufgefallen. Ich hatte den Motor ausgebaut, die Kohlen ausgebaut, alles optisch kontrolliert und wieder zusammen gesbaut.

  • schau dir die Kohlestifte mal genau an, vieleicht sind die ja einfach nur Mist.... Oder die Kohle-Führung flattert bei höherer Drehzahl (locker?) und dann verklemmt sich der Kohlestift? Kannst ja auch mal Ohmisch die einzelnen Windungen ab den Kollektorplättchen durchmessen, eventuell hat es ja doch was durchgeschlagen...


    Wie schaut das Motorlager aus? Hat die Achse eventuell Spiel?

  • Also, die Kohlestifte sind jatzt ca. 2 Jahre einwandfrei gelaufen. Sie sind nicht mehr ganz so lang wie beim Einbau aber deutlich länger als die, die ich damals ausgebaut habe. Sie sehen für mich normal aus. Vorne mit einer leichten Rundung angeschliffen, silbrig glänzend. Die Halterungen wackeln nicht und auch die Stifte in den Halterungen nicht. Hätten sich die Stifte verklemmt wäre wohl ein größerer Teil rausgebrochen. Ist aber nicht.
    Ich habe zwischen den Kollektorplättchen, die nebeneinander liegen einen Wiederstand von 10 - 12 gemessen auf der Einstellung 200 bei Ohm. An einzelne Windungen oder so komme ich gar nicht erst dran.
    Das Motorlager scheint gut zu sein, die Achse hat kein Spiel.
    Macht es Sinn, den Kollektor mit Kontaktspray (MoS2) einzusprühen oder ist das eher kontraproduktiv?
    Soll ich einfach ein Paar neue Kohlen bestellen und einbauen, um sicher zu gehen?

  • Moin,


    also ich würde die Kollektorplättchen nicht mit Kriechöl einsauen, sondern eher mit Spiritus oder Leiterplattenreiniger und einer ausgedienten Zahnbürste reinigen. Auch die Zwischenräume! Wenn Du sicherstellen kannst, dass die Kollektorplättchen alle in Takt sind, also nicht schief stehen oder locker sind, die Achse kein Spiel hat, die Kohleführung 1A arbeitet und kein Windungsschluß vorliegt, dann kann es ja eigentlich nur an den Kohlestiften liegen.


    Hatte bisher nur einmal einen Reinfall bei Ersatzkohlen aus dem I-Net für 'ne Metabo, die sahen wie lange Kohlestifte aus, hatten tatsächlich aber nur eine kurze Nutzlänge, welche auf einen Haufen "Recycling-Irgendwas" aufgebracht war. Nachdem der Nutzbereich recht schnell aufgebraucht war, war der Rest des vermeindlich noch vorhandenen Kohlestabs nur ein Trägermaterialgemisch, was höllische Funken geschlagen, und sogar die Kollektorplättchen verkratzt hat. Auch hatte die Verbindung zwischen dem Kupferanschlussgeflecht und der Kohle messtechnisch einen deutlich zu hohen Widerstand, nachdem die "neuen", schrottigen Kohlen eine Weile im Einsatz waren.


    Fazit: wenn Du Dir sicher bist, dass alles an dem Motor so ist, wie es sein sollte, und auch dessen Ansteuerung sauber ist, (kontrollier' nochmal die Kollektorplättchen auf Ihren Stand und auf die Höhe, dass da wirklich keine Unebenheiten sind!) und der Motor dann irgendwann blockiert, ohne, dass eine mechanische Blockade vorliegt, dann kann es nur an den Kohlen liegen, vorausgesetzt, Du hast keinen Windungsschluß auf der Achse.


    Wenn Du Dir unsicher bist, dann überprüfe nochmal den Anschluß von der Steuerplatine zum Motor und besorge Dir nen kompletten neuen oder gebrauchten Motor.


    MfG Künki

  • Das mit dem reinigen der Kollektorplättchen werde ich so gut ich es kann machen!
    Kann es sein, das die Kollektorplättchen "abgenutzt" sind?
    Das mit den miesen Kohlestäben erscheint mir im Moment am plausibelsten. Die Länge ist zwar noch da, aber ich kann nicht erkennen welches Material sich da tatsächlich drin verbirgt.
    Der Wiederstand zwischen der einen Kohle und einem beliebigen Kollektorplättchen ist 17 bei 200 Ohm wie an dem Kontakt dieser Kohle auch.
    Der Wiederstand zwischen der anderen Kohle und einem beliebigen Kollektorplättchen ist 34 bei 200 Ohm wie an dem Kontakt dieser Kohle auch.
    Wenn ich den Motor drehe läuft er sauber rund. Es gibt auch keine Unebenheiten oder ruckeln.
    Ich bestelle mir jetzt 4 neue Kohlen, damit ich beim nächsten Mal als erstes die Kohlenwechseln kann bevor ich ewig rumfummele. Der Motor selbst scheint ja fast unzerstörbar zu sein.
    Das mit dem Anschluß glaube ich nicht, da der Motor ja (ohne Keilriemen) läuft und erst bei hoher Drehzahl funkt. Das zu überprüfen würde wahrscheinlich auch meine Elektrokenntnisse überfordern.
    Erstmal Danke, ich melde mich in paar Tagen wieder, wenn ich die neuen Kohlen eingebaut habe.

  • Hallo,


    ich weiß zwar nicht wie weit Du den Motor zerlegt hast, eventuell sind die Lagerschilder zum Stator verschoben und der Luftspalt zum Rotor ist ungleichmäßig. Beim anliegen der Spannung wird durch das Magnetfeld der Rotor an den Stator gezogen und abgebremst bzw. blockiert. Sieht man bei ausgebautem Rotor an den Schleifspuren. An manche Motoren sind die Lagerschilde auch vernietet, diese können nachlängerem Einsatz auch lose werden oder sich beim hantieren ( hartes Ablegen) verschieben. Das führt zu einer höheren Belastung des Motors und zu erhöhtem Bürstenfeuer. Wenn der Rotor einen Windungsschluß hat sieht man das an den Einbrennspuren an der Vorderkannte der entsprechenden Kollektorplättchen oder Du schließt ein Ohmmeter an die Kohlenanschlüsse an und drehst den Rotor ganz langsam (Plättchen für Plättchen) durch, Der Widerstandswert darf sich dabei nur unwesendlich ändern. Eventuell auch mal das Relais für die Drehrichtungsumkehr überprüfen.


    Gruß Freddy

  • Bis auf das Wechseln der Kohlen habe ich den Motor überhaupt noch nicht auseinander genommen.
    Ich habe jetzt neue Kohlen eingesetzt. Ohne Keilriemen dreht der Motor munter los (im Programm Schonschleudern).
    Wenn ich aber den Keilriemen auflege und der Motor losdrehen sollte Brummt er nur und Blockiert. Selbst von Hand lässt sich in diesem kurzen Moment nichts drehen (was sonst ganz leicht geht).
    Mache ich den Keilriemen wieder ab, dreht der Motor wieder so wie er soll.
    Den Kollektor (ich hoffe zumindest das er das ist, das Teil wo die Kohlen aufdrücken) habe ich übrigens mit Alkohol gereinigt, so gut es ging.

  • Der hat einen Lagerschaden, der Anker kommt an den Stator! Ohne Austauschen der Lager und Prüfen ob deren Sitz nicht ausgeschlagen ist wird das nicht gehen...

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)
    "Ich weiß nicht mal, dass ich nichts weiß." (Simba2)
    "Ich weiß' alles" (Alpina-Katze)