ERLEDIGT: Oszilloskop PM 3231 - Netzteilproblem 1100V Spannung

  • Problemkind: Oszilloskop Philips PM 3231
    sonstige vorh. Messtechnik: Digitalvoltmeter




    Hallo Fans,


    habt ja schon öfters gute Tips gegeben, heute hab ich ein neues Problem:


    Mein OSZI Philips PM 3231 will nicht mehr, mitten beim messen begann er zu zucken, dann kurzes Rauchzeichen und kein Strahl mehr.


    Also hab ich mich auf die Suche begeben, erste optische Prüfung, Widerstand R847 im Netzteil hinüber. Neuen 22K eingebaut, angeschaltet... sofort wieder Rauchzeichen, schnell aus, Widerstand noch i.O.


    Alle Dioden und Widerstände im Netzteil sind i.O., wenn ich den 1100V Ausgang ablöte sind alle anderen Spannungen ok (jedoch etwas höher, z.B. 115 statt 95, 63 statt 50, 24 statt 20 etc. vermutlich wegen fehlender Last auf 1100V-Leitung).


    Habe dann noch R402, R9, R403 und R414, R14, R416 im eingebauten Zustand gemessen, nichts auffälliges.


    Habe mal den Stromlaufplan angehängt, wo soll ich weitersuchen. Kann es die Röhre sein? Wenn alles angeschlossen ist leuchtet B401 relativ hell... ist das ein Überspannungsschutz?


    Ich hoffe der Oszi ist preisgünstig reaktivierbar... bräuchte ihn momentan grade mal wieder.


    Liebe Grüße
    Holger

  • Offensichtlich liegt eine Überlast auf der -1100V-Schiene vor, sonst wäre R847 nicht abgeraucht. Spontan hätte ich gesagt, dass C839 einen Schluss hat, aber dann würde die Glimmlampe B401 nicht leuchten.
    Ich denke, dass die Röhrenheizung, die mit auf Kathodenpotenzial liegt, nicht mehr "hochgelegt" ist, also ein Isolationsfehler im speisenden Transformator (müsste Wicklung S4 sein) oder in der Zuleitung zur Röhre ein Isolationsfehler. Aber vorher alles andere prüfen durch einzelnes Abklemmen, ziehen des Röhrensockels um einen internen Schluss in der Röhre auszuschließen, Schluss im Röhrensockel, etc. Zuletzt dann die Heizung beidseitig ablöten, wenn dann die -1100V stabil bleiben hat die Wicklung einen Isolationsschaden.

    "As we know, there are known knowns. There are things we know we know. We also know there are known unknowns. That is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns, the ones we don't know we don't know." (Donald Rumsfeld)
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  • Hallo tcfkao,


    C839 hatte ich auch erst im Verdacht und gemessen, auf alle Fälle kein Kurzschluss (gemessen mit Voltmeter). Wofür ist Glimmlampe B401 eigentlich da?


    Heizungswicklung meinst Du S4 vom Trafo T801?


    Habe mal noch folgendes getestet:


    1.) Trennung Verbindung R9 - Schleifer R403 sowie R14 - Schleifer R416 (Intens) = keine Änderung


    2.) Trennung Verbindung Schleifer R10 sowie Schleifer R15 (Focus) zur Röhre = keine Änderung


    Wie taste ich mich da am besten ran? Wie kann ich den Sockel abziehen...kommt man schlecht ran!


    ... so heut schon spät. Morgen gehts weiter...


    DANKE bis hier.
    Holger

  • Nein, die Spannungsteilerkette rund um die Helligkeit- und Fokuspotis ist zu hochohmig und liegt ja auch im Betriebsfall an den -1100V, die kann es nicht sein (außer, ein Poti oder Trimmer hätte einen Isolationsfehler zum Gehäuse oder sonstigen Masseteil).
    Der Schluss ist niederohmiger. Klemme mal die Heizung ab, ob am Sockel oder am Trafo (ja, die Wicklung S4), dann siehst Du weiter.
    Die Glimmlampe dient meinem Verständnis nach nur als "70V Zenerdiode", und sorgt für eine konstante Spannung über beide Helligkeitpotis für beide Strahlkanonen, unabhängig vom Strahlstrom.


    Das Teil muss ja gut 40 Jahre auf dem Buckel haben, positive Masse und Germanium-Leistungstransistoren...
    Ohne mehr oder weniger aufwändige Zerlegearbeit wird es nicht gehen, Scopes sind nun mal mitunter dicht gedrängt...


    Nachtrag: Bilder bei RM.org gefunden, lag mit der Altersdatierung recht nahe, und das Teil ist eigentlich recht aufgeräumt.

    Bilder

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  • bin jetzt im Keller am Gerät, Heizung am Trafo abgelötet... weiterhin Rauchzeichen!


    Bilder passen, Alter kann ich nicht bestimmen, vor Jahren gebraucht erworben...


    so weiterer Test..


    habe Anschluss 3B402 an Platine "Netzteil-Teile.pdf" (Verbindung zwischen Anode B 401 zu Röhre) abgelötet.. alles andere Original => keine Rauchzeichen mehr, allerdings auch kein Bild.



    So, muss für heute beenden... beim Onkel ist DSL-Modem ausgestiegen... bis morgen.

  • Gut, dann scheint die Wicklung S4 des Netztransformators keinen Erdschluss zu haben. Um jetzt einen internen Elektrodenschluss in der Anzeigeröhre B402 auszuschließen musst Du deren Sockel abziehen (die Tube wirst Du wohl nur noch in eBay finden). Wenn es dann noch qualmt liegt der Fehler an den wenigen Bauteilen rund um die Kathoden, Verdrahtung hat Isolationsfehler, oder oder oder. Es kann irgendwo eine Isolierung gequetscht sein, die jetzt nach über 40 Jahren Alterung und Belastung mit 1kV durchgeschlagen ist. Einfach alles durchmessen, das Prinzip sollte jetzt verstanden sein.


    [Blockierte Grafik: http://www.tubecollection.de/ura/images/E10-130GP_Phil_AUT41778.jpg]

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  • weiter im text...


    alles im Originalzustand, lediglich Sockel von Röhre abgezogen => Rauchzeichen...


    Noch mal ein Test:
    war irritiert, schwarzes Kabel von "Netzteil-Teile.pdf" Anschluss 3B402 ging nicht an Röhre, nachgeschaut, geht direkt an Wicklung S4 von dort weiter an Röhrensockel, zweiter Anschluss von Wicklung S4 geht nur von Trafo zu Röhrensockel. Habe dann S4-Wicklung komplett abgelötet und die beiden schwarzen Kabel verbunden gelassen (Verbindung von 3B402 zu Röhrensockel über ehemals Trafo S4)... Sockel aufgesteckt => kein Rauch.


    Also wohl doch ein Trafo-Isolationsproblem? Trafowicklung S4 hat bei abgelöten Anschlüssen fast 0 Ohm (0.2 Ohm gemessen mit Digitalvoltmeter).. und liefert ca. 7 V Wechselspannung bei abgelöteter Schaltung, kann aber wohl einen möglichen Schluss nicht ausschließen...


    Könnte ich die Röhrenheizspannung testweise extern einspeisen? Wie hoch müssen die 6,3 V belastbar sein? Ginge auch Gleichspannung?

  • Pass aber auf, die Heizspannung liegt auf hohem Potential!
    Die 0,2 Ohm für den Heiztrafo sind ok, genauso wie die 7 Volt. Wichtiger ist, ob die Wicklung einen Schluss gegen Masse oder eine andere Spule hat. Da brauchst aber mehr als die 3 Volt vom Multimeter. Schaut nach einen Masseschluss von S4 aus
    Das helle Leuchten von B401deutet auf einen höheren Strom durch die Glimmlampe hin.

  • Danke für die wichtigen Hinweise... werd mal schauen, was ich im Keller für Spannungsquellen finde, ich glaube ich habe da noch einen alten Modelleisenbahntrafo...


    Werde auch mal den Trafo genauer untersuchen... Rückmeldung in Kürze.


    Und hier das Ergebnis: vom oben erwähnten Eisenbahntrafo 4V Wechselspannung angelegt und der Oszi läuft prima (B401 leuchtet nun auch relativ dunkel, tolle Wortwahl: "leuchtet dunkel" hihi...) . Fehler also lokalisiert Dank der Unterstützung durch Forum (kcfkao hatte bereits in der ersten Antwort den richtigen "Riecher").


    Nun zur Ersatzteilsuche, wer hat die genauen Daten des Trafos oder eine Bezugsquelle, ich habe leider nur Stromlaufplan ohne weitere Angaben. Zur Not würde ich einen kleinen weiteren Trafo mit in den Oszi pflanzen (Platz wäre da.)


    MfG
    Holger


    Habe noch einiges zum Trafo gefunden, leider immer noch keine Stromwerte... siehe Anlage

  • Ächz, was für eine Odyssee! Wie das konkret verdrahtet ist, spielt keine Rolle, elektrisch entspricht das dem Schaltplan! Hättest Du mal direkt am Anfang die Wicklung S4 abgelötet, wie ich Dir gesagt habe!
    Dass die Wicklung selber niederohmig ist, ist völlig normal, ist aber nicht der Isolationsfehler!


    Als Heiztrafo kannst Du jeden 6,3V/1A Trafo nehmen, ABER der muss eine primär-sekundär Spannung von 1kV aushalten. Ich würde da nicht einen billigen nehmen, sondern zumindest einen Sicherheitstrafo mit zwei Kammern, also wo die Primär- und Sekundärwicklung nicht übereinander gewickelt sind, sondern nebeneinander in zwei getrennten Kammern. Und natürlich den Trafo hinter dem Netzschalter anschließen, sonst heizt der die Röhre kaputt.


    Ich frage mich aber ernsthaft, was Du mit so einem Scope willst, wenn nicht mal elektrotechnische Grundkenntnisse vorhanden sind... 8o


    Edit: Das Datenblatt könnte zu der Röhre passen, jede Heizung hat 6,3V/0,3A; macht zusammen 0,6A.

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    2 Mal editiert, zuletzt von tcfkao ()

  • Ächz, was für eine Odyssee! Wie das konkret verdrahtet ist, spielt keine Rolle, elektrisch entspricht das dem Schaltplan! Hättest Du mal direkt am Anfang die Wicklung S4 abgelötet, wie ich Dir gesagt habe!

    naja, Kenntnisse sind schon vorhanden, allerdings hatte ich dich nicht korrekt genug verstanden.. ich hatte die Verbindungen von der S4 Wicklung zur Röhre (also 2 Drähte) abgelötet, aber nicht bemerkt, das die Verbindung 3B402 zur Röhre über den Trafo lief und der Fehlerteufel genau da hockte. Klar hast Du Recht, elektrisch ist das korrekt, habs ja dann auch bemerkt ;)

    Als Heiztrafo kannst Du jeden 6,3V/1A Trafo nehmen, ABER der muss eine primär-sekundär Spannung von 1kV aushalten....
    Und natürlich den Trafo hinter dem Netzschalter anschließen, sonst heizt der die Röhre kaputt.


    Edit: Das Datenblatt könnte zu der Röhre passen, jede Heizung hat 6,3V/0,3A; macht zusammen 0,6A.

    Danke für den Wink... aber das ich den Trafo nicht permanent als Stromvernichter betreiben sollte ist mir klar... ;)
    Hier ein link ( http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_e10-130gp.html ) zur Röhre, Werte passen.



    Und nochmal Dank für die Unterstützung.

  • Die Angaben in RM.org zum Heizfaden decken sich ja auch mit dem Datenblatt, aber es sind eben zwei Heizfaden, daher also 6,3V/0,6A.

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  • so, erledigt.


    Dank einem FL 6/6 -Block-Trafo (Primär: 2x115V, Sekundär: 2x6V, Prüfspannung 5kV), den ich primärseitig analog zum Originaltrafo angelötet habe und der phasengleichen Parallelschaltung am sekundären Anschluss läuft der Oszi wieder. Sollte sogar an 115 V laufen, kann ich aber mangels 115 V Netzspannung nicht prüfen.


    Danke für Eure Hilfe.
    Holger