Weidezaungerät NA 4500 - zu wenig Leistung

  • Hallo,
    ich habe ein Weidezaungerät mit der Typenbezeichnung NA 4500 in Arbeit. Das Gerät wurde offenbar unter verschiedenen Labeln vertrieben. Welcher Hersteller dahinter steckt, habe ich noch nicht herausgefunden.
    Das Gerät funktioniert grundsätzlich - hat aber zu wenig Energie. Der Besitzer hat ein Weidezauntestgerät, welches statt ca. 10kV nur um die 1000V anzeigt. Die Glimmlampen, welche zur Eigenkontrolle eingebaut sind, blitzen auch nur sehr schwach auf.


    Das Gerät ist ausschließlich für Netzbetrieb konzipiert. Der Aufbau ist technisch einfach, aber doch recht solide. Die Leiterplatte ist aus FR4 (Glasfaser), ist lackiert und lötseitig mit einer dicken transparenten Isolierschicht oder Isolierplatte (weiches Material) versehen. Entsprechend schwierig gestalten sich irgendwelche Messungen.


    Die Schaltung ist recht einfach. Die Pulseabstände von 1,2s erzeugt ein NE555. Dessen Versorgung erfolgt über ein Kondensatornetzteil. Der NE555 steuert einen Thyristor an.
    Den Leistungskreis habe ich noch nicht genauer nachvollzogen. Es gibt eine recht große Luftspule, welche bei Ansteuerung des Thyristor laut vernehmlich knackt. Das Geräusch ist lt. Besitzer wie immer (was die Pferde bislang davon abgehalten hat, die Funktion des Gerätes in Zweifel zu ziehen...). Weiteres wesentliches Bauteil ist ein großer MKT-Kondensator 35µF/450V. Der scheint i.O. - gemessen 32,xx µF. Den Ausgang bildet ein recht großer Trafo mit Dynamoblech - als 50Hz-Netztrafo hätte dieser Kern etwas eine Leistungsfähigkeit von 60...70W. Alles sieht soweit gut aus. Keine sichtbar beschädigten BE, einiges durchgemessen (Dioden, Leistungswiderstände) und für unauffällig befunden.
    In Verdacht habe ich nun einen sekundärseitigen Windungsschluß im Ausgangstrafo, was allerdings wohl auch das Todesurteil für das Gerät wäre.
    Auf Rückseite der Leiterplatte steht NA 2000/4. So eine Typenbezeichung gab es lt. Web auch.


    Hat jemand Erfahrungen mit diesen Geräten, einen Schaltplan oder Tips?


    Gruß
    Thomas

  • schau dir mal die grosse Luftspule an da hatte ich schon zwei Geräte unterschiedlichster Hersteller wo die Spulen zwar optisch gut aussahen aber innerlich defekt waren.
    Durch das knacken bewegt sich die Spule in kleinen Massen und zerreibt sich mit der Zeit selber(Kurzschluss dann Bruch. Trafo wird OK sicher sein oder der Thyristor im Leistungskreis ist halb kaputt (durch die Spule!!)


    Hatte mich beim ersten mal fast tot gesucht.


    wenn du es wegwerfen willst wirf es zu mir brauch ich grad eins. ;)


    MfG Video6

  • Hallo Video6,
    vielen Dank für Deinen Tip. Der klingt plausibel. Die Spule habe ich ohmsch gemessen und dabei zunächst keinen Fehler feststellen können. Aber Du meinst sicher einen Windungsschluß zwischen den Lagen des CuL. Die Spule hat ca. 90 Wdg. mit ca. 1,0mm CuL. So etwas in der Art habe ich vielleicht in alten Frequenzweichen aus Lautsprecherboxen. Notfalls muß ich sie neu wickeln.


    Das Messen der Induktivität bei der möglicherweise defekten Spule bringt wahrscheinlich nicht viel, weil bei der niedrigen Spannung des Meßgerätes eher keine Überschläge stattfinden werden.
    Ansonsten ist der Luftspule optisch nichts anzusehen. Sie ist auch ordentlich in Lagen gewickelt - wenn auch ohne Lagenisolation. Auf Klopfen (Schraubenziehergriff...) reagiert sie nicht.


    Die Luftspule habe ich mal überschlägig in einem Online-Rechner berechnen lassen:
    (http://mitglied.multimania.de/…code/cylcoil/cylcoil.html)
    mittlerer Durchmesser ca. 25mm = 0,025m
    l ca. 20mm (Höhe der Spule) = 0,02m
    N ca. 90


    L = 154µH - glaubhaft.


    Zum Messen werde ich die Spule auslöten müssen.
    Kann man die Isolierplatte unter der Leiterplatte einfach abziehen? Oder ist sie danach Geschichte?


    Der Thyristor scheint i.O. zu sein. Den Typ kann ich im Moment wegen der Lackierung nicht ablesen.


    Auf jeden Fall ist es eine sehr gute Nachricht, daß der Ausgangstrafo wahrscheinlich noch ok ist.


    Parallel zu den Primäranschlüssen des Trafos ist ein großer MKT-Kondensator 2,2µF/400V geschalten. Den hatte ich zwischenzeitlich in Verdacht. Er hat aber gemessene 2,16µF - Freispruch.


    Gruß
    Thomas

  • alles was nicht verklebt ist kann man zerlegen zur not später wieder Platikspray rauf
    hat der 400 V Elko auch Spannung?
    bei mir war Leistungsteil und Impulsteil getrennt.
    oder Lack am Thyristor ist leitend geworden bekommst du durch messen auch nicht so richtig raus da hatte der Lack den Tyristor nach der ersten vollen Ladung fast kurzgeschlossen Thyristor war aber in Ordnung.(war auch kaum zu sehen zwischen den Kontakten war der Lack dunkler und der leitete)
    hohe Spannung Feuchtigkeit und Zeit machen die tollsten Fehler.
    MfG Video6

  • Hallo Video6,
    dann werde ich den Isolierkram mal runterreißen. Viel zu verlieren habe ich nicht.
    Einen 400V-Elko gibt es so nicht. Es gibt 2x 1µF/400V parallel, die über einen 120 Ohm Leistungswiderstand am Netz hängen, welche zum Leistungsteil (einer der Primäranschlüsse des Trafos) führen. Dazu gibt es noch 2 3A-Dioden 1N5408. Zusammen bilden diese BE eine Spannungsverdopplungsschaltung, welche den 35µF-MKT-C aufladen.


    Die Speisung des NE555 erfolgt über einen C 470nF/400V und einen getrennten Vorwiderstand. Nach der Gleichrichtung kommt ein Elko mit 220µF/63V, ein 100 Ohm Widerstand und eine Spannungsbegrenzung per Z-Diode. Dieser Bereich scheint ok zu sein. 13,5V am 220µF-Elko, dann über die 100 Ohm und 12V-Z-Diode (11,5V gemessen) und ein weiterer kleiner Elko 22µ/25V zum Timer-IC.
    Der Timer läuft normal. Eine grüne LED, welche bei geschlossenem Gehäuse nicht zu sehen ist, blinkt beim zünden des Thyristors auf.
    Der Thyristor und seine Lackierung zeigen keine thermischen Spuren.


    Wenn man die Primäranschlüsse des Trafo abzieht, lädt sich der 35µF-MKT-C statisch auf. Das knacken der Luftspule wird schnell schwächer ist dann nicht mehr wahrnehmbar. Dann scheint ein Entladewiderstand von 2,2MOhm die einzige Last am MKT-C zu sein.
    Der 35µF-MKT ist mit 450V AC angegeben. DC-mäßig erreicht er kurzzeitig ca. 600V - erst einmal nur mit einem Multimeter gemessen oder besser gesagt abgeschätzt. Wegen der fehlenden Netztrennung will der Einsatz des Oszis gut überlegt sein.
    Mit abgezogener Primärspule werden es am 35µF-C ca. 640V statisch, was auch ziemlich genau der doppelten Netzscheitelspannung und der offiziellen Kotzgrenze des Kondensators entspricht. Diese Spannung wird schnell erreicht. Die Aufladung hat dann mit dem Takten des Thyristors dann nicht mehr viel zu tun - es fehlt die Last.


    Die Luftspule hängt mit einem Ende über eine Diode BY399 (3A, 800V, schnell) an Masse und ich nenne das mal Netz N (Aufdruck N1). Die beschriebenen Speiseanschlüsse sind dann Netz L (Aufdruck N2). Die Diode wird vom Thyristor überbrückt, wenn er zündet. Der andere Anschluß der Luftspule geht zum Trafo.


    Ich muß das ggf. mal richtig aufzeichnen. Einige Verbindungen werde ich erst nach dem Entfernen der Isolierplatte erkennen können. Soweit ich das bis jetzt verstehe, bilden die beiden 1N5408 und der 2x 1µF-C eine 50Hz-Spannungsverdopplungsschaltung, welche den 35µF-MKT auflädt. Daran "zupft" der Thyristor, was zu heftigen Spannungseinbrüchen am 35µF-C führt - von 600V auf unter 300V. Ein Elko würde das auf die Dauer gar nicht aushalten - deshalb der teuere MKT. Die Luftspule erspart dem Thyristor und dem MKT extreme Spitzenströme und hat vielleicht auch mit dem Löschen des Thyristors zu tun.
    Das scheint alles zu funktionieren, wie es soll und da ist auch reichlich "Bums" drauf. Irgendwie habe ich wieder ganz stark den Trafo im Verdacht oder ggf. doch den 2,2µF/400V, welcher mit der Primärspule einen Schwingkreis bildet. Da hat man sich trotz Kostendruck immerhin für etwas "ordentliches" impulsfestes von EPCOS entschieden, weil der ziemlich hart rangenommen wird. Vielleicht hat der trotz unauffälliger Meßwerte einen Schuß, welcher erst bei hohen Spannungen zu Tage tritt.


    Gruß
    Thomas

  • den meinte ich ja den dicken grossen Elko (MKT in gross)in dem einen Grät waren da 6 oder 8 Stück parallel geschaltet wegen der Leistung


    nen Trafo von dem großen Weidezaungerät zum testen hätte ich noch da der kostete alleine schon fast 100 Euronen (das Gerät fast 800)
    war von ner 10 KV Kiste mit Netzbetrieb wo es die Luftspule zerlegt hatte.und der Thyristor halbkaputt war.


    musste alles selber herausfinden es gab keine Schaltung davon hätte nur einschicken können für viel Geld was ich nicht wollte


    MfG Video6

  • Das reparieren von
    minderwertige Weidezaungeräte bringt in der Regen nichts,
    meist ist die
    Elektronik vergossen und oder Ersatzteile sind rar. Ich würde es bei Ebay
    versuchen.