TV Geräte mit Protectionschaltung

  • Hi Leutz,


    ich hab mal ne Frage zur Protectionschaltung.
    Es ist doch immer schon, wenn ein TV defekt ist und man anhand von fehlenden Spannungen oder dem gezeigten Fehlerbild den Fehler schonmal vorab eingrenzen kann.
    Nun zur Frage:
    Da bei der Protectionschaltung das Gerät in Stand by geht, kann man keine Spannungsmessungen in den veschiedenen Stufen machen, wie kann man in solchen Geräten den Fehler schnell eingrenzen/ finden?
    Leider hab ich an solchen Geräten keinerlei Erfahrungen...

  • Laut Hersteller soll man im Einschaltmoment an den Schutzschaltungen messen und damit rausfinden welche das auslöst. Bei vielen Geräten kann man die Schutzschaltung auch disablen... aber da kann dann halt noch ,mehr kaputt gehen. Leider gehen auch manchmal die Schutzschaltungen selber kaputt.

  • Okay, das ist ein Anfang, aber alzuviel wird mir das soweit nicht bringen...
    Werd mir mal einen Schaltplan vornehmen und das ganze etwas genauer anschauen und versuchen das so zu verstehen...
    Jedenfalls kann man, so wie du das sagst, in der Stufe messen, ob hier die Protectionschaltung ausgelöst wurde.
    Gibts dafür einen speziellen Messpunkt? (Okay, das werde ich auch anhand des Schaltplanes sehen, aber vielleicht seid ihr ja schneller...)
    Einen wo man sagen kann, das, wenn Spannung anliegt bzw keine Spannung anliegt, die Protectionschaltung aktiv ist.


    Im Einschaltmoment messen? Das ist, wenn man mehrere Stufen überprüfen muss, doch etwas nervig. Gibts noch andere Tricks?

  • Es gibt da keine "allgemeine" Vorgehensweise, da das fast jeder Hersteller verschieden handhabt. Will sagen: es kommt immer auf das jeweilige Gerät bzw. Chassis an. Wenn du mehr Infos brauchst nenne doch mal einen konkreten Fall.


    Gruß Gerd

  • Z.B. das Metz 693 Chassis kann das. Die Hor. Endstufe kriegt dann nur etwa 30 Prozent der Spannung (Servicebrücke umlöten) und die Schutzschaltung bleibt meist friedlich. Anhand der Signalformen und der Spannungen um den DST kann man bequem nach dem Fehler suchen.

  • war mir nicht bekannt, habe auch keine Serviceunterlagen zu diesem Chassis. Vermtl. bezieht die Endstufe dann eine niedrigere Spg. aus dem Wandlertrafo, was aber nur bei den wenigsten Geräten gehen dürfte bzw. vorgesehen ist-eigentlich ne prima Idee-danke für die Aufklärung

  • Statt 150V werden 42V angelegt. Beide werden direkt aus dem Netzteil gewonnen. Ist halt ein typischer Metz und nicht so ein Wegwerfgerät wie die Philips Produkte! Die Kabel sind so lang daß man das Chassis weit herasusziehen kann. Dann stellt man es senkrecht hin und rastet es in einer Verankerung ein.

  • Zitat

    Original von Frank Schölch
    Ist halt ein typischer Metz und nicht so ein Wegwerfgerät wie die Philips Produkte! .


    Dass ist nicht nett, unt kann man sicher nicht unterschreiben!
    Ich habe (nicht beruflich) schon vielleicht 200 fernseher repariert, und die PHILIPS machen mir immer spass !.(guten serviceunterlagen / nett aufgebaut)
    Naturlich gibt's bei allen fernseher spezieller problemen (loetkwalitaet / unterdimensionierten teilen usw)...
    Ich bin auch der meinung, das heutzutage die produkten nicht mehr so lange mittgehen.Aber dass sieht man bei alle marken.


    mfg Robert

  • über die Philips-Schaltungen kann man geteilter Meinung sein, meiner Meinung nach sind sie schon recht "eigen"(man denke da nur an nicht netzgetrennte Ablenkspulen). Diese verringerte Spannung bei diesem Metz hat mir aber beim letzten solchen mit defektem DST auch nicht geholfen, er lief trotzdem nicht soweit an daß sinnvolles Messen möglich war.

    Claudia hat 'nen Schäferhund
    Und den hat sie nicht ohne Grund

  • Lassen wir mal die Fehleranfälligkeit beiseite. Teure Geräte mit hoher Ausstattung sind manchmal etwas anfälliger als primitive Modelle. Betrachtet man einfach nur den Vorgang der Reparatur selbst. Dann gibt es hier schon einen erheblichen Unterschied zwischen Grundig, Metz, Vestel und Samsung auf der einen Seite bzw. Sharp und Philips auf der anderen Seite.


    Die Grundigs haben ihre Eigenheiten auf die man erstmal kommen muß (EEPROM im Tuner versteckt, kriminelle Lötqualität, manchmal exotische ICs). Dafür sind sie aber servicefreundlich. Die Schaltungen sind logisch, die Chassis kann man weit genug rausziehen um Messungen im Betrieb vorzunehmen und die Verwendung von SMD Bauteilen ist nur an sinnvollen Stellen erfolgt.


    Die Philips der neueren Generation (100Hz) sind von der Konzeption her eindeutig auf Tausch des kompletten Chassis ausgelegt. Da sitzen SMD ICs an der Unterseite zwischen den PINs des DST (es hat mich fast vom Stuhl gehauen!), da sind die Kabel so kuez daß man das Chassis gerade soweit rausziehen kann daß man die Kabel abziehen kann.


    Die Philips sind durchaus reparabel wenn man sich mit unnötigen konstruktionsfehlern rumärgern will und es einem nichts ausmacht, mal 3 Wochen an einem TV zu sitzen. Normalerweise zeugt das von Inkompetenz; den großen 82er TV den ich im Forum mal angefragt hatte haben die aber auch bei Philips in der Zentrale Kundendienst nicht hinbekommen. Nach genau 8 Monaten (!) wurde dann auf Kulanz das gesamte Leistungschassis gewechselt! Wenn selbst der Spezialservice die Geräte nicht hinbekommt, dann ist es immer Sharp oder Philips.


    Dann nimmt OPhilips wenig Rücksicht auf die Röhren: die Strahlstrombegrenzung ist bei den Philips Geräten oft höher als bei Grundig eingestellt. Im Laden sieht der Kunde ein schön brillantes Bild, grellweiß mit Kantenschärfung etc. Die anderen Hersteller sind hier etwas zurückhaltender und schonen die Röhren.

  • Okay, es ist ein KV-B2931D mit dem BE-3B Chassis.
    Ich blick da langsam nimmer durch und werd diesen wohl bald vom Tisch werfen...
    Deutete alles auf Tuner oder Vertikalstufe hin, aber Tuner ist nachgelötet (auch diese Massekontaktierung) und das Vertikal-IC ist auch erneuert (durch TDA Vergleichstyp ersetzt) und das Gerät will trotzdem nicht...
    Da es sich aber immer abschaltet, kann ich nicht vernünftig daran messen, was mir das ganze doch erheblich erleichtern würde...

  • Ausgerechnet von dem Chassis habe ich nur einen "sehr unübersichtlichen" Schaltplan im PDF-Format. Die Prot-Leitung findest du z.B. an Pin9 vom A-Board Sockel. Im Normalfall sollten da 0V anliegen. Von da aus geht es u.a. zur Basis von Q805 (DTC144ES). Wenn die Prot-Leitung auf High-Pegel geht schaltet dieser durch und entzieht dem H-Treiber Q803 die Ansteuerung. Das ist aber nicht alles, es geht auch noch zum Netzteil - insgesamt eine ziemlich verzwickte Schaltung.


    Also: erst mal messen ob Prot auf High geht, anschließend mal die Leitung aufzutrennen indem du erwähnten Pin9 ablötest. Ob es reicht weiß ich nicht, ist aber ein Anfang.


    Wenn das nicht hilft mal folgende Bauteile überprüfen:


    Q602 bis Q606 in der Prot-Schaltung, R608 (0R47/2W - ändert schon mal gerne seinen Wert nach oben),