Verstärker-Netzteil "JVC A-X500VB"

  • Hallo,
    habe folgendes Problem: Ein Elko im Netzteil war defekt und zwar ein 10 000 uF / 71 V . Den bekommt man natürlich nirgendwo mehr zu kaufen und so habe ich als Ersatz einen 10 000 uF / 63 V eingebaut. Das Problem ist, daß ich am Elko eine Leerlauf-Spannung von 67 V messen kann, d.h. er ist leicht unterdimensioniert. Sobald ich eine Signalquelle an den Verstärker anschließe habe ich nur noch ca. 50 V anliegen und das wäre ja O.K. Die Frage ist: Hält der Elko die leichte Überspannung aus, oder sollte ich lieber einen für 100 V bestellen, was nicht ganz billig wäre. Was könnte man schaltungstechnisch machen um die anliegende Leerlaufspannung zu drosseln? Rv oder mehrere Dioden hintereinander? Eine Lösung wäre auch, wenn ständig eine Signalquelle aktiv wäre, aber das Gerät ist nicht für mich und so kann es passieren, daß der Besitzer das Gerät auch ohne Signalquelle in Betrieb nimmt, obwohl das nicht sinnvoll wäre.
    Vielleicht hat einer von Euch eine Lösung parat. Wäre super und ich könnte wieder ruhig schlafen.

  • ja, zuersteinmal muss ich ja pflichtgemäss sagen , dass man einen richtig dimensionierten Kondi einbauen muss- wenn Du aber evtl. einen Widerstand z.B. 1kOhm/5W jeweils über die Anschlüsse des Kondis schaltest ist die Spannung immer belastet und der Kondi lädt sich nicht mehr ganz auf den Scheitelwert auf.

  • Die Lebensdauer der Elkos ist STARK abhängig von der Betriebsspannung.


    Ein hochwertiger 63V Typ (Roederstein, Matsushita usw.) wird das aushalten aber ein 80V Typ aus den USA wäre besser.


    Falls man den Netztrafo primärseitig von 230V auf 240V umschalten kann wäre dies auch eine gute Lösung.

  • Hallo Frank,
    danke Dir für Deine Antwort. Weiß nicht, ob der Elko hochwertig ist, steht was drauf von "HhTW" oder so ähnlich. Vermutlich aus Korea?? Den Trafo habe ich bereits umgeschaltet auf 240 V! Hast Du eine Bezugsquelle für den 80 V Typ?


    @ ANDY 72:
    Hallo Andy, hab es mit 1 K-Ohm probiert und dann mit 680 Ohm. Bei 680 Ohm fiel die Spannung gerade mal um ein Volt ab, also von 67 auf 66 V. Ich könnte es jetzt noch mit 390 Ohm versuchen, aber dann kann ich den R als Zusatzheizung benutzen :D .
    Muß wohl doch einen anderen Elko einbauen.
    Trotzdem vielen Dank! Den Versuch war es wert.

  • Schade-aber etwas kurios: wenn die Spannung nur wenig abfällt bei dem Widerstand aber immerhin um 17V! wenn ein Signal anliegt ist doch etwas merkwürdig-oder hattest Du den Verstärker unter Vollast laufen bei dieser Messung-oder stimmen die 50V nicht? Im Leerlauf kann auch die Verlsutleistung des Verstärkers nicht so gross sein-selbst wenn er ein paar Watt am Ausgang abgibt. Jetzt noch ein etwas gewagter Tip zum Schluß: bei manchen Trafos liegt die Sekundärwicklung frei-wenn man hier ein paar Windungen herausfummelt ist die Sekundärspannung auch niedriger-müste man dann aber mit zwei Wicklungen machen da ja symmetrische Spannungsversorgung.

  • Das Netzteil hat zwei Sekundärwicklungen, wobei die eine Sekundärwicklung über Thyristoren zugeschaltet wird sobald ein Signal anliegt, deshalb der Unterschied zwischen Leerlaufspannung und Betriebsspannung. Wenn ich den Verstärker einschalte, so liegen an den Elkos so um die +40 V bzw.-40 V an. Nach ca. 5 Sek. schaltet ein Relais und die Spannung an den Elkos geht hoch auf +67 V bzw. -67 V. Erst wenn ich ein Signal anlege, sinkt die Spannung wieder ab auf ca. + 50 V bzw. -50 V je nach der Ohmzahl der Lautsprecher sogar auf +37 V bzw. -37 V.
    So ganz steige ich bei der Thyristoransteuerung ehrlich gesagt nicht durch. Die Signale gehen von der Endstufe kommend über je ein Poti in einen 4-fach OP und der Ausgang steuert über mehrere Transistoren die beiden Netz-Thyristoren an.
    Der Verstärker hatte mehrere Fehler, u.a. war dieser besagte Elko defekt. Alles funktioniert jetzt wieder, aber mit dem Elko muß ich mir etwas einfallen lassen. Der zweite Elko ist übrigens in Ordnung.
    Werd wohl den 100 V Elko bei Reichelt-Elektronik bestellen, was bleibt mir anderes übrig.

  • Ich würde 2 Stück 100V Kondensatoren einbauen wenn mechanisch passend. Die 80V Typen gab es von Mallory und auch von Roederstein, sind heute aber nur SEHR schwer erhältklich.


    Zum Glück ist die Baugröße mitlerweile gesunken so daß die 100V mechanisch passen.

  • Kann man nicht die Thyristorsteuerung so fest einstellen, dass dann immer +/-50V anliegen? dann wird zwar evtl. die max. Leistung nicht mehr erreicht-aber für genug Krach sollte es doch noch reichen-wenn der Besitzer das Geld nicht mehr in die Elkos inverstieren will.

  • Andy, Du kannst Gedanken lesen. Hab auch schon daran gedacht. Mal seh'n was sich machen läßt. Die Nachbarn von dem Krachmaschinenbesitzer werden es mir danken. Werd mich jetzt mal intensiv mit der Ansteuerungselectronic befassen. Was mich stutzig macht ist die Tatsache, daß die Spannung im Leerlaufbetrieb höher ist, nämlich 67 V, als im Verstärkerbetrieb, also wenn ein Signal anliegt. Das hängt aber nicht mit dem Trafo zusammen, sondern mit der Thyristorsteuerung. Der Trafo müßte ja extrem weich sein, wenn die Spannung dermaßen nach unten geht. Dagegen spricht ja auch der Versuch mit dem Überbrückungswiderstand (1 K-Ohm).
    Ich melde mich wieder.

  • Hallo.


    Ich kenne ein gleiche art Schaltung als 'Class G'.
    Im Leerlauf und bei niedrige Signalpegel ist aber die Versorgungsspannung niedriger. Wenn Volleistung gebraucht wird, wird ein extra Wicklung am Netztrafo zugeschaltet und damit die Versorgungsspannung erhoht.
    Vorteil ist ein niedrigere hitze Entwicklung (kleinere Kuehlkoerper), nachteil ist etwas Verzerrung beim umschalten.


    MfG, Ron.

  • Hallo Ron,
    bei mir ist es umgekehrt und das muß ich erst mal begreifen lernen. Werd mich die kommenden Tage mal ausgiebig mit dem Gerät auseinandersetzten. Muß zwischendurch leider schon mal meinem eigentlichen Beruf nachgehen, habe deshalb nicht immer Zeit für mein Hobby, ich melde mich auf jeden Fall.

  • So, da bin ich wieder. Habe jetzt die Thyristoransteuerung außer Kraft gesetzt und der Verstärker arbeitet immer noch so laut, daß es auf der "Richter-Skala" einen kräftigen Ausschlag gibt :D . Diese Lösung ist zwar nicht das Gelbe vom Ei , aber man kann damit leben und ich hoffe der Verstärker auch.
    Vielen Dank nochmals an alle Helfer! Bis zum nächsten Problem!