HF-Zündung vom Wig Schweißgerät

  • Danke repmike,
    ich muss zugeben, dass ich mich mit Überschlagstheorie ;) noch nie so wirklich beschäftigt habe. Aus Lehre und Studium erinnere ich eigentlich nur noch, dass die Elektrodenform bedingt durch die Feldstärke einen Einfluss hat (je spitzer desto fatz!), alle weiteren Feldstärkebetrachtungen spielten sich leider höchst abgehoben in Theoretische Elektrotechnik ab, und da ging es in aller Regel um Felder mit nichttrivialem Imaginäranteil, um der Praxistauglichkeit dieser Sülze mal einen passenden Anstrich zu geben.


    Denkt man drüber nach, ist es logisch, was Du schreibst, nur der Anstoß fehlte mir bisher irgendwie.

  • Die erwähnte Abhängigkeit der Zündspannung von der Polarität bei derart geformter "Funkenstrecke" heißt tatsächlich Spitzeneffekt.


    Für unsere - rein theoretisch interessierte - Fachrunde hier sei der Ausdruck Äquipotentiallinien und -Konzentration derselben erwähnt.


    ...über einer unendlich großen Fläche sei in 1 Meter Höhe ein unendlich langer Draht gespannt, bla bla, war mal meine Facharbeit...

  • Hihi, die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Ich hatte für die Präsentation meiner Studienarbeit reinen 1m langen Draht, allerdings einen halben Meter über einer Massefläche gespannt. Das Ganze sollte ein sehr stark abstrahiertes Modell einer Leitung in einem Flugzeugrumpf darstellen.
    Meine Arbeit bestand darin, einen N-Tor-Netzwerkanalysator zu entwickeln, mit dem man an den realen Strippen eine bis zu 50-dimensionale Z-Matrix messen kann. Das Ergebnis entsprach dann auch erstaunlich genau dem FEM-Modell vom betreuenden Doktoranden...


    Hups, ich schweife ab :D

  • Zitat

    Das Ergebnis entsprach dann auch erstaunlich genau dem FEM-Modell vom betreuenden Doktoranden...


    gibs zu...das hast doch vorher gekannt und solange rumgerechnet bisd da hinkamst :D :D

  • Hehe :)
    Naja, ich habe beim Entwickeln mit dem Ding vor allem Frequenzweichen vermessen, aber von den Ergebnissen am Testaufbau war ich schon etwas überrascht - so viel X hätte ich nicht erwartet bei <=1MHz. Daher habe ich noch mal ein paar Zweitormessungen mit einem R&S VNA gemacht und es passte erstaunlich gut. Inwiefern er sein Modell meinen Messwerten angepasst hat weiss ich allerdings nicht ... :D :D :D

  • Hallo,
    ich habe heute mal einwenig weitergemacht... Leider nicht erfolgreich
    1. Hab 5 Kondensatroren im Schwingkreis durch exakt die baugleichen neuen ersetzt.
    2. Mikrowellendiode versucht, keine sichtbare Änderung an der Funkenstrecke.
    3. Pri. Widerstand des Trafos ist sehr gering, ca 0,4-0,7 Ohm. Sek. Widerstand ca 30Ohm. Gemessen mit einem Fluke Handmultimeter.. Vom Gefühl her, würde ich fast sagen, das er Pri. zu wenig Ohm, somit einen Windungsschluss hat.
    4. Ohne Angeschlossenen HF-Trafo(also der eigentliche Tesla Trafo) ist die Funkenstrecke deutich schwächer am Funken.



    Hmm, was nun machen? Bin leider irgendwie ratlos...


    Danke soweit
    Malte

  • Hallo,
    tja nur wie misst man die Güte einer Wicklung mit einfachen Mitteln? Konnte gerade so dazu nix finden. Zumal ich einen Windungsschluss eigentlich ausschließe, da der Trafo ja noch genügend Energie zum Zünden der Funkenstrecke überträgt.
    Tja für die Diode habe ich bisher noch nicht wirklich besser passenden Ersatz bei den großen Versendern(Franell, Rs,..) gefunden.


    Gruß
    Malte

  • Hallo,


    Kenne den Aufbau nicht, aber ich würde die Leitungen am heißen Ende der Sekundärspule des Teslatrafos abklemmen und mit dem kalten Ende verbinden.
    Über die Sekundärspule dann aus 2 Drähten eine Funkenstrecke bauen und schauen, ob´s funkt.


    gruß mike

  • Ach ja, immer diese Studenten...


    Nachdem Du ja über "Oskars" verfügst:


    Bilde mit der zu prüfenden Spule einen Parallelschwingkreis.
    Schalte also der ausgebauten Spule (Trafo...) einen guten Folienkondensator parallel. Passende Größenordnung, sprich, das in der Funktechnik oft zitierte L/C-Verhältnis beachten (Gefühlssache).


    Den Schwingkreis über einen Tastteiler z. B. 1:10 fest an das Oszi anschließen. Über einen großen Widerstand, wegen der Entkopplung g r o ß, an einen Rechteckgenerator anschließen.


    Die Flanken des Rechtecks stoßen diesen Schwingkreis bei seiner Resonanzfrequenz an. (Rein akademisch: 1/(2*Pi*Wurzel(L*C))).


    Am Rechteckgenerator spielen...(Wiederholfrequenz).


    Es ergibt sich eine gedämpfte Sinusschwingung (Suchbegriff) deren Hüllkurve nach einer e-Funktion abklingt, wie fast alles in der Natur.


    Klingt die Schwingung langsam ab, wobei langsam relativ ist, dann ist alles in Ordnung.
    Analogon aus der Akustik: Eine gezupfte Gitarrensaite.


    Das Ganze ist eine sehr schöne Übung für Theoretiker, um ein Gefühl für Größenordnungen zu bekommen.

  • Ach was, über eine Diode an den Rechteckgenerator, wo wir's doch in dieem Thread so mit Dioden haben.


    Was heisst hier eigentlich "Theoretiker, um Gefühl für Größenordnungen zu bekommen?" Die Drosseln sind unter 1uH halt besonders billig, scheissegal, wenn der C dann im Millifaradbereich liegt ;)

  • Hallo,
    das hatte ich sogar schonmal so gemacht.
    Ich habe die Schaltung aus einem Pulsgenerator mit
    100V und möglichst spitzen Impulsen versorgt. Den Generator hatte ich
    über eine Shottky Diode parallel zur Funkenstrecke angeschlossen. Den
    Oskar an die Sek. Seite des Tesla-Trafos gehangen. Es ist ein sauberer
    Ausschwingvorgang zu erkennen, max. Amplitude ca 40V. Frequenz ca.
    13Mhz, jedoch recht kurz, ca. 15 Sinus Schwinungen.
    Wackeln/Klopfen etc am Tesla-Trafo ergeben keine Änderung im Oskarbild.


    Also kann der Tesla Trafo schwingen.
    Mist man über den Versorgungstrafo (600V -> ca.5kv) die Spannung, zeigt sich einähnliches Bild einer Sin. Schwingung die stark exponentiel abfällt.


    Hmm jemand noch ne gute Idee?


    Danke
    Malte

  • Prüfe Primär- und Sekundärwicklung bei ausgelötetem Trafo!! Hast Du ja hoffentlich so gemacht..


    Auf der Hochspannungsseite stellt das Oszi schon eine gewisse Last dar, vielleicht habt Ihr ja einen 100:1 Teiler im Labor?